Elgert und Hartmann: "Ein Endspiel ist etwas ganz Besonderes"

Wenn sich am Sonntag (ab 16 Uhr, live auf Sport1) die U 19-Teams des FC Schalke 04 und von Hertha BSC im Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft im Oberhausener Stadion Niederrhein gegenüberstehen, wissen zumindest die beiden Trainer schon ganz genau, wie sich so ein Titelgewinn anfühlt. S04-Trainer Norbert Elgert (61) gewann die U 19-Krone mit den Königsblauen schon dreimal (2006, 2012, 2015), Hertha-Trainer Michael Hartmann (43) triumphierte mit dem FC Hansa Rostock einmal (2010).

Im DFB.de-Interview sprechen Norbert Elgert und Michael Hartmann mit Ralf Debat und Thomas Palapies-Ziehn über die Vorbereitung auf das Endspiel, den Schalker Heimvorteil und den Einfluss eines Titels auf die Ausbildung.

DFB.de: Sie haben als Trainer im Nachwuchsbereich schon einige Endspiele bestritten und Titel gewonnen. Ist ein Finale um die Deutsche Meisterschaft dennoch auch für Sie als Trainer immer noch etwas Besonderes, Herr Elgert und Herr Hartmann?

Norbert Elgert: Die Antwort ergibt sich ja schon aus dem Begriff Endspiel. Allzu viele Endspiele werden im deutschen Fußball ja nicht bestritten. Wenn das für irgendjemanden nichts Besonderes wäre, dann weiß ich es auch nicht. Ein Finale wird sicher nie zur Routine.

Michael Hartmann: Von mir ebenfalls ein klares Ja! Auch und gerade für solche Erlebnisse bin ich Trainer geworden. Die Ausbildung steht im Juniorenbereich immer an oberster Stelle. Wenn dann solche Erfolge dazukommen, ist das umso schöner.

DFB.de: Welche Bedeutung hätte der Gewinn der Meisterschaft für Sie persönlich, für Ihr Team und den gesamten Verein?

Elgert: Darüber werde ich mir vor dem Endspieltag keine großen Gedanken machen. Klar ist: Einen solchen Erfolg zu erreichen, darf niemals eine Selbstverständlichkeit werden - auch nicht auf Schalke. Es ist immer etwas Besonderes - für den Verein, für die Knappenschmiede, für die Spieler und für alle Beteiligten. Ich selbst bin dabei auch nur ein Teil des Mosaiks.

Hartmann: Schon jetzt haben wir für den gesamten Verein einen Riesenerfolg eingefahren. Es ist schließlich das erste Mal, dass eine U 19 von Hertha BSC das Finale erreicht hat. Egal wie es ausgeht, solch ein Spiel prägt jeden einzelnen. Man wirkt immer für den Verein, aber auch für einen selbst. Ich als Trainer bin dankbar, dass ich bei Hertha BSC arbeiten darf. Ich spüre die volle Unterstützung. Daher freue ich mich sehr, dass ich mit dieser schon jetzt erfolgreichen Saison etwas zurückgeben kann. Jetzt wollen wir der Saison auch noch das i-Tüpfelchen aufsetzen.

DFB.de: Der Rahmen ist im Vergleich zu einem "normalen" A-Junioren-Bundesligaspiel ein anderer. Wird es deshalb auch eine besondere Vorbereitung auf das Endspiel geben?

Elgert: Nach den beiden Halbfinalspielen stand zunächst die Regeneration im Vordergrund. Über Pfingsten hatten die Jungs dann zwei Tage frei, um ein wenig abschalten zu können. Jetzt sind wir froh, dass wir bis zum Finale eine normale Trainingswoche absolvieren und uns gezielt vorbereiten können. Nach dem DFB-Bankett am Samstagabend werden die Jungs dann noch einmal nach Hause fahren, um in ihrer gewohnten Umgebung zu sein. Am Spieltag treffen wir uns zum Mittagessen und fahren dann entspannt nach Oberhausen.

Hartmann: Ich bin kein Freund davon, an den normalen Abläufen jetzt plötzlich viel zu ändern. Selbstverständlich gibt es Besonderheiten wie das DFB-Bankett. Um unseren Spielern aber abseits von solchen Höhepunkten die Aufregung zu nehmen, halten wir alles andere so normal wie möglich.

DFB.de: Sie haben die Halbfinalduelle des Gegners sicher aufmerksam verfolgt. Was ist Ihnen besonders positiv aufgefallen? Wo sehen Sie die Stärken?

