Eintracht-Trainer Schiele: "Woche für Woche Schritt nach vorne"

Neue Liga, neuer Trainer: Eintracht Braunschweig geht nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga wieder in der 3. Liga an den Start - mit Michael Schiele als neuem Chefcoach. Am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im SR und SWR) steigt das Traditionsduell beim 1. FC Kaiserslautern. Im DFB.de-Interview spricht der 43 Jahre alte Schiele mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Auftakt. 

DFB.de: Im abschließenden Test vor dem Saisonstart sprang ein 2:1 beim Zweitliga-Aufsteiger FC Hansa Rostock heraus. Wie zufrieden waren Sie mit dem Auftritt, Herr Schiele?

Michael Schiele: Wir haben es über einen großen Zeitraum der Partie gut gemacht und Vieles von dem umgesetzt, was wir sehen wollen. In der zweiten Halbzeit war ein wenig das nötige Glück dabei, mit einem Konter haben wir das Spiel gewonnen. Viel wichtiger war aber, dass wir in der Vorbereitung Woche für Woche einen Schritt nach vorne gemacht haben.

DFB.de: Wird die Anfangsformation aus dem Rostock-Spiel auch zum Ligastart am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern zum Einsatz kommen?

Schiele: Wir haben 14 bis 15 Spieler, die dicht an der Startelf dran sind. Es kann schon sein, dass neun Jungs aus dem Rostock-Spiel auch gegen den FCK beginnen werden. Sie müssen sich aber immer wieder beweisen. Außerdem haben wir noch einige Talente, die wir heranführen wollen.

DFB.de: Der Kader umfasst derzeit 18 Feldspieler und drei Torhüter. Soll noch etwas passieren?

Schiele: Es ist kein Geheimnis, dass wir noch auf der Suche sind. Aktuell ist der Kader ein wenig zu klein. Wir halten nach einem jungen Innenverteidiger und einem defensiven Mittelfeldspieler Ausschau. Im Idealfall sogar nach einem Akteur, der beide Positionen spielen kann. Auch für unsere linke offensive Außenbahn haben wir noch etwas geplant.

DFB.de: Von den Trainerkollegen der anderen 19 Drittligisten wurde Eintracht Braunschweig am häufigsten als Titelaspirant genannt. Überrascht Sie das?

Schiele: Das ist ja jedes Jahr ein beliebtes Spiel. Ich sage es mal so: Einige Trainerkollegen sind vielleicht auch froh, eine Mannschaft als Favoriten rauspicken zu können. Insgesamt wollen aber bestimmt zwölf Vereine den Schritt in die 2. Bundesliga schaffen. In der Favoritenrolle sehe ich uns nicht. Wir wollen bis zum Saisonende unter den besten acht Mannschaften platziert sein. Für den Aufstieg verfolgen wir einen Zwei-Jahres-Plan.

DFB.de: In der zurückliegenden Spielzeit waren Sie in der 2. Bundesliga für die Würzburger Kickers und den SV Sandhausen tätig. Wie blicken Sie auf die Zeit zurück?

Schiele: Der Aufstieg mit den Kickers war ein sehr schönes Erlebnis. Leider trennten sich unsere Wege dann schon nach dem 2. Spieltag der 2. Bundesliga. Die Zeit beim SV Sandhausen war insgesamt unglücklich. Ich habe die Stationen reflektiert und aus den Erfahrungen gelernt.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Lust auf die Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse?

Schiele: Jeder strebt nach Erfolg, der im Idealfall zum Aufstieg führt. Wichtig wird aber zunächst sein, die 3. Liga nach dem Abstieg anzunehmen und gut in die Spielzeit zu starten. Dass das nicht selbstverständlich ist, hat man vor drei Jahren gesehen, als Eintracht Braunschweig nach der Hinrunde nur 13 Zähler auf dem Konto hatte und am Saisonende nur wegen der um einen Treffer besseren Tordifferenz in der 3. Liga blieb. Ich sehe uns aktuell auf einem guten Weg, zu einer Einheit zu werden.

DFB.de: Welche Rolle können die Fans beim Erreichen der sportlichen Ziele spielen?

Schiele: Es ist einfach schön, wenn Zuschauer wieder dabei sein dürfen. Sie sind eine Bereicherung und ein absoluter Zugewinn für uns alle. Nach so langer Zeit lechzen die Leute nach Livefußball im Stadion. Die Stimmung wird vermutlich besonders gut.

