Emmerling: "Wird ganz sicher nicht einfach"

Es war ein Einstand nach Maß. In seinem ersten Spiel als Cheftrainer des SC Paderborn feierte Stefan Emmerling in der 3. Liga ein 1:0 (0:0) im Derby bei Preußen Münster. Die Situation bei dem ehemaligen Bundesligisten bleibt allerdings angespannt. Immerhin steht Paderborn vor dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (Samstag, ab 14 Uhr) nicht mehr auf einem Abstiegsplatz.

Im DFB.de-Interview spricht Emmerling vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten über die komplizierte Situation in Paderborn. Der 50-Jährige erklärt, warum er überhaupt kein Freund von Rück- und Querpässen ist und warum ihn die Aufgabe bei seinem neuen Klub so reizt.

DFB.de: Herr Emmerling, sehen Sie es auch so, dass das 1:0 im Derby gegen Münster für Sie ein Traumstart war?

Stefan Emmerling: Vom Ergebnis her schon. Und das ist derzeit natürlich die wichtigste Komponente für uns in unserer komplizierten Situation. Die Mannschaft hat die Dinge gut umgesetzt, die wir ihr mit auf den Weg gegeben haben. Ich spreche hier in erster Linie von den Grundtugenden wie hohe Laufintensität und Zweikampfbereitschaft. Spielerisch haben wir noch deutlich Luft nach oben. Aber das kommt erst im zweiten Schritt.

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel gegen Münster erlebt?

Emmerling: Man hat die Verunsicherung zunächst deutlich gespürt. Aber nach einiger Zeit hat man gemerkt, dass sich die Spieler auf dem Platz immer besser und sicherer gefühlt haben. Wir haben dann gut in die Begegnung reingefunden. Das 1:0 nach etwa 70 Minuten war natürlich eine Erlösung. Bis in die Schlussphase hinein haben wir nicht viel zugelassen. In den letzten Minuten ist es dann noch einmal hektisch geworden. Aber das ist ja völlig normal. Insgesamt haben wir Münster gut von unserem Tor weghalten können.

DFB.de: Sie haben im Vorfeld im Training bemängelt, dass zu viele Pässe quer oder nach hinten gespielt werden. Hat sich das gebessert?

Emmerling: Ein wenig. Aber wir müssen die Spieler immer noch darauf aufmerksam machen, dass wir lieber den Pass in die Spitze sehen wollen – wenn es die Situation zulässt. Alles andere ist für unsere Stürmer frustrierend. Wir müssen den Gegner ständig beschäftigen und ihm zeigen, dass wir jederzeit gefährlich sein können. Wir müssen uns wieder Respekt erarbeiten.

DFB.de: Der nächste Gegner heißt VfL Osnabrück und ist Tabellenzweiter.

Emmerling: Wir gehen auch in dieses Spiel, um die drei Punkte zu holen. Der Sieg ist immer das erste Ziel. Wir wissen natürlich ganz genau, dass Osnabrück eine hohe Hürde ist. Aber das war Münster auch. Die hatten fünf Partien hintereinander nicht verloren und dabei 13 Punkte geholt. Wir hatten sechs Partien nicht gesiegt und dann dort trotzdem mit 1:0 gewonnen. So ist eben der Fußball. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch gegen Osnabrück nicht chancenlos sind, wenn wir uns weiter steigern können.

DFB.de: Um dann Weihnachten auf einem Nicht-Abstiegsplatz zu verbringen?

Emmerling: Wenn wir erneut drei Punkte holen könnten, hätten wir dazu sicher gute Chancen. Das wäre ein versöhnlicher Abschluss eines schweren ersten Halbjahres. Aber egal, wie das Duell mit Osnabrück ausgeht: 2017 wird ganz sicher nicht einfach. Die Lage ist kompliziert. Es geht einzig und alleine um den Klassenerhalt. Wir müssen uns stabilisieren. Über alle anderen Pläne können wir dann später reden.

DFB.de: Tatsächlich sind die krassen Wellenbewegungen beim SC Paderborn in der jüngeren Vergangenheit auffällig. Erst der Aufstieg in die Bundesliga, danach der direkte Durchmarsch bis auf einen Abstiegsplatz in der 3. Liga. Wie ist das zu erklären?

