Dresdens Jungwirth: "Die Fans sind unser Aufstiegstrumpf"

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Er ist erst 22, aber schon unumstrittener Führungsspieler. Florian Jungwirth von Dynamo Dresden gibt trotz seines jungen Alters gerne die Richtung vor. Mit lautstarken Anweisen auf dem Platz sagt der Abwehrspieler seinen Mitspielern, wo es lang geht. Offenbar mit Erfolg: Die Sachsen haben sich auf Relegationsplatz drei vorgearbeitet und besitzen noch alle Chancen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

"Die Euphorie ist in den vergangenen Wochen noch größer geworden", sagt Jungwirth im Gespräch mit DFB.de. "Wir haben es jetzt selbst in der Hand, dürfen uns den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen."

Mit Loose kam das Selbstvertrauen zurück

Großen Anteil an der aktuellen Erfolgsserie von Dynamo hat der neue Trainer Ralf Loose. Unter der Regie des 52-Jährigen, der im April Dresdens Bundesliga-Rekordspieler Matthias Maucksch (41) abgelöst hatte, gelangen den Schwarz-Gelben drei Siege und ein Unentschieden bei nur einem einzigen Gegentor.

"Ralf Loose ist ein sehr kompetenter Trainer, der uns unser Selbstvertrauen zurückgegeben hat. Er versteht es aber auch, mit der Euphorie umzugehen", lobt Florian Jungwirth, der wegen eines Kreuzbandrisses nur 23 von insgesamt 36 Partien absolvierte.

Jungwirths Wort hat Gewicht

Das Wort des Blondschopfs hat innerhalb der Mannschaft schon großes Gewicht. "Ich bekomme von meinen Mitspielern und Trainer Ralf Loose nur positive Rückmeldungen", sagt Jungwirth.

Der Defensivspieler gehört neben Kapitän Thomas Hübener (28) und Cristian Fiél (31) zu den Führungsspielern bei Dynamo und will mit seinem Temperament auf dem Platz dafür sorgen, dass der Traditionsverein erstmals seit dem Abstieg in der Saison 2005/2006 wieder ins Unterhaus des deutschen Profifußballs zurückkehrt. "Mit dem Umfeld und den phantastischen Fans gehört der Verein mindestens in die zweite Liga", sagt er.

Der 22-Jährige sieht die treuen Dynamo-Anhänger - die für einen tollen Schnitt von 16.575 Zuschauer gesorgt haben - als großen Vorteil im Aufstiegsrennen: "Unsere Fans sind unser großer Trumpf im Aufstiegskampf. Vor heimischer Kulisse können wir jeden Gegner schlagen."

"Das wird nicht einfach gegen Burghausen"

Jungwirth, seit Januar 2010 im Verein, hat sich bereits mit dem "Dynamo-Virus" infiziert. "Nach eineinhalb Jahren weiß ich, dass der Verein für die Leute in der Stadt Dresden alles bedeutet. Die Fans geben sozusagen ihr letztes Hemd für die SGD", sagt der Fachabiturient, der nebenbei ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement absolviert.

Gegen Wacker Burghausen werden am Samstag (ab 13.30 Uhr) knapp 30.000 Zuschauer im Dresdner Stadion erwartet, zumal theoretisch schon an diesem vorletzten Spieltag die Teilnahme an der Relegation gesichert werden könnte - sofern die Konkurrenz mitspielt.

"Auch Burghausen steht unter Druck, benötigt noch Punkte für den Klassenverbleib. Das wird kein einfaches Spiel für uns, aber wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Der Aufstieg wäre die Krönung einer fantastischen Saison", meint Florian Jungwirth. Gegen Burghausen wird deshalb auch sein Vater Stephan aus dem oberbayerischen Karlsfeld anreisen, um ihm im Stadion die Daumen zu drücken.

Kapitän der U 19-Europameister 2009

Begonnen hatte die Karriere von Florian Jungwirth im Alter von fünf Jahren bei Eintracht Karlsfeld. Bereits im Jahr 2000 schloss sich der damals Elfjährige dem TSV 1860 München an. Bei den "Löwen" durchlief er alle Jugendteams und entwickelte sich zum Juniorennationalspieler. Bei 1860 schaffte er 2008 den Sprung von der A-Jugend in den Kader der Regionalliga Süd, damals noch die dritthöchste Spielklasse.

