Emmerling: "Bis zum Schluss um Platz drei mitspielen"

In der Winterpause hatte Stefan Emmerling, Trainer des Drittligisten Rot-Weiß Erfurt, noch orakelt. „Warum soll es uns nicht gelingen, mit einer Serie noch einmal ganz vorne anzugreifen?“ so Ex-Profi Emmerling im Januar gegenüber DFB.de. Der Rückstand auf Rang drei betrug damals noch acht Punkte.

Doch der 45 Jahre alte Ex-Profi, der heute auf den Tag genau seit einem Jahr für den thüringischen Traditionsverein verantwortlich ist, sollte Recht behalten. Neun Runden vor dem Saisonende haben die Rot-Weißen, die Samstag (ab 14 Uhr) den 1. FC Heidenheim empfangen, gute Chancen auf den Relegationsplatz drei.

Die Thüringer (48 Punkte) kämpfen mit Kickers Offenbach (49 Zähler), Dynamo Dresden (49) und dem SV Wehen Wiesbaden (47) um die Chance, in zwei Relegationsspielen gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga den Aufstieg zu schaffen.

Auf die Frage, ob er stolz sei auf die Aufholjagd seiner Mannschaft, lässt Emmerling im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Matthias Jansen die ehrgeizigen Ambitionen der Rot-Weißen bereits durchblicken: „Ich bin stolz auf die Mannschaft, wenn wir dort stehen, wo wir stehen wollen. Wir spielen eine gute Saison. Es wird aber erst eine richtig gute Saison, wenn wir die Sensation und den Aufstieg schaffen.“

DFB.de: Bei Ihrer Vertragsverlängerung in Erfurt sprachen Sie von einem Zeichen im Hinblick auf die Planungen für die kommende Spielzeit und einem Signal an Ihre Spieler. In welcher Liga tritt Rot-Weiß Erfurt denn in der kommenden Saison an, Herr Emmerling?

Stefan Emmerling: Da müssen wir selbstverständlich zweigleisig planen. Aber vielleicht ist es gut, die Spieler mit dem möglichen Aufstieg in die 2. Liga ködern zu können. Aber auch wenn es nicht klappen sollte und wir weiter in der 3. Liga spielen, wollen wir wieder eine gute Mannschaft zusammenstellen. Als Beispiel könnte Eintracht Braunschweig dienen, das den Kader auch über mehrere Jahre entwickelt hat. Wir haben in Erfurt ausgezeichnete Rahmenbedingungen, sind auch finanziell gut aufgestellt.

DFB.de: Seit genau einem Jahr sind Sie nun Trainer von Rot-Weiß Erfurt, fühlen sich offenbar sehr wohl im Verein!

Emmerling: Das stimmt. Wenn man bedenkt, wie sich die Dinge hier entwickelt haben, ist das sehr positiv. Vor einem Jahr war das Verhältnis zwischen Anhängern und Spielern doch arg belastet. Nach einem Spiel bei Holstein Kiel erhielten die Jungs trotz eines 2:1-Sieges eine Bierdusche. Jetzt ist das Zusammenspiel zwischen Fans und Mannschaft viel besser. Wir wollen uns in den nächsten Wochen noch positiver darstellen.



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In der Winterpause hatte Stefan Emmerling, Trainer des Drittligisten Rot-Weiß Erfurt, noch orakelt. „Warum soll es uns nicht gelingen, mit einer Serie noch einmal ganz vorne anzugreifen?“ so Ex-Profi Emmerling im Januar gegenüber DFB.de. Der Rückstand auf Rang drei betrug damals noch acht Punkte.

Doch der 45 Jahre alte Ex-Profi, der heute auf den Tag genau seit einem Jahr für den thüringischen Traditionsverein verantwortlich ist, sollte Recht behalten. Neun Runden vor dem Saisonende haben die Rot-Weißen, die Samstag (ab 14 Uhr) den 1. FC Heidenheim empfangen, gute Chancen auf den Relegationsplatz drei.

Die Thüringer (48 Punkte) kämpfen mit Kickers Offenbach (49 Zähler), Dynamo Dresden (49) und dem SV Wehen Wiesbaden (47) um die Chance, in zwei Relegationsspielen gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga den Aufstieg zu schaffen.