Elgert: Unser Scout und Analyst Uwe Vester hat die Berliner im Halbfinale genau unter die Lupe genommen. Wir sind also gut vorbereitet. Hertha verfügt über eine herausragende Offensive, hat einige clevere und sehr schnelle Spieler. Dass einige Jungs im Kader der Junioren-Nationalmannschaften stehen und zum Teil auch schon Profiverträge unterschrieben haben, kommt nicht von ungefähr. Das wird für uns ein dicker Brocken, aber das ist auch logisch in einem Finale. Wir wollen für Hertha auch ein dicker Brocken sein.

Hartmann: Unter anderem haben wir das Schalker Rückspiel gegen Hoffenheim auf dem Weg nach Dortmund intensiv verfolgt. Die Mannschaft von S04 steht defensiv kompakt. Vor allem beim starken Umschaltspiel müssen wir auf der Hut sein. Außerdem verfügt der Gegner über einige exzellente Einzelspieler. Die haben wir aber auch.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Elgert: Beide Teams sind jetzt schon mindestens Vizemeister, doch beide wollen mehr. Es wird mit Sicherheit ein enges Duell. Zuviel möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten. Ich bin grundsätzlich immer sehr optimistisch, sehe aber deshalb nicht alles rosarot. In einem solchen Endspiel ist immer alles möglich.

Hartmann: Ich erwarte eine Partie auf Augenhöhe, in der Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. Ich hoffe, dass die Nervosität in Begeisterung und Freude übergeht. Wir benötigen eine Top-Leistung. Wenn wir die zeigen, haben wir eine Riesenchance.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Heimvorteil für Schalke 04?

Elgert: Wir sind auch auswärts sehr stark. Insofern ist es - rein fußballerisch gesehen - kein riesiger Vorteil. Durch das Publikum kann es allerdings schon zum Vorteil werden. Vor drei Jahren in Wattenscheid hatten wir gegen Hoffenheim 14.000 Zuschauer, das wäre auch diesmal eine angemessene Kulisse, die sich die Mannschaft verdient hat. Wer die Schalker Fans kennt, der weiß, dass sie immer zu 100 Prozent hinter dem Team stehen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Jungs alles geben. Da werden dann auch Fehler verziehen, wenn es mal nicht so rund läuft. Diese Rückendeckung kann uns schon helfen.

Hartmann: Ich glaube nicht, dass der Heimvorteil eine große Rolle spielen wir. Ich hoffe auf eine gute Stimmung, die beide Mannschaften beflügeln wird. Ich bin sicher, dass wir uns von der Kulisse nicht beeindrucken oder beeinflussen lassen.



Wenn sich am Sonntag (ab 16 Uhr, live auf Sport1) die U 19-Teams des FC Schalke 04 und von Hertha BSC im Endspiel um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft im Oberhausener Stadion Niederrhein gegenüberstehen, wissen zumindest die beiden Trainer schon ganz genau, wie sich so ein Titelgewinn anfühlt. S04-Trainer Norbert Elgert (61) gewann die U 19-Krone mit den Königsblauen schon dreimal (2006, 2012, 2015), Hertha-Trainer Michael Hartmann (43) triumphierte mit dem FC Hansa Rostock einmal (2010).

Im DFB.de-Interview sprechen Norbert Elgert und Michael Hartmann mit Ralf Debat und Thomas Palapies-Ziehn über die Vorbereitung auf das Endspiel, den Schalker Heimvorteil und den Einfluss eines Titels auf die Ausbildung.

DFB.de: Sie haben als Trainer im Nachwuchsbereich schon einige Endspiele bestritten und Titel gewonnen. Ist ein Finale um die Deutsche Meisterschaft dennoch auch für Sie als Trainer immer noch etwas Besonderes, Herr Elgert und Herr Hartmann?

Norbert Elgert: Die Antwort ergibt sich ja schon aus dem Begriff Endspiel. Allzu viele Endspiele werden im deutschen Fußball ja nicht bestritten. Wenn das für irgendjemanden nichts Besonderes wäre, dann weiß ich es auch nicht. Ein Finale wird sicher nie zur Routine.

Michael Hartmann: Von mir ebenfalls ein klares Ja! Auch und gerade für solche Erlebnisse bin ich Trainer geworden. Die Ausbildung steht im Juniorenbereich immer an oberster Stelle. Wenn dann solche Erfolge dazukommen, ist das umso schöner.

DFB.de: Welche Bedeutung hätte der Gewinn der Meisterschaft für Sie persönlich, für Ihr Team und den gesamten Verein?

