Drobe: "Das gab es bei Arminia noch nie"

In der Staffel West der B-Junioren-Bundesliga kann die U 17 von Arminia Bielefeld Historisches erreichen. Bei einem Sieg am heutigen Samstag (ab 13 Uhr) beim SV Deutz 05 würde das Team von Trainer Marcel Drobe (34) als Tabellenführer überwintern und hätte beste Chancen auf die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Im DFB.de -Interview spricht Drobe mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die Gründe.

DFB.de: Die Arminia belegt kurz vor der Winterpause Platz zwei. Haben Sie sich die aktuelle Tabelle bereits zu Hause eingerahmt, Herr Drobe?

Marcel Drobe: Nein. (lacht) Wir sind froh, dass wir einen Lauf haben und die Jungs große Fortschritte in ihrer Entwicklung machen. Die Tabellensituation ist uns bewusst, wir denken aber weiterhin nur von Spiel zu Spiel.

DFB.de: Ihr Team ist noch unbesiegt, hat bislang 29 von 33 möglichen Punkten eingefahren. Welches Zwischenzeugnis würden Sie Ihrer Mannschaft ausstellen?

Drobe: Alle im Kader ziehen gut mit und kommen mit Spaß zum Training. Allerdings ärgern wir uns ein wenig - um ehrlich zu sein - über die beiden Unentschieden. Beim 3:3 gegen den VfL Bochum haben wir den Gegentreffer in letzter Minute kassiert, beim 1:1 gegen Rot- Weiss Essen hatten wir keinen guten Tag. Insgesamt überwiegt aber deutlich das Positive. Wir haben sechs Spiele in Folge gewonnen. So etwas hat es bei Arminia Bielefeld noch nicht gegeben.

DFB.de: Der jüngste 5:2-Heimsieg gegen den 1. FC Köln fand sogar vor einer vierstelligen Kulisse im Stadion der Profis statt. Wie sehr hat das Team den Auftritt genossen?

Drobe: Jeder Spieler hat auf diesen Moment hingearbeitet. Im Rahmen des "Akademia-Spieltages" hatte uns der Verein ein Spiel in der großen SchücoArena ermöglicht. Es war ein Superevent und eine große Motivation. Wenn ich mir die Statusbilder der Jungs auf WhatsApp anschaue, so hat fast jeder ein Foto von sich im Stadion geschossen und - was natürlich noch viel wichtiger ist - außerdem sportlich eine sehr gute Leistung abgerufen.

DFB.de: Am Samstag kann Ihr Team mit einem Sieg beim Liganeuling SV Deutz 05 sogar die Tabellenführung übernehmen. Wie sehr kribbelt es bereits im Team?

Drobe: Durch die einfache Runde haben wir in der regulären Saison nur 15 Partien. Die Jungs freuen sich auf jedes Meisterschaftsspiel. Wir haben zuletzt während der Länderspielpause ein Testspiel beim VfL Bochum 4:0 gewonnen, sind dadurch im Rhythmus geblieben. Wir wollen jetzt auch die abschließende Partie vor der Winterpause in Deutz gewinnen und das Jahr möglichst erfolgreich abschließen.

DFB.de: Wie gerne hätten Sie weitergespielt?

Drobe: Wenn man einen so positiven Lauf hat, fällt das Aufhören immer schwer. Wir werden noch zwei Wochen trainieren, am ersten Schultag des neuen Jahres wieder starten und dann die Vorbereitung auf den Endspurt aufnehmen. Im neuen Jahr haben wir mit Union Berlin, Viktoria Berlin, VfL Osnabrück und Hertha BSC bereits vier Testspiele gegen Mannschaften aus der Staffel Nord/Nordost vereinbart.

​DFB.de: Im Februar steht das Topspiel gegen den aktuellen Deutschen Meister und Titelkonkurrenten FC Schalke 04 an. Wie sehr fiebert die Mannschaft bereits diesem Termin entgegen und wie bewerten Sie die Chancen auf die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, für die sich die beiden Tabellenersten qualifizieren?