Auf die Frage, ob er stolz sei auf die Aufholjagd seiner Mannschaft, lässt Emmerling im exklusiven DFB.de-Interview mit dem Journalisten Matthias Jansen die ehrgeizigen Ambitionen der Rot-Weißen bereits durchblicken: „Ich bin stolz auf die Mannschaft, wenn wir dort stehen, wo wir stehen wollen. Wir spielen eine gute Saison. Es wird aber erst eine richtig gute Saison, wenn wir die Sensation und den Aufstieg schaffen.“

DFB.de: Bei Ihrer Vertragsverlängerung in Erfurt sprachen Sie von einem Zeichen im Hinblick auf die Planungen für die kommende Spielzeit und einem Signal an Ihre Spieler. In welcher Liga tritt Rot-Weiß Erfurt denn in der kommenden Saison an, Herr Emmerling?

Stefan Emmerling: Da müssen wir selbstverständlich zweigleisig planen. Aber vielleicht ist es gut, die Spieler mit dem möglichen Aufstieg in die 2. Liga ködern zu können. Aber auch wenn es nicht klappen sollte und wir weiter in der 3. Liga spielen, wollen wir wieder eine gute Mannschaft zusammenstellen. Als Beispiel könnte Eintracht Braunschweig dienen, das den Kader auch über mehrere Jahre entwickelt hat. Wir haben in Erfurt ausgezeichnete Rahmenbedingungen, sind auch finanziell gut aufgestellt.

DFB.de: Seit genau einem Jahr sind Sie nun Trainer von Rot-Weiß Erfurt, fühlen sich offenbar sehr wohl im Verein!

Emmerling: Das stimmt. Wenn man bedenkt, wie sich die Dinge hier entwickelt haben, ist das sehr positiv. Vor einem Jahr war das Verhältnis zwischen Anhängern und Spielern doch arg belastet. Nach einem Spiel bei Holstein Kiel erhielten die Jungs trotz eines 2:1-Sieges eine Bierdusche. Jetzt ist das Zusammenspiel zwischen Fans und Mannschaft viel besser. Wir wollen uns in den nächsten Wochen noch positiver darstellen.

DFB.de: Ihre Mannschaft präsentierte sich bei den 3:1-Erfolgen gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig und im Derby beim FC Carl Zeiss Jena in Top-Form. Kommen die weiteren Spitzenspiele gegen den 1. FC Heidenheim am Samstag und bei Dynamo Dresden am nächsten Mittwoch genau zur richtigen Zeit?

Emmerling: Wir waren auch vor den Begegnungen mit Braunschweig und Jena in guter Verfassung. Trotzdem stimmten die Ergebnisse nicht. Es ist eigentlich ein Witz, dass wir trotz starker Leistungen nur zwei Punkte aus vier Spielen geholt hatten. Jetzt haben wir aber in den wichtigen Situationen wohl auch wieder das nötige Quäntchen Glück. Dass wir mit 48 Punkten nun auf dem fünften Tabellenplatz stehen und nur einen Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz drei haben, war vor der Runde nicht abzusehen. Wir wollen bis zum Saisonende um Rang drei mitspielen und an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpfen. Wir haben Dresden und Heidenheim vor wenigen Tagen beim 0:0 im direkten Duell beobachtet. Das wird ein hartes Stück Arbeit.

DFB.de: Vor allem der „Kracher“ zwischen Dynamo Dresden und Rot-Weiß Erfurt zieht schon jetzt viele in den Bann. Das MDR-Fernsehen wird das Spitzen-Spiel am 6. April live übertragen. Welche Bedeutung messen Sie diesem Vergleich bei?

Emmerling: Es steht ohne Zweifel viel auf dem Spiel. Wir haben - wie gesagt - die Partie zwischen Dynamo Dresden und dem 1. FC Heidenheim gesehen. Die Stimmung war bei 22.455 Zuschauern überwältigend. Bei unserem Auswärtsspiel gehe ich von einem ausverkauften Dresdner Stadion aus. Die Tatsache, dass die Partie auch noch im Fernsehen gezeigt wird, steigert den Stellenwert noch einmal. Wir wollen in dieser Atmosphäre bestehen und - was noch nicht vielen Mannschaften gelungen ist - am besten drei Punkte aus Dresden mitnehmen. Zuvor gilt unsere ganze Konzentration aber dem Heimspiel gegen Heidenheim.