Und mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er in Tschechien als Kapitän U 19-Europameister 2009. Im Finale besiegte Deutschland Italien 3:1 und holte den ersten Europameistertitel seit 1992. Für seine Leistungen wurde Jungwirth außerdem die Fritz-Walter-Medaille in Silber verliehen. "Das war schon ein Klassejahr", erinnert sich Jungwirth an seinen bisherigen Karrierehöhepunkt zurück.

Im selben Jahr noch nahm er mit der deutschen U 20-Nationalmannschaft an der WM in Ägypten teil. Erst im Viertelfinale war für Deutschland gegen den späteren Finalisten Brasilien (1:2 nach Verlängerung) Schluss. Danach folgte der Wechsel von 1860 München zu Dynamo Dresden.

"2. Bundesliga ist der nächste Schritt"

Der in Gräfelfing geborene und in Karlsfeld aufgewachsene Bayer ist in Sachsen längst heimisch geworden, lebt in einer rund 100 Quadratmeter großen Wohnung in der Dresdner Innenstadt. "Die Stadt gefällt mir sehr gut", sagt Florian Jungwirth, der neben dem Fußball auch gerne mit seinen Mitspielern Timo Röttger (25) und Alexander Esswein (21, nächste Saison beim Bundesligisten 1. FC Nürnberg) Basketball oder Poker spielt.

Ob Jungwirth in der kommenden Saison weiter für Dynamo aufläuft, ist noch nicht klar. Denn sein Vertrag läuft am Saisonende aus. "Ich würde gerne in Dresden bleiben, will aber erst das Saisonende abwarten", sagt er. "Um meinem Ziel Bundesliga ein Stück näher zu kommen, würde ich gerne mit Dynamo aufsteigen. Die 2. Bundesliga ist für mich der nächste Schritt."

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Er ist erst 22, aber schon unumstrittener Führungsspieler. Florian Jungwirth von Dynamo Dresden gibt trotz seines jungen Alters gerne die Richtung vor. Mit lautstarken Anweisen auf dem Platz sagt der Abwehrspieler seinen Mitspielern, wo es lang geht. Offenbar mit Erfolg: Die Sachsen haben sich auf Relegationsplatz drei vorgearbeitet und besitzen noch alle Chancen auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

"Die Euphorie ist in den vergangenen Wochen noch größer geworden", sagt Jungwirth im Gespräch mit DFB.de. "Wir haben es jetzt selbst in der Hand, dürfen uns den Aufstieg nicht mehr nehmen lassen."

Mit Loose kam das Selbstvertrauen zurück

Großen Anteil an der aktuellen Erfolgsserie von Dynamo hat der neue Trainer Ralf Loose. Unter der Regie des 52-Jährigen, der im April Dresdens Bundesliga-Rekordspieler Matthias Maucksch (41) abgelöst hatte, gelangen den Schwarz-Gelben drei Siege und ein Unentschieden bei nur einem einzigen Gegentor.

"Ralf Loose ist ein sehr kompetenter Trainer, der uns unser Selbstvertrauen zurückgegeben hat. Er versteht es aber auch, mit der Euphorie umzugehen", lobt Florian Jungwirth, der wegen eines Kreuzbandrisses nur 23 von insgesamt 36 Partien absolvierte.

Jungwirths Wort hat Gewicht

Das Wort des Blondschopfs hat innerhalb der Mannschaft schon großes Gewicht. "Ich bekomme von meinen Mitspielern und Trainer Ralf Loose nur positive Rückmeldungen", sagt Jungwirth.

Der Defensivspieler gehört neben Kapitän Thomas Hübener (28) und Cristian Fiél (31) zu den Führungsspielern bei Dynamo und will mit seinem Temperament auf dem Platz dafür sorgen, dass der Traditionsverein erstmals seit dem Abstieg in der Saison 2005/2006 wieder ins Unterhaus des deutschen Profifußballs zurückkehrt. "Mit dem Umfeld und den phantastischen Fans gehört der Verein mindestens in die zweite Liga", sagt er.