DFB.de: In Braunschweig arbeiten Sie auch mit einigen ehemaligen Eintracht-Spielern zusammen. Erleichtert das die Eingewöhnung?

Schiele: Dennis Kruppke, seit dem Sommer als Kaderplaner tätig, ist schon einige Jahre im Verein und kennt das Umfeld daher natürlich sehr gut. Marc Pfitzner ist als U 19-Trainer zusätzlich Bestandteil meines Trainerteams. Aber auch besonders der Austausch mit Geschäftsführer Wolfram Benz und Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann, einem der erfahrensten Drittliga-Trainer, ist sehr gut. Mein persönlicher Eindruck stimmt mit den Gesprächen überein.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Spielidee beschreiben?

Schiele: Wir legen großen Wert auf einen guten Spielaufbau, lange Bälle sollen eher eine Ausnahme sein. Das ist ein längerer Prozess, der sich mit der Zeit verfestigt. Bei gegnerischem Ballbesitz wollen wir in den Zweikämpfen unangenehm sein, um keine Räume zuzulassen.

DFB.de: Mit welchen Gefühlen blicken Sie jetzt dem Saisonstart entgegen?

Schiele: Bei uns herrscht große Vorfreude. Wir hatten fünf Wochen Vorbereitungszeit. Nun sind wir froh, dass das erste Ligaspiel vor uns liegt. Für diesen Moment haben wir gut gearbeitet. Mit der Auftaktpartie beim 1. FC Kaiserslautern vor vermutlich 15.000 Zuschauern wartet ein besonderes Spiel auf uns.

DFB.de: Wie schätzen Sie den ersten Gegner ein?

Schiele: Der FCK gehört für mich zu den größten Kandidaten für den Aufstieg. Die spielerische Qualität im Kader ist hoch. Leihspieler aus der Bundesliga - wie zum Beispiel Felix Götze vom FC Augsburg - konnten gehalten werden. Auf uns wartet eine schöne Aufgabe. 

[mspw]

Neue Liga, neuer Trainer: Eintracht Braunschweig geht nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga wieder in der 3. Liga an den Start - mit Michael Schiele als neuem Chefcoach. Am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im SR und SWR) steigt das Traditionsduell beim 1. FC Kaiserslautern. Im DFB.de-Interview spricht der 43 Jahre alte Schiele mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Auftakt. 

DFB.de: Im abschließenden Test vor dem Saisonstart sprang ein 2:1 beim Zweitliga-Aufsteiger FC Hansa Rostock heraus. Wie zufrieden waren Sie mit dem Auftritt, Herr Schiele?

Michael Schiele: Wir haben es über einen großen Zeitraum der Partie gut gemacht und Vieles von dem umgesetzt, was wir sehen wollen. In der zweiten Halbzeit war ein wenig das nötige Glück dabei, mit einem Konter haben wir das Spiel gewonnen. Viel wichtiger war aber, dass wir in der Vorbereitung Woche für Woche einen Schritt nach vorne gemacht haben.

DFB.de: Wird die Anfangsformation aus dem Rostock-Spiel auch zum Ligastart am Samstag beim 1. FC Kaiserslautern zum Einsatz kommen?

Schiele: Wir haben 14 bis 15 Spieler, die dicht an der Startelf dran sind. Es kann schon sein, dass neun Jungs aus dem Rostock-Spiel auch gegen den FCK beginnen werden. Sie müssen sich aber immer wieder beweisen. Außerdem haben wir noch einige Talente, die wir heranführen wollen.

DFB.de: Der Kader umfasst derzeit 18 Feldspieler und drei Torhüter. Soll noch etwas passieren?

Schiele: Es ist kein Geheimnis, dass wir noch auf der Suche sind. Aktuell ist der Kader ein wenig zu klein. Wir halten nach einem jungen Innenverteidiger und einem defensiven Mittelfeldspieler Ausschau. Im Idealfall sogar nach einem Akteur, der beide Positionen spielen kann. Auch für unsere linke offensive Außenbahn haben wir noch etwas geplant.

DFB.de: Von den Trainerkollegen der anderen 19 Drittligisten wurde Eintracht Braunschweig am häufigsten als Titelaspirant genannt. Überrascht Sie das?

