Erdmann und 1860: "Nicht nur Schulterklopfer bekommen"

Mit Dynamo Dresden erreichte Dennis Erdmann in der Saison 2014/2015 im DFB-Pokal das Achtelfinale. Nun soll mit dem Drittligisten TSV 1860 München am heutigen Samstag (ab 15.30 Uhr) gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt die nächste Überraschung her. Im DFB.de-Interview spricht der 29 Jahre alte Defensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar auch über einen bereits geschafften Pokalerfolg mit den "Löwen".

DFB.de: Der TSV 1860 München ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Verbandspokalsieger in Bayern. Wie hat sich der Erfolg angefühlt, Herr Erdmann?

Dennis Erdmann: Das 5:2 nach Elfmeterschießen gegen die Würzburger Kickers war ein guter Pflichtspieleinstand. Mit einem Titel zu starten, ist nicht das Schlechteste. Es war allerdings nicht so, dass wir uns danach noch Bier über den Kopf geschüttet hätten. Für den DFB-Pokal waren wir schon vor dem Endspiel qualifiziert. Nach Schlusspfiff war unser Blick deshalb schon auf das kommende Duell mit Eintracht Frankfurt gerichtet.

DFB.de: Was hat Ihnen gegen den Zweitligaaufsteiger aus Würzburg bereits gut gefallen?

Erdmann: Wie schon beim 4:1 im Testspiel gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg haben wir auch gegen Würzburg nur wenige Chancen zugelassen. Der Gegentreffer während der regulären Spielzeit fiel durch einen direkt verwandelten Freistoß. Nach den Erfahrungen aus der zurückliegenden Saison haben wir viel an unserer Kompaktheit gearbeitet. Das macht sich schon bezahlt.

DFB.de: Zum dritten Mal im Pokalwettbewerb konnte sich Ihr Torhüter Marco Hiller im Elfmeterschießen auszeichnen. Das gibt, wenn es auch im DFB-Pokal zur Entscheidung vom Punkt kommen sollte, ein gutes Gefühl, oder?

Erdmann: Marco ist auf der Linie eine absolute Maschine und im Elfmeterschießen ein klares Plus für uns. Da mache ich mir also keine Sorgen. Vielleicht gelingt uns aber auch schon vorher, gegen Eintracht Frankfurt in die nächste Runde einzuziehen.

DFB.de: Würden Sie sich auch einen Versuch im Elfmeterschießen zutrauen?

Erdmann: Wenn ich den Kopf benutzen dürfte, wäre der Elfmeter sicher drin. Mit den Füßen wird es ein wenig schwieriger. (lacht) Aber klar, warum nicht? Wir besprechen kurz vor dem Elfmeterschießen immer, wer sich nach dem Spiel am besten fühlt. Wenn jemand Zweifel hat, sollte er besser vom Elfmeterpunkt wegbleiben.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um Eintracht Frankfurt ein Bein stellen zu können?

Erdmann: Wir müssen all das, was in uns steckt, auf den Platz übertragen bekommen. Ein wesentlicher Faktor wird der größere Wille sein. Wir müssen den favorisierten Frankfurtern den Schneid abkaufen. Im DFB-Pokal geht es um das Weiterkommen. Da will ich nicht nur Schulterklopfer bekommen, wenn wir gegen die Eintracht ausgeschieden sind. Unser Ziel ist der Einzug in die 2. Runde.

DFB.de: Mit Dynamo Dresden hatten Sie in der Saison 2014/2015 im DFB-Pokal das Achtelfinale erreicht. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Erdmann: In der ersten Runde konnten wir uns 2:1 gegen den FC Schalke 04 durchsetzen, anschließend haben wir 2:1 nach Verlängerung gegen den VfL Bochum gewonnen. Wir sind erst beim 0:2 gegen den späteren Finalisten Borussia Dortmund ausgeschieden. Auch an diesem Tag wäre für uns noch mehr möglich gewesen. Es war ein schöner Anreiz, die nächste Pokalrunde vor Augen zu haben und den Favoriten zu ärgern. Dazu war es auch noch für den Verein finanziell attraktiv. Und das eine oder andere Kaltgetränk zur Belohnung war auch drin. (lacht)

DFB.de: Mit 23,5 Jahren hat der Kader der "Löwen" nach der U 23 des FC Bayern München das niedrigste Durchschnittsalter in der 3. Liga. Vor allem für die jungen Spieler ist der DFB-Pokal eine besondere Erfahrung, oder?

