Eric Agyemang: Eingewechselt und gleich wieder runtergeflogen

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB ist in ihrer zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: Eric Agyemang sieht 22 Sekunden nach seiner Einwechslung die Rote Karte.

Kaum war er eingewechselt, da hatte er auch schon wieder Feierabend. Eric Agyemang kassierte eine der schnellsten Roten Karten aller Zeiten. Es war der 21. November 2009, als der FC Erzgebirge Aue am 17. Spieltag der 3. Liga gegen den SV Wacker Burghausen spielte. Aue lag 2:0 in Führung, als in der 66. Minute Stürmer Agyemang für Sebastian Glasner eingewechselt wurde. Den Ball berührte er bei seinem Kurzeinsatz nicht, dafür aber den Gegner. Nur 22 Sekunden nach seiner Einwechslung wurde er wegen eines groben Foulspiels vom Platz gestellt. Agyemang muss lachen, wird er heute darauf angesprochen. "Das war echt kurios", sagt er im Gespräch mit DFB.de. "Ich kam rein, war hochmotiviert, gehe in meinen ersten Zweikampf und sehe Rot. Alle im Stadion waren fassungslos."

In seiner Erinnerung war das Foulspiel keiner Roten Karte würdig. "Ich habe ihn gefoult, ja. Aber das war höchstens eine Gelbe Karte", sagt er. In diesem Punkt mögen die Meinungen auseinander gehen. Auf Youtube kann man sich noch einmal die Zusammenfassung von der ARD-Sportschau ansehen. Diese zeigt, wie der aus Ghana stammende Offensivspieler seinem Gegenspieler von hinten in die Beine rauschte.

Aue siegt trotz Platzverweis

Dass der damalige Schiedsrichter Thomas Metzen die Rote Karte zückte, hatte laut Agyemang andere Gründe: "In der ersten Halbzeit hatte er einem Spieler der gegnerischen Mannschaft ebenfalls unberechtigt die Rote Karte gezeigt. Dafür bekam er viel Gegenwind. Das hat ihn vermutlich dazu veranlasst, mein Foul so hart zu bewerten." Tatsächlich wurde in der 12. Minute Burghausen-Spieler Benjamin Gorka wegen einer umstrittenen Notbremse vom Platz gestellt.

Allzu große Auswirkungen hatte die Rote Karte für seinen Verein ohnehin nicht. Aue gewann die Partie auch ohne Agyemang mit 3:0. "Hinterher wurde nur noch darüber geschmunzelt", sagt der Betroffene. Für den Mittelstürmer, der insgesamt 117 Spiele in der 3. Liga bestritt, blieb es die einzige rote Karte seiner Profilaufbahn. "Ich bin sicherlich kein unfairer Spieler", merkt er zurecht an.

Mit Aue aufgestiegen, dann nach Burghausen gewechselt

Abgesehen von dem kuriosen Platzverweis war die Saison für den FC Erzgebirge Aue und Agyemang überaus erfolgreich. Der Verein sicherte sich als Tabellenzweiter den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der Stürmer hatte großen Anteil daran. Zwölf Tore gelangen ihm damals. Statt mit in die 2. Bundesliga zu gehen, entschied sich Agyemang jedoch zu einem Vereinswechsel innerhalb der 3. Liga. Er macht keinen Hehl darum, dass das Geld die Hauptmotivation war: "Auch wenn die sportliche Entwicklung wichtig ist, muss das Finanzielle ebenfalls passen."

Das Kuriose ist, dass er zum SV Wacker Burghausen wechselte. Also zu jenem Verein, gegen den er die schnelle Rote Karte sah. "Dort musste ich mir noch den einen oder anderen Spruch anhören", sagt er und fügt lachend hinzu: "Möglicherweise war das der Grund dafür, dass ich verpflichtet wurde."

Noch immer in der Oberliga aktiv

Heute ist er 37 Jahre alt und noch immer als Stürmer aktiv. In der Oberliga Hamburg spielt er für den Wedeler TSV und zählt zu den Topstürmern der Liga. Nach der laufenden Saison soll mit dem aktiven Fußball endgültig Schluss sein. Mit "100 Prozent Fußball" führt er in Norddeutschland eine eigene Fußballschule. Zudem hat er sich mit seiner Spielervermittlungsagentur "Agyemang Athletes" selbstständig gemacht.

So früh Feierabend wie in dem besagten Spiel hat er heute jedenfalls nicht mehr.

