Erfolgreiche Titelverteidiger beim DFB-Ü 40-/ Ü 50-Cup

Das Phänomen ist aus der Musik schon bekannt. Es gibt Lieder, die einfach nie ihre Klasse verlieren. Oldies zwar, aber immer noch Hits. Evergreens nennt man sie. Jetzt gibt es Evergreens auch im Fußball. Sie heißen zum Beispiel Stefan Beinlich, Timo Lange und Jens Dowe. Oder Stefan Vogel, Thomas Knuth und Thomas Gohlke. Diese Akteure gewannen mit ihren Mannschaften beim DFB-Ü 40 / Ü 50-Cup 2013 in Berlin bereits zum zweiten Mal in Folge die Krone der besten deutschen Altherrenmannschaften. Bei der Ü 40 bestätigte Hansa Rostock um Ex-Nationalspieler Stefan Beinlich seinen Triumph aus dem Vorjahr, bei der Ü 50 verteidigte NSF Gropiusstadt erfolgreich seinen Titel.

Die Entscheidung beim DFB-Ü 40-Cup fiel im Elfmeterschießen zwischen dem favorisierten FC Hansa Rostock und dem Überraschungsteam des SV Hermersberg, das ohne Gegentor bis ins Finale marschiert war. Als letzter Rostocker Schütze trat Stefan Beinlich an, die Anspannung war ihm anzumerken. "Der Druck war groß, obwohl hier natürlich der Spaß im Vordergrund steht", erzählte der ehemalige Profi später, "aber wenn ich verschieße, bin ich der Depp." Er verschoss nicht, Hansa war Turniersieger. Und Stefan Beinlich wurde wie schon im Vorjahr zum besten Spieler gekürt. "Das ist eine große Ehre, weil die Auszeichnung aus dem Kreis der Spieler kommt", gab er sich ganz bescheiden. Außerdem habe er einen großen Vorteil gegenüber vielen anderen Spielern: "Mein großer Respekt gilt den Jungs, die hier teilweise mit über 50 noch dabei bin. Ich bin ja noch einer der Jüngsten." Ein Greenhorn sozusagen.

Guido Cantz lobt die Kameradschaft, Michael Kiefer ist begeistert

Neben Beinlich wurden sein Teamkollege Timo Lange als bester Torschütze (und das als Abwehrchef!) sowie Michael Kiefer vom SV Hermersberg als bester Torwart ausgezeichnet. Kiefer blieb das gesamte Turnier über ohne Gegentreffer und vereitelte in Halbfinale und Finale insgesamt vier Elfmeter. Beim finalen Schuss von Stefan Beinlich war er machtlos, am Ende aber dennoch happy: "Herr Beinlich hat ja schon viel gesehen in seiner Karriere, aber für unsere Truppe war das etwas ganz Besonderes. Man muss bedenken, wir kommen aus einem kleinen Dorf in der Pfalz. Jetzt haben wir so ein tolles Wochenende in Berlin und landen sogar noch vor Bayern München, vor Hertha BSC. Unglaublich!"

Ähnlich wie Michael Kiefer gingen viele Spieler mit dem olympischen Gedanken in den DFB-Ü 40 / Ü-50-Cup. Comedian Guido Cantz, im Kader von West-Meister SSV Troisdorf 05, lobte die kameradschaftliche Atmosphäre. Bei Blau-Weiß Dingden, den Nachbarn vom Niederrhein, konnte man sogar nach drei Niederlagen in den ersten drei Spielen noch feiern. Als Michael Klein-Wiele im letzten Spiel gegen TSG Mörse den ersten (und einzigen) Turniertreffer seines Teams erzielte, jubelte er mit dem Anhang als hätte er soeben das Golden Goal der EM 1996 geschossen. Bayern München schied übrigens im Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen Hansa Rostock aus und wurde am Ende Vierter. Hertha BSC blieb zwar ungeschlagen und ohne Gegentor, verpasste aber aufgrund von drei 0:0-Unentschieden den Sprung in die Entscheidungsspiele.

