Ehlers: "Fritz-Walter-Medaille ist Ansporn"

Kevin Ehlers wurde in diesem Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber für den Bereich U 19 ausgezeichnet. Mit Dynamo Dresden peilt er den Wiederaufstieg an und möchte dafür gegen den KFC Uerdingen heute (ab 13 Uhr) drei Punkte holen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 19-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über seinen Werdegang, Dynamo Dresden und die U 20-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Ehlers, Sie wurden in diesem Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber ausgezeichnet und zählen somit zu den größten Talenten Deutschlands. Erst kürzlich erfolgte die Übergabe. Welche Bedeutung hat dies für Sie?

Kevin Ehlers: Ich freue mich riesig darüber. Die Medaille befindet sich jetzt direkt in meinem Flur auf einem Regal. Ich sehe sie also immer, wenn ich losgehe. Sie ist ein Nachweis für die Arbeit, die ich bisher geleistet habe. Ich sehe dies aber auch als Ansporn, genauso weiter zu machen und dies zu bestätigen.

DFB.de: Zu Ihren Vorgängern, die ebenfalls im Bereich U 19 die Fritz-Walter-Medaille in Silber gewannen, zählen unter anderem die deutschen Nationalspieler Timo Werner und Manuel Neuer. Wer sind Ihre persönlichen Vorbilder?

Ehlers: Mein persönliches Vorbild ist Sergio Ramos. Er ist zwar kein Deutscher und hat auch nie die Fritz-Walter-Medaille gewonnen. (lacht) Aber er ist ein absoluter Leader. Solche Typen gibt es in der heutigen Zeit nicht mehr oft. Von so einem Spieler kann man sich viel abschauen.

DFB.de: Sind Sie auch ein Leader?

Ehlers: Ich versuche immer, Verantwortung zu übernehmen. Das wurde auch von meinen Trainern immer gefordert. Ob ich ein richtiger Leader bin, müssen andere beurteilen.

DFB.de: Lassen Sie uns ein wenig über Ihren Werdegang sprechen: Ihre Mutter Silvana Ehlers ist eine Handballspielerin gewesen, Ihr Vater Uwe Ehlers war selbst Fußballspieler und Bundesligaprofi, ehe er die Trainerlaufbahn einschlug. Sind Sie dadurch in den Leistungssport hineingewachsen?

Ehlers: Wenn man in einer sportlichen Familie aufwächst, ist es natürlich naheliegend, dass man sich ebenfalls sportlich betätigt. Es gab aber nie den Druck, unbedingt Profi werden zu müssen. Das war meine eigene Entscheidung.

DFB.de: Ihre Karriere verlief zeitweise parallel zu der Ihres Vaters. Sie spielten für die Jugend des FC Erzgebirge Aue und von Hansa Rostock, als Ihr Vater dort als Profi ebenfalls unter Vertrag stand…

Ehlers: Das stimmt. Wir sind damals durch meinen Vater relativ häufig umgezogen. Dadurch musste ich mich immer relativ schnell an eine neue Umgebung und ein neues Umfeld gewöhnen. Aber diese Erfahrungen helfen mir in der heutigen Zeit. So zum Beispiel jetzt im Sommer, als wir hier in Dresden eine fast komplett neue Mannschaft hatten und viele neue Gesichter hinzukamen. Auch da mussten wir uns alle schnell zurechtfinden.

DFB.de: Gab es auch schwierige Phasen in Ihrer Laufbahn?

Ehlers: Sportlich konnte ich mich zwar immer relativ schnell durchsetzen. Aber als ich mein zu Hause verließ und zu Dynamo gegangen bin, war das anfangs eine schwierige Zeit. Es ist sehr ungewohnt gewesen, die Familie nicht mehr täglich zu sehen. 

DFB.de: Das war im Jahre 2017, als Sie in die Nachwuchsabteilung von Dynamo Dresden gewechselt sind. Zuvor waren Sie bei Hansa Rostock. Was war der Grund für diesen Wechsel?

