"Eines der Spiele, auf die man hinfiebert"

Showdown im Halbfinale des DFB-Pokals der Frauen: Heute (ab 14 Uhr, live in der ARD) erwartet der VfL Wolfsburg den FC Bayern München. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Kapitäninnen Alexandra Popp (29, Wolfsburg) und Lina Magull (26, München) über das Duell der beiden Topteams in Deutschland, die Chancen auf den Einzug ins Endspiel und das Wiedersehen am Montag bei der Nationalmannschaft vor den Länderspielen gegen Australien und Norwegen.

DFB.de: Alex, Lina, wie ist bei Ihnen die Stimmungslage vor dem Duell?

Lina Magull: Sehr, sehr gut. Wir sind glücklich, dass wir am Donnerstag ins Halbfinale der Champions League einziehen konnten. Natürlich bin ich gerade auch etwas kaputt, weil die vergangenen Wochen sehr intensiv waren. Aber die Freude über unsere Erfolge überwiegt deutlich. Es ist wichtig, dass wir die Akkus im Hinblick auf die Partie in Wolfsburg wieder auffüllen können. Da brauchen wir wieder einen super Tag.

Alexandra Popp: Bei uns ist es etwas anders. Wir sind leider am Mittwoch gegen den FC Chelsea aus der Champions League ausgeschieden. Nach beiden Spielen stand es 1:5. Das ist ein bitteres Ergebnis, das aus meiner Sicht zu hoch ausgefallen ist. Es war viel mehr möglich für uns. Besonders im Hinspiel hatten wir beste Chancen, um uns eine hervorragende Ausgangslage zu verschaffen. Das ist uns nicht gelungen, deshalb sind wir wahrscheinlich verdientermaßen rausgeflogen. Es ist ja klar, dass diese Enttäuschung zuerst unsere Gedanken bestimmt hat. Aber spätestens seit Freitag schauen wir optimistisch nach vorne und freuen uns ebenfalls auf das Duell.

DFB.de: Vor zwei Jahren sind Sie an Olympique Lyon in der Champions League gescheitert und haben die Bayern wenige Tage später aus dem DFB-Pokal befördert. Machen solche Erinnerungen Mut?

Popp: Daran erinnert man sich natürlich gerne. Aber ich denke nicht, dass es nötig ist, dass wir daraus Mut ziehen müssen. Wir wissen, was wir können. Und wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, ist alles möglich.

DFB.de: Mit Ihren Erfolgen haben Sie die Messlatte extrem hochgelegt. Empfingen Sie die Kritik, die Sie gerade immer wieder hören, als ungerecht?

Popp: Wir sind ja selbst nicht restlos zufrieden. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir im DFB-Pokal noch alle Möglichkeiten haben und auch die Meisterschaft in der Bundesliga haben wir noch nicht abgeschrieben. Wir sind den Bayern auf den Fersen. Und wenn sie einen Fehler machen, müssen wir da sein. Klar ist, dass wir uns keinen Ausrutscher mehr erlauben sollten. 

DFB.de: Alex, Sie waren in den vergangenen Jahren immer die Gejagten. Plötzlich sind Sie und Ihre Kolleginnen die Jägerinnen. Fühlt sich diese Rolle anders an?

Popp: Ich wäre lieber die Gejagte, da bin ich ganz ehrlich. Ich bin als Spielerin schon etwas verwöhnt und stand sehr oft ganz oben auf dem Treppchen. Ich will es mal bewusst drastisch formulieren: Mich nervt es wirklich, dass wir in der Bundesliga im Moment fünf Punkte Rückstand haben und nur Zweiter sind. Wir werden alles versuchen, um das zu ändern. Aber jetzt zählt zunächst nur der DFB-Pokal, den wir zuletzt sechsmal in Serie gewinnen konnten. Wir möchten diese Serie fortsetzen. Dafür müssen wir Bayern schlagen.

DFB.de: Ihr Trainer Stephan Lerch hat am Donnerstag im DFB.de-Interview betont, dass er davon ausgeht, dass seine Mannschaft nun eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickeln wird. Können Sie ihm diesen Wunsch erfüllen?

