Erik Domaschke: "Der langen Pause etwas Positives abgewinnen"

Seit etwas mehr als einer Woche ist der SV Meppen nach seiner Corona-Zwangspause zurück im Spielbetrieb der 3. Liga. Nach dem 0:1 beim SV Wehen Wiesbaden gelang gegen den FC Ingolstadt 04 (2:0) ein wichtiger Sieg. In beiden Partien stand Erik Domaschke beim SVM zwischen den Pfosten. Im DFB.de-Interview spricht der 35-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar auch über das Spiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) beim 1. FC Magdeburg.

DFB.de: Wie viele Steine sind Ihnen nach dem 2:0 gegen den FC Ingolstadt 04 vom Herzen gefallen, Herr Domaschke?

Erik Domaschke: Das war schon fast ein Fels. (lacht) Nach einer so langen Pause konnte man nur schwer einschätzen, auf welchem Niveau wir wieder sind. Schon unsere Leistung beim 0:1 im Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden war gut. Umso glücklicher sind wir jetzt, dass wir uns gegen einen Aufstiegsaspiranten wie den FC Ingolstadt 04 für einen guten Auftritt belohnen konnten.

DFB.de: Was war für den Erfolg gegen die "Schanzer" entscheidend?

Domaschke: Wir haben es geschafft, unsere Spielidee vom Anfang bis zum Ende durchzuziehen. Als Mannschaft haben wir kompakt verteidigt, dabei aber auch immer wieder für Nadelstiche gesorgt. Dafür sind wir mit der frühen Führung belohnt worden. Diese Disziplin hat uns gegen Ingolstadt ausgezeichnet.

DFB.de: Zwischenzeitlich waren 13 Spieler, Trainer und Betreuer des SVM an Covid-19 erkrankt. Wie ging es Ihnen während der Quarantäne?

Domaschke: Ich hatte glücklicherweise nichts. Da habe ich dann auch gerne die hin und wieder aufkommende Langeweile in Kauf genommen. Einige von uns hatten doch starke Symptome. Auch wenn es doof war, eine so lange Pause zu haben, kann man dem vielleicht doch etwas Positives abgewinnen. Eine größere Unterbrechung für das gesamte Team ist zumindest mir lieber, als wenn wir immer wieder einzelne positive Fälle hätten.

DFB.de: Konnten Sie sich in irgendeiner Form fit halten?

Domaschke: Ich konnte Kraft- und Stabilitätsübungen absolvieren. Außerdem haben einige unserer Spieler einen Fahrrad-Ergometer zur Verfügung bekommen. Von einem normalen Training als Fußballer ist das aber selbstverständlich weit entfernt.

DFB.de: Hat sich durch die positiven Fälle der Blick auf die Pandemie verändert?

Domaschke: Ich habe das Coronavirus schon vorher nicht auf die leichte Schulter genommen. Im direkten Umkreis davon betroffen zu sein, ist dann aber trotzdem nochmal etwas anderes. Es war schon ein wenig erschreckend, wie schnell sich das Virus ausgebreitet und sich auch bei jungen Sportlern ausgewirkt hat.

DFB.de: Ist die Mannschaft durch die schwierige Situation noch mehr zusammengerückt?

Domaschke: Auf jeden Fall. Und das betrifft nicht nur die Spieler. Unser Geschäftsführer Ronald Maul hatte mit uns bei mehreren Videokonferenzen immer auf dem Laufenden gehalten und über die nächsten Schritte informiert. Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle haben für uns Lebensmittel und Medikamente besorgt und vor die Tür gestellt. Dieser Zusammenhalt muss uns auch auf dem Platz auszeichnen.

DFB.de: Trotz des Sieges gegen Ingolstadt ist der SV Meppen Schlusslicht. Wie halten Sie es aktuell mit dem Blick auf die Tabelle?

Domaschke: Das darf derzeit keine große Rolle spielen. Da besteht nur die Gefahr, dass man sich verrückt macht. Durch die zahlreichen noch ausstehenden Nachholspiele kann sich noch einiges verschieben. Und wenn wir unsere zuletzt gezeigte Leistung beibehalten können, dann bin ich guter Dinge, dass wir uns aus dieser Lage zeitnah befreien können.

DFB.de: Seit Saisonbeginn steht mit Torsten Frings ein 78-maliger Nationalspieler beim SVM an der Seitenlinie. Was ein Typ ist er für als Trainer?

