Fünf Elfer pariert: Batz führt Saarbrücken ins Pokalhalbfinale

Der 1. FC Saarbrücken hat Geschichte geschrieben. Der Viertligist schaltete im DFB-Pokalviertelfinale Bundesligist Fortuna Düsseldorf mit 7:6 (1:1, 1:1, 1:0) in einem Elfmeterkrimi aus und steht als erster Klub aus der 4. Liga im Pokalhalbfinale.

Im Duell vom Elfmeterpunkt avancierte der starke FCS-Torwart Daniel Batz zum Matchwinner. Der Keeper hielt gegen Düsseldorf gleich vier Elfmeter und hatte schon in den 120 Minuten zuvor mit einem gehaltenen Strafstoß gegen Rouwen Hennings (83.) sowie zahlreichen Paraden geglänzt. Tobias Jänicke hatte in der 31. Minute die Führung für den Spitzenreiter der Regionalliga Südwest erzielt. Erst in der 90. Minute gelang Fortuna durch Zanka der Ausgleich und rettete sich so in die Verlängerung. 

Batz: "Es ist absolut surreal"

"Es ist absolut surreal, das war unfassbar. Wenn mein Finger nicht so wehtun würde, dann würde ich sagen, dass ich in einer Traumwelt lebe", sagte der bärenstarke Torhüter Batz nach seinen insgesamt fünf gehaltenen Elfmetern am Sky-Mikrofon. "Es ist ein großer Moment für das ganze Saarland. Da gehen einem die Superlativen aus." Auch FCS-Trainer Lukas Kwasniok war euphorisch: "Das Drehbuch war offensichtlich so bestimmt. Wir werden jetzt so viel trinken, dass wir nicht wissen werden, wie der Tag morgen heißt."

"Wir haben es heute selbst auf dem Fuß gehabt und haben es nicht eingetütet. Das ist wirklich bitter. Die haben einfach das Allerbeste aus ihren Möglichkeiten gemacht. Elfmeterschießen ist dann auch ein bisschen Glückssache", sagte der enttäuschte Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings.

Saarbrücken zieht damit zum vierten Mal in der Historie nach 1957, 1958 und 1985 in die Vorschlussrunde ein. Vor dem FCS waren lediglich zwei andere Viertligisten bis ins Viertelfinale vorgedrungen: 2001 verlor der 1. FC Magdeburg 0:1 gegen Schalke 04, elf Jahre später musste sich Holstein Kiel 0:4 gegen Borussia Dortmund geschlagen geben.

Fortuna bestimmt zu Beginn das Geschehen

Die 6800 Zuschauer im ausverkauften Herrmann-Neuberger-Stadion in Völklingen, der Ausweich-Spielstätte der Saarbrücker aufgrund des Umbaus im heimischen Ludwigspark, sahen zu Beginn konzentrierte Gäste. Die abstiegsbedrohten Düsseldorfer, die zuletzt in der Liga 3:3 nach 3:0-Führung gegen Hertha BSC gespielt hatten, bestimmten das Geschehen. Rouwen Hennings vergab die erste Chance (9.), kurz darauf konnte auch Jean Zimmer den Saarbrücker Torwart Daniel Batz nicht überwinden (10.).

Saarbrücken wurde in die Defensive gedrängt. Zudem mussten die Gastgeber, die zuvor den Bundesligisten 1. FC Köln sowie die beiden Zweitligisten Jahn Regensburg und Karlsruher SC ausgeschaltet hatten, in der 16. Minute den verletzungsbedingten Ausfall von Verteidiger Uaferro Bone verkraften. Die Düsseldorfer, deren Trainer Uwe Rösler im Vergleich zum Hertha-Spiel vier Veränderungen vorgenommen hatte, machten allerdings zu wenig aus ihrer optischen Überlegenheit. In der 26. Minute hatte Alfredo Morales nach einer Ecke die Führung auf dem Kopf.

Wesentlich effektiver war dagegen der Viertligist, der seine erste Möglichkeit zur Führung nutzte. Jänicke schloss einen Konter stark ab und schockte damit den Favoriten. Von Düsseldorf kam bis zur Pause nicht mehr viel, nur Kelvin Ofori sorgte noch einmal für Gefahr (43.).

Fortuna drängt auf Ausgleich - Zanka trifft in der 90.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es wiederum Ofori, der an Batz scheiterte (52.). Zehn Minuten später schaffte es der Ghanaer erneut nicht, den Ball im Tor des Außenseiters unterzubringen. Der Fortuna lief langsam die Zeit davon.

Für den FCS begann nach rund einer Stunde eine Abwehrschlacht. Der Druck der Düsseldorfer wurde immer größer, zahlreiche Ecken segelten in den Strafraum der Gastgeber, der Ausgleich lag in der Luft. Über weite Strecken spielte sich das Geschehen rund um den Saarbrücker Strafraum ab. Die große Chance zum Ausgleich gab es für die Fortuna in der 83. Minute vom Elfmeterpunkt. Doch FCS-Keeper Batz war mit einer starken Reaktion gegen Hennings zur Stelle.

Düsseldorf warf nun alles nach vorn. In der 90. Minute gab es noch mal Ecke für die Gäste. Fortuna-Torwart Florian Kastenmeier kam mit in den Strafraum, stieg hoch, gewann das Kopfballduell und verlängerte auf Zanka, der per Kopf zum 1:1 traf.

In der Verlängerung war Saarbrücken das tonangebende Team, hatte zahlreiche Chancen auf das 2:1. Am Ende gewann der Viertligist die Nervenschlacht vom Punkt und steht im Halbfinale, das am Sonntag (ab 18 Uhr) in der ARD-Sportschau ausgelost wird.

