Dresdens Jonas Strifler: Sein erstes Wort war "Ball"

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Nicht „Mama“ oder Papa“ war das erste Wort, das Jonas Strifler als Baby über die Lippen kam. Sondern „Ball“. Und das passt perfekt. Denn das runde Spielgerät bestimmt bis heute das Leben des 21-Jährigen vom Drittligisten Dynamo Dresden.

Mit dem seit wenigen Tagen feststehenden Wechsel zum Zweitligisten Alemannia Aachen im Sommer kommt der Abwehrspieler dank des „Sprungbretts 3. Liga“ seinem Traum vom Bundesliga-Fußballer einen großen Schritt näher. „Die Gespräche mit Aachens Sportdirektor Erik Meijer waren sehr gut. Er hat mich mit seinem Konzept auf Anhieb überzeugt“, begründet Strifler im Gespräch mit DFB.de seinen Wechsel zum Tivoli. „Für mich beginnt dann ein neuer Lebensabschnitt.“

In Aachen wieder etwas näher an der Heimat

An Jonas Strifler hatten auch andere Vereine aus der 2. Bundesliga Interesse. Doch der Abwehrspieler entschied sich unter anderem auch deshalb für Aachen, um seine Familie öfter sehen zu können, die in Heidelberg (Baden-Württemberg) lebt.

Schließlich mussten Mutter Romy (44) und Vater Herbert (50), der früher selbst auf Verbandsebene gekickt hatte, beim vergangenen Dynamo-Heimspiel gegen den SV Sandhausen (3:1) eine über 500 Kilometer lange Reise antreten, um ihren Jonas live zu sehen. Auch Schwester Lena (19) war dabei und drückte ihrem Bruder die Daumen. Nach Aachen ist es nicht ganz so weit.

Der künftige Alemanne ist bereits auf der Suche nach einer Wohnung in der Kaiserstadt. „Ich habe mir im Internet bereits einige Sachen angesehen“, erzählt Jonas Strifler, der sich bei der Vertragsunterschrift bis 2013 vor einigen Tagen bereits ein kleines Bild von seiner künftigen Umgebung machen konnte. „Die Stadt gefällt mir auf den ersten Blick sehr gut“, freut sich der 21-Jährige. Mit nach Aachen nimmt er Freundin Stephanie (20), die im letzten Jahr in Dresden ihr Abitur ablegte.

Konzentration auf Ligaendspurt mit Dynamo



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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor.

Nicht „Mama“ oder Papa“ war das erste Wort, das Jonas Strifler als Baby über die Lippen kam. Sondern „Ball“. Und das passt perfekt. Denn das runde Spielgerät bestimmt bis heute das Leben des 21-Jährigen vom Drittligisten Dynamo Dresden.

Mit dem seit wenigen Tagen feststehenden Wechsel zum Zweitligisten Alemannia Aachen im Sommer kommt der Abwehrspieler dank des „Sprungbretts 3. Liga“ seinem Traum vom Bundesliga-Fußballer einen großen Schritt näher. „Die Gespräche mit Aachens Sportdirektor Erik Meijer waren sehr gut. Er hat mich mit seinem Konzept auf Anhieb überzeugt“, begründet Strifler im Gespräch mit DFB.de seinen Wechsel zum Tivoli. „Für mich beginnt dann ein neuer Lebensabschnitt.“

In Aachen wieder etwas näher an der Heimat

An Jonas Strifler hatten auch andere Vereine aus der 2. Bundesliga Interesse. Doch der Abwehrspieler entschied sich unter anderem auch deshalb für Aachen, um seine Familie öfter sehen zu können, die in Heidelberg (Baden-Württemberg) lebt.

Schließlich mussten Mutter Romy (44) und Vater Herbert (50), der früher selbst auf Verbandsebene gekickt hatte, beim vergangenen Dynamo-Heimspiel gegen den SV Sandhausen (3:1) eine über 500 Kilometer lange Reise antreten, um ihren Jonas live zu sehen. Auch Schwester Lena (19) war dabei und drückte ihrem Bruder die Daumen. Nach Aachen ist es nicht ganz so weit.

Der künftige Alemanne ist bereits auf der Suche nach einer Wohnung in der Kaiserstadt. „Ich habe mir im Internet bereits einige Sachen angesehen“, erzählt Jonas Strifler, der sich bei der Vertragsunterschrift bis 2013 vor einigen Tagen bereits ein kleines Bild von seiner künftigen Umgebung machen konnte. „Die Stadt gefällt mir auf den ersten Blick sehr gut“, freut sich der 21-Jährige. Mit nach Aachen nimmt er Freundin Stephanie (20), die im letzten Jahr in Dresden ihr Abitur ablegte.

