EM-Heldin Feiersinger und Sand: "Endlich den Pokal holen"

Laura Feiersinger ist seit diesem Sommer eine österreichische EM-Heldin. Das Erreichen des Halbfinals bei der ersten EM-Teilnahme überhaupt löste im Heimatland der Spielerin aus der Allianz Frauen-Bundesliga einen extremen Hype aus. Auch für die Tochter von Champions-League-Sieger Wolfgang Feiersinger hat sich seitdem einiges geändert. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Nele Schenker spricht die 24-Jährige über das Erfolgsgeheimnis der Österreicherinnen, ihre sportliche Zukunft und ihre Ziele mit dem SC Sand in der anstehenden Saison.

DFB.de: Wie lebt es sich mit dem Titel "österreichische EM-Heldin"?

Laura Feiersinger: Es ist immer noch ein bisschen komisch. Als wir in Holland waren haben wir das nicht so bewusst wahrgenommen. Wir waren so weit weg und in unserer eigenen Blase. Als wir zurückkamen, haben wir dann erstmals die Euphorie so richtig mitbekommen. Es war echt schön, so empfangen worden zu sein.

DFB.de: Sie haben des öfteren betont, es sei der Sommer ihres Lebens. Welche Momente sind es, die diese Zeit so unvergesslich machen?

Feiersinger: Es hätte sportlich nicht besser laufen können für uns! Auch wenn wir noch ins Finale hätten einziehen können - es war eine knappe Entscheidung. Dieses Erlebnis, dass wir mit der Mannschaft in Holland hatten, war etwas ganz Besonderes. Wir kennen uns alle schon seit der U 17-Nationalmannschaft, wir haben einen großen Zusammenhalt und es ist wie eine große Familie. Die EM hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Ich habe kein spezielles Lieblingsereignis - der ganze EM-Sommer war ein einziges Highlight.

DFB.de: Ihr Team löste durch diesen unglaublichen Teamspirit und den Spaß, den Sie am Fußball gezeigt haben - nicht zuletzt auch als Feierbiester in Kabinenvideos - eine große Euphorie vor allem in Österreich aus. War diese Lockerheit rückblickend der Hauptgrund für Ihren Erfolg?

Feiersinger: Ja, wir tanzen und singen sogar vor den Spielen in der Kabine. Das ist unser Erfolgsgeheimnis. Vorm Viertelfinale gegen Spanien haben wir beispielsweise den österreichischen EM-Song laut gesungen und dazu getanzt. Das ist ganz normal bei uns. Manch einer würde sicherlich den Kopf schütteln. Aber wir haben einfach Spaß und können den Schalter direkt umlegen, wenn es auf den Platz geht und drauf ankommt. Wenn wir nicht so locker wären, hätten wir Schwierigkeiten solche Leistungen wie bei der EM abzurufen.

DFB.de: Mit der EM geht ein unglaublicher Hype um Sie und Ihr Team in Österreich einher. Wie muss dieser genutzt werden, um den Frauenfußball in Ihrer Heimat voranzubringen?

Feiersinger: Wir haben unseren Teil dazu beigetragen, jetzt hängt es vom ÖFB ab. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen bekommen, viele junge Mädchen wollen jetzt in Österreich Fußball spielen. Es liegt beim Verband, den Nachwuchs zu fördern.

DFB.de: Am 19. September bestreiten Sie das erste Vorrundenspiel der WM-Qualifikation gegen Serbien, danach folgen in diesem Jahr noch Partien gegen Israel und den stärksten Gruppengegner Spanien. Die Gruppenersten qualifizieren sich direkt, die Zweiten für die Playoffs zur WM 2019 in Frankreich. Wie lautet die Zielstellung?