Bei der Ü 50 hatte die Mannschaft von Hannover 96 den größten Namen, im Kader standen ehemalige Profis wie Frank Hartmann und Roman Wojcicki. Der frühere polnische Nationalspieler wurde mit vier Treffern gemeinsam mit dem Wormser Heinz Sackreuther bester Torschütze. Beide erhielten ebenso wie der beste Torwart (Georg Schreiber von den Sportfreunden Hamborn) und der beste Spieler (Stefan Vogel von NSF Gropiusstadt) einen Gutschein für den DFB-Fanshop. Über den Turniersieg entschied am Ende nur ein einziger Treffer, den Gropiusstadt im Vergleich zu Hannover weniger kassiert hatte. Seit fast 20 Jahren spielt die Mannschaft von NSF Gropiusstadt im Kern zusammen, nahm einst auch beim Ü 40-Cup teil. Für das nächste Jahr haben sie sich den Titel-Hattrick als Ziel gesetzt und hoffen in ein paar Jahren auf die Einführung des Ü 60-Cups.

Klaus Jahn: "Auch aus unserer Sicht eine tolle Veranstaltung"

Bei der abschließenden Siegerehrung bedankten sich die Ü 50-Sieger aus Berlin mit einem Ständchen bei allen Fans und Spielerfrauen. Klaus Jahn, der Vorsitzende des DFB-Ausschusses für Freizeit- und Breitensport, zog ein positives Fazit: "Auch aus unserer Sicht war das eine tolle Veranstaltung, die kaum noch zu toppen ist." Mit der Ausrichtung einer deutschen Meisterschaft für Altherrenmannschaften wolle man "die Fußballer so lange wie möglich bei der Stange halten." Außerdem sei es ein wichtiger Aspekt in der Ehrenamtspflege. Viele der Aktiven engagieren sich auch ehrenamtlich in ihren Vereinen und können durch solche Events zusätzlich motiviert werden.



[bild1]

Das Phänomen ist aus der Musik schon bekannt. Es gibt Lieder, die einfach nie ihre Klasse verlieren. Oldies zwar, aber immer noch Hits. Evergreens nennt man sie. Jetzt gibt es Evergreens auch im Fußball. Sie heißen zum Beispiel Stefan Beinlich, Timo Lange und Jens Dowe. Oder Stefan Vogel, Thomas Knuth und Thomas Gohlke. Diese Akteure gewannen mit ihren Mannschaften beim DFB-Ü 40 / Ü 50-Cup 2013 in Berlin bereits zum zweiten Mal in Folge die Krone der besten deutschen Altherrenmannschaften. Bei der Ü 40 bestätigte Hansa Rostock um Ex-Nationalspieler Stefan Beinlich seinen Triumph aus dem Vorjahr, bei der Ü 50 verteidigte NSF Gropiusstadt erfolgreich seinen Titel.

Die Entscheidung beim DFB-Ü 40-Cup fiel im Elfmeterschießen zwischen dem favorisierten FC Hansa Rostock und dem Überraschungsteam des SV Hermersberg, das ohne Gegentor bis ins Finale marschiert war. Als letzter Rostocker Schütze trat Stefan Beinlich an, die Anspannung war ihm anzumerken. "Der Druck war groß, obwohl hier natürlich der Spaß im Vordergrund steht", erzählte der ehemalige Profi später, "aber wenn ich verschieße, bin ich der Depp." Er verschoss nicht, Hansa war Turniersieger. Und Stefan Beinlich wurde wie schon im Vorjahr zum besten Spieler gekürt. "Das ist eine große Ehre, weil die Auszeichnung aus dem Kreis der Spieler kommt", gab er sich ganz bescheiden. Außerdem habe er einen großen Vorteil gegenüber vielen anderen Spielern: "Mein großer Respekt gilt den Jungs, die hier teilweise mit über 50 noch dabei bin. Ich bin ja noch einer der Jüngsten." Ein Greenhorn sozusagen.