Popp: Ja, wir werden alles dafür tun. Es ist entscheidend, dass wir Führungsspielerinnen in dieser Situation vorangehen und die Jüngeren an die Hand nehmen. Außerdem ist es wichtig, dass wir die Enttäuschung nun schnell abschütteln und nur noch den Fokus auf Bayern richten. Die Champions League müssen wir abhaken. Da sind wir ausgeschieden, das können wir nicht mehr ändern. Aber wir können erneut ins Endspiel um den DFB-Pokal einziehen. Und das wollen wir jetzt unbedingt schaffen. Damit das gelingt, werden wir die angesprochene Jetzt-erst-recht-Einstellung benötigen. 

Magull: Wir wissen natürlich ganz genau, dass Wolfsburg ein extrem gefährlicher und starker Gegner ist. Sie haben logischerweise weiterhin eine überragende Mannschaft. Ich habe nicht viel von deren Spielen gegen Chelsea sehen können. Aber ich habe gehört, dass sie teilweise das bessere Team waren. Das können sicherlich nicht viele behaupten nach einem Duell mit dem FC Chelsea. Nach dem Ausscheiden wird deren Motivation wahrscheinlich noch größer sein. Es ist wichtig, dass wir die Ruhe bewahren und uns der Qualitäten besinnen, die uns in dieser Saison bisher so stark gemacht haben. 

DFB.de: Sie haben alle Pflichtspiele in allen Wettbewerben bisher gewinnen können – eine unglaubliche Bilanz. Wie geht das?

Magull: Wir kommen über den Teamgeist und schauen in erster Linie auf uns und nicht auf den Gegner oder irgendwelche Serien. Ich glaube, dass wir gerade in einem Flow sind und es einfach läuft. Das haben wir uns über die gesamte Saison erarbeitet. Ich habe nicht den Eindruck, dass unser Lauf viel mit Glück zu tun hat. Meiner Meinung nach haben wir alle Spiele verdient gewonnen. Es ist nicht ganz so greifbar, was gerade passiert. Es mag blöd klingen, aber man gewöhnt sich nach einiger Zeit ans Gewinnen und gibt sich dann auch nicht mehr mit anderen Ergebnissen zufrieden. Das ist unsere Einstellung geworden. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nun ausruhen dürfen. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Jetzt wird sich zeigen, ob wir diese Serie komplett durchziehen können.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, plötzlich die Gejagten zu sein?

Magull: Darüber habe ich noch gar nicht groß nachgedacht. Wir konzentrieren uns einfach auf uns selbst. Der einzige Vorteil ist, dass man nicht mehr auf die anderen schauen muss und alles selbst in der Hand hat. Aber innerhalb der Mannschat ist es kein Thema, ob wir Jägerinnen oder Gejagte sind.

DFB.de: Wie ordnen Sie den Lauf der Bayern ein, Alex?

Popp: Sie spielen ohne Zweifel bisher eine sehr starke Saison. Das erkennen wir alle ohne Neid an. Wer das anders sieht, lügt sich selbst an. Die Verantwortlichen haben im vergangenen Sommer genau die richtigen Spielerinnen für die entscheidenden Positionen verpflichtet. Es passt bei Bayern derzeit von vorne bis hinten. Das Gerüst ist sehr stabil. Aber das heißt natürlich nicht, dass wir chancenlos sind. Das Gegenteil ist sogar der Fall: Ich bin überzeugt davon, dass wir gute Chancen haben werden, ins Endspiel einzuziehen. Wir haben die Qualität, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben keine Angst vor den Münchnerinnen.

DFB.de: Können sich die Fans vor dem Fernseher also auf ein spannendes 50:50-Duell freuen?

Magull: Davon gehe ich definitiv aus. Bei uns überwiegt total die Vorfreude vor der Partie. Wir haben ein richtig gutes Selbstbewusstsein über die vergangenen Monate entwickelt. Bei uns ist jede Spielerin sehr mit sich im Reinen und weiß, was sie kann. Deshalb gehe ich mittlerweile mit einem guten Gefühl in jede Begegnung – egal, wie der Gegner heißt. Das nun anstehende Duell ist eines der großen Spiele, auf die man eine ganze Saison hinfiebert. Wir wollen ins DFB-Pokalfinale einziehen. Dass wir Wolfsburg schlagen können, haben wir in dieser Saison bereits in der Meisterschaft bewiesen.

