Dresdens Stark: "Uns selbst beschenken"

Yannick Stark von Dynamo Dresden wird in diesen Tagen von seinen Ex-Vereinen "verfolgt". Zunächst loste Ex-Nationalspielerin Inka Grings den SV Darmstadt 98 als Gegner im DFB-Pokal (22./23. Dezember) aus. In der 3. Liga geht es am Sonntag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) gegen den TSV 1860 München weiter. Im DFB.de-Interview spricht Yannick Stark (30) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Wiedersehen.

DFB.de: Wie war Ihre erste Reaktion auf die Pokalauslosung, Herr Stark?

Yannick Stark: Den Gegner habe ich tatsächlich erst durch die zahlreichen Nachrichten auf meinem Handy mitbekommen. Ich wusste zwar, dass die Auslosung am Sonntag ist, hatte währenddessen aber nicht mehr daran gedacht. Da mein Handy dann nicht mehr stillgestanden hat, konnte ich schon ahnen, dass wir gegen die "Lilien" spielen.

DFB.de: Haben sich auch ehemalige Mitspieler wegen des DFB-Pokals bei Ihnen gemeldet?

Stark: Bislang nicht. Das wird aber mit Sicherheit kurz vor dem Duell vermehrt der Fall sein. Ich habe unter anderem mit Tobias Kempe, der immer noch in Darmstadt spielt, regelmäßig Kontakt. Als ich vor kurzem 30 Jahre alt geworden bin, wurde ich von meinen ehemaligen Mitspielern, die auf dem Rückweg vom Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück waren, angerufen und einmal quer durch den Bus gereicht.

DFB.de: War der SV Darmstadt 98 Ihr persönliches Wunschlos?

Stark: Noch in der Freude über das Weiterkommen gegen den Hamburger SV hatte ich gesagt: "Und in der nächsten Runde spielen wir gegen den SV Darmstadt 98." Dass es nun wirklich so kommt, ist für mich als gebürtiger Darmstädter eine schöne Sache.

DFB.de: In der zurückliegenden Spielzeit kamen Sie auf 28 Einsätze. Warum der Abschied?

Stark: Der Verein hatte mir keinen neuen Vertrag angeboten. Ich hatte Höhen und Tiefen bei den "Lilien". Als ich im Februar 2015 vom TSV 1860 München nach Darmstadt zurückgekehrt bin, war es für mich zunächst nicht leicht. Ich habe recht wenig gespielt. Das hat sich mit der Zeit geändert, auch in der zurückliegenden Saison war ich überwiegend Stammspieler. Insgesamt überwiegen die schönen Momente.

DFB.de: Was hat Sie vom Schritt zu Dynamo Dresden überzeugt?

Stark: Das Rundumpaket. Die SGD war einer der ersten Vereine, der zu mir Kontakt aufgenommen hatte und auch starkes Interesse gezeigt hat. Wir wollen zurück in die 2. Bundesliga und können dabei auf ein neu errichtetes Trainingszentrum zurückgreifen. Die Stimmung der Fans hat mich bei den Auswärtsspielen immer beeindruckt. Leider konnte ich das als Dynamo-Spieler wegen der Corona-Pandemie noch nicht komplett genießen.

DFB.de: Gleich im ersten Pflichtspiel gab es ein 4:1 im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV. War das die bislang beste Saisonleistung?

Stark: Das kann man so sagen. Wir waren nach der Sommerpause heiß auf den Start. Mit 10.000 Zuschauern waren nach längerer Zeit wieder Fans im Stadion. Durch unser frühes Tor haben wir gemerkt, dass für uns gegen den HSV etwas möglich ist. Zumal wir dann noch schnell das zweite Tor nachlegen konnten. Ein wenig Spielglück haben wir uns auch erarbeitet und einige gute Chancen der Hamburger unbeschadet überstanden.

DFB.de: Was wird für eine erneute Überraschung gefragt sein?

Stark: Es wird wichtig sein, wie schon gegen den HSV geschlossen als Mannschaft aufzutreten. Wir haben bereits unter Beweis gestellt, dass wir so gegen die normalerweise höhere individuelle Qualität eines Zweitligisten bestehen können. Da müssen Kleinigkeiten sitzen. Im Idealfall können wir uns ein, zwei Tage vor Weihnachten selbst beschenken.

DFB.de: In der Liga stehen nach neun Begegnungen 13 Punkte zu Buche. Wie bewerten Sie den Start?

