Dzsenifer Marozsan: "Bis 2011 ist ja noch Zeit"

Mit vier Toren nach zwei Spielen führt Dzsenifer Marozsan die Torschützenliste bei der Weltmeisterschaft der U 17-Juniorinnen in Neuseeland an.

In den Begegnungen mit Costa Rica (5:0) und Ghana (3:2) erzielte die in Budapest geborene Angreiferin jeweils einen Doppelpack - gegen die Afrikanerinnen gelang ihr gar das Kunststück, einen Eckball direkt zu verwandeln. Schon vor der abschließenden Gruppenpartie gegen Nordkorea am Dienstag (ab 4 Uhr, live bei fifa.com) haben die DFB-Mädchen damit den Viertelfinaleinzug geschafft.

Für ihre Spielweise und spektakulären Tore ist Dzsenifer Marozsan bekannt, spätestens seit dem 26. August 2007, als die Spielerin des 1. FC Saarbrücken gegen den TSV Crailsheim einen Treffer erzielte und damit jüngste Bundesliga-Torschützin aller Zeiten wurde. Für die U 17-Nationalmannschaft traf sie in 17 Einsätzen schon 19-mal. Im „DFB.de-Gespräch der Woche“ spricht DFB-Redakteur Maximilian Geis mit Dzsenifer Marozsan über die Perspektiven für das WM-Viertelfinale, die Eigenheiten des deutschen WM-Teams und die Frauen-WM 2011.

Frage: Dzsenifer Marozsan, wie beurteilen Sie die Ausgangsposition des DFB-Teams vor dem Aufeinandertreffern mit Nordkorea?

Dzsenifer Marozsan: Zunächst einmal ist es gut, dass wir das Viertelfinale bereits erreicht haben und nicht so unter Druck stehen. Dennoch wird uns die Partie gegen den Asienmeister wieder einige neue Erfahrungen bescheren, von denen wir profitieren werden. Wir nehmen den Gegner sehr ernst und werden Nordkorea nicht unterschätzen. Das ist eine ausgeglichene und gefährliche Mannschaft.

Frage: Haben Sie sich vor der Abreise nach Neuseeland ein Ziel für das Turnier vorgenommen?

Dzsenifer Marozsan: Jede Mannschaft, die hierher kommt, möchte ins Finale und Weltmeister werden. Aber wir müssen Schritt für Schritt gehen und uns zunächst auf das Viertelfinale konzentrieren.

Frage: Wie würden Sie die deutsche Mannschaft beschreiben?



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Mit vier Toren nach zwei Spielen führt Dzsenifer Marozsan die Torschützenliste bei der Weltmeisterschaft der U 17-Juniorinnen in Neuseeland an.

In den Begegnungen mit Costa Rica (5:0) und Ghana (3:2) erzielte die in Budapest geborene Angreiferin jeweils einen Doppelpack - gegen die Afrikanerinnen gelang ihr gar das Kunststück, einen Eckball direkt zu verwandeln. Schon vor der abschließenden Gruppenpartie gegen Nordkorea am Dienstag (ab 4 Uhr, live bei fifa.com) haben die DFB-Mädchen damit den Viertelfinaleinzug geschafft.

Für ihre Spielweise und spektakulären Tore ist Dzsenifer Marozsan bekannt, spätestens seit dem 26. August 2007, als die Spielerin des 1. FC Saarbrücken gegen den TSV Crailsheim einen Treffer erzielte und damit jüngste Bundesliga-Torschützin aller Zeiten wurde. Für die U 17-Nationalmannschaft traf sie in 17 Einsätzen schon 19-mal. Im „DFB.de-Gespräch der Woche“ spricht DFB-Redakteur Maximilian Geis mit Dzsenifer Marozsan über die Perspektiven für das WM-Viertelfinale, die Eigenheiten des deutschen WM-Teams und die Frauen-WM 2011.

Frage: Dzsenifer Marozsan, wie beurteilen Sie die Ausgangsposition des DFB-Teams vor dem Aufeinandertreffern mit Nordkorea?

Dzsenifer Marozsan: Zunächst einmal ist es gut, dass wir das Viertelfinale bereits erreicht haben und nicht so unter Druck stehen. Dennoch wird uns die Partie gegen den Asienmeister wieder einige neue Erfahrungen bescheren, von denen wir profitieren werden. Wir nehmen den Gegner sehr ernst und werden Nordkorea nicht unterschätzen. Das ist eine ausgeglichene und gefährliche Mannschaft.

Frage: Haben Sie sich vor der Abreise nach Neuseeland ein Ziel für das Turnier vorgenommen?

