Durch das Nationalteam im Fußballfieber

Er flog 2014 zur Weltmeisterschaft nach Brasilien, ohne sich für Fußball zu interessieren. Vier Jahre später kann er sich ein Leben ohne den Ball nicht mehr vorstellen. Karl Belschner aus Kelkheim-Münster wurde erst im Alter von 60 Jahren mit dem Fußballvirus infiziert. Der Auslöser war sein Bruder. Der lebt inzwischen seit 25 Jahren in Brasilien und rief Karl an, um ihn zu fragen, ob er ihn nicht während der WM in Brasilien besuchen will.

Karls Nachbar Roland Bach bekam von dem Telefonat der beiden Brüder mit. Seine erste Reaktion: Gänsehaut. "Er wollte sofort mitkommen", erzählt Karl. Der 64-Jährige musste über die Frage seines Bruders nicht lange nachdenken. Er trat in den Fan Club Nationalmannschaft ein und begann gemeinsam mit Roland die Reise zu planen. Für drei Wochen quartierten sich die Nachbarn bei einer Bekannten von Karls Bruder ein und erlebten die deutschen Spiele gegen Portugal und USA live im Stadion. Seither sind die beiden ein unschlagbares Duo. Weltmeisterschaften und Europameisterschaften besuchen sie nur noch gemeinsam.

Langstreckenrennen mit dem Kart

"Bis heute habe ich es keinen Tag bereut, Mitglied im Fan Club geworden zu sein", sagt Karl. "Ich bereue es eher, dass ich nicht schon viel früher eingetreten bin." Wie schon 2016 bei der EM in Frankreich waren Karl und Roland auch in diesem Jahr im WM-Fan-Camp in Moskau dabei. Dort haben die beiden viele bekannte Gesichter wiedergesehen. "Wir haben uns unter anderem mit einem Vater und seinem Sohn auf dem Roten Platz getroffen, die wir schon aus Paris kannten", erzählt Karl. Generell habe er durch den Fan Club schon viele Freundschaften geschlossen, die auch über den Fußball hinausgingen.

Und wenn das runde Leder bei der Nationalmannschaft und seiner Frankfurter Eintracht mal ruht, dreht sich bei Karl alles um das Kart fahren. Seit über 20 Jahren ist er auf der Rennstrecke unterwegs. "Ich nehme immer bei den German Team Championship-Langstreckenrennen teil", erzählt er. Dort fährt er mit seinem rund zehnköpfigen Team namens "Honda Spirit" alle sechs Wochen um den Sieg. Die Länge der Rennen variiert: Karl fährt sowohl Neun-, Zwölf- als auch 24-Stunden-Rennen.

Da ist Durchhaltevermögen gefragt. Ebenso wie bei den langen Reisen mit der Nationalmannschaft. Die nächsten Ziele haben Karl und Roland bereits vor Augen. "2020 bei der EM in dreizehn verschiedenen Ländern und bei der WM 2022 in Katar werden wir wieder dabei sein. Voraussetzung ist nur, dass unsere Gesundheit bis dahin mitspielt." Ansonsten lässt sich das unschlagbare Duo von nichts aufhalten.

[mib]

Er flog 2014 zur Weltmeisterschaft nach Brasilien, ohne sich für Fußball zu interessieren. Vier Jahre später kann er sich ein Leben ohne den Ball nicht mehr vorstellen. Karl Belschner aus Kelkheim-Münster wurde erst im Alter von 60 Jahren mit dem Fußballvirus infiziert. Der Auslöser war sein Bruder. Der lebt inzwischen seit 25 Jahren in Brasilien und rief Karl an, um ihn zu fragen, ob er ihn nicht während der WM in Brasilien besuchen will.

Karls Nachbar Roland Bach bekam von dem Telefonat der beiden Brüder mit. Seine erste Reaktion: Gänsehaut. "Er wollte sofort mitkommen", erzählt Karl. Der 64-Jährige musste über die Frage seines Bruders nicht lange nachdenken. Er trat in den Fan Club Nationalmannschaft ein und begann gemeinsam mit Roland die Reise zu planen. Für drei Wochen quartierten sich die Nachbarn bei einer Bekannten von Karls Bruder ein und erlebten die deutschen Spiele gegen Portugal und USA live im Stadion. Seither sind die beiden ein unschlagbares Duo. Weltmeisterschaften und Europameisterschaften besuchen sie nur noch gemeinsam.

Langstreckenrennen mit dem Kart

"Bis heute habe ich es keinen Tag bereut, Mitglied im Fan Club geworden zu sein", sagt Karl. "Ich bereue es eher, dass ich nicht schon viel früher eingetreten bin." Wie schon 2016 bei der EM in Frankreich waren Karl und Roland auch in diesem Jahr im WM-Fan-Camp in Moskau dabei. Dort haben die beiden viele bekannte Gesichter wiedergesehen. "Wir haben uns unter anderem mit einem Vater und seinem Sohn auf dem Roten Platz getroffen, die wir schon aus Paris kannten", erzählt Karl. Generell habe er durch den Fan Club schon viele Freundschaften geschlossen, die auch über den Fußball hinausgingen.

Und wenn das runde Leder bei der Nationalmannschaft und seiner Frankfurter Eintracht mal ruht, dreht sich bei Karl alles um das Kart fahren. Seit über 20 Jahren ist er auf der Rennstrecke unterwegs. "Ich nehme immer bei den German Team Championship-Langstreckenrennen teil", erzählt er. Dort fährt er mit seinem rund zehnköpfigen Team namens "Honda Spirit" alle sechs Wochen um den Sieg. Die Länge der Rennen variiert: Karl fährt sowohl Neun-, Zwölf- als auch 24-Stunden-Rennen.

Da ist Durchhaltevermögen gefragt. Ebenso wie bei den langen Reisen mit der Nationalmannschaft. Die nächsten Ziele haben Karl und Roland bereits vor Augen. "2020 bei der EM in dreizehn verschiedenen Ländern und bei der WM 2022 in Katar werden wir wieder dabei sein. Voraussetzung ist nur, dass unsere Gesundheit bis dahin mitspielt." Ansonsten lässt sich das unschlagbare Duo von nichts aufhalten.