Stark: Eher durchwachsen. Ich denke, der achte Tabellenplatz spiegelt das bislang auch wider. Wir haben schon gute Leistungen gezeigt - wie bei den Erfolgen gegen den 1. FC Magdeburg und den SV Meppen. Es waren aber auch schon schlechte Leistungen wie bei den Niederlagen gegen die U 23 des FC Bayern München und gegen den FSV Zwickau dabei. Die Favoritenrolle für den Aufstieg, die uns von außen immer wieder zugetragen wird, muss man differenziert betrachten. Ja, wir haben einen guten Kader. Allerdings waren wir durch Verletzungen immer wieder zu Veränderungen gezwungen. Da durchlaufen wir als Mannschaft dann auch einen Entwicklungsprozess.

DFB.de: In der Partie beim 1. FC Saarbrücken wäre der unmittelbare Anschluss an die Aufstiegsplätze möglich gewesen. Die Partie ging in der Nachspielzeit 1:2 verloren. Was hat gefehlt, um zu punkten?

Stark: Es war eine Partie auf Augenhöhe, bei der jede Mannschaft eine starke Phase hatte. Gegen Ende hatte ich eigentlich das Gefühl, dass wir näher am Lucky Punch dran sind. Dann durch ein Gegentor in der Nachspielzeit nicht einmal mit einem Punkt aus dem Spiel zu gehen, war bitter. Aus dem 1:2 können wir für die nächsten Wochen lernen.

DFB.de: Am Sonntag steht das nächste Duell mit einer Spitzenmannschaft auf dem Programm. Welchen Eindruck haben Sie vom TSV 1860 München?

Stark: Die "Löwen" sind sehr gut gestartet. Meiner Meinung nach ist der zweite Tabellenplatz keine Überraschung. Ich habe 1860 im Rennen um den Aufstieg weit oben auf der Liste stehen. Die Stützen aus der zurückliegenden Saison sind geblieben und die Mannschaft wurde sinnvoll ergänzt. Wir müssen uns auf einen vor allem in der Offensive starken Gegner einstellen. Wir freuen uns aber auf diesen Gradmesser. 

[mspw]

Yannick Stark von Dynamo Dresden wird in diesen Tagen von seinen Ex-Vereinen "verfolgt". Zunächst loste Ex-Nationalspielerin Inka Grings den SV Darmstadt 98 als Gegner im DFB-Pokal (22./23. Dezember) aus. In der 3. Liga geht es am Sonntag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport) gegen den TSV 1860 München weiter. Im DFB.de-Interview spricht Yannick Stark (30) mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über die Wiedersehen.

DFB.de: Wie war Ihre erste Reaktion auf die Pokalauslosung, Herr Stark?

Yannick Stark: Den Gegner habe ich tatsächlich erst durch die zahlreichen Nachrichten auf meinem Handy mitbekommen. Ich wusste zwar, dass die Auslosung am Sonntag ist, hatte währenddessen aber nicht mehr daran gedacht. Da mein Handy dann nicht mehr stillgestanden hat, konnte ich schon ahnen, dass wir gegen die "Lilien" spielen.

DFB.de: Haben sich auch ehemalige Mitspieler wegen des DFB-Pokals bei Ihnen gemeldet?

Stark: Bislang nicht. Das wird aber mit Sicherheit kurz vor dem Duell vermehrt der Fall sein. Ich habe unter anderem mit Tobias Kempe, der immer noch in Darmstadt spielt, regelmäßig Kontakt. Als ich vor kurzem 30 Jahre alt geworden bin, wurde ich von meinen ehemaligen Mitspielern, die auf dem Rückweg vom Auswärtsspiel beim VfL Osnabrück waren, angerufen und einmal quer durch den Bus gereicht.

DFB.de: War der SV Darmstadt 98 Ihr persönliches Wunschlos?

Stark: Noch in der Freude über das Weiterkommen gegen den Hamburger SV hatte ich gesagt: "Und in der nächsten Runde spielen wir gegen den SV Darmstadt 98." Dass es nun wirklich so kommt, ist für mich als gebürtiger Darmstädter eine schöne Sache.

DFB.de: In der zurückliegenden Spielzeit kamen Sie auf 28 Einsätze. Warum der Abschied?