Emmerling: Wir müssen nach den negativen Erlebnissen im Verein wieder Kontinuität entwickeln und Schritt für Schritt machen. Sicherlich haben wir Fantasien, wohin der Weg zukünftig gehen soll. Aber für solche Gedanken habe ich gerade keinen Kopf. Ich kann mich nur wiederholen: Wir müssen es jetzt hinbekommen, dass wir in dieser verdammt engen 3. Liga aus dem Tabellenkeller rauskommen. Damit haben wir genug zu tun. Und darauf sollten wir unsere gesamte Konzentration richten. Alles andere muss warten.

DFB.de: Ihr Engagement in Paderborn vor wenigen Tagen kam ziemlich überraschend und kurzfristig. Für Sie auch?

Emmerling: Ja, natürlich. Ich war vor ziemlich genau zehn Tagen noch Trainer der U 21 des 1. FC Köln. Und mit dieser Aufgabe war ich glücklich. Wir haben eine komplett neue und extrem junge Mannschaft aufgebaut, die sich in den vergangenen Monaten beachtlich entwickelt hat. Für mich war das eine tolle und neue Erfahrung, so eng mit einem Leistungszentrum zusammenzuarbeiten. Aber die Aufgabe in Paderborn hat mich doch sehr gereizt. Ich bin den Verantwortlichen beim 1. FC Köln sehr dankbar, dass sie mir keine Steine in den Weg gelegt haben. Vor allem möchte ich an dieser Stelle Jörg Schmadtke und Jörg Jakobs nennen.

DFB.de: Was hat Sie zu an der Aufgabe in Paderborn gereizt?

Emmerling: Das ist ein Klub mit einer guten Perspektive. Wenn wir diese schwierige Saison zu einem guten Abschluss bekommen, können wir gemeinsam viel erreichen. Diesen Weg möchte ich gerne mitgestalten. Und zusätzlich hat es mich logischerweise gereizt, eine Klasse weiter nach oben zu kommen. Das ist doch bei Trainern genauso wie bei Spielern – jeder will so weit nach oben kommen, wie es möglich ist.

[mspw]

Es war ein Einstand nach Maß. In seinem ersten Spiel als Cheftrainer des SC Paderborn feierte Stefan Emmerling in der 3. Liga ein 1:0 (0:0) im Derby bei Preußen Münster. Die Situation bei dem ehemaligen Bundesligisten bleibt allerdings angespannt. Immerhin steht Paderborn vor dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (Samstag, ab 14 Uhr) nicht mehr auf einem Abstiegsplatz.

Im DFB.de-Interview spricht Emmerling vor dem Duell mit dem Tabellenzweiten über die komplizierte Situation in Paderborn. Der 50-Jährige erklärt, warum er überhaupt kein Freund von Rück- und Querpässen ist und warum ihn die Aufgabe bei seinem neuen Klub so reizt.

DFB.de: Herr Emmerling, sehen Sie es auch so, dass das 1:0 im Derby gegen Münster für Sie ein Traumstart war?

Stefan Emmerling: Vom Ergebnis her schon. Und das ist derzeit natürlich die wichtigste Komponente für uns in unserer komplizierten Situation. Die Mannschaft hat die Dinge gut umgesetzt, die wir ihr mit auf den Weg gegeben haben. Ich spreche hier in erster Linie von den Grundtugenden wie hohe Laufintensität und Zweikampfbereitschaft. Spielerisch haben wir noch deutlich Luft nach oben. Aber das kommt erst im zweiten Schritt.

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel gegen Münster erlebt?

Emmerling: Man hat die Verunsicherung zunächst deutlich gespürt. Aber nach einiger Zeit hat man gemerkt, dass sich die Spieler auf dem Platz immer besser und sicherer gefühlt haben. Wir haben dann gut in die Begegnung reingefunden. Das 1:0 nach etwa 70 Minuten war natürlich eine Erlösung. Bis in die Schlussphase hinein haben wir nicht viel zugelassen. In den letzten Minuten ist es dann noch einmal hektisch geworden. Aber das ist ja völlig normal. Insgesamt haben wir Münster gut von unserem Tor weghalten können.

