Eintracht Frankfurt: Heimlicher Titelkandidat

Eintracht Frankfurt hat eine starke erste Saisonhälfte in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gespielt und 25 Punkte auf dem Konto. Viele trauen der Mannschaft von Trainer Niko Arnautis (41) sogar den ganz großen Coup zu. Kann der Tabellenvierte wirklich um die deutsche Meisterschaft mitspielen?

Die Tendenz ist sehr eindeutig. Mit Eintracht Frankfurt ist in dieser Saison zu rechnen. Nach zwölf Begegnungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hat das Team 25 Punkte auf dem Konto und belegt Rang vier. Zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Spielzeit rangierte der Klub auf Platz sechs mit 17 Zählern. "Die Entwicklung ist super – der gesamten Mannschaft, aber auch von jeder einzelnen Spielerin", sagt Trainer Niko Arnautis. "Allerdings fangen wir deswegen jetzt nicht an zu träumen und denken an die deutsche Meisterschaft. Die Rückrunde wird eine extreme Herausforderung. Darauf bereiten wir uns vor."

"An guten Tagen mit absoluten Topteams auf Augenhöhe"

Viele zählen die Frankfurterinnen aufgrund der bisherigen Eindrücke dennoch mindestens zum erweiterten Favoritenkreis. Die Eintracht hat beispielsweise den FC Bayern geschlagen und gegen den VfL Wolfsburg nur mit ganz viel Pech und durch einen Gegentreffer in der vierten Minuten der Nachspielzeit mit 2:3 verloren. "Diese Begegnungen zeigen, dass wir an guten Tagen mit den absoluten Topteams auf Augenhöhe spielen", sagt Arnautis. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es erneut unerwartete Rückschläge gab – zum Beispiel kurz vor Weihnachten beim 0:1 gegen Werder Bremen.

Dennoch ist klar, dass man die Frankfurterinnen auf der Rechnung haben sollte. Mit Torhüterin Merle Frohms, Sophia Kleinherne, Sjoeke Nüsken und Laura Freigang standen zuletzt vier Spielerinnen der Hessinnen im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft. Die zuvor lange verletzte Nicole Anyomi war auf Abruf dabei – viele trauen der Angreiferin, die erst im Sommer von der SGS Essen gekommen ist, ebenfalls eine große Karriere zu.

"Noch lange nicht am Ende der Entwicklung"

"Wir haben Spielerinnen im Kader, die noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung sind", betont Arnautis. "Wir haben hier noch großes Potenzial, um uns früher oder später hoffentlich dauerhaft mit Bayern München und dem VfL Wolfsburg messen zu können – und nicht nur punktuell. Aber auch Hoffenheim und Turbine Potsdam darf man aktuell in diesem Zusammenhang nicht vergessen. Es ist sehr spannend an der Tabellenspitze. Das ist eine tolle Entwicklung für den Frauenfußball in Deutschland."

Der 41-Jährige freut sich natürlich über das Lob, das seine Mannschaft nach dieser starken ersten Halbserie von allen Seiten bekommt. Aber Arnautis ist immer darum bemüht, die Erwartungshaltung nicht unrealistisch werden zu lassen: "Es ist sehr schön, wenn andere unsere positive Entwicklung wahrnehmen. Man darf jedoch nicht vergessen, wo wir herkommen. Vergangene Saison wurden wir teilweise hart kritisiert, manchmal auch zurecht. Ich bin grundsätzlich kein Freund von solch pauschalen Aussagen. Es muss alles im Rahmen bleiben."

Die nackten Zahlen zeigen allerdings, dass die Frankfurterinnen sich in jeder Hinsicht verbessert haben im Vergleich zur Vorsaison. Sie haben mehr Tore geschossen, sie haben weniger Treffer kassiert. Sie haben sich tabellarisch nach oben gearbeitet, sie sind auf Tuchfühlung zum FC Bayern und dem VfL Wolfsburg. Vor einem Jahr kurz vor Weihnachten betrug der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München 19 Punkte. Jetzt liegt die Eintracht nur drei Zähler hinter dem Tabellenführer. In der Rückrunde ist tatsächlich noch alles möglich.

"Eine Frage der Konstanz"

"Wir schauen nicht auf andere, sondern ausschließlich auf uns", erklärt Arnautis. "Damit haben wir die besten Erfahrungen gemacht. Wir wissen alle, dass unser Kader uns große Möglichkeiten bietet. Die Kunst ist es, diese Woche für Woche auf den Rasen zu bringen. Bislang ist uns das meist gut gelungen. Daran müssen wir anknüpfen. Am Ende ist es auch eine Frage der Konstanz."

Die Verantwortlichen wissen natürlich ganz genau, dass die Mannschaft noch nichts erreicht hat. Platz vier ist eine herausragende Platzierung. Aber sie würde am Saisonende nicht mal für die Qualifikation für die Champions League reichen. Schon jetzt haben die Frankfurterinnen dank ihrer engagierten und offensiven Spielweise viele Sympathien gewonnen. Dafür allerdings können sie sich nichts kaufen. Aber sie sind auf dem Weg dorthin. Womöglich in die Champions League? Vielleicht sogar zur deutschen Meisterschaft? Die Antworten gibt es im kommenden Jahr.