[oj]

Emotionen, Begeisterung, Spannung, Spaß, Qualität, Drama, Tradition - all das ist Fußball. Und: All das ist die 3. Liga. Die höchste Spielklasse des DFB ist in ihrer zehnte Saison. In seiner Jubiläumsserie erzählt DFB.de die "Geschichten aus zehn Jahren 3. Liga". Heute: Eric Agyemang sieht 22 Sekunden nach seiner Einwechslung die Rote Karte.

Kaum war er eingewechselt, da hatte er auch schon wieder Feierabend. Eric Agyemang kassierte eine der schnellsten Roten Karten aller Zeiten. Es war der 21. November 2009, als der FC Erzgebirge Aue am 17. Spieltag der 3. Liga gegen den SV Wacker Burghausen spielte. Aue lag 2:0 in Führung, als in der 66. Minute Stürmer Agyemang für Sebastian Glasner eingewechselt wurde. Den Ball berührte er bei seinem Kurzeinsatz nicht, dafür aber den Gegner. Nur 22 Sekunden nach seiner Einwechslung wurde er wegen eines groben Foulspiels vom Platz gestellt. Agyemang muss lachen, wird er heute darauf angesprochen. "Das war echt kurios", sagt er im Gespräch mit DFB.de. "Ich kam rein, war hochmotiviert, gehe in meinen ersten Zweikampf und sehe Rot. Alle im Stadion waren fassungslos."

In seiner Erinnerung war das Foulspiel keiner Roten Karte würdig. "Ich habe ihn gefoult, ja. Aber das war höchstens eine Gelbe Karte", sagt er. In diesem Punkt mögen die Meinungen auseinander gehen. Auf Youtube kann man sich noch einmal die Zusammenfassung von der ARD-Sportschau ansehen. Diese zeigt, wie der aus Ghana stammende Offensivspieler seinem Gegenspieler von hinten in die Beine rauschte.

Aue siegt trotz Platzverweis

Dass der damalige Schiedsrichter Thomas Metzen die Rote Karte zückte, hatte laut Agyemang andere Gründe: "In der ersten Halbzeit hatte er einem Spieler der gegnerischen Mannschaft ebenfalls unberechtigt die Rote Karte gezeigt. Dafür bekam er viel Gegenwind. Das hat ihn vermutlich dazu veranlasst, mein Foul so hart zu bewerten." Tatsächlich wurde in der 12. Minute Burghausen-Spieler Benjamin Gorka wegen einer umstrittenen Notbremse vom Platz gestellt.

Allzu große Auswirkungen hatte die Rote Karte für seinen Verein ohnehin nicht. Aue gewann die Partie auch ohne Agyemang mit 3:0. "Hinterher wurde nur noch darüber geschmunzelt", sagt der Betroffene. Für den Mittelstürmer, der insgesamt 117 Spiele in der 3. Liga bestritt, blieb es die einzige rote Karte seiner Profilaufbahn. "Ich bin sicherlich kein unfairer Spieler", merkt er zurecht an.

Mit Aue aufgestiegen, dann nach Burghausen gewechselt

Abgesehen von dem kuriosen Platzverweis war die Saison für den FC Erzgebirge Aue und Agyemang überaus erfolgreich. Der Verein sicherte sich als Tabellenzweiter den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Der Stürmer hatte großen Anteil daran. Zwölf Tore gelangen ihm damals. Statt mit in die 2. Bundesliga zu gehen, entschied sich Agyemang jedoch zu einem Vereinswechsel innerhalb der 3. Liga. Er macht keinen Hehl darum, dass das Geld die Hauptmotivation war: "Auch wenn die sportliche Entwicklung wichtig ist, muss das Finanzielle ebenfalls passen."

Das Kuriose ist, dass er zum SV Wacker Burghausen wechselte. Also zu jenem Verein, gegen den er die schnelle Rote Karte sah. "Dort musste ich mir noch den einen oder anderen Spruch anhören", sagt er und fügt lachend hinzu: "Möglicherweise war das der Grund dafür, dass ich verpflichtet wurde."

Noch immer in der Oberliga aktiv

Heute ist er 37 Jahre alt und noch immer als Stürmer aktiv. In der Oberliga Hamburg spielt er für den Wedeler TSV und zählt zu den Topstürmern der Liga. Nach der laufenden Saison soll mit dem aktiven Fußball endgültig Schluss sein. Mit "100 Prozent Fußball" führt er in Norddeutschland eine eigene Fußballschule. Zudem hat er sich mit seiner Spielervermittlungsagentur "Agyemang Athletes" selbstständig gemacht.

So früh Feierabend wie in dem besagten Spiel hat er heute jedenfalls nicht mehr.

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