Konzentration auf Ligaendspurt mit Dynamo

Striflers volle Konzentration gilt aber bis zum Sommer dem Ligaendspurt mit Dynamo Dresden. „Das bin ich dem Verein, seinen Fans und Trainer Matthias Maucksch schuldig. Ich habe Dynamo viel zu verdanken und will mit Dresden am Saisonende soweit oben wie möglich stehen“, sagt Jonas Strifler.

Für den ehemaligen Bundesligisten ist er seit 2009 in der 3. Liga am Ball und gehört zu den Stammspielern. In der aktuellen Spielzeit stand er in allen 21 Partien in der Startelf und bearbeitet die rechte Außenbahn. „Da fühle ich mich am wohlsten, kann mich mit meiner Dynamik und Schnelligkeit oft in die Offensive einschalten“, sagter - aber auch im defensivem Mittelfeld ist er einsetzbar.

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Karrierestart beim FC Astoria Walldorf

Die Karriere von Jonas Strifler hatte einst in der Jugend des FC Astoria Walldorf begonnen. Dort spielte er zunächst für die Bambinis. Über den Karlsruher SC kam er bereits im Alter von 14 Jahren zur ambitionierten TSG 1899 Hoffenheim und konnte dort früh unter professionellen Bedingungen trainieren. „Ich wurde oft schon von meiner Realschule in Walldorf abgeholt und zum Training gefahren“, erinnert sich Strifler.

In den DFB-Stützpunkten St. Ilgen und später - nach dem Umzug der Familie - in Heidelberg entwickelte sich das Talent Strifler weiter. „Jonas war ein fleißiger Spieler mit einer extremen Laufbereitschaft“, erinnert sich Stützpunkttrainer Peter Feucht noch genau. „Obwohl er körperlich etwas hinter den anderen Spielern zurücklag, war er ein sehr athletischer Spieler.“

Training unter Rangnick

Auch Roland Reichel, Striflers Verbandssportlehrer in Baden, hat nur gute Erinnerungen an den jungen Defensivmann. „Jonas war durchgehend Auswahlspieler und lange Jahre Kapitän der Verbandsauswahl. Er war stets Führungsspieler, hatte einen große Zweikampfstärke und extremen Siegeswillen. Außerdem war er technisch versiert und konnte beidfüssig agieren“, so Reichel.

In Hoffenheim arbeitete sich Strifler bis ganz nach oben vor. Mit gerade einmal 17 Jahren durfte er schon unter dem damaligen Trainer Ralf Rangnick am Training der Profis teilnehmen. „Ich hatte in dieser Saison eine hartnäckige Rückenverletzung, und der Kader war sehr groß. Trotzdem war es eine Riesensache für mich, mit Spielern wie Andreas Beck oder Vedad Ibisevic zu trainieren“, meint Strifler. Mit dem ehemaligen Hoffenheimer Marco Terrazzino (19), der inzwischen für den Karlsruher SC spielt, telefoniert Strifler noch regelmäßig.

Zum Durchbruch in der Bundesliga reichte es für Jonas Strifler im ersten Anlauf nicht. Deshalb brach er 2009 seine Ausbildung als Bürokaufmann bei Hoffenheims Sponsor SAP ab und entschied sich für einen Wechsel nach Dresden. „Es war die richtige Entscheidung. Durch die 3. Liga konnte ich mich wieder für höhere Aufgaben empfehlen“, so der Rechtsverteidiger.

Dritter Platz bei der U 17-WM 2007

Der bisherige Höhepunkt seiner noch jungen Karriere war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2007 in Südkorea mit der deutschen U 17-Nationalmannschaft. Dort spielte Jonas Strifler unter anderem mit seinem heutigen Teamkollegen Alexander Esswein (20) und dem aktuellen A-Nationalspieler Toni Kroos (21) zusammen.

„Es ist immer etwas ganz Besonderes, für sein Land zu spielen“, sagt Strifler, der mit der deutschen Auswahl den starken dritten Platz belegte. Im Halbfinale war Deutschland nur knapp am späteren Sieger Nigeria gescheitert.

Sein Vorbild: Rafinha

Die 2. Bundesliga sieht Jonas Strifler als große Herausforderung: „Das Tempo ist im Vergleich zur 3. Liga höher. Daran werde ich mich gewöhnen müssen.“

Sein großes Vorbild auf der Position des rechten Verteidigers ist übrigens der ehemalige brasilianische Bundesligaspieler Rafinha vom FC Schalke 04, der jetzt für den italienischen Erstligisten FC Genua aktiv ist. „Er verkörpert den modernen offensiven Außenverteidiger“, sagt Strifler. So, wie er selbst einmal spielen möchte, in der Bundesliga.