Elfmeterkrimi gegen Dänemark: U 21 wieder im EM-Halbfinale

Erneut unter den besten vier Teams Europas, der Traum vom dritten EM-Titel lebt weiter! Die deutsche U 21-Nationalmannschaft steht auch dank Elfmeterheld Finn Dahmen nach einem Viertelfinalkrimi im Halbfinale der EURO in Ungarn und Slowenien. Nach einem dramatischen 6:5 (2:2, 1:1, 0:0) im Elfmeterschießen gegen Dänemark darf das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz nun zur Vorschlussrunde erneut im ungarischen Szekesfehervar spielen, wo am Donnerstag (ab 21 Uhr, live auf ProSieben) der zweimalige Europameister Niederlande wartet.

DFB-Keeper Dahmen von Mainz 05 war im Nervenspiel vom Punkt der umjubelte Held mit zwei gehaltenen Elfmetern und lässt das DFB-Team vom dritten Titel nach 2009 und 2017 träumen.

Dahmen: "Heute war ich dran"

"Das war mein erstes Spiel über 120 Minuten. Es war brutal, was wir als Mannschaft geleistet haben", sagte Dahmen, der in der Gruppenphase noch gepatzt hatte, bei ProSieben. "Ich habe damals gesagt, dass jeder für jeden da ist. Jeder darf Fehler machen, einer bügelt das dann aus. Heute war ich dran."

Der Fürther Paul Jaeckel verwandelte den entscheidenden Elfmeter, nachdem Lukas Nmecha (88.) vom RSC Anderlecht und der Mainzer Jonathan Burkardt (100.) in den 120 Minuten zuvor für die deutschen Treffer gesorgt hatten. Wahidullah Faghir (69.) hatte Dänemark in Führung gebracht (69.), Victor Nelsson (108, Foulelfmeter) erzwang das Elfmeterschießen.

Die U 21 hatte bei den vergangenen drei Endrunden bereits mindestens das Halbfinale erreicht. Vor zwei Jahren war das Kuntz-Team im Finale knapp Spanien unterlegen. Damit geht auch die Serie gegen Dänemark weiter: Bereits 20152017 und 2019 war der Nachbar auf dem Weg ins Halbfinale Gegner des deutschen Teams und wurde jeweils in der Gruppenphase geschlagen.

DFB-Team beginnt stark, Torglück fehlt

Stefan Kuntz setzte in der MOL Aréna Sóstó zu Beginn auf Bayer Leverkusens Toptalent Florian Wirtz, der in der aufgrund der Corona-Pandemie bereits Ende März ausgespielten Gruppenphase noch von Bundestrainer Joachim Löw in den A-Kader berufen worden war und dem U 21-Coach nicht zur Verfügung gestanden hatte. Zudem stand Anton Stach von Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth erstmals in der U 21-Startelf und vertrat dort den gelbgesperrten Niklas Dorsch.

Der 18-jährige Wirtz und der 22-jährige Stach fügten sich gegen Dänemark, das in der Vorrunde mit einem Sieg gegen Frankreich hatte aufhorchen lassen, zu Beginn problemlos ein. Das DFB-Team begann präsent, ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und wurde gleich zweimal gefährlich.

Zunächst bekam David Raum auf der linken Angriffsseite viel Platz, stürmte zur Grundlinie und flankte flach in den Strafraum, Nmecha verpasste knapp (4.). Nur zwei Minuten später ging es über rechts, die Hereingabe fand aber keinen Abnehmer (6.). Das Kuntz-Team blieb weiter am Drücker, Ridle Baku fasste sich aus 18 Metern aus zentraler Position ein Herz, verzog mit seinem satten Schuss aber knapp rechts am dänischen Tor vorbei (9.).

Berisha mit bester Chance in Hälfte eins

Insbesondere im Spiel über die Außenbahnen fand Deutschland immer wieder Lücken. Ridle Baku legte nach einem erneuten Ballgewinn durch aggressives Pressing der gesamten Mannschaft in den Rückraum, Kapitän Arne Maier schloss ab, doch Dänemarks Torwart Oliver Christensen war zur Stelle (17.). Die beste Chance zur Führung hatte Mergim Berisha auf dem Fuß. Nach einem traumhaften "One-Touch"-Zuspiel von Nmecha schoss der Profi von RB Salzburg den Ball rechts knapp neben den Pfosten (20.).