Popp: Ich stimme Lina zu. Wir haben zwar in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga verloren – und das ziemlich deutlich. Aber hier muss man anmerken, dass wir einfach einen rabenschwarzen Tag hatten. In der Saison davor haben wir dafür die Bayern vom Platz gefegt. Ich gehe von einem offenen Schlagabtausch aus. Mal sehen, wer dann das bessere Ende auf seiner Seite haben wird. Kleinigkeiten werden über Sieg und Niederlage entscheiden. Darauf sind wir vorbereitet.

DFB.de: Alex, sehen Sie das Duell eher als Chance, in einer komplizierten Situation ein Zeichen zu setzen? Oder sehen Sie eher die Gefahr, innerhalb von vier Tagen zwei Titel zu verspielen?

Popp: Wenn die zweite Konstellation der Fall wäre, hätten wir ein Problem. Wir werden auf keinen Fall schon mit einem negativen Gedanken in dieses Spiel gehen. Das wäre das Schlechteste, was wir machen könnten. Ich sage es nochmal, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich denke positiv, und ich glaube an unsere Chance!

DFB.de: Ist dieses große Duell zwischen Bayern und Wolfsburg, das sich ja schon über die gesamte Saison zieht, auch Thema, wenn Sie sich gemeinsam bei der Nationalmannschaft treffen?

Popp: Nein, das ist nicht der Fall. Wenn wir mit der DFB-Auswahl unterwegs sind, sind wir ein Team und wollen gemeinsam das Optimum erreichen. Da spielt die Vereinszugehörigkeit keine Rolle. Das wäre kontraproduktiv.

Magull: Am Sonntag wollen wir genauso gewinnen, wie die Wolfsburgerinnen. Aber in der kommenden Woche sehen wir uns bei der Nationalmannschaft wieder, weil die Länderspiele gegen Australien und Norwegen auf dem Programm stehen. Dann wird der Konkurrenzgedanken keine Rolle spielen. Da ziehen wir alle an einem Strang. Das ist doch klar. Das können wir sehr gut trennen.

[sw]

Showdown im Halbfinale des DFB-Pokals der Frauen: Heute (ab 14 Uhr, live in der ARD) erwartet der VfL Wolfsburg den FC Bayern München. Im DFB.de-Doppelinterview sprechen die beiden Kapitäninnen Alexandra Popp (29, Wolfsburg) und Lina Magull (26, München) über das Duell der beiden Topteams in Deutschland, die Chancen auf den Einzug ins Endspiel und das Wiedersehen am Montag bei der Nationalmannschaft vor den Länderspielen gegen Australien und Norwegen.

DFB.de: Alex, Lina, wie ist bei Ihnen die Stimmungslage vor dem Duell?

Lina Magull: Sehr, sehr gut. Wir sind glücklich, dass wir am Donnerstag ins Halbfinale der Champions League einziehen konnten. Natürlich bin ich gerade auch etwas kaputt, weil die vergangenen Wochen sehr intensiv waren. Aber die Freude über unsere Erfolge überwiegt deutlich. Es ist wichtig, dass wir die Akkus im Hinblick auf die Partie in Wolfsburg wieder auffüllen können. Da brauchen wir wieder einen super Tag.

Alexandra Popp: Bei uns ist es etwas anders. Wir sind leider am Mittwoch gegen den FC Chelsea aus der Champions League ausgeschieden. Nach beiden Spielen stand es 1:5. Das ist ein bitteres Ergebnis, das aus meiner Sicht zu hoch ausgefallen ist. Es war viel mehr möglich für uns. Besonders im Hinspiel hatten wir beste Chancen, um uns eine hervorragende Ausgangslage zu verschaffen. Das ist uns nicht gelungen, deshalb sind wir wahrscheinlich verdientermaßen rausgeflogen. Es ist ja klar, dass diese Enttäuschung zuerst unsere Gedanken bestimmt hat. Aber spätestens seit Freitag schauen wir optimistisch nach vorne und freuen uns ebenfalls auf das Duell.

DFB.de: Vor zwei Jahren sind Sie an Olympique Lyon in der Champions League gescheitert und haben die Bayern wenige Tage später aus dem DFB-Pokal befördert. Machen solche Erinnerungen Mut?