Drobe: Wir verfolgen ehrgeizige Ziele, wollen die Saison jetzt möglichst auch ohne Niederlage abschließen. Sicherlich haben sich die Jungs eine sehr gute Ausgangslage erarbeitet, um auch gegen den Deutschen Meister spielen und bestehen zu können. Momentan sieht es tabellarisch auch sehr gut für uns aus. Wir wären naiv, wenn wir diese Chance auf die Endrunde um die Meisterschaft nicht erkennen würden. Aber auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: Der Fokus liegt bei uns immer nur auf dem nächsten Spiel.

DFB.de: Was würde eine Teilnahme an der Endrunde für Arminia Bielefeld bedeuten?

Drobe: Das gab es noch nie bei Arminia. Man merkt deshalb auch im Klub die gestiegene Aufmerksamkeit, was sich unter anderem mit unserem Spiel in der SchücoArena widerspiegelte. Eine Endrundenteilnahme wäre für alle Beteiligten ein cooles und einmaliges Erlebnis.

DFB.de: Sie arbeiten bereits seit 2012 im Arminia-Nachwuchs, sind seit 2020 U 17-Cheftrainer. Was zeichnet Ihre Mannschaft in dieser Saison vor allem aus?

Drobe: Wir haben eine gute Mischung aus verschiedenen Charakteren gefunden. Die mannschaftliche Geschlossenheit und das intensive Spiel zeichnen uns besonders aus. Mit 45 Toren haben wir auch die meisten Treffer aller Mannschaften erzielt. Wir haben einfach Spaß daran, offensiv zu spielen. Als Trainer ist mir ist ein 5:2 definitiv lieber als ein umkämpfter 1:0-Erfolg.

DFB.de: Als aktiver Fußballer waren Sie bis zur Landesliga am Ball. Kann es auch Vorteile haben, wenn man bei der Ausbildung junger Fußballer nicht auf eine eigene Profikarriere zurückblicken kann?

Drobe: Ich will es mal so sagen: Selbst Profifußball gespielt zu haben, ist meiner Meinung nach nicht zwingend eine Grundvoraussetzung dafür, um ein guter Trainer werden zu können. Das sieht man ja beispielsweise sogar auf höchstem Niveau. Ich glaube allerdings schon, dass es wichtig ist, jemanden im Trainerteam zu haben, der über solche Erfahrungen berichten kann. Mein Co-Trainer Tom Schütz, der unter anderem 139 Zweit- und 205 Drittligaspiele absolviert hat, bringt diese Erfahrung bei uns mit ein. Er kann den Jungs erzählen, wie schön es ist, vor ausverkauftem Haus ein Heimspiel in Bielefeld zu bestreiten.

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Arbeit mit jungen Menschen?

Drobe: Es macht mir einfach Spaß, die Jungs, die allesamt sehr lernwillig und hungrig sind, bei ihren Schritten auf dem Weg in den Profibereich zu begleiten.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Drobe: Ich komme aus einer Fußballerfamilie. Mein Vater Volker war lange Zeit Stützpunkttrainer in Bielefeld und mein jüngerer Bruder Massimo ist Torhüter beim Landesligisten Spvg Steinhagen. Von daher ist Fußball immer ein Thema. Privat kann ich bei meiner Freundin Vivien oder beim aktiven Sport wunderbar abschalten.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für das neue Jahr gesteckt?​

Drobe: Ich will vor allem die Jungs weiterentwickeln und freue mich sehr, dass beispielsweise Henrik Koch, Tom Krüger und Adrian Nezir schon erste Trainingseinheiten mit unseren Profis absolvieren durften. Die eigene Ausbildung im Nachwuchsleistungszentrum hat unter unserem Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und NLZ-Leiter Finn Holsing einen hohen Stellenwert. Der Austausch mit Cheftrainer Daniel Scherning, den ich bereits seit zehn Jahren kenne, und seinem Trainerteam ist hervorragend. Persönlich möchte ich meine Ausbildung zur A+-Lizenz im nächsten Jahr abschließen. Mit dem Team ist die Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde zweifellos ein erstrebenswertes Ziel.

