Erfolgreicher Pilotlehrgang für Staffelleiter

Ohne sie wäre der Amateur-Spielbetrieb in den 18.000 Staffeln im deutschen Fußball nicht möglich: Die Staffelleiter. Von der Kreisklasse bis in die Oberliga sorgen sie mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz für einen reibungslosen Ablauf in den Fußballligen und ermöglichen so Kindern, Jugendlichen, Männern und Frauen Wochenende für Wochenende ihrem Hobby nachzugehen.

Organisation des Spielbetriebs, Administration im DFBnet, Ansprechpartner für Vereine und Öffentlichkeitsarbeit - wie viel Arbeit hinter der Tätigkeit eines Staffelleiters steckt, wissen nur die Wenigsten. Grund genug für die DFB-Abteilung Qualifizierung, eine Fortbildung für die „Organisatoren des Spielbetriebs“ anzubieten. Damit diese Fortbildung den unterschiedlichen Ansprüchen der Staffelleiter gerecht wird, wurde 2009 eine AG mit Mitgliedern aus den Fußball-Landesverbänden berufen.

Mit dabei waren aktuelle und ehemalige Staffelleiter, Spielobleute, hauptamtliche Mitarbeiter des Spielbetriebs und der Qualifizierung sowie ehrenamtliche Lehr- und Bildungsreferenten. „Ziel der AG war, dass wir zunächst einen Lehrgang für neue und unerfahrene Staffelleiter erstellen, da wir in den Kreisen eine hohe Fluktuation haben und hier den höchsten Bedarf sehen“, erklärt Joachim Masuch, Präsident des LFV Mecklenburg-Vorpommern und Leiter der AG „Qualifizierung Staffelleiter“.

Herausgekommen ist ein Wochenendlehrgang mit 20 Lerneinheiten à 45 Minuten. Außerdem wurde in mehreren AG-Sitzungen und in Kooperation mit DFB-Medien ein Teilnehmer-Ordner mit Lernmaterialien erstellt. „Die Zusammenarbeit mit DFB-Medien war hier sehr wichtig, da die vielen DFBnet-Anwendungen, die den Staffelleitern ihre Arbeit erleichtern, einen großen Teil der Arbeit der Staffelleiter einnehmen“, ergänzt Masuch.

Wie es in der DFB-Abteilung Qualifizierung üblich ist, wird ein Pilotlehrgang ausgeführt, bevor die Unterlagen final erstellt bzw. ausgeliefert werden und die Landesverbände ihre Lehrgänge selbst organisieren. Am letzten August-Wochenende 2011 war es nun soweit. Der Lehrgang „Basiswissen Staffelleiter“ hatte Premiere – der Pilot dazu fand in der Sportschule Grünberg in Hessen statt.

Von Freitag bis Sonntag

Freitagmittag: Die Teilnehmer treffen aus ganz Hessen um 15:00 in der Sportschule ein. Nach einer kurzen Begrüßung und Informationen zum Lehrgang und zum Hessischen Fußball-Verband werden die Staffelleiter gebeten, selbst aktiv zu sein. Ihre Aufgabe: Das Selbstverständnis eines Staffelleiters erstellen. Was sind meine Kernaufgaben, was ist meine Rolle im Verband, bzw. im Verein und mit wem muss ich kooperieren? In Fünfergruppen setzen sich die Teilnehmer zusammen und erstellen ihr Selbstverständnis. Nicht das letzte Mal, dass sie aktiv in den Lehrgang eingreifen.

„Ziel jeder Aus-, Fort- und Weiterbildung beim DFB ist es, dass die Teilnehmer sich aktiv einbringen, sei es durch Gruppenarbeiten, Rollenspiele oder eigens vorbereitete Vorträge“, erläutert Dr. Steffen Deutschbein, Referent in der DFB-Abteilung Qualifizierung und ergänzt: „Im besten Fall gehört dazu auch die sportliche Beteiligung. Schön, dass hier in Grünberg am Freitagabend auch ein Fußballspiel zustande gekommen ist.“

Samstagmorgen: Der Muskelkater vom Vorabendkick ist noch zu spüren. Einigen der Staffelleiter ist die Organisation des Spielbetriebs mittlerweile weitaus bekannter als das Spiel an sich. Der zweite Tag steht im Fokus der DFBnet-Anwendungen. Von 9:00 bis 18:00 stehen Spielpläne, -ansetzungen, -verlegungen, -absetzungen und die Bearbeitung des Spielberichts auf dem Stundenplan.