Domaschke: Torsten Frings ist im Umgang sehr offen. Er weiß genau, was er von den Spielern und der Mannschaft sehen will, und sagt auch klipp und klar, wenn ihn etwas stört. Genauso können wir aber auch mit ihm über alles reden.

DFB.de: Zwischen den Pfosten mussten Sie sich zunächst hinter Luca Plogmann anstellen. Wie sind Sie damit umgegangen?

Domaschke: Ganz klar: Mein Ziel war schon, Stammspieler zu sein. Ich habe die Situation aber angenommen und mich nicht hängen lassen. Ich will mich schließlich ja auch noch selbst im Spiegel anschauen können. Auch wenn ich nicht spiele, kann ich dabei helfen, dass jeder Spieler im Kader an seine Leistungsgrenze gehen muss. Diese Einstellung will ich auch unseren jüngeren Akteuren vorleben. Es ist unglücklich, dass aktuell mit Luca Plogmann und Matthis Harsman gleich zwei Torhüter verletzungsbedingt ausfallen. Der Verein hat darauf auch mit der Verpflichtung von Constantin Frommann reagiert. Ich stehe jetzt erst einmal im Tor und werde alles dafür tun, um der Mannschaft bestmöglich zu helfen.

DFB.de: Bis zum Jahresende stehen noch fünf Partien auf dem Programm. Was wird da besonders wichtig sein?

Domaschke: Die Leistungen in Wiesbaden und gegen Ingolstadt müssen unser Standard für die nächsten Aufgaben sein. Daran wollen wir uns orientieren. Durch die vielen englischen Wochen wird jeder Spieler im Kader wichtig sein. In jedem Spiel wird es darum gehen, von Neuem den Kampf anzunehmen und geschlossen als Mannschaft zu agieren.

DFB.de: Schon heute geht es mit dem Spiel beim 1. FC Magdeburg weiter. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Domaschke: Für den 1. FC Magdeburg geht es ebenfalls um viel. Ich kann mir vorstellen, dass da Kleinigkeiten wie Standardsituationen über den Ausgang der Partie entscheiden werden. Wir werden uns nicht verstecken und mit Herzblut in die Partie gehen. Wir sehen das Spiel als große Chance, um uns in eine bessere Situation für den Klassenverbleib zu bringen.

[mspw]

Seit etwas mehr als einer Woche ist der SV Meppen nach seiner Corona-Zwangspause zurück im Spielbetrieb der 3. Liga. Nach dem 0:1 beim SV Wehen Wiesbaden gelang gegen den FC Ingolstadt 04 (2:0) ein wichtiger Sieg. In beiden Partien stand Erik Domaschke beim SVM zwischen den Pfosten. Im DFB.de-Interview spricht der 35-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar auch über das Spiel heute (ab 19 Uhr, live bei MagentaSport) beim 1. FC Magdeburg.

DFB.de: Wie viele Steine sind Ihnen nach dem 2:0 gegen den FC Ingolstadt 04 vom Herzen gefallen, Herr Domaschke?

Erik Domaschke: Das war schon fast ein Fels. (lacht) Nach einer so langen Pause konnte man nur schwer einschätzen, auf welchem Niveau wir wieder sind. Schon unsere Leistung beim 0:1 im Auswärtsspiel beim SV Wehen Wiesbaden war gut. Umso glücklicher sind wir jetzt, dass wir uns gegen einen Aufstiegsaspiranten wie den FC Ingolstadt 04 für einen guten Auftritt belohnen konnten.

DFB.de: Was war für den Erfolg gegen die "Schanzer" entscheidend?

Domaschke: Wir haben es geschafft, unsere Spielidee vom Anfang bis zum Ende durchzuziehen. Als Mannschaft haben wir kompakt verteidigt, dabei aber auch immer wieder für Nadelstiche gesorgt. Dafür sind wir mit der frühen Führung belohnt worden. Diese Disziplin hat uns gegen Ingolstadt ausgezeichnet.

DFB.de: Zwischenzeitlich waren 13 Spieler, Trainer und Betreuer des SVM an Covid-19 erkrankt. Wie ging es Ihnen während der Quarantäne?

Domaschke: Ich hatte glücklicherweise nichts. Da habe ich dann auch gerne die hin und wieder aufkommende Langeweile in Kauf genommen. Einige von uns hatten doch starke Symptome. Auch wenn es doof war, eine so lange Pause zu haben, kann man dem vielleicht doch etwas Positives abgewinnen. Eine größere Unterbrechung für das gesamte Team ist zumindest mir lieber, als wenn wir immer wieder einzelne positive Fälle hätten.

