Dresdens Rückkehrer Kutschke: "Ich bin noch nicht am Limit"

Absteiger aus der 2. Bundesliga unter sich: Dynamo Dresden empfängt am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im MDR und BR) den FC Ingolstadt zum 9. Spieltag in der 3. Liga. Dabei trifft Dynamo-Rückkehrer Stefan Kutschke (33) auf seinen langjährigen Verein. Im DFB.de-Interview spricht der gebürtige Dresdner mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Wiedersehen.

DFB.de: In der Partie beim MSV Duisburg haben Sie nicht nur Ihr erstes Saisontor, sondern gleichzeitig auch den 1:0-Siegtreffer erzielt. Wie groß war bei Ihnen die Erleichterung, Herr Kutschke?

Stefan Kutschke: Es ist schon eine kleine Last abgefallen. Über Tore freut man sich immer, bis zum ersten Treffer hat es ein wenig länger gedauert. Man macht sich schon selbst ein wenig Druck - allerdings auf eine positive Weise. Viel wichtiger als mein persönliches Erfolgserlebnis ist aber der Erfolg der Mannschaft.

DFB.de: Wie verlief die Begegnung aus Ihrer Sicht?

Kutschke: Es gab insgesamt nicht viele Szenen im Strafraum. Daher war recht schnell klar, dass schon der erste Treffer für die Entscheidung sorgen könnte. Wir konnten uns glücklich schätzen, dass wir diejenigen waren. Die Entstehung des Foulelfmeters haben wir mit unserer Konsequenz erzwungen.

DFB.de: Nach insgesamt fünf Jahren laufen Sie jetzt wieder für Dynamo Dresden auf. Was bedeutet Ihnen der Verein als gebürtiger Dresdner?

Kutschke: Es gibt nichts Besseres, als in der Stadt professionell Fußball zu spielen, in der man auch aufgewachsen ist. Über meine Familie und meine Freunde war immer eine Verbindung zum Verein da. Wenn man aus Dresden kommt und Fußball mag, wird man fast automatisch Dynamo-Fan. Ich war vor meiner Karriere ebenfalls oft im Stadion. Umso glücklicher bin ich, dass in diesem Sommer die Rückkehr geklappt hat.

DFB.de: Schon im Juniorenbereich waren Sie für die U 19 von Dynamo am Ball. Warum sind Sie zunächst nur für ein halbes Jahr geblieben?

Kutschke: Als A-Jugendlicher war ich für den Stadtteil-Verein FV Dresden 06 Laubegast schon im Herrenbereich am Ball. Im Winter hatte Dynamo Dresden an mir Interesse, ich sollte beim angepeilten Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga helfen. Ich hatte Laubegast darum gebeten, mir diese Chance zu ermöglichen. Dass ich nach einem halben Jahr wieder in der Landesliga auflaufen würde, war dann eine Bedingung für den Wechsel. Dass mein weiterer Weg mich zwischenzeitlich sogar bis in die Bundesliga führen würde, war nicht zu erwarten. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln durfte. Ich habe nie ein Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen, habe so aber schon früh gelernt, auf mich gestellt zu sein. Hätte ich noch einmal die Wahl, würde ich nichts anders machen.

DFB.de: Die Rückkehr an eine frühere Wirkungsstätte ist häufig mit einer erhöhten Erwartungshaltung verbunden. Wie gehen Sie damit um?

Kutschke: Ich bin in der Saison 2015/2016 mit Dynamo als Meister der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Daran denken die Leute im Umfeld natürlich zurück. Bei Rückholaktionen kann es schon vorkommen, dass beide Seiten sich mehr vorgestellt haben. Genauso gibt es aber auch Beispiele, bei denen die erste Zusammenarbeit übertroffen wurde. Ich bin mir bewusst, dass ich noch nicht am Limit bin. Ich will meine Leistungen in den nächsten Begegnungen weiter festigen und damit auch den Hoffnungen der Fans gerecht werden.

