Dritte Auflage des IIC: DFB unterstützt Ausbildung von Trainer*innen in Ostafrika

Elieneza Nsanganzelu ist Fitnesstrainer der Nationalmannschaft Tansanias. Die Taifa Stars haben die zweite Runde der afrikanischen WM-Qualifikation erreicht. Man führt Gruppe J an, punktgleich mit Benin. Nichts ist entschieden. Im November sind noch zwei Spiele zu bestreiten. "We’ll push hard", sagt Nsanganzelu.

Der 35-Jährige ist auch Ausbilder für Trainer und Trainerinnen in der Tanzania Football Federation (TFF). Für die D- und C-Lizenz-Kurse reist er entweder in eine der 31 Regionen des Sub-Sahara-Landes oder lässt die Teilnehmenden in die Sieben-Millionen-Einwohnerstadt Daressalam anreisen. Die vergangenen fünf Tage wurde er selbst weitergebildet. Elieneza Nsanganzelu nahm am "International Instructor Course" (IIC) teil, den der DFB unterstützt durch Mittel aus dem UEFA Assist-Programm zum dritten Mal als Pilotkurs durchführte. 

"Es war der eindrucksvollste Kurs bislang. Alle haben intensiv mitgezogen, die Gespräche waren tiefgründig und der Austausch qualitativ auf hohem Niveau", sagt Kursleiter Sebastian Weinand. Erstmalig hat der DFB den IIC mit drei Fußballnationalverbänden durchgeführt. Die zuständigen Technischen Direktoren sowie 19 Teilnehmer*innen wurden von der Tanzania Football Federation, Football Association of Zambia und Mauritius Football Association nominiert.

Gemeinschaftsgefühl trotz Distanz

Obwohl der Kurs über die Plattform Edubreak ausschließlich online stattfand, sei schnell ein Gemeinschaftsgefühl entstanden. "Wir alle lieben den Fußball. Und wir alle wollen Erfolg haben. Gute Trainerinnen und Trainer bekommt man durch gute Ausbilder und Ausbilderinnen. An dieser Kausalkette setzen wir an", erklärt Weinand die Ausrichtung. 

Unterstützt wurde er von Martin Hammel. Der ehemalige DFB-Stützpunkttrainer lebt in Tansania und unterstützt den Verband. "Fußball ist so viel mehr als Technik und Taktik, daher bin ich vom Konzept des International Instructor Course überzeugt. Wir schulen die Ausbilder*innen in sozialen Kompetenzen sowie ihre Methoden- und Medienkompetenzen", erläutert Hammel. 

"Sebastian hat unsere Art des Unterrichts grundlegend verändert. Künftig schläft bei mir kein Teilnehmer mehr ein. Man muss die Gruppe immer wieder aktivieren und jeden selbst in die Verantwortung nehmen", sagt Elieneza Nsanganzelu.

Sehr große Nachfrage

"Nach den ersten beiden Kursen war die Nachfrage diesmal sehr groß. Der Bedarf ist riesig, auch weil Afrikas Länder anders als Deutschland eine sehr junge Bevölkerung haben. Die Hälfte der Bevölkerung ist 20 Jahre oder jünger. Und fast alle wollen Fußball spielen", berichtet Weinand.

Elieneza Nsanganzelu absolvierte einen postgraduierten Kurs beim ITK (Internationaler Trainerkurs) an der Uni Leipzig. Seit drei Jahren lebt er wieder in Tansania. Nachdem das Land wirtschaftlich Fortschritte gemacht hatte, führte die Pandemie zu bitteren Rückschlägen. Weltweit beliebte Reiseziele wie die Serengeti oder Sansibar spürten brutal, dass die Touristen aus Europa und den USA plötzlich lieber zuhause bleiben wollten. Elieneza Nsanganzelusagt: "Mein Land wurde hart getroffen". Auch weil der inzwischen verstorbene Präsident John Magufuli meinte, Corona "sei kein großes Ding." Nsanganzelu schätzt, dass weniger als eine Millionen Impfungen stattfanden bei einer Bevölkerung von 60 Millionen.

Nun hofft er auf rasche Fortschritte bei der Impfkampagne. Und auf die WM-Quali. Noch nie hat sich Tansania für eine WM qualifiziert. Gelingt es im November die Tabellenspitze zu verteidigen, zieht man in die Runde der letzten zehn Nationen Afrikas ein. Fünf qualifizieren sich für die Winter-WM in Katar. "Wenn das klappt", sagt er lachend, "haben wir ziemlich frohe Ostern in Tansania."