DFB.de: Mit Torsten Traub steht der Nachfolger von Rainer Hörgl, der als Geschäftsführer Sport zum Saisonende ausscheiden wird, bereits fest. Der 35-Jährige arbeitet schon seit längerer Zeit im Verein. Wie würden Sie ihre Beziehung beschreiben?

Emmerling: Sehr gut. Torsten Traub hat schon als Assistent von Rainer Hörgl gute Arbeit gemacht und wird dies jetzt auch ohne ihn als Manager in Zukunft tun. Er ist sehr eng am Trainerstab und an der Mannschaft.

DFB.de: Auch für die Erfurter Fans und das Umfeld gilt Traub als Identifikationsfigur. In der Saison 2003/2004 stieg er mit RWE in die 2. Bundesliga auf!

Emmerling: Nicht nur Torsten Traub, sondern auch unser Spieler Rudi Zedi sowie Torwart-Trainer René Twardzik gehörten der Aufstiegself an. Sie sind ganz klar Sympathie-Träger für Fans und Verein. Das hilft uns aber nichts, wenn wir auf dem letzten Platz stehen. Momentan ist es so, dass die Mannschaft in jedem Spiel viel investiert. Dann sehen die Fans leichter auch mal über schwächere Partien oder Niederlagen hinweg.

DFB.de: Gibt es schon eine klare Absprache, wie die Aufgaben nach dem Abgang Hörgls aufgeteilt werden. Erweitert sich dadurch Ihr Arbeitsgebiet?

Emmerling: Ich werde in einigen Bereichen - wie zum Beispiel im Jugendleistungszentrum - mehr Einblicke erhalten und versuchen, die unterschiedlichen Aufgaben enger miteinander zu verknüpfen. Die Kommunikation muss unter anderem mit den Jugendtrainern verbessert werden. Im Bereich der ersten Mannschaft bleibt alles beim Alten. Das war auch vorher schon mein Hauptaufgabengebiet.

DFB.de: Wie sehen die Planungen für die nächste Spielzeit aus? Es war bereits zu lesen, dass der Kader reduziert werden soll.

Emmerling: Wir wollen die kommende Serie mit einem 20-Mann-Kader angehen. Das heißt, dass wir uns von sieben Spielern trennen werden. Wir beobachten nun sehr genau die weitere Entwicklung. Bis zur Saarbrücken-Partie Mitte April möchten wir eine Entscheidung von den Spielern haben, die wir gerne behalten möchten. Wir haben Tino Semmer, Dennis Malura, Jens Möckel, Fabian Stenzel und Dirk Orlishausen neue Vertragsangebote vorgelegt. Mit dem Kader wären wir dann gut aufgestellt. Wir wollen Akteure zu uns holen, die den Druck auf die Stammspieler verstärken. Keiner darf sich zu sicher sein.

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DFB.de: Im Kader von Rot-Weiß Erfurt stehen einige junge Spieler, unter anderem kam der erst 17-jährige Maik Baumgarten schon in der 3. Liga zum Einsatz. Ist das der Weg, den Rot-Weiß Erfurt in Zukunft gehen wird?

Emmerling: Es ist ein möglicher Weg. Aber nur mit jungen Spielern wird es nicht funktionieren. Eine Mannschaft benötigt auch immer Routiniers wie Rudi Zedi oder Olivier Caillas, die die Talente auf den Weg bringen. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch außerhalb. Es ist aber sicher gut, in der Mehrzahl junge Spieler im Kader zu haben.

DFB.de: Wie steht es mit den Erfurter Stadionplänen?

Emmerling: Die Neubau-Pläne eines Fußballstadions in Erfurt sind zunächst einmal bei Seite gelegt worden. Das Steigerwald-Stadion wird umgebaut. Zur Saison 2011/2012 wird es zu Veränderungen kommen. Der Verein hat eine Stahlrohr-Tribüne gekauft. Auf der Gegengeraden werden unsere Fans näher an das Spielfeld rücken. In zwei oder drei Jahren könnte es dann auch mit einem neuen Stadion klappen. Sportliche Erfolge wären dafür sicher nicht die schlechtesten Argumente.