Elgert: Darüber werde ich mir vor dem Endspieltag keine großen Gedanken machen. Klar ist: Einen solchen Erfolg zu erreichen, darf niemals eine Selbstverständlichkeit werden - auch nicht auf Schalke. Es ist immer etwas Besonderes - für den Verein, für die Knappenschmiede, für die Spieler und für alle Beteiligten. Ich selbst bin dabei auch nur ein Teil des Mosaiks.

Hartmann: Schon jetzt haben wir für den gesamten Verein einen Riesenerfolg eingefahren. Es ist schließlich das erste Mal, dass eine U 19 von Hertha BSC das Finale erreicht hat. Egal wie es ausgeht, solch ein Spiel prägt jeden einzelnen. Man wirkt immer für den Verein, aber auch für einen selbst. Ich als Trainer bin dankbar, dass ich bei Hertha BSC arbeiten darf. Ich spüre die volle Unterstützung. Daher freue ich mich sehr, dass ich mit dieser schon jetzt erfolgreichen Saison etwas zurückgeben kann. Jetzt wollen wir der Saison auch noch das i-Tüpfelchen aufsetzen.

DFB.de: Der Rahmen ist im Vergleich zu einem "normalen" A-Junioren-Bundesligaspiel ein anderer. Wird es deshalb auch eine besondere Vorbereitung auf das Endspiel geben?

Elgert: Nach den beiden Halbfinalspielen stand zunächst die Regeneration im Vordergrund. Über Pfingsten hatten die Jungs dann zwei Tage frei, um ein wenig abschalten zu können. Jetzt sind wir froh, dass wir bis zum Finale eine normale Trainingswoche absolvieren und uns gezielt vorbereiten können. Nach dem DFB-Bankett am Samstagabend werden die Jungs dann noch einmal nach Hause fahren, um in ihrer gewohnten Umgebung zu sein. Am Spieltag treffen wir uns zum Mittagessen und fahren dann entspannt nach Oberhausen.

Hartmann: Ich bin kein Freund davon, an den normalen Abläufen jetzt plötzlich viel zu ändern. Selbstverständlich gibt es Besonderheiten wie das DFB-Bankett. Um unseren Spielern aber abseits von solchen Höhepunkten die Aufregung zu nehmen, halten wir alles andere so normal wie möglich.

DFB.de: Sie haben die Halbfinalduelle des Gegners sicher aufmerksam verfolgt. Was ist Ihnen besonders positiv aufgefallen? Wo sehen Sie die Stärken?

Elgert: Unser Scout und Analyst Uwe Vester hat die Berliner im Halbfinale genau unter die Lupe genommen. Wir sind also gut vorbereitet. Hertha verfügt über eine herausragende Offensive, hat einige clevere und sehr schnelle Spieler. Dass einige Jungs im Kader der Junioren-Nationalmannschaften stehen und zum Teil auch schon Profiverträge unterschrieben haben, kommt nicht von ungefähr. Das wird für uns ein dicker Brocken, aber das ist auch logisch in einem Finale. Wir wollen für Hertha auch ein dicker Brocken sein.

Hartmann: Unter anderem haben wir das Schalker Rückspiel gegen Hoffenheim auf dem Weg nach Dortmund intensiv verfolgt. Die Mannschaft von S04 steht defensiv kompakt. Vor allem beim starken Umschaltspiel müssen wir auf der Hut sein. Außerdem verfügt der Gegner über einige exzellente Einzelspieler. Die haben wir aber auch.

DFB.de: Worauf wird es ankommen?

Elgert: Beide Teams sind jetzt schon mindestens Vizemeister, doch beide wollen mehr. Es wird mit Sicherheit ein enges Duell. Zuviel möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten. Ich bin grundsätzlich immer sehr optimistisch, sehe aber deshalb nicht alles rosarot. In einem solchen Endspiel ist immer alles möglich.

Hartmann: Ich erwarte eine Partie auf Augenhöhe, in der Kleinigkeiten den Ausschlag geben werden. Ich hoffe, dass die Nervosität in Begeisterung und Freude übergeht. Wir benötigen eine Top-Leistung. Wenn wir die zeigen, haben wir eine Riesenchance.

DFB.de: Welche Rolle spielt der Heimvorteil für Schalke 04?