DFB.de: Aktuell steht mit Manuel Schäffler ein weiterer routinierter und großgewachsener Stürmer im Kader. Kann das auch gemeinsam funktionieren?

Kutschke: Ich bin dankbar, dass wir mit Manuel einen weiteren Stürmer haben, der schon über viele Jahre seinen Torriecher unter Beweis gestellt hat. Jeder, der die Qualität besitzt, Dynamo Dresden zu helfen, ist herzlich willkommen. Hinzu kommt noch, dass Manuel und ich ein super Verhältnis haben. Bislang haben wir noch nicht beide zusammen in der Startelf gestanden. Nach Einwechslungen haben wir aber schon gezeigt, dass es nervig sein kann, uns zwei Hünen zu verteidigen. (lacht) Und mehr Räume für unsere Mitspieler kann das auch bedeuten.

DFB.de: Zuletzt gab es drei Siege in Folge ohne Gegentor. Ist die defensive Stabilität aktuell die größte Stärke?

Kutschke: Darauf lag in den zurückliegenden Wochen unser Hauptaugenmerk. Zu Saisonbeginn haben wir teilweise etwas wild agiert. Mit der Dreierkette haben wir ein System gefunden, in dem wir uns als Mannschaft sicher fühlen. Da waren wir in einem offenen Austausch mit Chefcoach Markus Anfang und dem Trainerstab. Bei jedem unserer fünf Saisonsiege sind wir ohne Gegentreffer geblieben. Das kollektive Verteidigen soll uns genauso viel Spaß machen, wie Tore zu erzielen. Im nächsten Schritt geht es darum, uns noch mehr Chancen herauszuspielen.

DFB.de: Derzeit steht Rang sechs zu Buche. Wie groß ist der Reiz, mit Dynamo Dresden die Rückkehr in die 2. Bundesliga zu schaffen?

Kutschke: Man ist Profisportler, um das Maximum zu erreichen. Noch ist es aber zu früh, um sich mit dem möglichen Aufstieg zu beschäftigen. Dafür sind an jedem Wochenende die Spiele und Ergebnisse zu eng und ausgeglichen. Wir konzentrieren uns zunächst nur darauf, die bevorstehenden Aufgaben erfolgreich zu gestalten. In einem halben Jahr kann man sich vielleicht etwas konkreter damit auseinandersetzen.

DFB.de: Am Samstag steht für Sie das Wiedersehen mit dem FC Ingolstadt auf dem Programm. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in das Spiel?

Kutschke: Ich freue mich darauf, alte Bekannte wiederzusehen. Beim FC Ingolstadt habe ich in fünf Jahren gute und schöne, aber auch schlechte Zeiten miterlebt. In der Zeit sind viele Freundschaften entstanden, zum Beispiel mit Marcel Gaus, Marc Stendera oder Fatih Kaya - die nach dem Abstieg nicht mehr da sind. Dennoch gibt es auch zum aktuellen Kader hin und wieder Kontakt. Es versteht sich aber von selbst, dass Dynamo Dresden nun klar Vorrang hat.

DFB.de: Wie schätzen Sie die aktuelle Mannschaft des FCI ein?

Kutschke: Der Verein hat im Sommer einige sehr gute Transfers getätigt. Dass für Pascal Testroet oder Tobias Bech solche Ablösen gezahlt wurden, ist eine ordentliche Hausnummer. Wir müssen uns auf einen Gegner einstellen, der nach dem 1:0 gegen den SV Waldhof Mannheim mit Selbstvertrauen bei uns antreten wird.

DFB.de: Was wird Ihrer Meinung nach wichtig sein?

Kutschke: Es ist entscheidend, was wir auf den Platz bringen. Da müssen wir uns nicht besonders nach dem Gegner richten. Wir wollen an unsere defensive Stabilität der zurückliegenden Spiele anknüpfen. Offensiv gilt es, uns noch mehr zuzutrauen.