Dzsenifer Marozsan: Jede Mannschaft, die hierher kommt, möchte ins Finale und Weltmeister werden. Aber wir müssen Schritt für Schritt gehen und uns zunächst auf das Viertelfinale konzentrieren.

Frage: Wie würden Sie die deutsche Mannschaft beschreiben?

Dzsenifer Marozsan: Wir sind eigentlich wie ein Kreis von Freundinnen. Untereinander verstehen wir uns alle gut und kommen auch über einen längeren Zeitraum hinweg gut miteinander aus. Wer unser Spiel gegen Costa Rica gesehen hat, konnte bemerken, wie viel Spaß wir auf dem Spielfeld miteinander haben. Es ist einfach eine große Freude, in diesem Team zusammen zu spielen.

Frage: Traditionell gehört Deutschland bei Frauen- und Juniorinnenfußball-Wettbewerben zum engsten Favoritenkreis. Spüren Sie und das Team diese Erwartungshaltung?

Dzsenifer Marozsan: Nun ja, wir stehen schon ein wenig unter Druck. Die großartige Erfolgsserie der Frauen-Nationalmannschaft und das gute Abschneiden der anderen Juniorinnen-Nationalteams ist schon einzigartig. Aber wir stecken das ganz gut weg, weil wir immer versuchen, uns einfach auf unser Spiel zu konzentrieren.

Frage: Sie gelten zudem als Anwärterin auf die Auszeichnung als beste Spielerin des Turniers...

Dzsenifer Marozsan: Das ist mir völlig egal. Erstmal ist wichtig, dass die Mannschaft weiter kommt. Alles Weitere wird man dann sehen.

Frage: Ihr Vater Janos Marozsan hat vier Länderspiele für die ungarische Nationalmannschaft absolviert. Gab es auch bei Ihnen die Überlegung, für Ungarn zu spielen?

Dzsenifer Marozsan: Ehrlich gesagt: nein. Seit wir 1996 nach Deutschland gekommen sind, war es immer mein Traum, für eine deutsche Nationalmannschaft aufzulaufen. Ich bin froh, dass ich mich in Saarbrücken so gut entwickeln konnte und mir diesen Traum nun erfüllen kann.

Frage: Nach dem Bundesliga-Abstieg haben Sie den Saarländerinnen die Treue gehalten und spielen jetzt mit dem FCS in der 2. Bundesliga. Sehen Sie dort eine langfristige Perspektive?

Dzsenifer Marozsan: Auf jeden Fall. Ich fühle mich in Saarbrücken sehr wohl und gebe alles dafür, mit dem Team wieder in die Bundesliga aufzusteigen. Denn wir sind eine junge Mannschaft. Und wir verstehen uns super.

Frage: Wie beurteilen Sie den Frauenfußball in Deutschland?

Dzsenifer Marozsan: In sportlicher Hinsicht hat die Bundesliga das höchste Niveau. Es ist deshalb enorm schade, dass wir abgestiegen sind. Denn eine Klasse höher ist die Qualität natürlich besser, und man lernt mehr. Das wäre mir sehr wichtig. Deshalb hoffe ich, dass wir bald wieder dabei sind.

Frage: Haben Sie Vorbilder im Fußball?

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Dzsenifer Marozsan: Zunächst war das mein Bruder. Aber seit ich Ballmädchen beim FCS sein durfte, bewundere ich Nadine Keßler, meine Mitspielerin in Saarbrücken und Spielführerin der U 20-Nationalmannschaft. Sie hat einen verrückten, offensiv ausgerichteten Spielstil, an dem ich mich orientiere. Und sie ist ein außergewöhnlicher Mensch.

Frage: Bis wann möchten Sie zu Einsätzen in der A-Nationalmannschaft von DFB-Trainerin Silvia Neid kommen?

Dzsenifer Marozsan: Das wäre natürlich ein Traum, aber einen konkreten Zeitplan habe ich nicht. Jedes Mädchen, das in einer Jugend-Nationalmannschaft aktiv ist, möchte eines Tages für die Frauen-Nationalmannschaft spielen. Das ist allerdings ein weiter Weg.

Frage: Deutschland richtet die Frauen-WM 2011 aus. Liebäugeln Sie mit einem Platz im WM-Kader?

Dzsenifer Marozsan: Ich muss weiter trainieren und mich im Klub gut präsentieren. Denn ich habe noch einiges zu tun, um meine Stärken zu verbessern und an meinen Schwächen zu arbeiten. Dieses Thema lasse ich langsam angehen, denn man muss ja außerdem hoffen, dass man von Verletzungen verschont bleibt. Jetzt zählt für mich nur die U 17-WM - und bis 2011 ist ja noch Zeit...