Dünker und Weigang: "Duell auf Augenhöhe"

Für Sven Weigang ist es fast schon Routine, für Jacqueline Dünker eine Premiere: Wenn Titelverteidiger, Rekordmeister und Nord/Nordost-Staffelsieger 1. FFC Turbine Potsdam am Samstag (ab 11 Uhr) im Finale um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft den West/Südwest-Titelträger FSV Gütersloh im Waldstadion Ludwigsfelde empfängt, bestreitet der erfahrene Turbine-Trainer Weigang bereits sein siebtes Endspiel mit den Brandenburgerinnen. Vier (von insgesamt zehn) Meistertiteln holten die Potsdamerinnen unter der Regie des 51 Jahre alten Lehrers. Dem stehen zwei Finalniederlagen gegenüber. Die 30 Jahre alte IT-Spezialistin Dünker ist erst seit Saisonbeginn als U 17-Trainerin in Gütersloh tätig, führte ihr Team auf Anhieb in das Endspiel. Im aktuellen DFB.de-Interview sprechen Jacqueline Dünker und Sven Weigang mit dem Journalisten Ralf Debat über die Vorbereitung auf das Finale, das Erfolgsgeheimnis ihrer Klubs, die Favoritenrolle und die Bedeutung eines möglichen Titelgewinns.

DFB.de: Für Ihre Mannschaften steht am Samstag mit dem Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft der Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Wie groß ist die Vorfreude, Frau Dünker und Herr Weigang?

Jacqueline Dünker: Die Vorfreude ist riesig. Mit der Teilnahme am Finale geht unser kleiner Traum in Erfüllung. Für die Mädels ist es eine Riesensache, für mich persönlich ebenfalls. Gleich im ersten Trainerjahr das Endspiel zu erreichen, ist sicher nicht selbstverständlich.

Sven Weigang: Auch bei uns fiebern alle dem Finale entgegen, zumal wir erstmals seit 2010 wieder vor eigenem Publikum antreten dürfen. Im Waldstadion Ludwigsfelde wird das Endspiel einen würdigen Rahmen erhalten. Das ist für alle Beteiligten eine coole Sache.

DFB.de: Beide Vereine gehören im B-Juniorinnen-Bereich schon seit vielen Jahren zur nationalen Spitze. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

Dünker: Wir sind ein vergleichsweise kleiner Verein, umso mehr ist jeder mit Herzblut dabei. Dass Gütersloh inzwischen eine gute Adresse im Mädchenfußball ist, hat sich der Verein über Jahre aufgebaut und damit auch einen Namen gemacht. Eine Rolle spielt sicher auch die gute Zusammenarbeit mit dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, bei dem immer einige unserer Spielerinnen im Internat in Kaiserau untergebracht sind.

Weigang: Vom ersten Trainingstag an lautet unser Motto, nie zufrieden zu sein. Dabei steht nicht das Sammeln von Titeln und Meisterschaften im Vordergrund, sondern die Ausbildung und Entwicklung der Talente. Wir wollen schließlich erreichen, dass möglichst viele Spielerinnen in unserer Bundesliga-Mannschaft der Frauen ankommen. Dass ich dabei als Trainer und gleichzeitig auch als Lehrer mit den Mädels zusammenarbeiten kann, ist sicher kein Nachteil.

DFB.de: Wo sehen Sie die größten Unterschiede zum Finalgegner?

Dünker: Potsdam hat als größerer Verein und Spitzenklub der Allianz Frauen-Bundesliga sicher insgesamt bessere Möglichkeiten. Wegen der engen Kooperation mit der Schule kann die Mannschaft auch häufiger trainieren. Nach einem schleppenden Saisonstart hat Turbine dennoch eine überragende Saison gespielt und verdient das Finale erreicht.

Weigang: Es ist ganz bestimmt kein Zufall, dass Gütersloh seit Jahren immer in der Endrunde vertreten ist und jetzt auch wieder im Finale steht. Durch die Unterstützung des westfälischen Verbandes werden viele Talente des FSV optimal gefördert.