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In der Staffel West der B-Junioren-Bundesliga kann die U 17 von Arminia Bielefeld Historisches erreichen. Bei einem Sieg am heutigen Samstag (ab 13 Uhr) beim SV Deutz 05 würde das Team von Trainer Marcel Drobe (34) als Tabellenführer überwintern und hätte beste Chancen auf die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft. Im DFB.de -Interview spricht Drobe mit Mitarbeiter Peter Haidinger über die Gründe.

DFB.de: Die Arminia belegt kurz vor der Winterpause Platz zwei. Haben Sie sich die aktuelle Tabelle bereits zu Hause eingerahmt, Herr Drobe?

Marcel Drobe: Nein. (lacht) Wir sind froh, dass wir einen Lauf haben und die Jungs große Fortschritte in ihrer Entwicklung machen. Die Tabellensituation ist uns bewusst, wir denken aber weiterhin nur von Spiel zu Spiel.

DFB.de: Ihr Team ist noch unbesiegt, hat bislang 29 von 33 möglichen Punkten eingefahren. Welches Zwischenzeugnis würden Sie Ihrer Mannschaft ausstellen?

Drobe: Alle im Kader ziehen gut mit und kommen mit Spaß zum Training. Allerdings ärgern wir uns ein wenig - um ehrlich zu sein - über die beiden Unentschieden. Beim 3:3 gegen den VfL Bochum haben wir den Gegentreffer in letzter Minute kassiert, beim 1:1 gegen Rot- Weiss Essen hatten wir keinen guten Tag. Insgesamt überwiegt aber deutlich das Positive. Wir haben sechs Spiele in Folge gewonnen. So etwas hat es bei Arminia Bielefeld noch nicht gegeben.

DFB.de: Der jüngste 5:2-Heimsieg gegen den 1. FC Köln fand sogar vor einer vierstelligen Kulisse im Stadion der Profis statt. Wie sehr hat das Team den Auftritt genossen?

Drobe: Jeder Spieler hat auf diesen Moment hingearbeitet. Im Rahmen des "Akademia-Spieltages" hatte uns der Verein ein Spiel in der großen SchücoArena ermöglicht. Es war ein Superevent und eine große Motivation. Wenn ich mir die Statusbilder der Jungs auf WhatsApp anschaue, so hat fast jeder ein Foto von sich im Stadion geschossen und - was natürlich noch viel wichtiger ist - außerdem sportlich eine sehr gute Leistung abgerufen.

DFB.de: Am Samstag kann Ihr Team mit einem Sieg beim Liganeuling SV Deutz 05 sogar die Tabellenführung übernehmen. Wie sehr kribbelt es bereits im Team?

Drobe: Durch die einfache Runde haben wir in der regulären Saison nur 15 Partien. Die Jungs freuen sich auf jedes Meisterschaftsspiel. Wir haben zuletzt während der Länderspielpause ein Testspiel beim VfL Bochum 4:0 gewonnen, sind dadurch im Rhythmus geblieben. Wir wollen jetzt auch die abschließende Partie vor der Winterpause in Deutz gewinnen und das Jahr möglichst erfolgreich abschließen.

DFB.de: Wie gerne hätten Sie weitergespielt?

Drobe: Wenn man einen so positiven Lauf hat, fällt das Aufhören immer schwer. Wir werden noch zwei Wochen trainieren, am ersten Schultag des neuen Jahres wieder starten und dann die Vorbereitung auf den Endspurt aufnehmen. Im neuen Jahr haben wir mit Union Berlin, Viktoria Berlin, VfL Osnabrück und Hertha BSC bereits vier Testspiele gegen Mannschaften aus der Staffel Nord/Nordost vereinbart.

​DFB.de: Im Februar steht das Topspiel gegen den aktuellen Deutschen Meister und Titelkonkurrenten FC Schalke 04 an. Wie sehr fiebert die Mannschaft bereits diesem Termin entgegen und wie bewerten Sie die Chancen auf die Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft, für die sich die beiden Tabellenersten qualifizieren?

