Dortmund feiert siebte deutsche Meisterschaft

Als der letzte Schritt zur siebten deutschen Meisterschaft getan war, brachen bei Borussia Dortmund alle Dämme. Die knapp 74.000 BVB-Fans unter den 80.720 Zuschauern im Signal-Iduna-Park feierten mit ohrenbetäubendem Jubel und Veitstänzen den Triumph der Schwarz-Gelben, die der Saison ihren Stempel aufgedrückt hatten. Trainer Jürgen Klopp musste vor der gigantischen Südtribüne die obligatorische Bierdusche über sich ergehen lassen, die Spieler warfen den Coach in die Höhe.

"Jetzt ist Dortmund im Ausnahmezustand. Wer am drittletzten Spieltag uneinholbar oben steht, hat es auch verdient. Das ist in der Nähe eines Märchens", sagte BVB-Präsident und Liga-Boss Reinhard Rauball nach dem 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg. Der 22. Saisonsieg allein hätte jedoch nach dem 32. Spieltag nicht zum Triumph gereicht, erst die 2:0-Schützenhilfe des 1. FC Köln gegen BVB-Verfolger Bayer Leverkusen machte den Traum wahr. Uneinholbare acht Punkte beträgt zwei Spieltage vor dem Saisonende der Vorsprung auf den schärfsten Verfolger Bayer.

"Das ist der Wahnsinn"

Die WM-Arena glich einem brodelnden Hexenkessel, als die Nachricht vom Endergebnis in Köln die Runde machte, die Dortmunder Spieler lagen sich jubelnd in den Armen, tanzten im Mittelkreis. Klopp, der nach der Bierdusche fast ein wenig reserviert das Treiben seiner Schützlinge verfolgte und sich hinterher notdürftig abtrocknete, meinte im Sky-Interview: "Ich bin einfach glücklich. Ich habe aber gedacht, es fühlt sich anders an, noch euphorischer, aber das kommt vielleicht noch. Die Mannschaft hat Außergewöhnliches geleistet, Maßstäbe gesetzt, ist mit jeder Drucksituation unglaublich gut umgegangen. Was die Jungs geleistet haben, das ist nicht in Worte zu fassen. Wie sie unsere Vorgaben umgesetzt haben, ist der Wahnsinn. Ich kann doch erzählen, was ich will, wenn die Jungs das nicht umsetzten, stehe ich da wir ein Ochse."

Dortmund feiert siebte deutsche Meisterschaft

Doch seine Spieler folgten seinen Anweisungen und taktischen Vorgaben. Die Borussia spielte über weite Strecken Traumfußball und holte verdient den siebten Titel nach 1956, 1957, 1963, 1995, 1996 und 2002. Torjäger Lucas Barrios mit seinem 14. Saisontreffer (32.) und Robert Lewandowski mit Tor Nummer acht (43.) sorgten schon vor der Halbzeit in der zum zwölften Mal in der laufenden Saison ausverkauften Dortmunder Arena für die Entscheidung gegen den Club. Es folgte eine lange Nacht in Dortmund, wo die Straßen nach dem neuerlichen Meister-Coup bei vorsommerlichen Temperaturen von Tausenden Fans bevölkert wurden.

"Jetzt bin ich, jetzt sind wir deutscher Meister. Das haben wir verdient, weil wir eine richtig geile Saison gespielt haben", sagte der Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz, dem die Teamkollegen nach dem Titelgewinn die Haare abrasierten.

Freudentränen in der Chefetage

Die Dortmunder Klub-Führung brauchte dagegen noch einen Moment, um zu realisieren, was am Samstagnachmittag Wirklichkeit geworden war. "Das ist einer der schönsten Tage. Darauf haben wir sehr lange gewartet", sagte Manager und Ex-Profi Michael Zorc: "Ich freue mich vor allem für die Jungs und das Trainerteam." Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke konnte "das alles noch gar nicht richtig begreifen" und kämpfte gegen Feudentränen an: "Das ist ein ganz wunderbares Gefühl, und ich glaube, dass der Klub das verdient hat. Wir haben uns zwei Jahre lang weiterentwickelt, aber in diesem Jahr haben wir noch einen unglaublichen Schub bekommen."