Ehlers: Wir sind damals mit Rostock aus der U 17-Bundesliga abgestiegen. Auch die U 19 hat nur Regionalliga gespielt. Für meine Entwicklung war es wichtig, weiter auf höchstem Niveau spielen zu können. Im Nachhinein war das der richtige Schritt.

DFB.de: Worauf mussten Sie verzichten, um sich den Traum vom Profifußball erfüllen zu können?

Ehlers: Das war bei mir genauso wie bei jedem anderen professionellen Fußballspieler auch. Durch das viele Training geht bereits in der Jugend relativ viel Freizeit verloren. Aber man macht das ja nicht ohne Grund. Ich hatte immer den Traum, Profi zu werden. Daher habe ich gerne auf andere Dinge verzichtet. Hätte ich keine Lust mehr gehabt, hätte ich das auch nicht machen müssen.

DFB.de: Heute ist Ihr Vater Co-Trainer bei Hansa Rostock. Wie hatte es sich angefühlt, als Sie am 11. Spieltag plötzlich Gegner waren?

Ehlers: Es war ein ungewohntes Gefühl, ihn auf der anderen Seite zu sehen. Es war das erste Mal, dass wir praktisch gegeneinander angetreten sind. Im Spiel macht man sich darüber allerdings keine Gedanken. Jeder ist auf seine Aufgabe fokussiert. So gesehen war es doch ein Spiel wie jedes andere. Nach unserem 3:1 haben wir uns natürlich noch ein bisschen unterhalten.

DFB.de: Dynamo Dresden hat die letzten vier Spiele allesamt gewonnen und steht auf dem zweiten Tabellenplatz. Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Ehlers: Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um uns als Mannschaft zu finden. Wie gesagt: Wir sind ein neues Team und haben viele neue Gesichter hinzubekommen. Da muss man erst einmal die Abläufe in die Köpfe bekommen. Das wurde zuletzt immer besser, wie sich auch an den Ergebnissen zeigt. Wir sind mittlerweile gut eingespielt und entwickeln ein blindes Verständnis. 

DFB.de: Heute steht das Spiel gegen KFC Uerdingen an, die zuletzt gegen den Halleschen FC verloren haben. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Ehlers: In der 3. Liga ist jedes Spiel eng. Auch gegen KFC Uerdingen erwarte ich ein Kampfspiel auf unserem nicht allzu guten Rasen. (grinst) Aber der Rasen wird ja auch bald ausgetauscht.

DFB.de: Wie groß ist der Druck, mit diesem traditionsreichen Verein unbedingt den Wiederaufstieg schaffen zu müssen?

Ehlers: Wir alle wissen, dass dies ein Verein mit großen Ambitionen ist. Wir sehen uns als Aufstiegsaspiranten und haben das Ziel vor Augen. Wir machen uns aber keinen allzu großen Druck.

DFB.de: Wie sehr fehlt einer Mannschaft wie Dynamo Dresden, die eine große und treue Fangemeinde hat, die Unterstützung von den Zuschauerrängen?

Ehlers: Wir haben zu Beginn der Saison beim DFB-Pokalspiel gegen den HSV gesehen, wie sehr die Zuschauer uns pushen können. Die Choreos und die Unterstützung fehlen uns sehr. Daher hoffe ich, dass wir nicht allzu lange auf die Rückkehr der Zuschauer warten müssen.

DFB.de: Im September absolvierten Sie beim 1:2 gegen Dänemark Ihr erstes Spiel für die deutsche U 20-Nationalmannschaft. Zuvor hatten Sie bereits fünf Spiele für die U 19 absolviert. Welchen Stellenwert hat die U-Nationalmannschaft für Sie?

Ehlers: Die U-Länderspiele sind immer eine super Erfahrung. Es ist eine Auszeichnung, dabei zu sein. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich hinreisen und mit den besten Jungs meines Jahrgangs spielen darf. Die Erfahrungen, gegen die besten Spieler aus anderen Ländern zu spielen, nimmt man gerne mit. Wenn man das Spiel dann auch noch gewinnt, reist man mit noch mehr Selbstvertrauen wieder zurück.