Für Sven Weigang ist es fast schon Routine, für Jacqueline Dünker eine Premiere: Wenn Titelverteidiger, Rekordmeister und Nord/Nordost-Staffelsieger 1. FFC Turbine Potsdam am Samstag (ab 11 Uhr) im Finale um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft den West/Südwest-Titelträger FSV Gütersloh im Waldstadion Ludwigsfelde empfängt, bestreitet der erfahrene Turbine-Trainer Weigang bereits sein siebtes Endspiel mit den Brandenburgerinnen. Vier (von insgesamt zehn) Meistertiteln holten die Potsdamerinnen unter der Regie des 51 Jahre alten Lehrers. Dem stehen zwei Finalniederlagen gegenüber. Die 30 Jahre alte IT-Spezialistin Dünker ist erst seit Saisonbeginn als U 17-Trainerin in Gütersloh tätig, führte ihr Team auf Anhieb in das Endspiel. Im aktuellen DFB.de-Interview sprechen Jacqueline Dünker und Sven Weigang mit dem Journalisten Ralf Debat über die Vorbereitung auf das Finale, das Erfolgsgeheimnis ihrer Klubs, die Favoritenrolle und die Bedeutung eines möglichen Titelgewinns.

DFB.de: Für Ihre Mannschaften steht am Samstag mit dem Endspiel um die Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft der Saisonhöhepunkt auf dem Programm. Wie groß ist die Vorfreude, Frau Dünker und Herr Weigang?

Jacqueline Dünker: Die Vorfreude ist riesig. Mit der Teilnahme am Finale geht unser kleiner Traum in Erfüllung. Für die Mädels ist es eine Riesensache, für mich persönlich ebenfalls. Gleich im ersten Trainerjahr das Endspiel zu erreichen, ist sicher nicht selbstverständlich.

Sven Weigang: Auch bei uns fiebern alle dem Finale entgegen, zumal wir erstmals seit 2010 wieder vor eigenem Publikum antreten dürfen. Im Waldstadion Ludwigsfelde wird das Endspiel einen würdigen Rahmen erhalten. Das ist für alle Beteiligten eine coole Sache.

DFB.de: Beide Vereine gehören im B-Juniorinnen-Bereich schon seit vielen Jahren zur nationalen Spitze. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

Dünker: Wir sind ein vergleichsweise kleiner Verein, umso mehr ist jeder mit Herzblut dabei. Dass Gütersloh inzwischen eine gute Adresse im Mädchenfußball ist, hat sich der Verein über Jahre aufgebaut und damit auch einen Namen gemacht. Eine Rolle spielt sicher auch die gute Zusammenarbeit mit dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, bei dem immer einige unserer Spielerinnen im Internat in Kaiserau untergebracht sind.

Weigang: Vom ersten Trainingstag an lautet unser Motto, nie zufrieden zu sein. Dabei steht nicht das Sammeln von Titeln und Meisterschaften im Vordergrund, sondern die Ausbildung und Entwicklung der Talente. Wir wollen schließlich erreichen, dass möglichst viele Spielerinnen in unserer Bundesliga-Mannschaft der Frauen ankommen. Dass ich dabei als Trainer und gleichzeitig auch als Lehrer mit den Mädels zusammenarbeiten kann, ist sicher kein Nachteil.

DFB.de: Wo sehen Sie die größten Unterschiede zum Finalgegner?

Dünker: Potsdam hat als größerer Verein und Spitzenklub der Allianz Frauen-Bundesliga sicher insgesamt bessere Möglichkeiten. Wegen der engen Kooperation mit der Schule kann die Mannschaft auch häufiger trainieren. Nach einem schleppenden Saisonstart hat Turbine dennoch eine überragende Saison gespielt und verdient das Finale erreicht.

Weigang: Es ist ganz bestimmt kein Zufall, dass Gütersloh seit Jahren immer in der Endrunde vertreten ist und jetzt auch wieder im Finale steht. Durch die Unterstützung des westfälischen Verbandes werden viele Talente des FSV optimal gefördert.

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DFB.de: Welche Mannschaft geht als Favorit in das Endspiel?

Dünker: Ich habe schon vor dem Halbfinale gesagt, dass ich alle vier Mannschaften auf Augenhöhe sehe. Daran hat sich nichts geändert. Die Tagesform wird erneut eine entscheidende Rolle spielen.

Weigang: Ich sehe das ähnlich. Dass wir zu Hause spielen, kann ein kleiner Vorteil sein, muss aber nicht. Es wird auch darauf ankommen, wer seine Nerven besser im Griff hat. Von außen können die Trainer nicht mehr viel Einfluss nehmen. Die Mädels müssen es richten.

DFB.de: Welche Spielerin des Gegners hätten Sie gerne in Ihrem Team?

Dünker: Ich bin mit meinem Kader sehr zufrieden. Dass Turbine jedoch ebenfalls über eine sehr gute Mannschaft verfügt, versteht sich von selbst.

