Eggestein: "Der HSV ist unberechenbar"

Zweimal stand Maximilian Eggestein mit Werder Bremen bereits im Halbfinale des DFB-Pokals. Im dritten Anlauf will der 25-Jährige jetzt mit dem SC Freiburg endlich auch erstmals ins Endspiel einziehen. Vor der Partie beim Hamburger SV am Dienstag, 19. April (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky), spricht der Freiburger Mittelfeldspieler im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über das Duell im Volkspark, den Lauf des Sport-Clubs und Verbesserungsvorschläge von Christian Streich.

DFB.de: Maximilian Eggestein, täuscht der Eindruck oder liegt Ihnen der DFB-Pokal einfach? Immerhin stehen Sie nun bereits zum dritten Mal in einem Halbfinale?

Maximilian Eggestein: Das stimmt schon. Aber man kann es auch so sehen, dass ich bisher auch zweimal im Halbfinale gescheitert bin. Wir sind jetzt relatv weit gekommen. Und ich würde mir wünschen, dass der Mannschaft und mir jetzt auch mal der Schritt ins Endspiel gelingt.

DFB.de: Was macht für Sie den Reiz des DFB-Pokals aus?

Eggestein: Der Pokalwettbewerb hat für mich einen hohen Stellenwert. Er bietet die schnellste Chance, erfolgreich zu sein. Allein das macht schon einen gewissen Reiz aus. Hinzu kommt, dass durch die Abendspiele immer eine ganz besondere Atmosphäre herrscht.

DFB.de: Mit Werder Bremen sind Sie 2019 unglücklich gegen Bayern München ausgeschieden. Im vergangenen Jahr kam das Aus kurz vor Ende der Verlängerung gegen RB Leipzig. Werder war in beiden Spielen der Außenseiter. Diesmal sind Sie mit dem SC Freiburg Favorit beim Zweitligisten Hamburger SV. Inwieweit ändert sich die Herangehensweise?

Eggestein: Eigentlich ändert sie sich nicht. Wir wollen ins Finale, die Hamburger auch. Sie haben den Heimvorteil. Aber klar ist es unser Anspruch, dass wir als Erstligist in das Spiel gehen und die Favoritenrolle inne haben.

DFB.de: Wenn Sie an die beiden vorherigen Halbfinals mit Werder zurückdenken. Haben Sie sich da im Nachhinein noch etwas vorwerfen können? Blieb ein positiver Eindruck oder ein Bedauern?

Eggestein: Ich blicke mit relativ positiven Gedanken zurück. Das 2:3 gegen die Bayern war ein schönes Fußballspiel mit einem unglücklichen Ausgang durch einen Elfmeter, von dem alle allgemein im Nachhinein sagen, dass man den nicht hätte geben sollen. Und im letzten Jahr war es leider auch extrem bitter, gegen Leipzig in der Verlängerung zu verlieren. Wir waren in einer Phase in der Bundesliga, in der wir sehr viele Spiele verloren hatten. Dann haben wir es geschafft, gegen Leipzig in die Verlängerung zu kommen und kassieren dann nicht in der 100. sondern ausgerechnet in der letzten Minute der Verlängerung das 1:2. Beide Halbfinals hatten also einen kleinen Beigeschmack.

DFB.de: Jetzt wartet der Hamburger SV auf den Sport-Club. Die Hamburger haben etwas den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen verloren. Macht das die Aufgabe vielleicht sogar noch schwerer, weil sich der HSV jetzt noch mehr auf den Pokal konzentriert?

Eggestein: Das ist schwer einzuschätzen. In den letzten Spielen waren ihre Leistungen sehr unterschiedlich. Dem 4:0 gegen Aue folgte eine Niederlage gegen Kiel. Man weiß nicht so richtig, wo man sie einordnen soll. In der Liga geht für sie wahrscheinlich nicht mehr so viel. Bleibt nur noch der Pokal. Die Gefahr ist, dass sie unberechenbar sind.

DFB.de: Auf was für ein Spiel stellen Sie sich ein?

Eggestein: Ich erwarte einen harten Fight. Die Stimmung in Hamburg ist immer sehr gut. Darauf müssen wir uns einstellen. Sie haben mit Robert Glatzel auch einen gefährlichen Torjäger. Aber wir sind auch keine Mannschaft, die angenehm zu bespielen ist. Es wird ein Kampf werden, in dem wir uns auf unsere Stärken besinnen und die durchdrücken müssen.