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Kevin Ehlers wurde in diesem Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber für den Bereich U 19 ausgezeichnet. Mit Dynamo Dresden peilt er den Wiederaufstieg an und möchte dafür gegen den KFC Uerdingen heute (ab 13 Uhr) drei Punkte holen. Im aktuellen DFB.de-Interview spricht der 19-Jährige mit Mitarbeiter Oliver Jensen über seinen Werdegang, Dynamo Dresden und die U 20-Nationalmannschaft.

DFB.de: Herr Ehlers, Sie wurden in diesem Jahr mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber ausgezeichnet und zählen somit zu den größten Talenten Deutschlands. Erst kürzlich erfolgte die Übergabe. Welche Bedeutung hat dies für Sie?

Kevin Ehlers: Ich freue mich riesig darüber. Die Medaille befindet sich jetzt direkt in meinem Flur auf einem Regal. Ich sehe sie also immer, wenn ich losgehe. Sie ist ein Nachweis für die Arbeit, die ich bisher geleistet habe. Ich sehe dies aber auch als Ansporn, genauso weiter zu machen und dies zu bestätigen.

DFB.de: Zu Ihren Vorgängern, die ebenfalls im Bereich U 19 die Fritz-Walter-Medaille in Silber gewannen, zählen unter anderem die deutschen Nationalspieler Timo Werner und Manuel Neuer. Wer sind Ihre persönlichen Vorbilder?

Ehlers: Mein persönliches Vorbild ist Sergio Ramos. Er ist zwar kein Deutscher und hat auch nie die Fritz-Walter-Medaille gewonnen. (lacht) Aber er ist ein absoluter Leader. Solche Typen gibt es in der heutigen Zeit nicht mehr oft. Von so einem Spieler kann man sich viel abschauen.

DFB.de: Sind Sie auch ein Leader?

Ehlers: Ich versuche immer, Verantwortung zu übernehmen. Das wurde auch von meinen Trainern immer gefordert. Ob ich ein richtiger Leader bin, müssen andere beurteilen.

DFB.de: Lassen Sie uns ein wenig über Ihren Werdegang sprechen: Ihre Mutter Silvana Ehlers ist eine Handballspielerin gewesen, Ihr Vater Uwe Ehlers war selbst Fußballspieler und Bundesligaprofi, ehe er die Trainerlaufbahn einschlug. Sind Sie dadurch in den Leistungssport hineingewachsen?

Ehlers: Wenn man in einer sportlichen Familie aufwächst, ist es natürlich naheliegend, dass man sich ebenfalls sportlich betätigt. Es gab aber nie den Druck, unbedingt Profi werden zu müssen. Das war meine eigene Entscheidung.

DFB.de: Ihre Karriere verlief zeitweise parallel zu der Ihres Vaters. Sie spielten für die Jugend des FC Erzgebirge Aue und von Hansa Rostock, als Ihr Vater dort als Profi ebenfalls unter Vertrag stand…

Ehlers: Das stimmt. Wir sind damals durch meinen Vater relativ häufig umgezogen. Dadurch musste ich mich immer relativ schnell an eine neue Umgebung und ein neues Umfeld gewöhnen. Aber diese Erfahrungen helfen mir in der heutigen Zeit. So zum Beispiel jetzt im Sommer, als wir hier in Dresden eine fast komplett neue Mannschaft hatten und viele neue Gesichter hinzukamen. Auch da mussten wir uns alle schnell zurechtfinden.

DFB.de: Gab es auch schwierige Phasen in Ihrer Laufbahn?

Ehlers: Sportlich konnte ich mich zwar immer relativ schnell durchsetzen. Aber als ich mein zu Hause verließ und zu Dynamo gegangen bin, war das anfangs eine schwierige Zeit. Es ist sehr ungewohnt gewesen, die Familie nicht mehr täglich zu sehen. 

DFB.de: Das war im Jahre 2017, als Sie in die Nachwuchsabteilung von Dynamo Dresden gewechselt sind. Zuvor waren Sie bei Hansa Rostock. Was war der Grund für diesen Wechsel?

Ehlers: Wir sind damals mit Rostock aus der U 17-Bundesliga abgestiegen. Auch die U 19 hat nur Regionalliga gespielt. Für meine Entwicklung war es wichtig, weiter auf höchstem Niveau spielen zu können. Im Nachhinein war das der richtige Schritt.