Der 22-Jährige sieht die treuen Dynamo-Anhänger - die für einen tollen Schnitt von 16.575 Zuschauer gesorgt haben - als großen Vorteil im Aufstiegsrennen: "Unsere Fans sind unser großer Trumpf im Aufstiegskampf. Vor heimischer Kulisse können wir jeden Gegner schlagen."

"Das wird nicht einfach gegen Burghausen"

Jungwirth, seit Januar 2010 im Verein, hat sich bereits mit dem "Dynamo-Virus" infiziert. "Nach eineinhalb Jahren weiß ich, dass der Verein für die Leute in der Stadt Dresden alles bedeutet. Die Fans geben sozusagen ihr letztes Hemd für die SGD", sagt der Fachabiturient, der nebenbei ein Fernstudium im Bereich Sportmanagement absolviert.

Gegen Wacker Burghausen werden am Samstag (ab 13.30 Uhr) knapp 30.000 Zuschauer im Dresdner Stadion erwartet, zumal theoretisch schon an diesem vorletzten Spieltag die Teilnahme an der Relegation gesichert werden könnte - sofern die Konkurrenz mitspielt.

"Auch Burghausen steht unter Druck, benötigt noch Punkte für den Klassenverbleib. Das wird kein einfaches Spiel für uns, aber wir müssen unsere Hausaufgaben machen. Der Aufstieg wäre die Krönung einer fantastischen Saison", meint Florian Jungwirth. Gegen Burghausen wird deshalb auch sein Vater Stephan aus dem oberbayerischen Karlsfeld anreisen, um ihm im Stadion die Daumen zu drücken.

Kapitän der U 19-Europameister 2009

Begonnen hatte die Karriere von Florian Jungwirth im Alter von fünf Jahren bei Eintracht Karlsfeld. Bereits im Jahr 2000 schloss sich der damals Elfjährige dem TSV 1860 München an. Bei den "Löwen" durchlief er alle Jugendteams und entwickelte sich zum Juniorennationalspieler. Bei 1860 schaffte er 2008 den Sprung von der A-Jugend in den Kader der Regionalliga Süd, damals noch die dritthöchste Spielklasse.

Und mit der deutschen Nationalmannschaft wurde er in Tschechien als Kapitän U 19-Europameister 2009. Im Finale besiegte Deutschland Italien 3:1 und holte den ersten Europameistertitel seit 1992. Für seine Leistungen wurde Jungwirth außerdem die Fritz-Walter-Medaille in Silber verliehen. "Das war schon ein Klassejahr", erinnert sich Jungwirth an seinen bisherigen Karrierehöhepunkt zurück.

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Im selben Jahr noch nahm er mit der deutschen U 20-Nationalmannschaft an der WM in Ägypten teil. Erst im Viertelfinale war für Deutschland gegen den späteren Finalisten Brasilien (1:2 nach Verlängerung) Schluss. Danach folgte der Wechsel von 1860 München zu Dynamo Dresden.

"2. Bundesliga ist der nächste Schritt"

Der in Gräfelfing geborene und in Karlsfeld aufgewachsene Bayer ist in Sachsen längst heimisch geworden, lebt in einer rund 100 Quadratmeter großen Wohnung in der Dresdner Innenstadt. "Die Stadt gefällt mir sehr gut", sagt Florian Jungwirth, der neben dem Fußball auch gerne mit seinen Mitspielern Timo Röttger (25) und Alexander Esswein (21, nächste Saison beim Bundesligisten 1. FC Nürnberg) Basketball oder Poker spielt.

Ob Jungwirth in der kommenden Saison weiter für Dynamo aufläuft, ist noch nicht klar. Denn sein Vertrag läuft am Saisonende aus. "Ich würde gerne in Dresden bleiben, will aber erst das Saisonende abwarten", sagt er. "Um meinem Ziel Bundesliga ein Stück näher zu kommen, würde ich gerne mit Dynamo aufsteigen. Die 2. Bundesliga ist für mich der nächste Schritt."