DFB.de: Sie haben im Vorfeld im Training bemängelt, dass zu viele Pässe quer oder nach hinten gespielt werden. Hat sich das gebessert?

Emmerling: Ein wenig. Aber wir müssen die Spieler immer noch darauf aufmerksam machen, dass wir lieber den Pass in die Spitze sehen wollen – wenn es die Situation zulässt. Alles andere ist für unsere Stürmer frustrierend. Wir müssen den Gegner ständig beschäftigen und ihm zeigen, dass wir jederzeit gefährlich sein können. Wir müssen uns wieder Respekt erarbeiten.

DFB.de: Der nächste Gegner heißt VfL Osnabrück und ist Tabellenzweiter.

Emmerling: Wir gehen auch in dieses Spiel, um die drei Punkte zu holen. Der Sieg ist immer das erste Ziel. Wir wissen natürlich ganz genau, dass Osnabrück eine hohe Hürde ist. Aber das war Münster auch. Die hatten fünf Partien hintereinander nicht verloren und dabei 13 Punkte geholt. Wir hatten sechs Partien nicht gesiegt und dann dort trotzdem mit 1:0 gewonnen. So ist eben der Fußball. Ich bin davon überzeugt, dass wir auch gegen Osnabrück nicht chancenlos sind, wenn wir uns weiter steigern können.

DFB.de: Um dann Weihnachten auf einem Nicht-Abstiegsplatz zu verbringen?

Emmerling: Wenn wir erneut drei Punkte holen könnten, hätten wir dazu sicher gute Chancen. Das wäre ein versöhnlicher Abschluss eines schweren ersten Halbjahres. Aber egal, wie das Duell mit Osnabrück ausgeht: 2017 wird ganz sicher nicht einfach. Die Lage ist kompliziert. Es geht einzig und alleine um den Klassenerhalt. Wir müssen uns stabilisieren. Über alle anderen Pläne können wir dann später reden.

DFB.de: Tatsächlich sind die krassen Wellenbewegungen beim SC Paderborn in der jüngeren Vergangenheit auffällig. Erst der Aufstieg in die Bundesliga, danach der direkte Durchmarsch bis auf einen Abstiegsplatz in der 3. Liga. Wie ist das zu erklären?

Emmerling: Wir müssen nach den negativen Erlebnissen im Verein wieder Kontinuität entwickeln und Schritt für Schritt machen. Sicherlich haben wir Fantasien, wohin der Weg zukünftig gehen soll. Aber für solche Gedanken habe ich gerade keinen Kopf. Ich kann mich nur wiederholen: Wir müssen es jetzt hinbekommen, dass wir in dieser verdammt engen 3. Liga aus dem Tabellenkeller rauskommen. Damit haben wir genug zu tun. Und darauf sollten wir unsere gesamte Konzentration richten. Alles andere muss warten.

DFB.de: Ihr Engagement in Paderborn vor wenigen Tagen kam ziemlich überraschend und kurzfristig. Für Sie auch?

Emmerling: Ja, natürlich. Ich war vor ziemlich genau zehn Tagen noch Trainer der U 21 des 1. FC Köln. Und mit dieser Aufgabe war ich glücklich. Wir haben eine komplett neue und extrem junge Mannschaft aufgebaut, die sich in den vergangenen Monaten beachtlich entwickelt hat. Für mich war das eine tolle und neue Erfahrung, so eng mit einem Leistungszentrum zusammenzuarbeiten. Aber die Aufgabe in Paderborn hat mich doch sehr gereizt. Ich bin den Verantwortlichen beim 1. FC Köln sehr dankbar, dass sie mir keine Steine in den Weg gelegt haben. Vor allem möchte ich an dieser Stelle Jörg Schmadtke und Jörg Jakobs nennen.

DFB.de: Was hat Sie zu an der Aufgabe in Paderborn gereizt?

Emmerling: Das ist ein Klub mit einer guten Perspektive. Wenn wir diese schwierige Saison zu einem guten Abschluss bekommen, können wir gemeinsam viel erreichen. Diesen Weg möchte ich gerne mitgestalten. Und zusätzlich hat es mich logischerweise gereizt, eine Klasse weiter nach oben zu kommen. Das ist doch bei Trainern genauso wie bei Spielern – jeder will so weit nach oben kommen, wie es möglich ist.

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