Ernesto Cordero: WM-Dauergast aus Nicaragua

Ernesto Corderos Erfolgsgeschichte begann mit einer Niederlage. Als das deutsche Team bei der WM 2010 in Südafrika im Halbfinale gegen Spanien aus dem Turnier ausschied, war der Nicaraguaner niedergeschlagen, wollte am liebsten abtauchen. Doch ein Freund ermunterte ihn, auch beim Spiel um Platz drei in Port Elizabeth live dabei zu sein. Eine gute Entscheidung. Denn dieser Tag sollte sein Leben für immer zum Positiven verändern.

Nach dem 3:2 über Uruguay lernte Ernesto in einem Restaurant Lori aus Texas kennen. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen konnte: Lori sollte die Liebe seines Lebens werden. Inzwischen sind die beiden seit viereinhalb Jahren verheiratet. Und zum Fußball geht es für das Paar nach wie vor. Für Ernesto war das Turnier in Russland bereits die sechste Weltmeisterschaft in Folge, bei der er vor Ort war.

Startschuss gegen Mexiko

Sein Debüt gab er beim deutschen 2:1-Achtelfinalsieg bei der WM 1998 gegen Mexiko. Jürgen Klinsmann und Oliver Bierhoff brachten die deutsche Mannschaft damals in der Schlussviertelstunde auf die Siegerstraße. "Nach diesem beeindruckenden Spiel schwor ich mir, nie wieder ein Spiel der deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft zu verpassen." Gesagt, getan. Eine deutsche WM-Begegnung ohne Ernesto auf der Tribüne gab es seitdem nie wieder. Gleiches gilt seit 2004 auch für Europameisterschaften.

Seine Sympathien für die deutsche Mannschaft entwickelte der 43-Jährige in seiner Kindheit. Im Alter von sieben Jahren verfolgte er bei der WM 1982 erstmals ein deutsches Spiel. Und die Art und Weise imponierte ihm. "Sie spielen mit Herz und kämpfen immer bis zum Ende", beschreibt Ernesto. "Diese Werte stimmen mit meinen eigenen überein."

Darüberhinaus hat er auch einen familiären Bezug zu Deutschland. Seine Mutter war in ihrer ersten Ehe mit einem Nicaragua-Deutschen verheiratet. Vier seiner älteren Geschwister haben deutsche Wurzeln. Zwei von ihnen sprechen fließend Deutsch.

Zweite Heimat Deutschland

Deutschland ist daher längst zu seiner zweiten Heimat geworden, in der er schon viele Freunde gefunden hat. "Man sieht sich immer bei den Turnieren und besucht sich gegenseitig in seinen Ländern", erzählt er. Bei der WM 2014 in Brasilien lud er seine deutschen Freunde nachträglich zu einer symbolischen Hochzeitsfeier mit seiner Frau Lori ein.

"Wir entschieden uns, die Feier nach dem Spiel gegen die USA in Recife zu machen." Im Nachhinein war das eine Fehlentscheidung. "Es hat an dem Tag so viel geregnet, dass die ganze Stadt unter Wasser stand. Dadurch konnten viele Freunde nicht zur Party kommen."

Doch im weiteren Turnierverlauf holten sie in kleineren Kreisen die Feierlichkeiten nach. Mit der Krönung in der legendären Nacht von Rio. "Nachdem ich lange Jahre auf einen ersten Titelgewinn gewartet habe, war das Finale in Rio de Janeiro die ultimative Erfahrung für mich."

[mib]

Ernesto Corderos Erfolgsgeschichte begann mit einer Niederlage. Als das deutsche Team bei der WM 2010 in Südafrika im Halbfinale gegen Spanien aus dem Turnier ausschied, war der Nicaraguaner niedergeschlagen, wollte am liebsten abtauchen. Doch ein Freund ermunterte ihn, auch beim Spiel um Platz drei in Port Elizabeth live dabei zu sein. Eine gute Entscheidung. Denn dieser Tag sollte sein Leben für immer zum Positiven verändern.

Nach dem 3:2 über Uruguay lernte Ernesto in einem Restaurant Lori aus Texas kennen. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht ahnen konnte: Lori sollte die Liebe seines Lebens werden. Inzwischen sind die beiden seit viereinhalb Jahren verheiratet. Und zum Fußball geht es für das Paar nach wie vor. Für Ernesto war das Turnier in Russland bereits die sechste Weltmeisterschaft in Folge, bei der er vor Ort war.

Startschuss gegen Mexiko

Sein Debüt gab er beim deutschen 2:1-Achtelfinalsieg bei der WM 1998 gegen Mexiko. Jürgen Klinsmann und Oliver Bierhoff brachten die deutsche Mannschaft damals in der Schlussviertelstunde auf die Siegerstraße. "Nach diesem beeindruckenden Spiel schwor ich mir, nie wieder ein Spiel der deutschen Mannschaft bei einer Weltmeisterschaft zu verpassen." Gesagt, getan. Eine deutsche WM-Begegnung ohne Ernesto auf der Tribüne gab es seitdem nie wieder. Gleiches gilt seit 2004 auch für Europameisterschaften.

Seine Sympathien für die deutsche Mannschaft entwickelte der 43-Jährige in seiner Kindheit. Im Alter von sieben Jahren verfolgte er bei der WM 1982 erstmals ein deutsches Spiel. Und die Art und Weise imponierte ihm. "Sie spielen mit Herz und kämpfen immer bis zum Ende", beschreibt Ernesto. "Diese Werte stimmen mit meinen eigenen überein."

Darüberhinaus hat er auch einen familiären Bezug zu Deutschland. Seine Mutter war in ihrer ersten Ehe mit einem Nicaragua-Deutschen verheiratet. Vier seiner älteren Geschwister haben deutsche Wurzeln. Zwei von ihnen sprechen fließend Deutsch.

Zweite Heimat Deutschland

Deutschland ist daher längst zu seiner zweiten Heimat geworden, in der er schon viele Freunde gefunden hat. "Man sieht sich immer bei den Turnieren und besucht sich gegenseitig in seinen Ländern", erzählt er. Bei der WM 2014 in Brasilien lud er seine deutschen Freunde nachträglich zu einer symbolischen Hochzeitsfeier mit seiner Frau Lori ein.

"Wir entschieden uns, die Feier nach dem Spiel gegen die USA in Recife zu machen." Im Nachhinein war das eine Fehlentscheidung. "Es hat an dem Tag so viel geregnet, dass die ganze Stadt unter Wasser stand. Dadurch konnten viele Freunde nicht zur Party kommen."

Doch im weiteren Turnierverlauf holten sie in kleineren Kreisen die Feierlichkeiten nach. Mit der Krönung in der legendären Nacht von Rio. "Nachdem ich lange Jahre auf einen ersten Titelgewinn gewartet habe, war das Finale in Rio de Janeiro die ultimative Erfahrung für mich."

###more###