DFB.de: Sie sprechen die Freiburger Stärken an. Was macht diese Stärke des Sport-Club in dieser Saison aus?

Eggestein: Unsere größte Stärke ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Die haben wir in dieser Saison in fast jedem Spiel auf den Platz gekriegt. Das wollen wir auch in Hamburg wieder hinbekommen. Dann sind wir wie gesagt schwer zu bespielen. Und unsere Standards sind gefährlich. Die vielen Tore nach Standards kommen auch nicht von ungefähr, wir arbeiten jede Woche daran.

DFB.de: Zu Standards gehören auch Elfmeter. Der HSV hat die letzten drei Pokalrunden im Elfmeterschießen gewonnen. Sind Sie ein guter Elfmeterschütze?

Eggestein: Wir haben ja in Osnabrück in der 2. Runde auch schon ein Elfmeterschießen überstanden. Dabei habe ich meinen Elfmeter verwandelt. Wir hoffen aber, dass wir die Partie in Hamburg vor einem Elfmeterschießen entscheiden können, weil das auch immer ein Glücksspiel ist. Aber wenn es dazu kommen sollte, sind wir auch dafür bereit.

DFB.de: Träumen Sie schon ein bisschen vom Gewinn des DFB-Pokals?

Eggestein: Erstmal träumen wir davon, nach Berlin zu kommen. Das ist der erste Schritt. Danach können wir davon träumen, den Pokal zu gewinnen.

DFB.de: Der SC Freiburg stand noch nie im Endspiel des DFB-Pokals. Das wäre das größte Spiel der Vereinsgeschichte. Ist deshalb ein bisschen mehr Druck auf dem Kessel als sonst?

Eggestein: Darüber sollten wir uns jetzt nicht so viele Gedanken machen. Das Halbfinale ist auch so schon groß genug. Darauf ist unser Fokus gerichtet.

DFB.de: Sie sind im vergangenen Sommer nach Freiburg gewechselt. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Eggestein: Es ist so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte. Sogar noch einen Tick besser, wenn man sich unsere Platzierung anschaut. Für uns als Mannschaft und mich persönlich läuft es sehr gut. Deswegen bin ich sehr zufrieden, wie das erste Dreivierteljahr gelaufen ist.

DFB.de: Ihr Trainer Christian Streich hat sich sehr lobend über Sie geäußert. "Er ist ein super Junge, sehr intelligent, sehr reflektiert, für einen Trainer top, weil er keine Schuld beim Trainer sucht. Er ist ein absoluter Vollprofi und schaut voll auf sich." Was denken Sie bei so einer Lobeshymne?

Eggestein: So ein Lob tut immer gut. Es ist schön, so eine Anerkennung vom Trainer zu hören. Aber darauf sollte man sich nicht ausruhen.

DFB.de: Keine Angst. Er hat auch gesagt, was noch besser werden muss: Ihre Zweikampfhärte und die Präzision im Passspiel. Haben Sie schon Sonderschichten eingelegt?

Eggestein: (lacht) Das war für mich nichts Neues. Das hatten wir schon vorher besprochen. Ich versuche natürlich, weiter an mir zu arbeiten.

DFB.de: Wie schwer ist es Ihnen gefallen, nach sieben Jahren als Profi Werder Bremen und dann noch mit einem Abstieg zu verlassen?

Eggestein: Nach insgesamt zehn Jahren war es schon schwer, den Verein zu verlassen noch dazu mit diesem unschönen Ende. Das hat es nicht einfacher gemacht. Für mich war damit der Moment gekommen, mich zu verändern, um mich auch persönlich voranzutreiben. Deshalb habe ich die Entscheidung für Freiburg getroffen. Aber einfach war sie nicht.

DFB.de: Wie intensiv verfolgen Sie Werder noch?

Eggestein: Sehr intentsiv. Wenn ich die Spiele schauen kann, gucke ich sie mir immer an. Mit ein paar Jungs von Werder bin ich immer noch in Kontakt. Da tauschen wir uns aus.

DFB.de: Mit welchen Zielen gehen Sie in den Saisonendspurt?

Eggestein: Wir haben uns keine konkreten Ziele gesteckt. Wir wollen einfach so weitermachen, wie wir bisher gespielt haben und uns ein Stück weit davon treiben lassen. Und dann schauen wir, was am Ende rauskommt.