[mspw]

Absteiger aus der 2. Bundesliga unter sich: Dynamo Dresden empfängt am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im MDR und BR) den FC Ingolstadt zum 9. Spieltag in der 3. Liga. Dabei trifft Dynamo-Rückkehrer Stefan Kutschke (33) auf seinen langjährigen Verein. Im DFB.de-Interview spricht der gebürtige Dresdner mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Wiedersehen.

DFB.de: In der Partie beim MSV Duisburg haben Sie nicht nur Ihr erstes Saisontor, sondern gleichzeitig auch den 1:0-Siegtreffer erzielt. Wie groß war bei Ihnen die Erleichterung, Herr Kutschke?

Stefan Kutschke: Es ist schon eine kleine Last abgefallen. Über Tore freut man sich immer, bis zum ersten Treffer hat es ein wenig länger gedauert. Man macht sich schon selbst ein wenig Druck - allerdings auf eine positive Weise. Viel wichtiger als mein persönliches Erfolgserlebnis ist aber der Erfolg der Mannschaft.

DFB.de: Wie verlief die Begegnung aus Ihrer Sicht?

Kutschke: Es gab insgesamt nicht viele Szenen im Strafraum. Daher war recht schnell klar, dass schon der erste Treffer für die Entscheidung sorgen könnte. Wir konnten uns glücklich schätzen, dass wir diejenigen waren. Die Entstehung des Foulelfmeters haben wir mit unserer Konsequenz erzwungen.

DFB.de: Nach insgesamt fünf Jahren laufen Sie jetzt wieder für Dynamo Dresden auf. Was bedeutet Ihnen der Verein als gebürtiger Dresdner?

Kutschke: Es gibt nichts Besseres, als in der Stadt professionell Fußball zu spielen, in der man auch aufgewachsen ist. Über meine Familie und meine Freunde war immer eine Verbindung zum Verein da. Wenn man aus Dresden kommt und Fußball mag, wird man fast automatisch Dynamo-Fan. Ich war vor meiner Karriere ebenfalls oft im Stadion. Umso glücklicher bin ich, dass in diesem Sommer die Rückkehr geklappt hat.

DFB.de: Schon im Juniorenbereich waren Sie für die U 19 von Dynamo am Ball. Warum sind Sie zunächst nur für ein halbes Jahr geblieben?

Kutschke: Als A-Jugendlicher war ich für den Stadtteil-Verein FV Dresden 06 Laubegast schon im Herrenbereich am Ball. Im Winter hatte Dynamo Dresden an mir Interesse, ich sollte beim angepeilten Aufstieg in die A-Junioren-Bundesliga helfen. Ich hatte Laubegast darum gebeten, mir diese Chance zu ermöglichen. Dass ich nach einem halben Jahr wieder in der Landesliga auflaufen würde, war dann eine Bedingung für den Wechsel. Dass mein weiterer Weg mich zwischenzeitlich sogar bis in die Bundesliga führen würde, war nicht zu erwarten. Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln durfte. Ich habe nie ein Nachwuchsleistungszentrum durchlaufen, habe so aber schon früh gelernt, auf mich gestellt zu sein. Hätte ich noch einmal die Wahl, würde ich nichts anders machen.

DFB.de: Die Rückkehr an eine frühere Wirkungsstätte ist häufig mit einer erhöhten Erwartungshaltung verbunden. Wie gehen Sie damit um?

Kutschke: Ich bin in der Saison 2015/2016 mit Dynamo als Meister der 3. Liga in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Daran denken die Leute im Umfeld natürlich zurück. Bei Rückholaktionen kann es schon vorkommen, dass beide Seiten sich mehr vorgestellt haben. Genauso gibt es aber auch Beispiele, bei denen die erste Zusammenarbeit übertroffen wurde. Ich bin mir bewusst, dass ich noch nicht am Limit bin. Ich will meine Leistungen in den nächsten Begegnungen weiter festigen und damit auch den Hoffnungen der Fans gerecht werden.

