Einfach Almuth: Schult will noch mehr Titel

Sie gilt als eine der wichtigsten Führungsspielerinnen beim VfL Wolfsburg: Nationaltorhüterin Almuth Schult ist meinungsstarke Identifikationsfigur bei den Niedersachsen und bleibt sich dabei stets treu. Am Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD) tritt sie mit dem VfL zum DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München an.

Allianz Frauen-Bundesliga, DFB-Pokal, Women's Champions League: Seit 2013 steht Schult in Wolfsburg im Tor, seitdem gab es jedes Jahr mindestens einen Titel. Im Pokal ist ihr VfL Abo-Sieger, auch in diesem Jahr gelang der Weg ins Finale. "Wir haben eine Leichtigkeit, die schon etwas Besonderes ist", so Schult. Wie kommt's? "Wir haben am Anfang der Saison auch etwas das nötige Glück gehabt, haben anders als in der Vorsaison eigentlich immer im richtigen Moment Tore geschossen und die Spiele gewonnen. Das hat uns durch die erste Phase getragen - und irgendwann hatten wir das Glück nicht mehr nötig."

Schult, geboren im 120-Einwohner-Dörfchen Lomitz im Wendland - die Eltern betreiben bis heute einen landwirtschaftlichen Betrieb - , erzählt das mit genau der Selbstverständlichkeit, die sie schon ihre ganze Karriere lang auszeichnet. Als sie acht war, hütete sie das Großfeld-Tor der U-15-Kreisauswahl. "So viele Mädchen gab's ja nicht", sagt sie achselzuckend, "da brauchte man schon mehrere Jahrgänge, damit eine Mannschaft zusammenkam."

Über den HSV, Magdeburg und Bad Neuenahr nach Wolfsburg

Sie ging zum Hamburger SV, fühlte sich in der großen Stadt nicht wohl, landete beim Magdeburger FFC und beim SC Bad Neuenahr, ehe sich Ralf Kellermann vom VfL Wolfsburg mit ihr treffen wollte, aber unmittelbar vor dem Treffpunkt einen Unfall im Regen hatte. "Und dann kam sie mit ihrem Schirm und fragte, ob sie helfen könne", erinnert sich Kellermann, damals Trainer und heute Sportlicher Leiter des VfL. Sie konnte - und unterschrieb ihren ersten VfL-Vertrag.

Den hat sie gerade bis 2022 verlängert. Aber ist es als Torhüterin bei einem Spitzenklub wie dem VfL nicht auch oft langweilig, weil sich die Gegnerinnen dem Tor manchmal so selten nähern? Nein, nein, winkt sie ab, das sei früher vielleicht mal so gewesen, "aber mittlerweile ist das anders, und das ist auch das Schöne an dieser Allianz Frauen-Bundesliga: Auch wenn du bei einem Top-Team im Tor stehst, wird es für dich nie langweilig. Du musst immer 100 Prozent geben, jede von uns muss das - so macht eine Saison viel mehr Spaß, als wenn man immer mal wieder ein Spiel hätte, von dem man sagt: Das müssen wir jetzt aber 8:0 gewinnen."

Und was ist nach 2022? Eigentlich stellt sich diese Frage für Schult noch gar nicht, aber sie ist nicht der Typ, der Antworten schuldig bleibt. Also antwortet sie, pragmatisch und in ihrer eigenen erfrischend ehrlichen Art: "Ich habe gelernt, mein Leben nicht so zu planen. Wenn der Vertrag ausläuft, bin ich 31 - andere haben bis Ende 30 gespielt. Wenn ich mal aufhöre, dann wird das wahrscheinlich sehr spontan passieren, weil es ein gutes Job-Angebot gibt oder weil eine Familie gegründet werden soll. Mal sehen." Typisch Almuth Schult: direkt, offen, selbstbewusst.

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Sie gilt als eine der wichtigsten Führungsspielerinnen beim VfL Wolfsburg: Nationaltorhüterin Almuth Schult ist meinungsstarke Identifikationsfigur bei den Niedersachsen und bleibt sich dabei stets treu. Am Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD) tritt sie mit dem VfL zum DFB-Pokalfinale gegen den FC Bayern München an.

Allianz Frauen-Bundesliga, DFB-Pokal, Women's Champions League: Seit 2013 steht Schult in Wolfsburg im Tor, seitdem gab es jedes Jahr mindestens einen Titel. Im Pokal ist ihr VfL Abo-Sieger, auch in diesem Jahr gelang der Weg ins Finale. "Wir haben eine Leichtigkeit, die schon etwas Besonderes ist", so Schult. Wie kommt's? "Wir haben am Anfang der Saison auch etwas das nötige Glück gehabt, haben anders als in der Vorsaison eigentlich immer im richtigen Moment Tore geschossen und die Spiele gewonnen. Das hat uns durch die erste Phase getragen - und irgendwann hatten wir das Glück nicht mehr nötig."

Schult, geboren im 120-Einwohner-Dörfchen Lomitz im Wendland - die Eltern betreiben bis heute einen landwirtschaftlichen Betrieb - , erzählt das mit genau der Selbstverständlichkeit, die sie schon ihre ganze Karriere lang auszeichnet. Als sie acht war, hütete sie das Großfeld-Tor der U-15-Kreisauswahl. "So viele Mädchen gab's ja nicht", sagt sie achselzuckend, "da brauchte man schon mehrere Jahrgänge, damit eine Mannschaft zusammenkam."

Über den HSV, Magdeburg und Bad Neuenahr nach Wolfsburg

Sie ging zum Hamburger SV, fühlte sich in der großen Stadt nicht wohl, landete beim Magdeburger FFC und beim SC Bad Neuenahr, ehe sich Ralf Kellermann vom VfL Wolfsburg mit ihr treffen wollte, aber unmittelbar vor dem Treffpunkt einen Unfall im Regen hatte. "Und dann kam sie mit ihrem Schirm und fragte, ob sie helfen könne", erinnert sich Kellermann, damals Trainer und heute Sportlicher Leiter des VfL. Sie konnte - und unterschrieb ihren ersten VfL-Vertrag.

Den hat sie gerade bis 2022 verlängert. Aber ist es als Torhüterin bei einem Spitzenklub wie dem VfL nicht auch oft langweilig, weil sich die Gegnerinnen dem Tor manchmal so selten nähern? Nein, nein, winkt sie ab, das sei früher vielleicht mal so gewesen, "aber mittlerweile ist das anders, und das ist auch das Schöne an dieser Allianz Frauen-Bundesliga: Auch wenn du bei einem Top-Team im Tor stehst, wird es für dich nie langweilig. Du musst immer 100 Prozent geben, jede von uns muss das - so macht eine Saison viel mehr Spaß, als wenn man immer mal wieder ein Spiel hätte, von dem man sagt: Das müssen wir jetzt aber 8:0 gewinnen."

Und was ist nach 2022? Eigentlich stellt sich diese Frage für Schult noch gar nicht, aber sie ist nicht der Typ, der Antworten schuldig bleibt. Also antwortet sie, pragmatisch und in ihrer eigenen erfrischend ehrlichen Art: "Ich habe gelernt, mein Leben nicht so zu planen. Wenn der Vertrag ausläuft, bin ich 31 - andere haben bis Ende 30 gespielt. Wenn ich mal aufhöre, dann wird das wahrscheinlich sehr spontan passieren, weil es ein gutes Job-Angebot gibt oder weil eine Familie gegründet werden soll. Mal sehen." Typisch Almuth Schult: direkt, offen, selbstbewusst.