DFB.de: Konnten Sie sich in irgendeiner Form fit halten?

Domaschke: Ich konnte Kraft- und Stabilitätsübungen absolvieren. Außerdem haben einige unserer Spieler einen Fahrrad-Ergometer zur Verfügung bekommen. Von einem normalen Training als Fußballer ist das aber selbstverständlich weit entfernt.

DFB.de: Hat sich durch die positiven Fälle der Blick auf die Pandemie verändert?

Domaschke: Ich habe das Coronavirus schon vorher nicht auf die leichte Schulter genommen. Im direkten Umkreis davon betroffen zu sein, ist dann aber trotzdem nochmal etwas anderes. Es war schon ein wenig erschreckend, wie schnell sich das Virus ausgebreitet und sich auch bei jungen Sportlern ausgewirkt hat.

DFB.de: Ist die Mannschaft durch die schwierige Situation noch mehr zusammengerückt?

Domaschke: Auf jeden Fall. Und das betrifft nicht nur die Spieler. Unser Geschäftsführer Ronald Maul hatte mit uns bei mehreren Videokonferenzen immer auf dem Laufenden gehalten und über die nächsten Schritte informiert. Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle haben für uns Lebensmittel und Medikamente besorgt und vor die Tür gestellt. Dieser Zusammenhalt muss uns auch auf dem Platz auszeichnen.

DFB.de: Trotz des Sieges gegen Ingolstadt ist der SV Meppen Schlusslicht. Wie halten Sie es aktuell mit dem Blick auf die Tabelle?

Domaschke: Das darf derzeit keine große Rolle spielen. Da besteht nur die Gefahr, dass man sich verrückt macht. Durch die zahlreichen noch ausstehenden Nachholspiele kann sich noch einiges verschieben. Und wenn wir unsere zuletzt gezeigte Leistung beibehalten können, dann bin ich guter Dinge, dass wir uns aus dieser Lage zeitnah befreien können.

DFB.de: Seit Saisonbeginn steht mit Torsten Frings ein 78-maliger Nationalspieler beim SVM an der Seitenlinie. Was ein Typ ist er für als Trainer?

Domaschke: Torsten Frings ist im Umgang sehr offen. Er weiß genau, was er von den Spielern und der Mannschaft sehen will, und sagt auch klipp und klar, wenn ihn etwas stört. Genauso können wir aber auch mit ihm über alles reden.

DFB.de: Zwischen den Pfosten mussten Sie sich zunächst hinter Luca Plogmann anstellen. Wie sind Sie damit umgegangen?

Domaschke: Ganz klar: Mein Ziel war schon, Stammspieler zu sein. Ich habe die Situation aber angenommen und mich nicht hängen lassen. Ich will mich schließlich ja auch noch selbst im Spiegel anschauen können. Auch wenn ich nicht spiele, kann ich dabei helfen, dass jeder Spieler im Kader an seine Leistungsgrenze gehen muss. Diese Einstellung will ich auch unseren jüngeren Akteuren vorleben. Es ist unglücklich, dass aktuell mit Luca Plogmann und Matthis Harsman gleich zwei Torhüter verletzungsbedingt ausfallen. Der Verein hat darauf auch mit der Verpflichtung von Constantin Frommann reagiert. Ich stehe jetzt erst einmal im Tor und werde alles dafür tun, um der Mannschaft bestmöglich zu helfen.

DFB.de: Bis zum Jahresende stehen noch fünf Partien auf dem Programm. Was wird da besonders wichtig sein?

Domaschke: Die Leistungen in Wiesbaden und gegen Ingolstadt müssen unser Standard für die nächsten Aufgaben sein. Daran wollen wir uns orientieren. Durch die vielen englischen Wochen wird jeder Spieler im Kader wichtig sein. In jedem Spiel wird es darum gehen, von Neuem den Kampf anzunehmen und geschlossen als Mannschaft zu agieren.

DFB.de: Schon heute geht es mit dem Spiel beim 1. FC Magdeburg weiter. Welchen Eindruck haben Sie vom Gegner?

Domaschke: Für den 1. FC Magdeburg geht es ebenfalls um viel. Ich kann mir vorstellen, dass da Kleinigkeiten wie Standardsituationen über den Ausgang der Partie entscheiden werden. Wir werden uns nicht verstecken und mit Herzblut in die Partie gehen. Wir sehen das Spiel als große Chance, um uns in eine bessere Situation für den Klassenverbleib zu bringen.

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