DFB.de: Worauf mussten Sie verzichten, um sich den Traum vom Profifußball erfüllen zu können?

Ehlers: Das war bei mir genauso wie bei jedem anderen professionellen Fußballspieler auch. Durch das viele Training geht bereits in der Jugend relativ viel Freizeit verloren. Aber man macht das ja nicht ohne Grund. Ich hatte immer den Traum, Profi zu werden. Daher habe ich gerne auf andere Dinge verzichtet. Hätte ich keine Lust mehr gehabt, hätte ich das auch nicht machen müssen.

DFB.de: Heute ist Ihr Vater Co-Trainer bei Hansa Rostock. Wie hatte es sich angefühlt, als Sie am 11. Spieltag plötzlich Gegner waren?

Ehlers: Es war ein ungewohntes Gefühl, ihn auf der anderen Seite zu sehen. Es war das erste Mal, dass wir praktisch gegeneinander angetreten sind. Im Spiel macht man sich darüber allerdings keine Gedanken. Jeder ist auf seine Aufgabe fokussiert. So gesehen war es doch ein Spiel wie jedes andere. Nach unserem 3:1 haben wir uns natürlich noch ein bisschen unterhalten.

DFB.de: Dynamo Dresden hat die letzten vier Spiele allesamt gewonnen und steht auf dem zweiten Tabellenplatz. Wie bewerten Sie den bisherigen Saisonverlauf?

Ehlers: Wir haben ein bisschen Zeit gebraucht, um uns als Mannschaft zu finden. Wie gesagt: Wir sind ein neues Team und haben viele neue Gesichter hinzubekommen. Da muss man erst einmal die Abläufe in die Köpfe bekommen. Das wurde zuletzt immer besser, wie sich auch an den Ergebnissen zeigt. Wir sind mittlerweile gut eingespielt und entwickeln ein blindes Verständnis. 

DFB.de: Heute steht das Spiel gegen KFC Uerdingen an, die zuletzt gegen den Halleschen FC verloren haben. Was für ein Spiel erwarten Sie?

Ehlers: In der 3. Liga ist jedes Spiel eng. Auch gegen KFC Uerdingen erwarte ich ein Kampfspiel auf unserem nicht allzu guten Rasen. (grinst) Aber der Rasen wird ja auch bald ausgetauscht.

DFB.de: Wie groß ist der Druck, mit diesem traditionsreichen Verein unbedingt den Wiederaufstieg schaffen zu müssen?

Ehlers: Wir alle wissen, dass dies ein Verein mit großen Ambitionen ist. Wir sehen uns als Aufstiegsaspiranten und haben das Ziel vor Augen. Wir machen uns aber keinen allzu großen Druck.

DFB.de: Wie sehr fehlt einer Mannschaft wie Dynamo Dresden, die eine große und treue Fangemeinde hat, die Unterstützung von den Zuschauerrängen?

Ehlers: Wir haben zu Beginn der Saison beim DFB-Pokalspiel gegen den HSV gesehen, wie sehr die Zuschauer uns pushen können. Die Choreos und die Unterstützung fehlen uns sehr. Daher hoffe ich, dass wir nicht allzu lange auf die Rückkehr der Zuschauer warten müssen.

DFB.de: Im September absolvierten Sie beim 1:2 gegen Dänemark Ihr erstes Spiel für die deutsche U 20-Nationalmannschaft. Zuvor hatten Sie bereits fünf Spiele für die U 19 absolviert. Welchen Stellenwert hat die U-Nationalmannschaft für Sie?

Ehlers: Die U-Länderspiele sind immer eine super Erfahrung. Es ist eine Auszeichnung, dabei zu sein. Ich freue mich jedes Mal, wenn ich hinreisen und mit den besten Jungs meines Jahrgangs spielen darf. Die Erfahrungen, gegen die besten Spieler aus anderen Ländern zu spielen, nimmt man gerne mit. Wenn man das Spiel dann auch noch gewinnt, reist man mit noch mehr Selbstvertrauen wieder zurück.

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