Die Dänen hatten erst in der 23. Minute ihre erste Möglichkeit, Jesper Lindström zielte aber zu ungenau, der Ball flog deutlich am deutschen Kasten von Keeper Dahmen vorbei. Die deutschen Angriffswellen rollten nun nicht mehr in solcher Wucht auf die dänische Defensive zu wie noch in den ersten 25 Minuten. Das Kuntz-Team blieb jedoch aggressiv in den Zweikämpfen und erspielte sich immer wieder geschickt Räume. Die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte dem Vizeeuropameister aber (noch).

Auf der Gegenseite musste Deutschlands Schlussmann Dahmen erstmals eingreifen. Nach einer schönen Kombination war der Mainzer Keeper aber vor einem dänischen Angreifer am Ball (39.). Kurz vor der Pause rauschte ein Flachschuss von Stach am dänischen Gehäuse vorbei (42.). Glück hatte Deutschland in der Nachspielzeit: Der ehemalige Dortmund- und Hoffenheim-Profi Jacob Bruun Larsen vergab aus kurzer Distanz, Dahmen griff zu (45.+2).

Dahmen pariert gegen Bruun Larsen glänzend

In Durchgang zwei waren noch keine fünf Minuten gespielt, da musste Dahmen seine ganze Klasse aufbieten. Nach einem langen, öffnenden Pass war Bruun Larsen auf und davon, im Eins-gegen-Eins blieb Dahmen lange stehen und parierte beim Abschluss des Dänen glänzend (49.). Der deutsche Nachwuchs war nun zu fehleranfällig im Aufbauspiel und ließ längere Ballbesitzphasen des Gegners zu, was den Dänen in der ersten Halbzeit aufgrund des starken Pressings des DFB-Teams nur selten gelungen war.

Mitte der zweiten Hälfte reagierte Kuntz und brachte den Mainzer Jonathan Burkardt für Berisha im Angriff. So erhoffte sich der Coach neuen Schwung in der Offensive, die im zweiten Durchgang bisher kaum stattfand. Der erste Abschluss in Hälfte zwei blieb Wirtz vorbehalten, sein Versuch landete jedoch auf der Tribüne (68.).

Dann passierte es: Der unmittelbar zuvor eingewechselte Faghir wurde im Strafraum angespielt und vollendete trocken zur Führung für Dänemark (69.). 

Burkardt sticht mit Traumtor, Dänemark kommt zurück

In der Schlussviertelstunde warf Kuntz die Offensivkräfte Karim Adeyemi, der sein U 21-Debüt gab, sowie Stuttgarts Mateo Klimowicz ins Spiel (75.). Adeyemi verzog kurz darauf bei seiner ersten Aktion (79.). Nachdem auch Lukas Mai ins Spiel gekommen war, und Nico Schlotterbeck von der Abwehr in den Angriff beordert wurde, war endgültig der Schlussspurt eingeläutet (87.). Und nur Sekunden später klingelte es im dänischen Tor: Nach einem Eckball kam Nmecha an den Ball und beförderte ihn zum Ausgleich ins lange Eck (88.). Ausgerechnet Schlotterbeck hatte den Ball verlängert.

Nun hieß es Verlängerung - wer hat den längeren Atem? Die erste Chance hatte der agile Adeyemi. Nach einer Standardsituation wurde der 19-Jährige auf die Reise geschickt, Christensen parierte jedoch stark (93.). Dann schlug die Stunde des Mainzers Burkardt. Der Stürmer nahm eine Flanke mit der Brust an, drehte sich in Richtung Tor und schloss perfekt zum 2:1 ab (100.).

Doch Dänemark steckte nicht auf und kam durch einen verwandelten Foulelfmeter von Victor Nelsson zurück in die Partie (108.). Burkardt traf in der 118. Minute nur den Pfosten - und so musste das Elfmeterschießen entscheiden - mit dem glücklichen Ende für Deutschland.