Stark: Der Verein hatte mir keinen neuen Vertrag angeboten. Ich hatte Höhen und Tiefen bei den "Lilien". Als ich im Februar 2015 vom TSV 1860 München nach Darmstadt zurückgekehrt bin, war es für mich zunächst nicht leicht. Ich habe recht wenig gespielt. Das hat sich mit der Zeit geändert, auch in der zurückliegenden Saison war ich überwiegend Stammspieler. Insgesamt überwiegen die schönen Momente.

DFB.de: Was hat Sie vom Schritt zu Dynamo Dresden überzeugt?

Stark: Das Rundumpaket. Die SGD war einer der ersten Vereine, der zu mir Kontakt aufgenommen hatte und auch starkes Interesse gezeigt hat. Wir wollen zurück in die 2. Bundesliga und können dabei auf ein neu errichtetes Trainingszentrum zurückgreifen. Die Stimmung der Fans hat mich bei den Auswärtsspielen immer beeindruckt. Leider konnte ich das als Dynamo-Spieler wegen der Corona-Pandemie noch nicht komplett genießen.

DFB.de: Gleich im ersten Pflichtspiel gab es ein 4:1 im DFB-Pokal gegen den Hamburger SV. War das die bislang beste Saisonleistung?

Stark: Das kann man so sagen. Wir waren nach der Sommerpause heiß auf den Start. Mit 10.000 Zuschauern waren nach längerer Zeit wieder Fans im Stadion. Durch unser frühes Tor haben wir gemerkt, dass für uns gegen den HSV etwas möglich ist. Zumal wir dann noch schnell das zweite Tor nachlegen konnten. Ein wenig Spielglück haben wir uns auch erarbeitet und einige gute Chancen der Hamburger unbeschadet überstanden.

DFB.de: Was wird für eine erneute Überraschung gefragt sein?

Stark: Es wird wichtig sein, wie schon gegen den HSV geschlossen als Mannschaft aufzutreten. Wir haben bereits unter Beweis gestellt, dass wir so gegen die normalerweise höhere individuelle Qualität eines Zweitligisten bestehen können. Da müssen Kleinigkeiten sitzen. Im Idealfall können wir uns ein, zwei Tage vor Weihnachten selbst beschenken.

DFB.de: In der Liga stehen nach neun Begegnungen 13 Punkte zu Buche. Wie bewerten Sie den Start?

Stark: Eher durchwachsen. Ich denke, der achte Tabellenplatz spiegelt das bislang auch wider. Wir haben schon gute Leistungen gezeigt - wie bei den Erfolgen gegen den 1. FC Magdeburg und den SV Meppen. Es waren aber auch schon schlechte Leistungen wie bei den Niederlagen gegen die U 23 des FC Bayern München und gegen den FSV Zwickau dabei. Die Favoritenrolle für den Aufstieg, die uns von außen immer wieder zugetragen wird, muss man differenziert betrachten. Ja, wir haben einen guten Kader. Allerdings waren wir durch Verletzungen immer wieder zu Veränderungen gezwungen. Da durchlaufen wir als Mannschaft dann auch einen Entwicklungsprozess.

DFB.de: In der Partie beim 1. FC Saarbrücken wäre der unmittelbare Anschluss an die Aufstiegsplätze möglich gewesen. Die Partie ging in der Nachspielzeit 1:2 verloren. Was hat gefehlt, um zu punkten?

Stark: Es war eine Partie auf Augenhöhe, bei der jede Mannschaft eine starke Phase hatte. Gegen Ende hatte ich eigentlich das Gefühl, dass wir näher am Lucky Punch dran sind. Dann durch ein Gegentor in der Nachspielzeit nicht einmal mit einem Punkt aus dem Spiel zu gehen, war bitter. Aus dem 1:2 können wir für die nächsten Wochen lernen.

DFB.de: Am Sonntag steht das nächste Duell mit einer Spitzenmannschaft auf dem Programm. Welchen Eindruck haben Sie vom TSV 1860 München?

Stark: Die "Löwen" sind sehr gut gestartet. Meiner Meinung nach ist der zweite Tabellenplatz keine Überraschung. Ich habe 1860 im Rennen um den Aufstieg weit oben auf der Liste stehen. Die Stützen aus der zurückliegenden Saison sind geblieben und die Mannschaft wurde sinnvoll ergänzt. Wir müssen uns auf einen vor allem in der Offensive starken Gegner einstellen. Wir freuen uns aber auf diesen Gradmesser. 

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