Guido Cantz lobt die Kameradschaft, Michael Kiefer ist begeistert

Neben Beinlich wurden sein Teamkollege Timo Lange als bester Torschütze (und das als Abwehrchef!) sowie Michael Kiefer vom SV Hermersberg als bester Torwart ausgezeichnet. Kiefer blieb das gesamte Turnier über ohne Gegentreffer und vereitelte in Halbfinale und Finale insgesamt vier Elfmeter. Beim finalen Schuss von Stefan Beinlich war er machtlos, am Ende aber dennoch happy: "Herr Beinlich hat ja schon viel gesehen in seiner Karriere, aber für unsere Truppe war das etwas ganz Besonderes. Man muss bedenken, wir kommen aus einem kleinen Dorf in der Pfalz. Jetzt haben wir so ein tolles Wochenende in Berlin und landen sogar noch vor Bayern München, vor Hertha BSC. Unglaublich!"

[bild2]

Ähnlich wie Michael Kiefer gingen viele Spieler mit dem olympischen Gedanken in den DFB-Ü 40 / Ü-50-Cup. Comedian Guido Cantz, im Kader von West-Meister SSV Troisdorf 05, lobte die kameradschaftliche Atmosphäre. Bei Blau-Weiß Dingden, den Nachbarn vom Niederrhein, konnte man sogar nach drei Niederlagen in den ersten drei Spielen noch feiern. Als Michael Klein-Wiele im letzten Spiel gegen TSG Mörse den ersten (und einzigen) Turniertreffer seines Teams erzielte, jubelte er mit dem Anhang als hätte er soeben das Golden Goal der EM 1996 geschossen. Bayern München schied übrigens im Halbfinale nach Elfmeterschießen gegen Hansa Rostock aus und wurde am Ende Vierter. Hertha BSC blieb zwar ungeschlagen und ohne Gegentor, verpasste aber aufgrund von drei 0:0-Unentschieden den Sprung in die Entscheidungsspiele.

Bei der Ü 50 hatte die Mannschaft von Hannover 96 den größten Namen, im Kader standen ehemalige Profis wie Frank Hartmann und Roman Wojcicki. Der frühere polnische Nationalspieler wurde mit vier Treffern gemeinsam mit dem Wormser Heinz Sackreuther bester Torschütze. Beide erhielten ebenso wie der beste Torwart (Georg Schreiber von den Sportfreunden Hamborn) und der beste Spieler (Stefan Vogel von NSF Gropiusstadt) einen Gutschein für den DFB-Fanshop. Über den Turniersieg entschied am Ende nur ein einziger Treffer, den Gropiusstadt im Vergleich zu Hannover weniger kassiert hatte. Seit fast 20 Jahren spielt die Mannschaft von NSF Gropiusstadt im Kern zusammen, nahm einst auch beim Ü 40-Cup teil. Für das nächste Jahr haben sie sich den Titel-Hattrick als Ziel gesetzt und hoffen in ein paar Jahren auf die Einführung des Ü 60-Cups.

Klaus Jahn: "Auch aus unserer Sicht eine tolle Veranstaltung"

Bei der abschließenden Siegerehrung bedankten sich die Ü 50-Sieger aus Berlin mit einem Ständchen bei allen Fans und Spielerfrauen. Klaus Jahn, der Vorsitzende des DFB-Ausschusses für Freizeit- und Breitensport, zog ein positives Fazit: "Auch aus unserer Sicht war das eine tolle Veranstaltung, die kaum noch zu toppen ist." Mit der Ausrichtung einer deutschen Meisterschaft für Altherrenmannschaften wolle man "die Fußballer so lange wie möglich bei der Stange halten." Außerdem sei es ein wichtiger Aspekt in der Ehrenamtspflege. Viele der Aktiven engagieren sich auch ehrenamtlich in ihren Vereinen und können durch solche Events zusätzlich motiviert werden.

Der Plan ging auf, die Teilnehmer waren begeistert. "Dieses Turnier ist eine super Veranstaltung", lobte Stefan Beinlich stellvertretend für viele andere Spieler. "Angefangen bei der Unterbringung und den schönen gemeinschaftlichen Abenden, wo auch die Frauen dazu kommen konnten, über die tollen Bedingungen auf dem Rasen bis hin zur professionellen Organisation. So lange es geht, komme ich immer wieder gerne."