Schiele: Das ist ja jedes Jahr ein beliebtes Spiel. Ich sage es mal so: Einige Trainerkollegen sind vielleicht auch froh, eine Mannschaft als Favoriten rauspicken zu können. Insgesamt wollen aber bestimmt zwölf Vereine den Schritt in die 2. Bundesliga schaffen. In der Favoritenrolle sehe ich uns nicht. Wir wollen bis zum Saisonende unter den besten acht Mannschaften platziert sein. Für den Aufstieg verfolgen wir einen Zwei-Jahres-Plan.

DFB.de: In der zurückliegenden Spielzeit waren Sie in der 2. Bundesliga für die Würzburger Kickers und den SV Sandhausen tätig. Wie blicken Sie auf die Zeit zurück?

Schiele: Der Aufstieg mit den Kickers war ein sehr schönes Erlebnis. Leider trennten sich unsere Wege dann schon nach dem 2. Spieltag der 2. Bundesliga. Die Zeit beim SV Sandhausen war insgesamt unglücklich. Ich habe die Stationen reflektiert und aus den Erfahrungen gelernt.

DFB.de: Wie groß ist Ihre Lust auf die Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse?

Schiele: Jeder strebt nach Erfolg, der im Idealfall zum Aufstieg führt. Wichtig wird aber zunächst sein, die 3. Liga nach dem Abstieg anzunehmen und gut in die Spielzeit zu starten. Dass das nicht selbstverständlich ist, hat man vor drei Jahren gesehen, als Eintracht Braunschweig nach der Hinrunde nur 13 Zähler auf dem Konto hatte und am Saisonende nur wegen der um einen Treffer besseren Tordifferenz in der 3. Liga blieb. Ich sehe uns aktuell auf einem guten Weg, zu einer Einheit zu werden.

DFB.de: Welche Rolle können die Fans beim Erreichen der sportlichen Ziele spielen?

Schiele: Es ist einfach schön, wenn Zuschauer wieder dabei sein dürfen. Sie sind eine Bereicherung und ein absoluter Zugewinn für uns alle. Nach so langer Zeit lechzen die Leute nach Livefußball im Stadion. Die Stimmung wird vermutlich besonders gut.

DFB.de: In Braunschweig arbeiten Sie auch mit einigen ehemaligen Eintracht-Spielern zusammen. Erleichtert das die Eingewöhnung?

Schiele: Dennis Kruppke, seit dem Sommer als Kaderplaner tätig, ist schon einige Jahre im Verein und kennt das Umfeld daher natürlich sehr gut. Marc Pfitzner ist als U 19-Trainer zusätzlich Bestandteil meines Trainerteams. Aber auch besonders der Austausch mit Geschäftsführer Wolfram Benz und Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann, einem der erfahrensten Drittliga-Trainer, ist sehr gut. Mein persönlicher Eindruck stimmt mit den Gesprächen überein.

DFB.de: Wie würden Sie Ihre Spielidee beschreiben?

Schiele: Wir legen großen Wert auf einen guten Spielaufbau, lange Bälle sollen eher eine Ausnahme sein. Das ist ein längerer Prozess, der sich mit der Zeit verfestigt. Bei gegnerischem Ballbesitz wollen wir in den Zweikämpfen unangenehm sein, um keine Räume zuzulassen.

DFB.de: Mit welchen Gefühlen blicken Sie jetzt dem Saisonstart entgegen?

Schiele: Bei uns herrscht große Vorfreude. Wir hatten fünf Wochen Vorbereitungszeit. Nun sind wir froh, dass das erste Ligaspiel vor uns liegt. Für diesen Moment haben wir gut gearbeitet. Mit der Auftaktpartie beim 1. FC Kaiserslautern vor vermutlich 15.000 Zuschauern wartet ein besonderes Spiel auf uns.

DFB.de: Wie schätzen Sie den ersten Gegner ein?

Schiele: Der FCK gehört für mich zu den größten Kandidaten für den Aufstieg. Die spielerische Qualität im Kader ist hoch. Leihspieler aus der Bundesliga - wie zum Beispiel Felix Götze vom FC Augsburg - konnten gehalten werden. Auf uns wartet eine schöne Aufgabe. 

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