Eigens dafür angereist, ist Matthias Knebel aus der DFB-Medien-Zentrale aus Hannover. Er zeigt den Staffelleitern, wie man sich in den IT-Anwendungen zu Recht findet und erklärt, warum die Arbeit durch die unterschiedlichen Module in den letzten Jahren kontinuierlich erleichtert wurde: „Man brauch eigentlich kein Papier mehr. Es kann alles am PC gemacht werden. Die Vereine werden dann automatisch per Mail benachrichtigt, wenn zum Beispiel eine Spielverlegung statfindet.“

Gruppenarbeit am PC

Viel PC-Arbeit, die aber abwechslungsreich gestaltet wird. Immer zwei Teilnehmer arbeiten an einem Laptop und lösen die gestellten Aufgaben zu Zweit. Am Ende des Tages sind sie froh, dass sie sich durch die vielen Anwendungen durchgekämpft haben. „Nun kenne ich mich endlich in den DFBnet-Anwendungen aus und kann dadurch meine Staffel perfekt einteilen“,  freut sich Carola Fuller. Auf die Nachfrage, ob es anstrengend war, antwortet sie: „Ja schon, aber jetzt freue ich mich auf den Abend mit den Kollegen. Auch bei den Gesprächen kann ich jede Menge von deren Erfahrungen lernen.“

Sonntagmorgen: Der Erfahrungsaustausch am letzten Abend im Bistro der Sportschule scheint erfolgreich gewesen zu sein. Die Laune ist gut. Von Lagerkoller ist noch nichts zu spüren, trotz knapp zwei Tagen Aufenthalt und Schulung. Der erste Teil des letzten Tages widmet sich noch einmal dem ausrichtenden Fußballverband. Satzungen, Ordnungen und Durchführungsbestimmungen des Hessischen FV werden erläutert. Danach sind wieder die Teilnehmer gefragt. Es geht um die Vorbereitung einer Tagesordnung für einen Staffeltag. In Kleingruppen werden Themen und Inhalte diskutiert und dann in der Gruppe ausgewertet.

Ein Thema, dass immer wichtiger wird, steht als nächstes auf der Tagesordnung: Soziale Kompetenz. „Die Staffelleiter haben mit ganz unterschiedlichen Personen zu tun. Sie sind Dienstleister und Ansprechpartner für Vereine, Verbände, Schiedsrichter, Sportämter, Medien usw. Deshalb möchten wir die soziale Kompetenz hier nicht vernachlässigen“, erklärt Joachim Masuch. Tipps für Sitzungen, Kontakte und Kommunikation sowie Praxisbeispiele finden sich im Lehrgang und dem Ordner dazu wieder.

Ein Vergleich und ein Blick zurück bilden das Ende des Lehrgangs. Die neu gewonnenen Erkenntnisse der letzten drei Tage werden mit dem Selbstverständnis, das am Anfang des Lehrgangs erarbeitet wurde, miteinander verglichen. Einige Punkte sind noch aktuell, andere werden ergänzt. So entsteht ein „Gesamtwerk“ des Lehrgangs. „Ein ganz entscheidender Part. Die Teilnehmer versetzten sich noch einmal zurück und realisieren, was sie alles gelernt haben und ob ihre Erwartungen erfüllt werden“, so Deutschbein.

"Kann ich nur empfehlen"

Gelernt haben sie eine Menge, soviel steht fest. Dass das Gelernte auch umgesetzt wird, dafür sind die Staffelleiter selbst verantwortlich. „Ich bin froh, hier dabei gewesen zu sein. Den Lehrgang kann ich jedem Staffelleiter nur empfehlen“, resümiert Mario Rizzo.

Für die Organisatoren ist die Arbeit noch nicht vorbei, aber AG-Leiter Joachim Masuch ist zufrieden: „Sinn eines Piloten ist es, die erstellten Unterlagen und Lerneinheiten auszuprobieren und Verbesserungen einzuarbeiten. Ein paar Inhalte werden noch mal überarbeitet, aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden“.

Bis Ende des Jahres tüftelt die Qualifizierung noch an den finalen Inhalten. Dann haben alle Landesverbände die Möglichkeit, die fertigen Unterlagen zu bestellen und eigene Staffelleiter-Lehrgänge in ihren Sportschulen durchzuführen. Damit die 18.000 Staffeln im Deutschen Fußball auch weiterhin optimal organisiert werden.