Feiersinger: Wir werden mit einer breiten Brust anreisen. Wir haben gezeigt, dass wir gegen Weltklasseteams bestehen können. Natürlich ist Spanien der Favorit in dieser Gruppe, aber wir haben gezeigt, dass wir dagegenhalten können. Es wird sicherlich nicht einfach, den Erfolg zu wiederholen, aber Druck von außen lassen wir nicht an uns heran.



Laura Feiersinger ist seit diesem Sommer eine österreichische EM-Heldin. Das Erreichen des Halbfinals bei der ersten EM-Teilnahme überhaupt löste im Heimatland der Spielerin aus der Allianz Frauen-Bundesliga einen extremen Hype aus. Auch für die Tochter von Champions-League-Sieger Wolfgang Feiersinger hat sich seitdem einiges geändert. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiterin Nele Schenker spricht die 24-Jährige über das Erfolgsgeheimnis der Österreicherinnen, ihre sportliche Zukunft und ihre Ziele mit dem SC Sand in der anstehenden Saison.

DFB.de: Wie lebt es sich mit dem Titel "österreichische EM-Heldin"?

Laura Feiersinger: Es ist immer noch ein bisschen komisch. Als wir in Holland waren haben wir das nicht so bewusst wahrgenommen. Wir waren so weit weg und in unserer eigenen Blase. Als wir zurückkamen, haben wir dann erstmals die Euphorie so richtig mitbekommen. Es war echt schön, so empfangen worden zu sein.

DFB.de: Sie haben des öfteren betont, es sei der Sommer ihres Lebens. Welche Momente sind es, die diese Zeit so unvergesslich machen?

Feiersinger: Es hätte sportlich nicht besser laufen können für uns! Auch wenn wir noch ins Finale hätten einziehen können - es war eine knappe Entscheidung. Dieses Erlebnis, dass wir mit der Mannschaft in Holland hatten, war etwas ganz Besonderes. Wir kennen uns alle schon seit der U 17-Nationalmannschaft, wir haben einen großen Zusammenhalt und es ist wie eine große Familie. Die EM hat uns noch mehr zusammengeschweißt. Ich habe kein spezielles Lieblingsereignis - der ganze EM-Sommer war ein einziges Highlight.

DFB.de: Ihr Team löste durch diesen unglaublichen Teamspirit und den Spaß, den Sie am Fußball gezeigt haben - nicht zuletzt auch als Feierbiester in Kabinenvideos - eine große Euphorie vor allem in Österreich aus. War diese Lockerheit rückblickend der Hauptgrund für Ihren Erfolg?

Feiersinger: Ja, wir tanzen und singen sogar vor den Spielen in der Kabine. Das ist unser Erfolgsgeheimnis. Vorm Viertelfinale gegen Spanien haben wir beispielsweise den österreichischen EM-Song laut gesungen und dazu getanzt. Das ist ganz normal bei uns. Manch einer würde sicherlich den Kopf schütteln. Aber wir haben einfach Spaß und können den Schalter direkt umlegen, wenn es auf den Platz geht und drauf ankommt. Wenn wir nicht so locker wären, hätten wir Schwierigkeiten solche Leistungen wie bei der EM abzurufen.

DFB.de: Mit der EM geht ein unglaublicher Hype um Sie und Ihr Team in Österreich einher. Wie muss dieser genutzt werden, um den Frauenfußball in Ihrer Heimat voranzubringen?

Feiersinger: Wir haben unseren Teil dazu beigetragen, jetzt hängt es vom ÖFB ab. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen bekommen, viele junge Mädchen wollen jetzt in Österreich Fußball spielen. Es liegt beim Verband, den Nachwuchs zu fördern.

DFB.de: Am 19. September bestreiten Sie das erste Vorrundenspiel der WM-Qualifikation gegen Serbien, danach folgen in diesem Jahr noch Partien gegen Israel und den stärksten Gruppengegner Spanien. Die Gruppenersten qualifizieren sich direkt, die Zweiten für die Playoffs zur WM 2019 in Frankreich. Wie lautet die Zielstellung?