Erdmann: Es ist ein besonderes Erlebnis, sich mit Spielern aus der Bundesliga in einem Pflichtspiel zu messen. Da hat der DFB-Pokal seinen ganz eigenen Charme. Die jungen Spieler sollen Spaß haben und den Moment auskosten. Vielleicht können sie später dann ja auch mal sagen: Ich habe mit dem TSV 1860 München durch einen Sieg gegen Eintracht Frankfurt die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht.

DFB.de: Sehen Sie sich mit Ihren 29 Jahren da in einer besonderen Verantwortung?

Erdmann: Als erfahrener Spieler stärkt man den jüngeren schon den Rücken und versucht auch, ihnen den Druck ein wenig von den Schultern zu nehmen. Die Jungs wissen, dass sie immer zu mir kommen können. Es ist aber nicht so, dass ich nun wesentlich anders bin als mit 23 oder 24 Jahren.

DFB.de: Unter 1860-Trainer Michael Köllner haben Sie zuletzt wieder im defensiven Mittelfeld gespielt. Sehen Sie deutliche Unterschiede zur Position als Innenverteidiger?

Erdmann: Im Mittelfeld kann ich den Gegenspielern etwas mehr auf die Hölzchen schlagen. (lacht) Als Abwehrspieler besteht bei intensiven Zweikämpfen mehr die Gefahr, eine gefährliche Standardsituation gegen sich zu bekommen. Die Rolle kenne ich schon aus meiner Zeit bei Hansa Rostock. Mit dem 1. FC Magdeburg bin ich auf dieser Position sogar aufgestiegen. Von mir weiß man, dass ich nicht der feine Techniker bin. Aber ich kann der Mannschaft auch mit meiner Ausstrahlung und meiner Kopfballstärke helfen.

[mspw]

Mit Dynamo Dresden erreichte Dennis Erdmann in der Saison 2014/2015 im DFB-Pokal das Achtelfinale. Nun soll mit dem Drittligisten TSV 1860 München am heutigen Samstag (ab 15.30 Uhr) gegen Bundesligist Eintracht Frankfurt die nächste Überraschung her. Im DFB.de-Interview spricht der 29 Jahre alte Defensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar auch über einen bereits geschafften Pokalerfolg mit den "Löwen".

DFB.de: Der TSV 1860 München ist zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte Verbandspokalsieger in Bayern. Wie hat sich der Erfolg angefühlt, Herr Erdmann?

Dennis Erdmann: Das 5:2 nach Elfmeterschießen gegen die Würzburger Kickers war ein guter Pflichtspieleinstand. Mit einem Titel zu starten, ist nicht das Schlechteste. Es war allerdings nicht so, dass wir uns danach noch Bier über den Kopf geschüttet hätten. Für den DFB-Pokal waren wir schon vor dem Endspiel qualifiziert. Nach Schlusspfiff war unser Blick deshalb schon auf das kommende Duell mit Eintracht Frankfurt gerichtet.

DFB.de: Was hat Ihnen gegen den Zweitligaaufsteiger aus Würzburg bereits gut gefallen?

Erdmann: Wie schon beim 4:1 im Testspiel gegen den Zweitligisten SSV Jahn Regensburg haben wir auch gegen Würzburg nur wenige Chancen zugelassen. Der Gegentreffer während der regulären Spielzeit fiel durch einen direkt verwandelten Freistoß. Nach den Erfahrungen aus der zurückliegenden Saison haben wir viel an unserer Kompaktheit gearbeitet. Das macht sich schon bezahlt.

DFB.de: Zum dritten Mal im Pokalwettbewerb konnte sich Ihr Torhüter Marco Hiller im Elfmeterschießen auszeichnen. Das gibt, wenn es auch im DFB-Pokal zur Entscheidung vom Punkt kommen sollte, ein gutes Gefühl, oder?