[PS]

[bild1]Ohne sie wäre der Amateur-Spielbetrieb in den 18.000 Staffeln im deutschen Fußball nicht möglich: Die Staffelleiter. Von der Kreisklasse bis in die Oberliga sorgen sie mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz für einen reibungslosen Ablauf in den Fußballligen und ermöglichen so Kindern, Jugendlichen, Männern und Frauen Wochenende für Wochenende ihrem Hobby nachzugehen.

Organisation des Spielbetriebs, Administration im DFBnet, Ansprechpartner für Vereine und Öffentlichkeitsarbeit - wie viel Arbeit hinter der Tätigkeit eines Staffelleiters steckt, wissen nur die Wenigsten. Grund genug für die DFB-Abteilung Qualifizierung, eine Fortbildung für die „Organisatoren des Spielbetriebs“ anzubieten. Damit diese Fortbildung den unterschiedlichen Ansprüchen der Staffelleiter gerecht wird, wurde 2009 eine AG mit Mitgliedern aus den Fußball-Landesverbänden berufen.

Mit dabei waren aktuelle und ehemalige Staffelleiter, Spielobleute, hauptamtliche Mitarbeiter des Spielbetriebs und der Qualifizierung sowie ehrenamtliche Lehr- und Bildungsreferenten. „Ziel der AG war, dass wir zunächst einen Lehrgang für neue und unerfahrene Staffelleiter erstellen, da wir in den Kreisen eine hohe Fluktuation haben und hier den höchsten Bedarf sehen“, erklärt Joachim Masuch, Präsident des LFV Mecklenburg-Vorpommern und Leiter der AG „Qualifizierung Staffelleiter“.

Herausgekommen ist ein Wochenendlehrgang mit 20 Lerneinheiten à 45 Minuten. Außerdem wurde in mehreren AG-Sitzungen und in Kooperation mit DFB-Medien ein Teilnehmer-Ordner mit Lernmaterialien erstellt. „Die Zusammenarbeit mit DFB-Medien war hier sehr wichtig, da die vielen DFBnet-Anwendungen, die den Staffelleitern ihre Arbeit erleichtern, einen großen Teil der Arbeit der Staffelleiter einnehmen“, ergänzt Masuch.

Wie es in der DFB-Abteilung Qualifizierung üblich ist, wird ein Pilotlehrgang ausgeführt, bevor die Unterlagen final erstellt bzw. ausgeliefert werden und die Landesverbände ihre Lehrgänge selbst organisieren. Am letzten August-Wochenende 2011 war es nun soweit. Der Lehrgang „Basiswissen Staffelleiter“ hatte Premiere – der Pilot dazu fand in der Sportschule Grünberg in Hessen statt.

Von Freitag bis Sonntag

Freitagmittag: Die Teilnehmer treffen aus ganz Hessen um 15:00 in der Sportschule ein. Nach einer kurzen Begrüßung und Informationen zum Lehrgang und zum Hessischen Fußball-Verband werden die Staffelleiter gebeten, selbst aktiv zu sein. Ihre Aufgabe: Das Selbstverständnis eines Staffelleiters erstellen. Was sind meine Kernaufgaben, was ist meine Rolle im Verband, bzw. im Verein und mit wem muss ich kooperieren? In Fünfergruppen setzen sich die Teilnehmer zusammen und erstellen ihr Selbstverständnis. Nicht das letzte Mal, dass sie aktiv in den Lehrgang eingreifen.

„Ziel jeder Aus-, Fort- und Weiterbildung beim DFB ist es, dass die Teilnehmer sich aktiv einbringen, sei es durch Gruppenarbeiten, Rollenspiele oder eigens vorbereitete Vorträge“, erläutert Dr. Steffen Deutschbein, Referent in der DFB-Abteilung Qualifizierung und ergänzt: „Im besten Fall gehört dazu auch die sportliche Beteiligung. Schön, dass hier in Grünberg am Freitagabend auch ein Fußballspiel zustande gekommen ist.“

Samstagmorgen: Der Muskelkater vom Vorabendkick ist noch zu spüren. Einigen der Staffelleiter ist die Organisation des Spielbetriebs mittlerweile weitaus bekannter als das Spiel an sich. Der zweite Tag steht im Fokus der DFBnet-Anwendungen. Von 9:00 bis 18:00 stehen Spielpläne, -ansetzungen, -verlegungen, -absetzungen und die Bearbeitung des Spielberichts auf dem Stundenplan.