Popp: Daran erinnert man sich natürlich gerne. Aber ich denke nicht, dass es nötig ist, dass wir daraus Mut ziehen müssen. Wir wissen, was wir können. Und wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, ist alles möglich.

DFB.de: Mit Ihren Erfolgen haben Sie die Messlatte extrem hochgelegt. Empfingen Sie die Kritik, die Sie gerade immer wieder hören, als ungerecht?

Popp: Wir sind ja selbst nicht restlos zufrieden. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass wir im DFB-Pokal noch alle Möglichkeiten haben und auch die Meisterschaft in der Bundesliga haben wir noch nicht abgeschrieben. Wir sind den Bayern auf den Fersen. Und wenn sie einen Fehler machen, müssen wir da sein. Klar ist, dass wir uns keinen Ausrutscher mehr erlauben sollten. 

DFB.de: Alex, Sie waren in den vergangenen Jahren immer die Gejagten. Plötzlich sind Sie und Ihre Kolleginnen die Jägerinnen. Fühlt sich diese Rolle anders an?

Popp: Ich wäre lieber die Gejagte, da bin ich ganz ehrlich. Ich bin als Spielerin schon etwas verwöhnt und stand sehr oft ganz oben auf dem Treppchen. Ich will es mal bewusst drastisch formulieren: Mich nervt es wirklich, dass wir in der Bundesliga im Moment fünf Punkte Rückstand haben und nur Zweiter sind. Wir werden alles versuchen, um das zu ändern. Aber jetzt zählt zunächst nur der DFB-Pokal, den wir zuletzt sechsmal in Serie gewinnen konnten. Wir möchten diese Serie fortsetzen. Dafür müssen wir Bayern schlagen.

DFB.de: Ihr Trainer Stephan Lerch hat am Donnerstag im DFB.de-Interview betont, dass er davon ausgeht, dass seine Mannschaft nun eine Jetzt-erst-recht-Mentalität entwickeln wird. Können Sie ihm diesen Wunsch erfüllen?

Popp: Ja, wir werden alles dafür tun. Es ist entscheidend, dass wir Führungsspielerinnen in dieser Situation vorangehen und die Jüngeren an die Hand nehmen. Außerdem ist es wichtig, dass wir die Enttäuschung nun schnell abschütteln und nur noch den Fokus auf Bayern richten. Die Champions League müssen wir abhaken. Da sind wir ausgeschieden, das können wir nicht mehr ändern. Aber wir können erneut ins Endspiel um den DFB-Pokal einziehen. Und das wollen wir jetzt unbedingt schaffen. Damit das gelingt, werden wir die angesprochene Jetzt-erst-recht-Einstellung benötigen. 

Magull: Wir wissen natürlich ganz genau, dass Wolfsburg ein extrem gefährlicher und starker Gegner ist. Sie haben logischerweise weiterhin eine überragende Mannschaft. Ich habe nicht viel von deren Spielen gegen Chelsea sehen können. Aber ich habe gehört, dass sie teilweise das bessere Team waren. Das können sicherlich nicht viele behaupten nach einem Duell mit dem FC Chelsea. Nach dem Ausscheiden wird deren Motivation wahrscheinlich noch größer sein. Es ist wichtig, dass wir die Ruhe bewahren und uns der Qualitäten besinnen, die uns in dieser Saison bisher so stark gemacht haben. 

DFB.de: Sie haben alle Pflichtspiele in allen Wettbewerben bisher gewinnen können – eine unglaubliche Bilanz. Wie geht das?

Magull: Wir kommen über den Teamgeist und schauen in erster Linie auf uns und nicht auf den Gegner oder irgendwelche Serien. Ich glaube, dass wir gerade in einem Flow sind und es einfach läuft. Das haben wir uns über die gesamte Saison erarbeitet. Ich habe nicht den Eindruck, dass unser Lauf viel mit Glück zu tun hat. Meiner Meinung nach haben wir alle Spiele verdient gewonnen. Es ist nicht ganz so greifbar, was gerade passiert. Es mag blöd klingen, aber man gewöhnt sich nach einiger Zeit ans Gewinnen und gibt sich dann auch nicht mehr mit anderen Ergebnissen zufrieden. Das ist unsere Einstellung geworden. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns nun ausruhen dürfen. Die nächsten Wochen werden entscheidend sein. Jetzt wird sich zeigen, ob wir diese Serie komplett durchziehen können.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, plötzlich die Gejagten zu sein?

