Dr. Theo Zwanziger hält "Rote Karte" gegen Lok Leipzig zurück

Dr. Theo Zwanziger will die Rote Karte für den 1. FC Lok Leipzig gegenwärtig nicht ziehen. "Das habe ich im Moment nicht vor. Integration und Mitnehmen ist immer unser erstes Ziel", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der Leipziger Volkszeitung. "Aber an irgendeiner Stelle leuchten dann die Warnlampen wirklich rot."

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, der Hausrecht für das Bruno-Plache-Stadion des Sechstligisten 1. FC Lok besitzt, sagte: "Wir denken über eine Schließung des Stadions mit Blick auf öffentliche Sicherheit und Ordnung nach." Dies sei zwar keine Lösung, aber ein Instrument zum zeitweiligen Innehalten.

Zwanziger und Klaus Reichenbach, der Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV), verständigten sich am Montag zwar über mögliche Spielabsagen in Sachsen als Zeichen gegen die Gewalttäter, mit konkreten Strafmaßnahmen gegen den mehrfach negativ aufgefallenen Ex-Europacupfinalisten halten sich die Verantwortlichen aber noch zurück.

DFB will Satzungsänderung prüfen lassen

Beide Verbandsverantwortlichen verwiesen auf die Sportgerichte in Sachsen. In dieser Problematik strebt Dr. Zwanziger aber Veränderungen an. Man werde prüfen, ob man die Satzung dahingehend verändern könne, damit der DFB in solchen Fällen direkt einschreiten kann.

Das Sportgericht des SFV will die Verhandlung noch im Februar ansetzen. Der Vorsitzende Richter Stephan Oberholz (Leipzig) kündigte eine "harte Linie" an. Er werde prüfen, ob auch die Vorfälle nach dem Spiel in das Urteil einbezogen werden können. Laut Oberholz gibt es im Strafenkatalog des Verbandes viele Möglichkeiten für harte Sanktionen. Den konkreten Fall will Oberholz aber erst nach Eingang aller relevanten Berichte bewerten. Danach werde er den Termin der mündlichen Verhandlung festlegen.

Unterdessen hat der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn die sächsischen Politiker nach den Ausschreitungen kritisiert. "In Sachsen hat auch die Landesregierung eine Mitverantwortung für die Ausschreitungen", sagte Spahn in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt. Das Land Sachsen beteiligt sich nicht an der Finanzierung von präventiven Fanprojekten.

[cm/ar]

[bild1]Dr. Theo Zwanziger will die Rote Karte für den 1. FC Lok Leipzig gegenwärtig nicht ziehen. "Das habe ich im Moment nicht vor. Integration und Mitnehmen ist immer unser erstes Ziel", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) der Leipziger Volkszeitung. "Aber an irgendeiner Stelle leuchten dann die Warnlampen wirklich rot."

Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung, der Hausrecht für das Bruno-Plache-Stadion des Sechstligisten 1. FC Lok besitzt, sagte: "Wir denken über eine Schließung des Stadions mit Blick auf öffentliche Sicherheit und Ordnung nach." Dies sei zwar keine Lösung, aber ein Instrument zum zeitweiligen Innehalten.

Zwanziger und Klaus Reichenbach, der Präsident des Sächsischen Fußball-Verbandes (SFV), verständigten sich am Montag zwar über mögliche Spielabsagen in Sachsen als Zeichen gegen die Gewalttäter, mit konkreten Strafmaßnahmen gegen den mehrfach negativ aufgefallenen Ex-Europacupfinalisten halten sich die Verantwortlichen aber noch zurück.

DFB will Satzungsänderung prüfen lassen

Beide Verbandsverantwortlichen verwiesen auf die Sportgerichte in Sachsen. In dieser Problematik strebt Dr. Zwanziger aber Veränderungen an. Man werde prüfen, ob man die Satzung dahingehend verändern könne, damit der DFB in solchen Fällen direkt einschreiten kann.

Das Sportgericht des SFV will die Verhandlung noch im Februar ansetzen. Der Vorsitzende Richter Stephan Oberholz (Leipzig) kündigte eine "harte Linie" an. Er werde prüfen, ob auch die Vorfälle nach dem Spiel in das Urteil einbezogen werden können. Laut Oberholz gibt es im Strafenkatalog des Verbandes viele Möglichkeiten für harte Sanktionen. Den konkreten Fall will Oberholz aber erst nach Eingang aller relevanten Berichte bewerten. Danach werde er den Termin der mündlichen Verhandlung festlegen.

Unterdessen hat der DFB-Sicherheitsbeauftragte Helmut Spahn die sächsischen Politiker nach den Ausschreitungen kritisiert. "In Sachsen hat auch die Landesregierung eine Mitverantwortung für die Ausschreitungen", sagte Spahn in einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt. Das Land Sachsen beteiligt sich nicht an der Finanzierung von präventiven Fanprojekten.