Eigens dafür angereist, ist Matthias Knebel aus der DFB-Medien-Zentrale aus Hannover. Er zeigt den Staffelleitern, wie man sich in den IT-Anwendungen zu Recht findet und erklärt, warum die Arbeit durch die unterschiedlichen Module in den letzten Jahren kontinuierlich erleichtert wurde: „Man brauch eigentlich kein Papier mehr. Es kann alles am PC gemacht werden. Die Vereine werden dann automatisch per Mail benachrichtigt, wenn zum Beispiel eine Spielverlegung statfindet.“

Gruppenarbeit am PC

[bild2]Viel PC-Arbeit, die aber abwechslungsreich gestaltet wird. Immer zwei Teilnehmer arbeiten an einem Laptop und lösen die gestellten Aufgaben zu Zweit. Am Ende des Tages sind sie froh, dass sie sich durch die vielen Anwendungen durchgekämpft haben. „Nun kenne ich mich endlich in den DFBnet-Anwendungen aus und kann dadurch meine Staffel perfekt einteilen“,  freut sich Carola Fuller. Auf die Nachfrage, ob es anstrengend war, antwortet sie: „Ja schon, aber jetzt freue ich mich auf den Abend mit den Kollegen. Auch bei den Gesprächen kann ich jede Menge von deren Erfahrungen lernen.“

Sonntagmorgen: Der Erfahrungsaustausch am letzten Abend im Bistro der Sportschule scheint erfolgreich gewesen zu sein. Die Laune ist gut. Von Lagerkoller ist noch nichts zu spüren, trotz knapp zwei Tagen Aufenthalt und Schulung. Der erste Teil des letzten Tages widmet sich noch einmal dem ausrichtenden Fußballverband. Satzungen, Ordnungen und Durchführungsbestimmungen des Hessischen FV werden erläutert. Danach sind wieder die Teilnehmer gefragt. Es geht um die Vorbereitung einer Tagesordnung für einen Staffeltag. In Kleingruppen werden Themen und Inhalte diskutiert und dann in der Gruppe ausgewertet.

Ein Thema, dass immer wichtiger wird, steht als nächstes auf der Tagesordnung: Soziale Kompetenz. „Die Staffelleiter haben mit ganz unterschiedlichen Personen zu tun. Sie sind Dienstleister und Ansprechpartner für Vereine, Verbände, Schiedsrichter, Sportämter, Medien usw. Deshalb möchten wir die soziale Kompetenz hier nicht vernachlässigen“, erklärt Joachim Masuch. Tipps für Sitzungen, Kontakte und Kommunikation sowie Praxisbeispiele finden sich im Lehrgang und dem Ordner dazu wieder.

Ein Vergleich und ein Blick zurück bilden das Ende des Lehrgangs. Die neu gewonnenen Erkenntnisse der letzten drei Tage werden mit dem Selbstverständnis, das am Anfang des Lehrgangs erarbeitet wurde, miteinander verglichen. Einige Punkte sind noch aktuell, andere werden ergänzt. So entsteht ein „Gesamtwerk“ des Lehrgangs. „Ein ganz entscheidender Part. Die Teilnehmer versetzten sich noch einmal zurück und realisieren, was sie alles gelernt haben und ob ihre Erwartungen erfüllt werden“, so Deutschbein.

"Kann ich nur empfehlen"

Gelernt haben sie eine Menge, soviel steht fest. Dass das Gelernte auch umgesetzt wird, dafür sind die Staffelleiter selbst verantwortlich. „Ich bin froh, hier dabei gewesen zu sein. Den Lehrgang kann ich jedem Staffelleiter nur empfehlen“, resümiert Mario Rizzo.

Für die Organisatoren ist die Arbeit noch nicht vorbei, aber AG-Leiter Joachim Masuch ist zufrieden: „Sinn eines Piloten ist es, die erstellten Unterlagen und Lerneinheiten auszuprobieren und Verbesserungen einzuarbeiten. Ein paar Inhalte werden noch mal überarbeitet, aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden“.

Bis Ende des Jahres tüftelt die Qualifizierung noch an den finalen Inhalten. Dann haben alle Landesverbände die Möglichkeit, die fertigen Unterlagen zu bestellen und eigene Staffelleiter-Lehrgänge in ihren Sportschulen durchzuführen. Damit die 18.000 Staffeln im Deutschen Fußball auch weiterhin optimal organisiert werden.