Elgert: Wir sind auch auswärts sehr stark. Insofern ist es - rein fußballerisch gesehen - kein riesiger Vorteil. Durch das Publikum kann es allerdings schon zum Vorteil werden. Vor drei Jahren in Wattenscheid hatten wir gegen Hoffenheim 14.000 Zuschauer, das wäre auch diesmal eine angemessene Kulisse, die sich die Mannschaft verdient hat. Wer die Schalker Fans kennt, der weiß, dass sie immer zu 100 Prozent hinter dem Team stehen, wenn sie das Gefühl haben, dass die Jungs alles geben. Da werden dann auch Fehler verziehen, wenn es mal nicht so rund läuft. Diese Rückendeckung kann uns schon helfen.

Hartmann: Ich glaube nicht, dass der Heimvorteil eine große Rolle spielen wir. Ich hoffe auf eine gute Stimmung, die beide Mannschaften beflügeln wird. Ich bin sicher, dass wir uns von der Kulisse nicht beeindrucken oder beeinflussen lassen.

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DFB.de: Sie waren beide im Nachwuchsbereich bereits sehr erfolgreich, unter anderem auch schon Deutscher A-Junioren-Meister. Es gab auch schon direkte Duelle. Wie gut kennen Sie sich und was imponiert Ihnen am Kollegen?

Elgert: Wir kennen uns persönlich kaum, aber es ist mit Sicherheit eine hohe gegenseitige Wertschätzung und Anerkennung der Erfolge vorhanden. Dafür müssen wir uns nicht intensiv mit der Vita des jeweiligen Trainerkollegen befassen. Genau wie bei Schalke 04 wird auch bei Hertha BSC - und in zahlreichen weiteren Vereinen - von den Trainern herausragende Arbeit geleistet. Den Kampf um den Titel tragen aber die beiden Teams auf dem Platz aus.

Hartmann: Persönlich haben wir uns noch gar nicht so häufig getroffen. Norbert Elgert ist aber sicher nicht umsonst seit Jahren mit Schalker Juniorenmannschaften erfolgreich. Er ist in der Lage, Talente weiterzubringen. Insgesamt macht die Nachwuchsarbeit von S04 einen guten Job. Das beweisen die Erfolge in den vergangenen Jahren.

DFB.de: Warum sind Sie so gerne Nachwuchstrainer?

Elgert: Der Mensch wird nur etwas durch seine Aufgaben. Jungen Menschen etwas beizubringen und sie ein Stück auf ihrem Weg zu begleiten, macht sehr viel Sinn. Und eine Aufgabe zu haben, die Sinn macht, bereitet mir große Freude. Dabei wollen wir unsere Spieler nicht nur zu Profifußballern ausbilden, sondern sie sollen auch als Menschen reifen und die Knappenschmiede auf jeden Fall als Gewinner verlassen.

Hartmann: Jahr für Jahr steht man als Trainer immer vor einer neuen Herausforderung. Es gilt, sich ständig auf neue Charaktere einzustellen. Den Werdegang von Spieler zu begleiten und zu verfolgen, macht großen Spaß. Bei meiner Arbeit kann ich auf einige Erfahrungen aus meiner eigenen Karriere zurückgreifen, die ich gerne weitergebe. Unsere Spieler sollen nicht überrascht sein, wenn im Laufe ihrer Karriere gewisse Dinge eintreffen.

DFB.de: Wie sehr hilft ein großer sportlicher Erfolg bei der Ausbildung?

Elgert: Wie schon gesagt: In erster Linie geht es darum, Profifußballer auszubilden - am besten für den eigenen Verein. Wir sind aber auch alle Wettkämpfer, wollen Spiele gewinnen. Denn ohne gute Resultate wird sich auf Dauer niemand im Profibereich dauerhaft halten. Umgekehrt ist es auch so: Wo gut ausgebildet werden - und das ist in Deutschland an zahlreichen Standorten der Fall - da werden sich früher oder später auch Erfolge und Titelgewinne einstellen.

Hartmann: Für jeden Einzelnen gibt das einen Schub. Ich habe das 2010 beim FC Hansa Rostock erlebt. Nach dem Titelgewinn sind einige Spieler fast hochgeschossen und haben es in den Profibereich geschafft. Uns bietet sich am Sonntag eine vielleicht einmalige Chance. Wir werden alles dafür tun, um sie beim Schopfe zu packen.

DFB.de: Warum wird Ihr Team Deutscher Meister?

Elgert: Dass wir den Platz nach diesem 50:50-Spiel als Sieger verlassen, kann ich nicht versprechen. Aber ich kann versprechen, dass unsere Mannschaft alles dafür geben wird. Am Ende wird garantiert der erste oder zweite Platz herausspringen. Beides ist hervorragend.

Hartmann: Ich bin überzeugt, dass wir eine Top-Leistung abliefern. Gelingt uns das, sind nur ganz schwer zu bezwingen.

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