Die Borussen hatten die Begegnung gegen Nürnberg, von ihren Fans frenetisch und lautstark angefeuert, hochmotiviert begonnen und versuchten von Beginn an, Druck aufzubauen. Beim BVB hatten rechtzeitig vor dem Anpfiff Torjäger Barrios und Nationalspieler Kevin Großkreutz grünes Licht für ihren Einsatz gegeben.

Doch schon in den ersten Minuten zeigte sich, dass die Franken nicht gewillt waren, sich nur auf ihre Defensive und Konter zu verlassen. Nürnberg, von rund 7000 Fans begleitet, suchte den offenen Schlagabtausch. Folglich boten sich den Westfalen die Räume für ihren Tempofußball. Für den ersten Warnschuss sorgte Großkreutz, als er in der 12. Minute FCN-Keeper Raphael Schäfer mit einem wuchtigen Schuss aus 22 Meter prüfte.

Dortmunder Tollhaus

Besser machten es die Borussen, deren Angriffsbemühungen nach etwa 25 Minuten immer druckvoller wurden. Nach einem Distanzschuss von Nationalspieler Mario Götze, ließ Schäfer den Ball nach vorn abprallen, Barrios brauchte nur noch einzuschieben. Zwei Minuten vor der Halbzeit nutzte schließlich Lewandowski einen Blackout der Gäste-Abwehr und überwand Schäfer mit einem gefühlvollen Lupfer. Für Barrios ergab sich sogar noch eine Chance per Kopfball.

Nach dem Wechsel setzte der BVB unter den ohrenbetäubenden Anfeuerungsrufen von den Rängen nach und drängte auf die Vorentscheidung. Doch mit viel Glück überstanden die Gäste einige turbulente Szenen im Strafraum wie zum Beispiel bei einem Kopfball von Neven Subotic, der das Tor nur knapp verfehlte.

Die Dortmunder Arena geriet zu einem Tollhaus, als Stadionsprecher Norbert Dickel in der 67. Minute den 0:1-Rückstand der Leverkusener in Köln verkündete und damit den Startschuss für die vorzeitige Meisterfete gab. Als die Kunde von Novakovics 2:0 die Runde machte, glich der Fußball-Tempel in Dortmund einem Tollhaus.

[sid]

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Als der letzte Schritt zur siebten deutschen Meisterschaft getan war, brachen bei Borussia Dortmund alle Dämme. Die knapp 74.000 BVB-Fans unter den 80.720 Zuschauern im Signal-Iduna-Park feierten mit ohrenbetäubendem Jubel und Veitstänzen den Triumph der Schwarz-Gelben, die der Saison ihren Stempel aufgedrückt hatten. Trainer Jürgen Klopp musste vor der gigantischen Südtribüne die obligatorische Bierdusche über sich ergehen lassen, die Spieler warfen den Coach in die Höhe.

"Jetzt ist Dortmund im Ausnahmezustand. Wer am drittletzten Spieltag uneinholbar oben steht, hat es auch verdient. Das ist in der Nähe eines Märchens", sagte BVB-Präsident und Liga-Boss Reinhard Rauball nach dem 2:0 gegen den 1. FC Nürnberg. Der 22. Saisonsieg allein hätte jedoch nach dem 32. Spieltag nicht zum Triumph gereicht, erst die 2:0-Schützenhilfe des 1. FC Köln gegen BVB-Verfolger Bayer Leverkusen machte den Traum wahr. Uneinholbare acht Punkte beträgt zwei Spieltage vor dem Saisonende der Vorsprung auf den schärfsten Verfolger Bayer.

"Das ist der Wahnsinn"

Die WM-Arena glich einem brodelnden Hexenkessel, als die Nachricht vom Endergebnis in Köln die Runde machte, die Dortmunder Spieler lagen sich jubelnd in den Armen, tanzten im Mittelkreis. Klopp, der nach der Bierdusche fast ein wenig reserviert das Treiben seiner Schützlinge verfolgte und sich hinterher notdürftig abtrocknete, meinte im Sky-Interview: "Ich bin einfach glücklich. Ich habe aber gedacht, es fühlt sich anders an, noch euphorischer, aber das kommt vielleicht noch. Die Mannschaft hat Außergewöhnliches geleistet, Maßstäbe gesetzt, ist mit jeder Drucksituation unglaublich gut umgegangen. Was die Jungs geleistet haben, das ist nicht in Worte zu fassen. Wie sie unsere Vorgaben umgesetzt haben, ist der Wahnsinn. Ich kann doch erzählen, was ich will, wenn die Jungs das nicht umsetzten, stehe ich da wir ein Ochse."