Feiersinger: Wir werden mit einer breiten Brust anreisen. Wir haben gezeigt, dass wir gegen Weltklasseteams bestehen können. Natürlich ist Spanien der Favorit in dieser Gruppe, aber wir haben gezeigt, dass wir dagegenhalten können. Es wird sicherlich nicht einfach, den Erfolg zu wiederholen, aber Druck von außen lassen wir nicht an uns heran.

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DFB.de: Nachdem Sie 2014 einen Schien- und Wadenbeinbruch erlitten haben, verloren Sie Ihren Stammplatz bei den Bayern und wechselten nach Sand. Damals war es gefühlt ein Schritt zurück, aber tatsächlich nur einer um Anlauf zu nehmen?

Feiersinger: Das war der Plan, der zum Glück aufgegangen ist. Es war genau die richtige Entscheidung. Ich konnte in Ruhe wieder Rhythmus aufnehmen und Spielpraxis sammeln - das hätte mir bei Bayern gefehlt. Von außen betrachtet, sah es damals vielleicht wie ein Rückschritt aus. Für mich war es aber ein Schritt nach vorne.

DFB.de: Ist eine Rückkehr zu den Bayern ausgeschlossen?

Feiersinger: Ich bin Spielerin des SC Sand. Und fühle mich hier auch sehr wohl. Von daher ist eine Rückkehr zum FC Bayern überhaupt kein Thema für mich. Der Verein ist und bleibt aber etwas Besonderes. Ich bin dankbar für die Zeit in München.

DFB.de: In Sand steht einmal mehr ein Trainerwechsel an, mit Sascha Glass vom VfL Wolfsburg II kommt der sechste Coach innerhalb der letzten drei Jahre. Zudem wird das Team durch neue Spielerinnen verstärkt - wie beispielsweise Adina Hamidovic, die dann vierte Österreicherin im Team. Mit welchen Erwartungen gehen Sie in diese Saison, in der zum Auftakt ein schweres Programm ansteht?

Feiersinger: Ich habe einen sehr guten ersten Eindruck vom neuen Trainer. Es ist tatsächlich auch für mich der dritte innerhalb eines Jahres. Es ist selbstverständlich einfacher, wenn Dinge eingespielt sind und sich nicht so viel ändert. Aber ich starte mit einem guten Gefühl, wir haben ein gutes Team. Der Auftakt wird echt knackig, wir treffen in den ersten fünf Spielen auf die Top drei der letzten Saison. Ich mache mir dennoch keine Sorgen, der neue Trainer wird uns gut einstellen.

DFB.de: Welche Idee vom Fußball vermittelt er Ihnen? Wie soll Sand unter Sascha Glass spielen?

Feiersinger: Er lässt einen offensiveren Stil als zuvor spielen. Das Angriffspressing kommt uns Österreicherinnen aber zugute, da wir das in der Nationalmannschaft auch gerne spielen. Ein konkretes Spielsystem hat der neue Trainer noch nicht festgelegt.

DFB.de: In der Vorsaison stand Sand zum zweiten Mal in Folge im DFB-Pokalfinale. Wie groß ist die Sehnsucht nach mehr als dem "Vizetitel" und mehr als Platz acht in der Liga?

Feiersinger: Ich konnte 2012 mit den Bayern den Pokal gewinnen, seitdem wollte ich immer wieder zurück nach Köln. Leider musste ich vergangene Saison merken, wie es sich anfühlt, den Titel nicht zu holen. Ich würde sehr gern wieder ins Pokalfinale einziehen und dann natürlich auch gern gewinnen. Das ist ein großes Ziel. In der Liga ist mehr als Platz acht realistisch. In der letzten Spielzeit ging durch den Trainerwechsel auch eine Zeit lang alles drunter und drüber, es hat nicht alles geklappt. Wenn wir es schaffen, konstant zu spielen, ist auch da mehr drin.

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