[tg]

Zweimal stand Maximilian Eggestein mit Werder Bremen bereits im Halbfinale des DFB-Pokals. Im dritten Anlauf will der 25-Jährige jetzt mit dem SC Freiburg endlich auch erstmals ins Endspiel einziehen. Vor der Partie beim Hamburger SV am Dienstag, 19. April (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky), spricht der Freiburger Mittelfeldspieler im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Tobias Gonscherowski über das Duell im Volkspark, den Lauf des Sport-Clubs und Verbesserungsvorschläge von Christian Streich.

DFB.de: Maximilian Eggestein, täuscht der Eindruck oder liegt Ihnen der DFB-Pokal einfach? Immerhin stehen Sie nun bereits zum dritten Mal in einem Halbfinale?

Maximilian Eggestein: Das stimmt schon. Aber man kann es auch so sehen, dass ich bisher auch zweimal im Halbfinale gescheitert bin. Wir sind jetzt relatv weit gekommen. Und ich würde mir wünschen, dass der Mannschaft und mir jetzt auch mal der Schritt ins Endspiel gelingt.

DFB.de: Was macht für Sie den Reiz des DFB-Pokals aus?

Eggestein: Der Pokalwettbewerb hat für mich einen hohen Stellenwert. Er bietet die schnellste Chance, erfolgreich zu sein. Allein das macht schon einen gewissen Reiz aus. Hinzu kommt, dass durch die Abendspiele immer eine ganz besondere Atmosphäre herrscht.

DFB.de: Mit Werder Bremen sind Sie 2019 unglücklich gegen Bayern München ausgeschieden. Im vergangenen Jahr kam das Aus kurz vor Ende der Verlängerung gegen RB Leipzig. Werder war in beiden Spielen der Außenseiter. Diesmal sind Sie mit dem SC Freiburg Favorit beim Zweitligisten Hamburger SV. Inwieweit ändert sich die Herangehensweise?

Eggestein: Eigentlich ändert sie sich nicht. Wir wollen ins Finale, die Hamburger auch. Sie haben den Heimvorteil. Aber klar ist es unser Anspruch, dass wir als Erstligist in das Spiel gehen und die Favoritenrolle inne haben.

DFB.de: Wenn Sie an die beiden vorherigen Halbfinals mit Werder zurückdenken. Haben Sie sich da im Nachhinein noch etwas vorwerfen können? Blieb ein positiver Eindruck oder ein Bedauern?

Eggestein: Ich blicke mit relativ positiven Gedanken zurück. Das 2:3 gegen die Bayern war ein schönes Fußballspiel mit einem unglücklichen Ausgang durch einen Elfmeter, von dem alle allgemein im Nachhinein sagen, dass man den nicht hätte geben sollen. Und im letzten Jahr war es leider auch extrem bitter, gegen Leipzig in der Verlängerung zu verlieren. Wir waren in einer Phase in der Bundesliga, in der wir sehr viele Spiele verloren hatten. Dann haben wir es geschafft, gegen Leipzig in die Verlängerung zu kommen und kassieren dann nicht in der 100. sondern ausgerechnet in der letzten Minute der Verlängerung das 1:2. Beide Halbfinals hatten also einen kleinen Beigeschmack.

DFB.de: Jetzt wartet der Hamburger SV auf den Sport-Club. Die Hamburger haben etwas den Kontakt zu den Aufstiegsplätzen verloren. Macht das die Aufgabe vielleicht sogar noch schwerer, weil sich der HSV jetzt noch mehr auf den Pokal konzentriert?

Eggestein: Das ist schwer einzuschätzen. In den letzten Spielen waren ihre Leistungen sehr unterschiedlich. Dem 4:0 gegen Aue folgte eine Niederlage gegen Kiel. Man weiß nicht so richtig, wo man sie einordnen soll. In der Liga geht für sie wahrscheinlich nicht mehr so viel. Bleibt nur noch der Pokal. Die Gefahr ist, dass sie unberechenbar sind.

DFB.de: Auf was für ein Spiel stellen Sie sich ein?

Eggestein: Ich erwarte einen harten Fight. Die Stimmung in Hamburg ist immer sehr gut. Darauf müssen wir uns einstellen. Sie haben mit Robert Glatzel auch einen gefährlichen Torjäger. Aber wir sind auch keine Mannschaft, die angenehm zu bespielen ist. Es wird ein Kampf werden, in dem wir uns auf unsere Stärken besinnen und die durchdrücken müssen.