Drobe: Wir verfolgen ehrgeizige Ziele, wollen die Saison jetzt möglichst auch ohne Niederlage abschließen. Sicherlich haben sich die Jungs eine sehr gute Ausgangslage erarbeitet, um auch gegen den Deutschen Meister spielen und bestehen zu können. Momentan sieht es tabellarisch auch sehr gut für uns aus. Wir wären naiv, wenn wir diese Chance auf die Endrunde um die Meisterschaft nicht erkennen würden. Aber auch wenn es sich wie eine Floskel anhört: Der Fokus liegt bei uns immer nur auf dem nächsten Spiel.

DFB.de: Was würde eine Teilnahme an der Endrunde für Arminia Bielefeld bedeuten?

Drobe: Das gab es noch nie bei Arminia. Man merkt deshalb auch im Klub die gestiegene Aufmerksamkeit, was sich unter anderem mit unserem Spiel in der SchücoArena widerspiegelte. Eine Endrundenteilnahme wäre für alle Beteiligten ein cooles und einmaliges Erlebnis.

DFB.de: Sie arbeiten bereits seit 2012 im Arminia-Nachwuchs, sind seit 2020 U 17-Cheftrainer. Was zeichnet Ihre Mannschaft in dieser Saison vor allem aus?

Drobe: Wir haben eine gute Mischung aus verschiedenen Charakteren gefunden. Die mannschaftliche Geschlossenheit und das intensive Spiel zeichnen uns besonders aus. Mit 45 Toren haben wir auch die meisten Treffer aller Mannschaften erzielt. Wir haben einfach Spaß daran, offensiv zu spielen. Als Trainer ist mir ist ein 5:2 definitiv lieber als ein umkämpfter 1:0-Erfolg.

DFB.de: Als aktiver Fußballer waren Sie bis zur Landesliga am Ball. Kann es auch Vorteile haben, wenn man bei der Ausbildung junger Fußballer nicht auf eine eigene Profikarriere zurückblicken kann?

Drobe: Ich will es mal so sagen: Selbst Profifußball gespielt zu haben, ist meiner Meinung nach nicht zwingend eine Grundvoraussetzung dafür, um ein guter Trainer werden zu können. Das sieht man ja beispielsweise sogar auf höchstem Niveau. Ich glaube allerdings schon, dass es wichtig ist, jemanden im Trainerteam zu haben, der über solche Erfahrungen berichten kann. Mein Co-Trainer Tom Schütz, der unter anderem 139 Zweit- und 205 Drittligaspiele absolviert hat, bringt diese Erfahrung bei uns mit ein. Er kann den Jungs erzählen, wie schön es ist, vor ausverkauftem Haus ein Heimspiel in Bielefeld zu bestreiten.

DFB.de: Was reizt Sie grundsätzlich an der Arbeit mit jungen Menschen?

Drobe: Es macht mir einfach Spaß, die Jungs, die allesamt sehr lernwillig und hungrig sind, bei ihren Schritten auf dem Weg in den Profibereich zu begleiten.

DFB.de: In welchen Bereichen können Sie am besten vom Fußball abschalten?

Drobe: Ich komme aus einer Fußballerfamilie. Mein Vater Volker war lange Zeit Stützpunkttrainer in Bielefeld und mein jüngerer Bruder Massimo ist Torhüter beim Landesligisten Spvg Steinhagen. Von daher ist Fußball immer ein Thema. Privat kann ich bei meiner Freundin Vivien oder beim aktiven Sport wunderbar abschalten.

DFB.de: Welche Ziele haben Sie sich für das neue Jahr gesteckt?​

Drobe: Ich will vor allem die Jungs weiterentwickeln und freue mich sehr, dass beispielsweise Henrik Koch, Tom Krüger und Adrian Nezir schon erste Trainingseinheiten mit unseren Profis absolvieren durften. Die eigene Ausbildung im Nachwuchsleistungszentrum hat unter unserem Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und NLZ-Leiter Finn Holsing einen hohen Stellenwert. Der Austausch mit Cheftrainer Daniel Scherning, den ich bereits seit zehn Jahren kenne, und seinem Trainerteam ist hervorragend. Persönlich möchte ich meine Ausbildung zur A+-Lizenz im nächsten Jahr abschließen. Mit dem Team ist die Teilnahme an der Meisterschaftsendrunde zweifellos ein erstrebenswertes Ziel.

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