Dr. Theo Zwanziger bewertet Hoyzer-Urteil als angemessen

Der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Dr. Theo Zwanziger, hat das Urteil im Wett- und Manipulationsskandal gegen den ehemaligen DFB-Schiedsrichter Robert Hoyzer als angemessen bewertet. "Ich bin froh, dass schon nach zehn Monaten ein Urteil vorliegt, das im Wesentlichen unsere Ermittlungen bestätigt. So wie ich es interpretiere, haben die Berliner Richter Robert Hoyzer und Ante Sapina als Drahtzieher des Wettbetruges gesehen und die kriminelle Bereitschaft, die sich in ihrem Handeln ausgedrückt hat, sehr hoch bewertet. Ich denke, dass das Strafmaß nach unserem derzeitigen Kenntnisstand angemessen ist", urteilte Zwanziger in der Frankfurter DFB-Zentrale.

Unmittelbar zuvor hatte das Berliner Landgericht die Urteile gegen die Beschuldigten im Wett- und Manipulationsskandal verkündet. Robert Hoyzer wurde zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten und Ante Sapina zu zwei Jahren und elf Monaten ohne Bewährung verurteilt. Darüber hinaus belegte das Gericht den ebenfalls angeklagten Ex-Schiedsrichter Dominik Marks mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monate auf Bewährung sowie Sapinas Brüder Milan und Filip mit Bewährungsstrafen in Höhe von 16 und zwölf Monaten.

Wenig überrascht zeigte sich Zwanziger über die Tatsache, dass die Berliner Richter mit ihrem Urteil weit über das von der Staatsanwaltschaft beantragte Strafmaß hinausgingen. "Ich kann verstehen, dass die Staatsanwaltschaft Hoyzers Geständnis und seinen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschehnisse höher bewertet hat als die Richter. Aber daran, dass das Strafmaß für Hoyzer niedriger ist als das für Sapina zeigt sich, dass auch die Richter das Geständnis positiv bewertet haben. Aber man kann durch ein Geständnis aus einem großen Unrecht kein Recht machen", sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident, der hofft, dass das Strafmaß auch abschreckende Wirkung auf mögliche Nachfolgetäter hat: "Bei einer drohenden Strafe von zweieinhalb Jahren Gefängnis wird sich der ein oder andere sicher überlegen, ob er versucht, Einfluss auf Fußballspiele zu nehmen."

Des Weiteren betonte Dr. Theo Zwanziger nochmals, dass der DFB entschieden hat, Regressansprüche gegen den ehemaligen Schiedsrichter Hoyzer zu stellen: "Es kann nicht sein, dass einem gemeinnützigen Verband wie dem DFB durch kriminelle Machenschaften Gelder verloren gehen, die eigentlich für die Nachwuchsförderung oder andere Aufgaben verwendet werden sollen. Es ist klar, dass wir diese gemeinnützigen Mittel nicht einfach so in den Wind schreiben, sondern zivilrechtliche Schritte einleiten werden, sobald das Strafverfahren endgültig beendet ist." Unter anderem hatte der DFB dem Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zwei Millionen Euro Entschädigung für die Niederlage im von Hoyzer manipulierten DFB-Pokal-Spiel beim SC Paderborn gezahlt.

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Der Geschäftsführende Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Dr. Theo Zwanziger, hat das Urteil im Wett- und Manipulationsskandal gegen den ehemaligen DFB-Schiedsrichter Robert Hoyzer als angemessen bewertet. "Ich bin froh, dass schon nach zehn Monaten ein Urteil vorliegt, das im Wesentlichen unsere Ermittlungen bestätigt. So wie ich es interpretiere, haben die Berliner Richter Robert Hoyzer und Ante Sapina als Drahtzieher des Wettbetruges gesehen und die kriminelle Bereitschaft, die sich in ihrem Handeln ausgedrückt hat, sehr hoch bewertet. Ich denke, dass das Strafmaß nach unserem derzeitigen Kenntnisstand angemessen ist", urteilte Zwanziger in der Frankfurter DFB-Zentrale.



Unmittelbar zuvor hatte das Berliner Landgericht die Urteile gegen die Beschuldigten im Wett- und Manipulationsskandal verkündet. Robert Hoyzer wurde zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und fünf Monaten und Ante Sapina zu zwei Jahren und elf Monaten ohne Bewährung verurteilt. Darüber hinaus belegte das Gericht den ebenfalls angeklagten Ex-Schiedsrichter Dominik Marks mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monate auf Bewährung sowie Sapinas Brüder Milan und Filip mit Bewährungsstrafen in Höhe von 16 und zwölf Monaten.



Wenig überrascht zeigte sich Zwanziger über die Tatsache, dass die Berliner Richter mit ihrem Urteil weit über das von der Staatsanwaltschaft beantragte Strafmaß hinausgingen. "Ich kann verstehen, dass die Staatsanwaltschaft Hoyzers Geständnis und seinen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschehnisse höher bewertet hat als die Richter. Aber daran, dass das Strafmaß für Hoyzer niedriger ist als das für Sapina zeigt sich, dass auch die Richter das Geständnis positiv bewertet haben. Aber man kann durch ein Geständnis aus einem großen Unrecht kein Recht machen", sagte der Geschäftsführende DFB-Präsident, der hofft, dass das Strafmaß auch abschreckende Wirkung auf mögliche Nachfolgetäter hat: "Bei einer drohenden Strafe von zweieinhalb Jahren Gefängnis wird sich der ein oder andere sicher überlegen, ob er versucht, Einfluss auf Fußballspiele zu nehmen."



Des Weiteren betonte Dr. Theo Zwanziger nochmals, dass der DFB entschieden hat, Regressansprüche gegen den ehemaligen Schiedsrichter Hoyzer zu stellen: "Es kann nicht sein, dass einem gemeinnützigen Verband wie dem DFB durch kriminelle Machenschaften Gelder verloren gehen, die eigentlich für die Nachwuchsförderung oder andere Aufgaben verwendet werden sollen. Es ist klar, dass wir diese gemeinnützigen Mittel nicht einfach so in den Wind schreiben, sondern zivilrechtliche Schritte einleiten werden, sobald das Strafverfahren endgültig beendet ist." Unter anderem hatte der DFB dem Fußball-Bundesligisten Hamburger SV zwei Millionen Euro Entschädigung für die Niederlage im von Hoyzer manipulierten DFB-Pokal-Spiel beim SC Paderborn gezahlt.