Magull: Darüber habe ich noch gar nicht groß nachgedacht. Wir konzentrieren uns einfach auf uns selbst. Der einzige Vorteil ist, dass man nicht mehr auf die anderen schauen muss und alles selbst in der Hand hat. Aber innerhalb der Mannschat ist es kein Thema, ob wir Jägerinnen oder Gejagte sind.

DFB.de: Wie ordnen Sie den Lauf der Bayern ein, Alex?

Popp: Sie spielen ohne Zweifel bisher eine sehr starke Saison. Das erkennen wir alle ohne Neid an. Wer das anders sieht, lügt sich selbst an. Die Verantwortlichen haben im vergangenen Sommer genau die richtigen Spielerinnen für die entscheidenden Positionen verpflichtet. Es passt bei Bayern derzeit von vorne bis hinten. Das Gerüst ist sehr stabil. Aber das heißt natürlich nicht, dass wir chancenlos sind. Das Gegenteil ist sogar der Fall: Ich bin überzeugt davon, dass wir gute Chancen haben werden, ins Endspiel einzuziehen. Wir haben die Qualität, um das Spiel zu gewinnen. Wir haben keine Angst vor den Münchnerinnen.

DFB.de: Können sich die Fans vor dem Fernseher also auf ein spannendes 50:50-Duell freuen?

Magull: Davon gehe ich definitiv aus. Bei uns überwiegt total die Vorfreude vor der Partie. Wir haben ein richtig gutes Selbstbewusstsein über die vergangenen Monate entwickelt. Bei uns ist jede Spielerin sehr mit sich im Reinen und weiß, was sie kann. Deshalb gehe ich mittlerweile mit einem guten Gefühl in jede Begegnung – egal, wie der Gegner heißt. Das nun anstehende Duell ist eines der großen Spiele, auf die man eine ganze Saison hinfiebert. Wir wollen ins DFB-Pokalfinale einziehen. Dass wir Wolfsburg schlagen können, haben wir in dieser Saison bereits in der Meisterschaft bewiesen.

Popp: Ich stimme Lina zu. Wir haben zwar in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga verloren – und das ziemlich deutlich. Aber hier muss man anmerken, dass wir einfach einen rabenschwarzen Tag hatten. In der Saison davor haben wir dafür die Bayern vom Platz gefegt. Ich gehe von einem offenen Schlagabtausch aus. Mal sehen, wer dann das bessere Ende auf seiner Seite haben wird. Kleinigkeiten werden über Sieg und Niederlage entscheiden. Darauf sind wir vorbereitet.

DFB.de: Alex, sehen Sie das Duell eher als Chance, in einer komplizierten Situation ein Zeichen zu setzen? Oder sehen Sie eher die Gefahr, innerhalb von vier Tagen zwei Titel zu verspielen?

Popp: Wenn die zweite Konstellation der Fall wäre, hätten wir ein Problem. Wir werden auf keinen Fall schon mit einem negativen Gedanken in dieses Spiel gehen. Das wäre das Schlechteste, was wir machen könnten. Ich sage es nochmal, auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Ich denke positiv, und ich glaube an unsere Chance!

DFB.de: Ist dieses große Duell zwischen Bayern und Wolfsburg, das sich ja schon über die gesamte Saison zieht, auch Thema, wenn Sie sich gemeinsam bei der Nationalmannschaft treffen?

Popp: Nein, das ist nicht der Fall. Wenn wir mit der DFB-Auswahl unterwegs sind, sind wir ein Team und wollen gemeinsam das Optimum erreichen. Da spielt die Vereinszugehörigkeit keine Rolle. Das wäre kontraproduktiv.

Magull: Am Sonntag wollen wir genauso gewinnen, wie die Wolfsburgerinnen. Aber in der kommenden Woche sehen wir uns bei der Nationalmannschaft wieder, weil die Länderspiele gegen Australien und Norwegen auf dem Programm stehen. Dann wird der Konkurrenzgedanken keine Rolle spielen. Da ziehen wir alle an einem Strang. Das ist doch klar. Das können wir sehr gut trennen.

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