[dfb]

Erneut unter den besten vier Teams Europas, der Traum vom dritten EM-Titel lebt weiter! Die deutsche U 21-Nationalmannschaft steht auch dank Elfmeterheld Finn Dahmen nach einem Viertelfinalkrimi im Halbfinale der EURO in Ungarn und Slowenien. Nach einem dramatischen 6:5 (2:2, 1:1, 0:0) im Elfmeterschießen gegen Dänemark darf das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz nun zur Vorschlussrunde erneut im ungarischen Szekesfehervar spielen, wo am Donnerstag (ab 21 Uhr, live auf ProSieben) der zweimalige Europameister Niederlande wartet.

DFB-Keeper Dahmen von Mainz 05 war im Nervenspiel vom Punkt der umjubelte Held mit zwei gehaltenen Elfmetern und lässt das DFB-Team vom dritten Titel nach 2009 und 2017 träumen.

Dahmen: "Heute war ich dran"

"Das war mein erstes Spiel über 120 Minuten. Es war brutal, was wir als Mannschaft geleistet haben", sagte Dahmen, der in der Gruppenphase noch gepatzt hatte, bei ProSieben. "Ich habe damals gesagt, dass jeder für jeden da ist. Jeder darf Fehler machen, einer bügelt das dann aus. Heute war ich dran."

Der Fürther Paul Jaeckel verwandelte den entscheidenden Elfmeter, nachdem Lukas Nmecha (88.) vom RSC Anderlecht und der Mainzer Jonathan Burkardt (100.) in den 120 Minuten zuvor für die deutschen Treffer gesorgt hatten. Wahidullah Faghir (69.) hatte Dänemark in Führung gebracht (69.), Victor Nelsson (108, Foulelfmeter) erzwang das Elfmeterschießen.

Die U 21 hatte bei den vergangenen drei Endrunden bereits mindestens das Halbfinale erreicht. Vor zwei Jahren war das Kuntz-Team im Finale knapp Spanien unterlegen. Damit geht auch die Serie gegen Dänemark weiter: Bereits 20152017 und 2019 war der Nachbar auf dem Weg ins Halbfinale Gegner des deutschen Teams und wurde jeweils in der Gruppenphase geschlagen.

DFB-Team beginnt stark, Torglück fehlt

Stefan Kuntz setzte in der MOL Aréna Sóstó zu Beginn auf Bayer Leverkusens Toptalent Florian Wirtz, der in der aufgrund der Corona-Pandemie bereits Ende März ausgespielten Gruppenphase noch von Bundestrainer Joachim Löw in den A-Kader berufen worden war und dem U 21-Coach nicht zur Verfügung gestanden hatte. Zudem stand Anton Stach von Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth erstmals in der U 21-Startelf und vertrat dort den gelbgesperrten Niklas Dorsch.

Der 18-jährige Wirtz und der 22-jährige Stach fügten sich gegen Dänemark, das in der Vorrunde mit einem Sieg gegen Frankreich hatte aufhorchen lassen, zu Beginn problemlos ein. Das DFB-Team begann präsent, ließ den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen und wurde gleich zweimal gefährlich.

Zunächst bekam David Raum auf der linken Angriffsseite viel Platz, stürmte zur Grundlinie und flankte flach in den Strafraum, Nmecha verpasste knapp (4.). Nur zwei Minuten später ging es über rechts, die Hereingabe fand aber keinen Abnehmer (6.). Das Kuntz-Team blieb weiter am Drücker, Ridle Baku fasste sich aus 18 Metern aus zentraler Position ein Herz, verzog mit seinem satten Schuss aber knapp rechts am dänischen Tor vorbei (9.).

Berisha mit bester Chance in Hälfte eins

Insbesondere im Spiel über die Außenbahnen fand Deutschland immer wieder Lücken. Ridle Baku legte nach einem erneuten Ballgewinn durch aggressives Pressing der gesamten Mannschaft in den Rückraum, Kapitän Arne Maier schloss ab, doch Dänemarks Torwart Oliver Christensen war zur Stelle (17.). Die beste Chance zur Führung hatte Mergim Berisha auf dem Fuß. Nach einem traumhaften "One-Touch"-Zuspiel von Nmecha schoss der Profi von RB Salzburg den Ball rechts knapp neben den Pfosten (20.).