Erdmann: Marco ist auf der Linie eine absolute Maschine und im Elfmeterschießen ein klares Plus für uns. Da mache ich mir also keine Sorgen. Vielleicht gelingt uns aber auch schon vorher, gegen Eintracht Frankfurt in die nächste Runde einzuziehen.

DFB.de: Würden Sie sich auch einen Versuch im Elfmeterschießen zutrauen?

Erdmann: Wenn ich den Kopf benutzen dürfte, wäre der Elfmeter sicher drin. Mit den Füßen wird es ein wenig schwieriger. (lacht) Aber klar, warum nicht? Wir besprechen kurz vor dem Elfmeterschießen immer, wer sich nach dem Spiel am besten fühlt. Wenn jemand Zweifel hat, sollte er besser vom Elfmeterpunkt wegbleiben.

DFB.de: Worauf wird es ankommen, um Eintracht Frankfurt ein Bein stellen zu können?

Erdmann: Wir müssen all das, was in uns steckt, auf den Platz übertragen bekommen. Ein wesentlicher Faktor wird der größere Wille sein. Wir müssen den favorisierten Frankfurtern den Schneid abkaufen. Im DFB-Pokal geht es um das Weiterkommen. Da will ich nicht nur Schulterklopfer bekommen, wenn wir gegen die Eintracht ausgeschieden sind. Unser Ziel ist der Einzug in die 2. Runde.

DFB.de: Mit Dynamo Dresden hatten Sie in der Saison 2014/2015 im DFB-Pokal das Achtelfinale erreicht. Welche Erinnerungen haben Sie daran?

Erdmann: In der ersten Runde konnten wir uns 2:1 gegen den FC Schalke 04 durchsetzen, anschließend haben wir 2:1 nach Verlängerung gegen den VfL Bochum gewonnen. Wir sind erst beim 0:2 gegen den späteren Finalisten Borussia Dortmund ausgeschieden. Auch an diesem Tag wäre für uns noch mehr möglich gewesen. Es war ein schöner Anreiz, die nächste Pokalrunde vor Augen zu haben und den Favoriten zu ärgern. Dazu war es auch noch für den Verein finanziell attraktiv. Und das eine oder andere Kaltgetränk zur Belohnung war auch drin. (lacht)

DFB.de: Mit 23,5 Jahren hat der Kader der "Löwen" nach der U 23 des FC Bayern München das niedrigste Durchschnittsalter in der 3. Liga. Vor allem für die jungen Spieler ist der DFB-Pokal eine besondere Erfahrung, oder?

Erdmann: Es ist ein besonderes Erlebnis, sich mit Spielern aus der Bundesliga in einem Pflichtspiel zu messen. Da hat der DFB-Pokal seinen ganz eigenen Charme. Die jungen Spieler sollen Spaß haben und den Moment auskosten. Vielleicht können sie später dann ja auch mal sagen: Ich habe mit dem TSV 1860 München durch einen Sieg gegen Eintracht Frankfurt die 2. Runde im DFB-Pokal erreicht.

DFB.de: Sehen Sie sich mit Ihren 29 Jahren da in einer besonderen Verantwortung?

Erdmann: Als erfahrener Spieler stärkt man den jüngeren schon den Rücken und versucht auch, ihnen den Druck ein wenig von den Schultern zu nehmen. Die Jungs wissen, dass sie immer zu mir kommen können. Es ist aber nicht so, dass ich nun wesentlich anders bin als mit 23 oder 24 Jahren.

DFB.de: Unter 1860-Trainer Michael Köllner haben Sie zuletzt wieder im defensiven Mittelfeld gespielt. Sehen Sie deutliche Unterschiede zur Position als Innenverteidiger?

Erdmann: Im Mittelfeld kann ich den Gegenspielern etwas mehr auf die Hölzchen schlagen. (lacht) Als Abwehrspieler besteht bei intensiven Zweikämpfen mehr die Gefahr, eine gefährliche Standardsituation gegen sich zu bekommen. Die Rolle kenne ich schon aus meiner Zeit bei Hansa Rostock. Mit dem 1. FC Magdeburg bin ich auf dieser Position sogar aufgestiegen. Von mir weiß man, dass ich nicht der feine Techniker bin. Aber ich kann der Mannschaft auch mit meiner Ausstrahlung und meiner Kopfballstärke helfen.