"Dr. Knaak" zwischen Studenten-Mails und WM-Auftakt

Von ihren Teamkolleginnen bei der Frauen-Nationalmannschaft wird sie scherzhaft "Dr. Knaak" genannt. Nicht ohne Grund. Denn Turid Knaak, Offensivspielerin der SGS Essen, arbeitet aktuell an ihrer Doktorarbeit. Vor dem WM-Auftakt gegen China am Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD und bei DAZN) stellt DFB.de die 28-Jährige vor.

Knaak durchlief alle U-Nationalmannschaften des DFB und wurde im Oktober 2015 in die A-Nationalmannschaft berufen. Aufgrund von Verletzungen bestritt sie allerdings vorerst kein Länderspiel. Erst unter Horst Hrubesch debütierte die Essenerin vergangenes Jahr in Kanada und setzte diesem besonderen Spiel mit einem Tor die Krone auf.

Wer sie in diesen Tagen entspannt und stets mit einem Lächeln auf den Lippen in der französischen Bretagne erlebt, würde nicht vermuten, dass sie gerade mitten in ihrer Doktorarbeit steckt. "Das erfordert schon ein gutes Zeitmanagement", erzählt sie. "Glücklicherweise trainieren wir bei der SGS Essen oft früh morgens oder in den Abendstunden, so dass ich das ganz gut mit meiner Arbeit unter einen Hut bekomme."

Fußball und Uni dominieren

Ohne ihren verständnisvollen Chef und ihre großartigen Kollegen, so sagt sie, wäre das sicher schwieriger. Gerade jetzt, wo sie über einen längeren Zeitraum mit der Frauen-Nationalmannschaft unterwegs ist. Die studierte Sonderpädagogin arbeitet Vollzeit als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität in Köln. In ihrer Doktorarbeit erforscht sie gemeinsam mit ihrem Team den Schriftspracherwerb von Kindern mit Lernschwierigkeiten und sucht nach neuen Ansätzen, um ihnen das Erlernen von Lesen und Schreiben einfacher zu machen.

In eineinhalb Jahren möchte sie die Arbeit abschließen, das hat sie sich vorgenommen. Dass bei diesem täglichen Pensum nicht viel Freizeit bleibt, versteht sich von selbst. Aber Dinge nicht aufzuschieben, weil die Zeit immer knapp ist, daran habe sie sich gewöhnt. "Man merkt schnell, wer die wahren Freunde sind." Oft muss sie Einladungen von der Familie und Freunden absagen, weil der Fußball und die Arbeit einen Großteil des Tages einnehmen.

Auf die Frage, wann sie das letzte Mal zum Feiern losgezogen sei, grübelt sie zunächst. "Das muss wohl Silvester gewesen sein." Und auch dabei lächelt sie, es macht ihr nichts aus. "Die meisten meiner Freunde sind selbst Sportler, alle haben Verständnis füreinander. Und wenn es dann mal etwas zu feiern gibt, dann feiern wir gleich richtig."

Per Mail für Studenten erreichbar

Dass sie zu einer Weltmeisterschaft fährt, das hat sie ihren Studenten nicht erzählt. "Ich habe ihnen angekündigt, dass ich bis zum Semesterende nicht an der Uni sein werde, aber per E-Mail erreichbar bin." Dennoch hat es sich auf dem Campus herumgesprochen, dass die 28-Jährige in Frankreich um den Titel kämpft.

"Ich dachte bis vor kurzem sie wissen das gar nicht", lächelt sie, "aber einige haben mich persönlich angesprochen und mir viel Glück gewünscht, das war ein schönes Gefühl." Für die angehende Dr. Knaak, wie sie in der Mannschaft immer wieder scherzhaft gerufen wird, geht es jetzt in die heiße Phase.

[sd]

Von ihren Teamkolleginnen bei der Frauen-Nationalmannschaft wird sie scherzhaft "Dr. Knaak" genannt. Nicht ohne Grund. Denn Turid Knaak, Offensivspielerin der SGS Essen, arbeitet aktuell an ihrer Doktorarbeit. Vor dem WM-Auftakt gegen China am Samstag (ab 15 Uhr, live in der ARD und bei DAZN) stellt DFB.de die 28-Jährige vor.

Knaak durchlief alle U-Nationalmannschaften des DFB und wurde im Oktober 2015 in die A-Nationalmannschaft berufen. Aufgrund von Verletzungen bestritt sie allerdings vorerst kein Länderspiel. Erst unter Horst Hrubesch debütierte die Essenerin vergangenes Jahr in Kanada und setzte diesem besonderen Spiel mit einem Tor die Krone auf.

Wer sie in diesen Tagen entspannt und stets mit einem Lächeln auf den Lippen in der französischen Bretagne erlebt, würde nicht vermuten, dass sie gerade mitten in ihrer Doktorarbeit steckt. "Das erfordert schon ein gutes Zeitmanagement", erzählt sie. "Glücklicherweise trainieren wir bei der SGS Essen oft früh morgens oder in den Abendstunden, so dass ich das ganz gut mit meiner Arbeit unter einen Hut bekomme."

Fußball und Uni dominieren

Ohne ihren verständnisvollen Chef und ihre großartigen Kollegen, so sagt sie, wäre das sicher schwieriger. Gerade jetzt, wo sie über einen längeren Zeitraum mit der Frauen-Nationalmannschaft unterwegs ist. Die studierte Sonderpädagogin arbeitet Vollzeit als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität in Köln. In ihrer Doktorarbeit erforscht sie gemeinsam mit ihrem Team den Schriftspracherwerb von Kindern mit Lernschwierigkeiten und sucht nach neuen Ansätzen, um ihnen das Erlernen von Lesen und Schreiben einfacher zu machen.

In eineinhalb Jahren möchte sie die Arbeit abschließen, das hat sie sich vorgenommen. Dass bei diesem täglichen Pensum nicht viel Freizeit bleibt, versteht sich von selbst. Aber Dinge nicht aufzuschieben, weil die Zeit immer knapp ist, daran habe sie sich gewöhnt. "Man merkt schnell, wer die wahren Freunde sind." Oft muss sie Einladungen von der Familie und Freunden absagen, weil der Fußball und die Arbeit einen Großteil des Tages einnehmen.

Auf die Frage, wann sie das letzte Mal zum Feiern losgezogen sei, grübelt sie zunächst. "Das muss wohl Silvester gewesen sein." Und auch dabei lächelt sie, es macht ihr nichts aus. "Die meisten meiner Freunde sind selbst Sportler, alle haben Verständnis füreinander. Und wenn es dann mal etwas zu feiern gibt, dann feiern wir gleich richtig."

Per Mail für Studenten erreichbar

Dass sie zu einer Weltmeisterschaft fährt, das hat sie ihren Studenten nicht erzählt. "Ich habe ihnen angekündigt, dass ich bis zum Semesterende nicht an der Uni sein werde, aber per E-Mail erreichbar bin." Dennoch hat es sich auf dem Campus herumgesprochen, dass die 28-Jährige in Frankreich um den Titel kämpft.

"Ich dachte bis vor kurzem sie wissen das gar nicht", lächelt sie, "aber einige haben mich persönlich angesprochen und mir viel Glück gewünscht, das war ein schönes Gefühl." Für die angehende Dr. Knaak, wie sie in der Mannschaft immer wieder scherzhaft gerufen wird, geht es jetzt in die heiße Phase.

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