DFB.de: Aktuell steht mit Manuel Schäffler ein weiterer routinierter und großgewachsener Stürmer im Kader. Kann das auch gemeinsam funktionieren?

Kutschke: Ich bin dankbar, dass wir mit Manuel einen weiteren Stürmer haben, der schon über viele Jahre seinen Torriecher unter Beweis gestellt hat. Jeder, der die Qualität besitzt, Dynamo Dresden zu helfen, ist herzlich willkommen. Hinzu kommt noch, dass Manuel und ich ein super Verhältnis haben. Bislang haben wir noch nicht beide zusammen in der Startelf gestanden. Nach Einwechslungen haben wir aber schon gezeigt, dass es nervig sein kann, uns zwei Hünen zu verteidigen. (lacht) Und mehr Räume für unsere Mitspieler kann das auch bedeuten.

DFB.de: Zuletzt gab es drei Siege in Folge ohne Gegentor. Ist die defensive Stabilität aktuell die größte Stärke?

Kutschke: Darauf lag in den zurückliegenden Wochen unser Hauptaugenmerk. Zu Saisonbeginn haben wir teilweise etwas wild agiert. Mit der Dreierkette haben wir ein System gefunden, in dem wir uns als Mannschaft sicher fühlen. Da waren wir in einem offenen Austausch mit Chefcoach Markus Anfang und dem Trainerstab. Bei jedem unserer fünf Saisonsiege sind wir ohne Gegentreffer geblieben. Das kollektive Verteidigen soll uns genauso viel Spaß machen, wie Tore zu erzielen. Im nächsten Schritt geht es darum, uns noch mehr Chancen herauszuspielen.

DFB.de: Derzeit steht Rang sechs zu Buche. Wie groß ist der Reiz, mit Dynamo Dresden die Rückkehr in die 2. Bundesliga zu schaffen?

Kutschke: Man ist Profisportler, um das Maximum zu erreichen. Noch ist es aber zu früh, um sich mit dem möglichen Aufstieg zu beschäftigen. Dafür sind an jedem Wochenende die Spiele und Ergebnisse zu eng und ausgeglichen. Wir konzentrieren uns zunächst nur darauf, die bevorstehenden Aufgaben erfolgreich zu gestalten. In einem halben Jahr kann man sich vielleicht etwas konkreter damit auseinandersetzen.

DFB.de: Am Samstag steht für Sie das Wiedersehen mit dem FC Ingolstadt auf dem Programm. Mit welchen Gefühlen gehen Sie in das Spiel?

Kutschke: Ich freue mich darauf, alte Bekannte wiederzusehen. Beim FC Ingolstadt habe ich in fünf Jahren gute und schöne, aber auch schlechte Zeiten miterlebt. In der Zeit sind viele Freundschaften entstanden, zum Beispiel mit Marcel Gaus, Marc Stendera oder Fatih Kaya - die nach dem Abstieg nicht mehr da sind. Dennoch gibt es auch zum aktuellen Kader hin und wieder Kontakt. Es versteht sich aber von selbst, dass Dynamo Dresden nun klar Vorrang hat.

DFB.de: Wie schätzen Sie die aktuelle Mannschaft des FCI ein?

Kutschke: Der Verein hat im Sommer einige sehr gute Transfers getätigt. Dass für Pascal Testroet oder Tobias Bech solche Ablösen gezahlt wurden, ist eine ordentliche Hausnummer. Wir müssen uns auf einen Gegner einstellen, der nach dem 1:0 gegen den SV Waldhof Mannheim mit Selbstvertrauen bei uns antreten wird.

DFB.de: Was wird Ihrer Meinung nach wichtig sein?

Kutschke: Es ist entscheidend, was wir auf den Platz bringen. Da müssen wir uns nicht besonders nach dem Gegner richten. Wir wollen an unsere defensive Stabilität der zurückliegenden Spiele anknüpfen. Offensiv gilt es, uns noch mehr zuzutrauen.

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