[sw]

Eintracht Frankfurt hat eine starke erste Saisonhälfte in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga gespielt und 25 Punkte auf dem Konto. Viele trauen der Mannschaft von Trainer Niko Arnautis (41) sogar den ganz großen Coup zu. Kann der Tabellenvierte wirklich um die deutsche Meisterschaft mitspielen?

Die Tendenz ist sehr eindeutig. Mit Eintracht Frankfurt ist in dieser Saison zu rechnen. Nach zwölf Begegnungen in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga hat das Team 25 Punkte auf dem Konto und belegt Rang vier. Zum gleichen Zeitpunkt in der vergangenen Spielzeit rangierte der Klub auf Platz sechs mit 17 Zählern. "Die Entwicklung ist super – der gesamten Mannschaft, aber auch von jeder einzelnen Spielerin", sagt Trainer Niko Arnautis. "Allerdings fangen wir deswegen jetzt nicht an zu träumen und denken an die deutsche Meisterschaft. Die Rückrunde wird eine extreme Herausforderung. Darauf bereiten wir uns vor."

"An guten Tagen mit absoluten Topteams auf Augenhöhe"

Viele zählen die Frankfurterinnen aufgrund der bisherigen Eindrücke dennoch mindestens zum erweiterten Favoritenkreis. Die Eintracht hat beispielsweise den FC Bayern geschlagen und gegen den VfL Wolfsburg nur mit ganz viel Pech und durch einen Gegentreffer in der vierten Minuten der Nachspielzeit mit 2:3 verloren. "Diese Begegnungen zeigen, dass wir an guten Tagen mit den absoluten Topteams auf Augenhöhe spielen", sagt Arnautis. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es erneut unerwartete Rückschläge gab – zum Beispiel kurz vor Weihnachten beim 0:1 gegen Werder Bremen.

Dennoch ist klar, dass man die Frankfurterinnen auf der Rechnung haben sollte. Mit Torhüterin Merle Frohms, Sophia Kleinherne, Sjoeke Nüsken und Laura Freigang standen zuletzt vier Spielerinnen der Hessinnen im Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft. Die zuvor lange verletzte Nicole Anyomi war auf Abruf dabei – viele trauen der Angreiferin, die erst im Sommer von der SGS Essen gekommen ist, ebenfalls eine große Karriere zu.

"Noch lange nicht am Ende der Entwicklung"

"Wir haben Spielerinnen im Kader, die noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung sind", betont Arnautis. "Wir haben hier noch großes Potenzial, um uns früher oder später hoffentlich dauerhaft mit Bayern München und dem VfL Wolfsburg messen zu können – und nicht nur punktuell. Aber auch Hoffenheim und Turbine Potsdam darf man aktuell in diesem Zusammenhang nicht vergessen. Es ist sehr spannend an der Tabellenspitze. Das ist eine tolle Entwicklung für den Frauenfußball in Deutschland."

Der 41-Jährige freut sich natürlich über das Lob, das seine Mannschaft nach dieser starken ersten Halbserie von allen Seiten bekommt. Aber Arnautis ist immer darum bemüht, die Erwartungshaltung nicht unrealistisch werden zu lassen: "Es ist sehr schön, wenn andere unsere positive Entwicklung wahrnehmen. Man darf jedoch nicht vergessen, wo wir herkommen. Vergangene Saison wurden wir teilweise hart kritisiert, manchmal auch zurecht. Ich bin grundsätzlich kein Freund von solch pauschalen Aussagen. Es muss alles im Rahmen bleiben."

Die nackten Zahlen zeigen allerdings, dass die Frankfurterinnen sich in jeder Hinsicht verbessert haben im Vergleich zur Vorsaison. Sie haben mehr Tore geschossen, sie haben weniger Treffer kassiert. Sie haben sich tabellarisch nach oben gearbeitet, sie sind auf Tuchfühlung zum FC Bayern und dem VfL Wolfsburg. Vor einem Jahr kurz vor Weihnachten betrug der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München 19 Punkte. Jetzt liegt die Eintracht nur drei Zähler hinter dem Tabellenführer. In der Rückrunde ist tatsächlich noch alles möglich.

"Eine Frage der Konstanz"

"Wir schauen nicht auf andere, sondern ausschließlich auf uns", erklärt Arnautis. "Damit haben wir die besten Erfahrungen gemacht. Wir wissen alle, dass unser Kader uns große Möglichkeiten bietet. Die Kunst ist es, diese Woche für Woche auf den Rasen zu bringen. Bislang ist uns das meist gut gelungen. Daran müssen wir anknüpfen. Am Ende ist es auch eine Frage der Konstanz."

Die Verantwortlichen wissen natürlich ganz genau, dass die Mannschaft noch nichts erreicht hat. Platz vier ist eine herausragende Platzierung. Aber sie würde am Saisonende nicht mal für die Qualifikation für die Champions League reichen. Schon jetzt haben die Frankfurterinnen dank ihrer engagierten und offensiven Spielweise viele Sympathien gewonnen. Dafür allerdings können sie sich nichts kaufen. Aber sie sind auf dem Weg dorthin. Womöglich in die Champions League? Vielleicht sogar zur deutschen Meisterschaft? Die Antworten gibt es im kommenden Jahr.

###more###