Weigang: Darüber habe ich auch noch keine Sekunde nachgedacht. Ich vertraue unseren Spielerinnen voll und ganz.

DFB.de: Wie wird die Vorbereitung auf das Finale verlaufen?

Dünker: Wir konnten erreichen, dass die Mädchen für Freitag von der Schule befreit wurden, damit wir schon früh losfahren können. Vor Ort findet dann noch eine Trainingseinheit statt, am Abend dann der DFB-Empfang im Hotel. Danach geht es aber früh ins Bett, um am Spieltag bestens vorbereitet zu sein. Dass wir im Halbfinale schon nach Freiburg eine weite Anreise hatten, war für das Endspiel sicher eine gute Vorbereitung.

Weigang: Wir haben in dieser Woche unser normales Programm durchgezogen. Nur heute konnten die Spielerinnen etwas früher aus der Schule. Es folgen Abschlusstraining, Einchecken im Hotel und das Bankett mit beiden Teams. Das ist schon etwas Besonderes.

DFB.de: Wie beurteilen Sie das Niveau im B-Juniorinnen-Bereich insgesamt? Hat die Einführung der Bundesliga noch für seine Verbesserung gesorgt?

Dünker: Das Niveau ist auf jeden Fall schon sehr hoch, die Gründung der dreigleisigen Bundesliga hat dabei ganz sicher auch eine wichtige Rolle gespielt. Dass Deutschland in diesem Jahr erneut U 17-Europameister geworden ist, kommt sicher nicht von ungefähr.

Weigang: Alle drei Bundesliga-Gruppen zu bewerten, ist für mich schwierig. Fest steht, dass wir in dieser Saison in der Staffel Nord/Nordost sehr starke Konkurrenz hatten und uns für den Titel mächtig strecken mussten. Gütersloh stand beispielsweise schon deutlich früher als Meister fest.

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DFB.de: Es fällt auf, dass in den Frauen-, aber auch in den B-Juniorinnen-Bundesligen nur wenige weibliche Trainer arbeiten. Wie erklären Sie sich das?

Dünker: Um ganz ehrlich zu sein: Das frage ich mich auch. Ich denke, es liegt unter anderem daran, dass viele Frauen nach ihrer aktiven Laufbahn andere Prioritäten setzen, sich beruflich orientieren und eine Familie gründen. Es sind nicht viele so fußballverrückt wie ich und opfern neben dem Job noch ihre knappe Freizeit. Umso mehr freut mich, dass es Inka Grings mit dem MSV Duisburg wieder in die Allianz Frauen-Bundesliga geschafft hat. Auch in der 2. Liga und bei den B-Juniorinnen gibt es erfolgreiche Trainerinnen. Es könnten aber durchaus mehr sein.

Weigang: Der DFB lebt es eigentlich vor, setzt bei seinen Nationalmannschaften mit Erfolg auf weibliche Trainer. In den Bundesligen spiegelt sich das nicht unbedingt wider. Grundsätzlich finde ich einen gesunden Mix gut. Schließlich gehen beide Geschlechter beispielsweise mit Kritik sehr unterschiedlich um. Da kann der Einfluss von Männern im Frauen- und Mädchenfußball durchaus positiv sein.

DFB.de: Zum Abschluss: Welche Bedeutung hätte der Titelgewinn für Ihren Verein, aber auch für Sie persönlich?

Dünker: Für den Verein wäre es sehr wichtig, um zusätzliche Aufmerksamkeit zu wecken. Es ist schließlich nicht leicht, Sponsoren zu finden. Für meine Spielerinnen würde ich mich sehr freuen. Aber auch für mich persönlich könnte es nichts Schöneres geben, als gleich im ersten Trainerjahr ganz oben zu stehen. Da seit 2008 nur noch Teams aus dem Süden oder dem Nordosten erfolgreich waren, wäre der Westen auch mal wieder dran.

Weigang: In erster Linie wäre es für unsere Mädchen eine tolle Sache. Sie könnten den Schwung für ihre weitere Karriere mitnehmen, auch wenn bei uns diesmal nur vier Spielerinnen nach dem Finale in den Frauenbereich aufrücken und so viele im nächsten Jahr vielleicht noch einmal die Chance haben, um die Meisterschaft mitzuspielen. Für den Verein und seinen Nachwuchs wäre die Meisterschaft ohne Zweifel auch beste Werbung.

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