DFB.de: Sie sprechen die Freiburger Stärken an. Was macht diese Stärke des Sport-Club in dieser Saison aus?

Eggestein: Unsere größte Stärke ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Die haben wir in dieser Saison in fast jedem Spiel auf den Platz gekriegt. Das wollen wir auch in Hamburg wieder hinbekommen. Dann sind wir wie gesagt schwer zu bespielen. Und unsere Standards sind gefährlich. Die vielen Tore nach Standards kommen auch nicht von ungefähr, wir arbeiten jede Woche daran.

DFB.de: Zu Standards gehören auch Elfmeter. Der HSV hat die letzten drei Pokalrunden im Elfmeterschießen gewonnen. Sind Sie ein guter Elfmeterschütze?

Eggestein: Wir haben ja in Osnabrück in der 2. Runde auch schon ein Elfmeterschießen überstanden. Dabei habe ich meinen Elfmeter verwandelt. Wir hoffen aber, dass wir die Partie in Hamburg vor einem Elfmeterschießen entscheiden können, weil das auch immer ein Glücksspiel ist. Aber wenn es dazu kommen sollte, sind wir auch dafür bereit.

DFB.de: Träumen Sie schon ein bisschen vom Gewinn des DFB-Pokals?

Eggestein: Erstmal träumen wir davon, nach Berlin zu kommen. Das ist der erste Schritt. Danach können wir davon träumen, den Pokal zu gewinnen.

DFB.de: Der SC Freiburg stand noch nie im Endspiel des DFB-Pokals. Das wäre das größte Spiel der Vereinsgeschichte. Ist deshalb ein bisschen mehr Druck auf dem Kessel als sonst?

Eggestein: Darüber sollten wir uns jetzt nicht so viele Gedanken machen. Das Halbfinale ist auch so schon groß genug. Darauf ist unser Fokus gerichtet.

DFB.de: Sie sind im vergangenen Sommer nach Freiburg gewechselt. Haben sich Ihre Erwartungen erfüllt?

Eggestein: Es ist so gelaufen, wie ich es mir erhofft hatte. Sogar noch einen Tick besser, wenn man sich unsere Platzierung anschaut. Für uns als Mannschaft und mich persönlich läuft es sehr gut. Deswegen bin ich sehr zufrieden, wie das erste Dreivierteljahr gelaufen ist.

DFB.de: Ihr Trainer Christian Streich hat sich sehr lobend über Sie geäußert. "Er ist ein super Junge, sehr intelligent, sehr reflektiert, für einen Trainer top, weil er keine Schuld beim Trainer sucht. Er ist ein absoluter Vollprofi und schaut voll auf sich." Was denken Sie bei so einer Lobeshymne?

Eggestein: So ein Lob tut immer gut. Es ist schön, so eine Anerkennung vom Trainer zu hören. Aber darauf sollte man sich nicht ausruhen.

DFB.de: Keine Angst. Er hat auch gesagt, was noch besser werden muss: Ihre Zweikampfhärte und die Präzision im Passspiel. Haben Sie schon Sonderschichten eingelegt?

Eggestein: (lacht) Das war für mich nichts Neues. Das hatten wir schon vorher besprochen. Ich versuche natürlich, weiter an mir zu arbeiten.

DFB.de: Wie schwer ist es Ihnen gefallen, nach sieben Jahren als Profi Werder Bremen und dann noch mit einem Abstieg zu verlassen?

Eggestein: Nach insgesamt zehn Jahren war es schon schwer, den Verein zu verlassen noch dazu mit diesem unschönen Ende. Das hat es nicht einfacher gemacht. Für mich war damit der Moment gekommen, mich zu verändern, um mich auch persönlich voranzutreiben. Deshalb habe ich die Entscheidung für Freiburg getroffen. Aber einfach war sie nicht.

DFB.de: Wie intensiv verfolgen Sie Werder noch?

Eggestein: Sehr intentsiv. Wenn ich die Spiele schauen kann, gucke ich sie mir immer an. Mit ein paar Jungs von Werder bin ich immer noch in Kontakt. Da tauschen wir uns aus.

DFB.de: Mit welchen Zielen gehen Sie in den Saisonendspurt?

Eggestein: Wir haben uns keine konkreten Ziele gesteckt. Wir wollen einfach so weitermachen, wie wir bisher gespielt haben und uns ein Stück weit davon treiben lassen. Und dann schauen wir, was am Ende rauskommt.

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