[th]

Elieneza Nsanganzelu ist Fitnesstrainer der Nationalmannschaft Tansanias. Die Taifa Stars haben die zweite Runde der afrikanischen WM-Qualifikation erreicht. Man führt Gruppe J an, punktgleich mit Benin. Nichts ist entschieden. Im November sind noch zwei Spiele zu bestreiten. "We’ll push hard", sagt Nsanganzelu.

Der 35-Jährige ist auch Ausbilder für Trainer und Trainerinnen in der Tanzania Football Federation (TFF). Für die D- und C-Lizenz-Kurse reist er entweder in eine der 31 Regionen des Sub-Sahara-Landes oder lässt die Teilnehmenden in die Sieben-Millionen-Einwohnerstadt Daressalam anreisen. Die vergangenen fünf Tage wurde er selbst weitergebildet. Elieneza Nsanganzelu nahm am "International Instructor Course" (IIC) teil, den der DFB unterstützt durch Mittel aus dem UEFA Assist-Programm zum dritten Mal als Pilotkurs durchführte. 

"Es war der eindrucksvollste Kurs bislang. Alle haben intensiv mitgezogen, die Gespräche waren tiefgründig und der Austausch qualitativ auf hohem Niveau", sagt Kursleiter Sebastian Weinand. Erstmalig hat der DFB den IIC mit drei Fußballnationalverbänden durchgeführt. Die zuständigen Technischen Direktoren sowie 19 Teilnehmer*innen wurden von der Tanzania Football Federation, Football Association of Zambia und Mauritius Football Association nominiert.

Gemeinschaftsgefühl trotz Distanz

Obwohl der Kurs über die Plattform Edubreak ausschließlich online stattfand, sei schnell ein Gemeinschaftsgefühl entstanden. "Wir alle lieben den Fußball. Und wir alle wollen Erfolg haben. Gute Trainerinnen und Trainer bekommt man durch gute Ausbilder und Ausbilderinnen. An dieser Kausalkette setzen wir an", erklärt Weinand die Ausrichtung. 

Unterstützt wurde er von Martin Hammel. Der ehemalige DFB-Stützpunkttrainer lebt in Tansania und unterstützt den Verband. "Fußball ist so viel mehr als Technik und Taktik, daher bin ich vom Konzept des International Instructor Course überzeugt. Wir schulen die Ausbilder*innen in sozialen Kompetenzen sowie ihre Methoden- und Medienkompetenzen", erläutert Hammel. 

"Sebastian hat unsere Art des Unterrichts grundlegend verändert. Künftig schläft bei mir kein Teilnehmer mehr ein. Man muss die Gruppe immer wieder aktivieren und jeden selbst in die Verantwortung nehmen", sagt Elieneza Nsanganzelu.

Sehr große Nachfrage

"Nach den ersten beiden Kursen war die Nachfrage diesmal sehr groß. Der Bedarf ist riesig, auch weil Afrikas Länder anders als Deutschland eine sehr junge Bevölkerung haben. Die Hälfte der Bevölkerung ist 20 Jahre oder jünger. Und fast alle wollen Fußball spielen", berichtet Weinand.

Elieneza Nsanganzelu absolvierte einen postgraduierten Kurs beim ITK (Internationaler Trainerkurs) an der Uni Leipzig. Seit drei Jahren lebt er wieder in Tansania. Nachdem das Land wirtschaftlich Fortschritte gemacht hatte, führte die Pandemie zu bitteren Rückschlägen. Weltweit beliebte Reiseziele wie die Serengeti oder Sansibar spürten brutal, dass die Touristen aus Europa und den USA plötzlich lieber zuhause bleiben wollten. Elieneza Nsanganzelusagt: "Mein Land wurde hart getroffen". Auch weil der inzwischen verstorbene Präsident John Magufuli meinte, Corona "sei kein großes Ding." Nsanganzelu schätzt, dass weniger als eine Millionen Impfungen stattfanden bei einer Bevölkerung von 60 Millionen.

Nun hofft er auf rasche Fortschritte bei der Impfkampagne. Und auf die WM-Quali. Noch nie hat sich Tansania für eine WM qualifiziert. Gelingt es im November die Tabellenspitze zu verteidigen, zieht man in die Runde der letzten zehn Nationen Afrikas ein. Fünf qualifizieren sich für die Winter-WM in Katar. "Wenn das klappt", sagt er lachend, "haben wir ziemlich frohe Ostern in Tansania."

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