Dortmund feiert siebte deutsche Meisterschaft

Doch seine Spieler folgten seinen Anweisungen und taktischen Vorgaben. Die Borussia spielte über weite Strecken Traumfußball und holte verdient den siebten Titel nach 1956, 1957, 1963, 1995, 1996 und 2002. Torjäger Lucas Barrios mit seinem 14. Saisontreffer (32.) und Robert Lewandowski mit Tor Nummer acht (43.) sorgten schon vor der Halbzeit in der zum zwölften Mal in der laufenden Saison ausverkauften Dortmunder Arena für die Entscheidung gegen den Club. Es folgte eine lange Nacht in Dortmund, wo die Straßen nach dem neuerlichen Meister-Coup bei vorsommerlichen Temperaturen von Tausenden Fans bevölkert wurden.

"Jetzt bin ich, jetzt sind wir deutscher Meister. Das haben wir verdient, weil wir eine richtig geile Saison gespielt haben", sagte der Ur-Dortmunder Kevin Großkreutz, dem die Teamkollegen nach dem Titelgewinn die Haare abrasierten.

Freudentränen in der Chefetage

Die Dortmunder Klub-Führung brauchte dagegen noch einen Moment, um zu realisieren, was am Samstagnachmittag Wirklichkeit geworden war. "Das ist einer der schönsten Tage. Darauf haben wir sehr lange gewartet", sagte Manager und Ex-Profi Michael Zorc: "Ich freue mich vor allem für die Jungs und das Trainerteam." Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke konnte "das alles noch gar nicht richtig begreifen" und kämpfte gegen Feudentränen an: "Das ist ein ganz wunderbares Gefühl, und ich glaube, dass der Klub das verdient hat. Wir haben uns zwei Jahre lang weiterentwickelt, aber in diesem Jahr haben wir noch einen unglaublichen Schub bekommen."

Die Borussen hatten die Begegnung gegen Nürnberg, von ihren Fans frenetisch und lautstark angefeuert, hochmotiviert begonnen und versuchten von Beginn an, Druck aufzubauen. Beim BVB hatten rechtzeitig vor dem Anpfiff Torjäger Barrios und Nationalspieler Kevin Großkreutz grünes Licht für ihren Einsatz gegeben.

Doch schon in den ersten Minuten zeigte sich, dass die Franken nicht gewillt waren, sich nur auf ihre Defensive und Konter zu verlassen. Nürnberg, von rund 7000 Fans begleitet, suchte den offenen Schlagabtausch. Folglich boten sich den Westfalen die Räume für ihren Tempofußball. Für den ersten Warnschuss sorgte Großkreutz, als er in der 12. Minute FCN-Keeper Raphael Schäfer mit einem wuchtigen Schuss aus 22 Meter prüfte.

Dortmunder Tollhaus

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Besser machten es die Borussen, deren Angriffsbemühungen nach etwa 25 Minuten immer druckvoller wurden. Nach einem Distanzschuss von Nationalspieler Mario Götze, ließ Schäfer den Ball nach vorn abprallen, Barrios brauchte nur noch einzuschieben. Zwei Minuten vor der Halbzeit nutzte schließlich Lewandowski einen Blackout der Gäste-Abwehr und überwand Schäfer mit einem gefühlvollen Lupfer. Für Barrios ergab sich sogar noch eine Chance per Kopfball.

Nach dem Wechsel setzte der BVB unter den ohrenbetäubenden Anfeuerungsrufen von den Rängen nach und drängte auf die Vorentscheidung. Doch mit viel Glück überstanden die Gäste einige turbulente Szenen im Strafraum wie zum Beispiel bei einem Kopfball von Neven Subotic, der das Tor nur knapp verfehlte.

Die Dortmunder Arena geriet zu einem Tollhaus, als Stadionsprecher Norbert Dickel in der 67. Minute den 0:1-Rückstand der Leverkusener in Köln verkündete und damit den Startschuss für die vorzeitige Meisterfete gab. Als die Kunde von Novakovics 2:0 die Runde machte, glich der Fußball-Tempel in Dortmund einem Tollhaus.