Die Dänen hatten erst in der 23. Minute ihre erste Möglichkeit, Jesper Lindström zielte aber zu ungenau, der Ball flog deutlich am deutschen Kasten von Keeper Dahmen vorbei. Die deutschen Angriffswellen rollten nun nicht mehr in solcher Wucht auf die dänische Defensive zu wie noch in den ersten 25 Minuten. Das Kuntz-Team blieb jedoch aggressiv in den Zweikämpfen und erspielte sich immer wieder geschickt Räume. Die letzte Konsequenz im Abschluss fehlte dem Vizeeuropameister aber (noch).

Auf der Gegenseite musste Deutschlands Schlussmann Dahmen erstmals eingreifen. Nach einer schönen Kombination war der Mainzer Keeper aber vor einem dänischen Angreifer am Ball (39.). Kurz vor der Pause rauschte ein Flachschuss von Stach am dänischen Gehäuse vorbei (42.). Glück hatte Deutschland in der Nachspielzeit: Der ehemalige Dortmund- und Hoffenheim-Profi Jacob Bruun Larsen vergab aus kurzer Distanz, Dahmen griff zu (45.+2).

Dahmen pariert gegen Bruun Larsen glänzend

In Durchgang zwei waren noch keine fünf Minuten gespielt, da musste Dahmen seine ganze Klasse aufbieten. Nach einem langen, öffnenden Pass war Bruun Larsen auf und davon, im Eins-gegen-Eins blieb Dahmen lange stehen und parierte beim Abschluss des Dänen glänzend (49.). Der deutsche Nachwuchs war nun zu fehleranfällig im Aufbauspiel und ließ längere Ballbesitzphasen des Gegners zu, was den Dänen in der ersten Halbzeit aufgrund des starken Pressings des DFB-Teams nur selten gelungen war.

Mitte der zweiten Hälfte reagierte Kuntz und brachte den Mainzer Jonathan Burkardt für Berisha im Angriff. So erhoffte sich der Coach neuen Schwung in der Offensive, die im zweiten Durchgang bisher kaum stattfand. Der erste Abschluss in Hälfte zwei blieb Wirtz vorbehalten, sein Versuch landete jedoch auf der Tribüne (68.).

Dann passierte es: Der unmittelbar zuvor eingewechselte Faghir wurde im Strafraum angespielt und vollendete trocken zur Führung für Dänemark (69.). 

Burkardt sticht mit Traumtor, Dänemark kommt zurück

In der Schlussviertelstunde warf Kuntz die Offensivkräfte Karim Adeyemi, der sein U 21-Debüt gab, sowie Stuttgarts Mateo Klimowicz ins Spiel (75.). Adeyemi verzog kurz darauf bei seiner ersten Aktion (79.). Nachdem auch Lukas Mai ins Spiel gekommen war, und Nico Schlotterbeck von der Abwehr in den Angriff beordert wurde, war endgültig der Schlussspurt eingeläutet (87.). Und nur Sekunden später klingelte es im dänischen Tor: Nach einem Eckball kam Nmecha an den Ball und beförderte ihn zum Ausgleich ins lange Eck (88.). Ausgerechnet Schlotterbeck hatte den Ball verlängert.

Nun hieß es Verlängerung - wer hat den längeren Atem? Die erste Chance hatte der agile Adeyemi. Nach einer Standardsituation wurde der 19-Jährige auf die Reise geschickt, Christensen parierte jedoch stark (93.). Dann schlug die Stunde des Mainzers Burkardt. Der Stürmer nahm eine Flanke mit der Brust an, drehte sich in Richtung Tor und schloss perfekt zum 2:1 ab (100.).

Doch Dänemark steckte nicht auf und kam durch einen verwandelten Foulelfmeter von Victor Nelsson zurück in die Partie (108.). Burkardt traf in der 118. Minute nur den Pfosten - und so musste das Elfmeterschießen entscheiden - mit dem glücklichen Ende für Deutschland.

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