[sid/rs]

Der 1. FC Saarbrücken hat Geschichte geschrieben. Der Viertligist schaltete im DFB-Pokalviertelfinale Bundesligist Fortuna Düsseldorf mit 7:6 (1:1, 1:1, 1:0) in einem Elfmeterkrimi aus und steht als erster Klub aus der 4. Liga im Pokalhalbfinale.

Im Duell vom Elfmeterpunkt avancierte der starke FCS-Torwart Daniel Batz zum Matchwinner. Der Keeper hielt gegen Düsseldorf gleich vier Elfmeter und hatte schon in den 120 Minuten zuvor mit einem gehaltenen Strafstoß gegen Rouwen Hennings (83.) sowie zahlreichen Paraden geglänzt. Tobias Jänicke hatte in der 31. Minute die Führung für den Spitzenreiter der Regionalliga Südwest erzielt. Erst in der 90. Minute gelang Fortuna durch Zanka der Ausgleich und rettete sich so in die Verlängerung. 

Batz: "Es ist absolut surreal"

"Es ist absolut surreal, das war unfassbar. Wenn mein Finger nicht so wehtun würde, dann würde ich sagen, dass ich in einer Traumwelt lebe", sagte der bärenstarke Torhüter Batz nach seinen insgesamt fünf gehaltenen Elfmetern am Sky-Mikrofon. "Es ist ein großer Moment für das ganze Saarland. Da gehen einem die Superlativen aus." Auch FCS-Trainer Lukas Kwasniok war euphorisch: "Das Drehbuch war offensichtlich so bestimmt. Wir werden jetzt so viel trinken, dass wir nicht wissen werden, wie der Tag morgen heißt."

"Wir haben es heute selbst auf dem Fuß gehabt und haben es nicht eingetütet. Das ist wirklich bitter. Die haben einfach das Allerbeste aus ihren Möglichkeiten gemacht. Elfmeterschießen ist dann auch ein bisschen Glückssache", sagte der enttäuschte Fortuna-Stürmer Rouwen Hennings.

Saarbrücken zieht damit zum vierten Mal in der Historie nach 1957, 1958 und 1985 in die Vorschlussrunde ein. Vor dem FCS waren lediglich zwei andere Viertligisten bis ins Viertelfinale vorgedrungen: 2001 verlor der 1. FC Magdeburg 0:1 gegen Schalke 04, elf Jahre später musste sich Holstein Kiel 0:4 gegen Borussia Dortmund geschlagen geben.

Fortuna bestimmt zu Beginn das Geschehen

Die 6800 Zuschauer im ausverkauften Herrmann-Neuberger-Stadion in Völklingen, der Ausweich-Spielstätte der Saarbrücker aufgrund des Umbaus im heimischen Ludwigspark, sahen zu Beginn konzentrierte Gäste. Die abstiegsbedrohten Düsseldorfer, die zuletzt in der Liga 3:3 nach 3:0-Führung gegen Hertha BSC gespielt hatten, bestimmten das Geschehen. Rouwen Hennings vergab die erste Chance (9.), kurz darauf konnte auch Jean Zimmer den Saarbrücker Torwart Daniel Batz nicht überwinden (10.).

Saarbrücken wurde in die Defensive gedrängt. Zudem mussten die Gastgeber, die zuvor den Bundesligisten 1. FC Köln sowie die beiden Zweitligisten Jahn Regensburg und Karlsruher SC ausgeschaltet hatten, in der 16. Minute den verletzungsbedingten Ausfall von Verteidiger Uaferro Bone verkraften. Die Düsseldorfer, deren Trainer Uwe Rösler im Vergleich zum Hertha-Spiel vier Veränderungen vorgenommen hatte, machten allerdings zu wenig aus ihrer optischen Überlegenheit. In der 26. Minute hatte Alfredo Morales nach einer Ecke die Führung auf dem Kopf.

Wesentlich effektiver war dagegen der Viertligist, der seine erste Möglichkeit zur Führung nutzte. Jänicke schloss einen Konter stark ab und schockte damit den Favoriten. Von Düsseldorf kam bis zur Pause nicht mehr viel, nur Kelvin Ofori sorgte noch einmal für Gefahr (43.).

Fortuna drängt auf Ausgleich - Zanka trifft in der 90.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs war es wiederum Ofori, der an Batz scheiterte (52.). Zehn Minuten später schaffte es der Ghanaer erneut nicht, den Ball im Tor des Außenseiters unterzubringen. Der Fortuna lief langsam die Zeit davon.

Für den FCS begann nach rund einer Stunde eine Abwehrschlacht. Der Druck der Düsseldorfer wurde immer größer, zahlreiche Ecken segelten in den Strafraum der Gastgeber, der Ausgleich lag in der Luft. Über weite Strecken spielte sich das Geschehen rund um den Saarbrücker Strafraum ab. Die große Chance zum Ausgleich gab es für die Fortuna in der 83. Minute vom Elfmeterpunkt. Doch FCS-Keeper Batz war mit einer starken Reaktion gegen Hennings zur Stelle.

Düsseldorf warf nun alles nach vorn. In der 90. Minute gab es noch mal Ecke für die Gäste. Fortuna-Torwart Florian Kastenmeier kam mit in den Strafraum, stieg hoch, gewann das Kopfballduell und verlängerte auf Zanka, der per Kopf zum 1:1 traf.

In der Verlängerung war Saarbrücken das tonangebende Team, hatte zahlreiche Chancen auf das 2:1. Am Ende gewann der Viertligist die Nervenschlacht vom Punkt und steht im Halbfinale, das am Sonntag (ab 18 Uhr) in der ARD-Sportschau ausgelost wird.

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