Doorsoun: "Wir müssen hellwach sein"

Spitzenspiel in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Heute (ab 13 Uhr, live auf MagentaSport und sportschau.de) erwartet der Tabellenvierte Eintracht Frankfurt die drittplatzierte TSG Hoffenheim. Für beide Teams geht es um die Qualifikation für die Women's Champions League. Im DFB.de-Interview ordnet Frankfurts Zugang Sara Doorsoun die Bedeutung des Duells ein. Außerdem spricht die 30 Jahre alte Defensivspielerin über die Gründe ihres Wechsel vom VfL Wolfsburg zur Eintracht.

DFB.de: Sara Doorsoun, wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Duell?

Sara Doorsoun: Wir wissen natürlich, dass wir die Chance haben, mit einem Sieg mit Hoffenheim gleichzuziehen. Das ist eine große Möglichkeit für uns. Wir wissen aber auch, dass danach noch sieben weitere Begegnungen auf dem Programm stehen. In dieser Saison gab es schon einige verrückte Ergebnisse. Deshalb gehe ich davon aus, dass noch einiges passieren wird. Wichtig ist, dass wir unsere Aufgaben erledigen.

DFB.de: Steht die Eintracht nicht fast sinnbildlich für diese spannende Saison in der Frauen-Bundesliga? Frankfurt hat gegen den FC Bayern München gewonnen, kurz danach aber gegen den SV Werder Bremen verloren.

Doorsoun: In der Hinrunde war ich ja noch nicht hier. Aber wir haben mit dem VfL Wolfsburg beispielsweise in Leverkusen nur unentschieden gespielt. Das passt auch zu der These, dass die Liga in dieser Saison sehr ausgeglichen ist. Es mag blöd klingen, aber am Ende wird abgerechnet und nicht sieben Spieltage vor Schluss. Wir sehen die ganz große Chance, zu Hoffenheim aufzuschließen. Aber es wird keine Vorentscheidung fallen.

DFB.de: Wie nehmen Sie als Spielerin diese neue Ausgeglichenheit wahr?

Doorsoun: Als ich vor fast genau zwölf Jahren mein erstes Spiel in der Bundesliga bestritten habe, war oft schon früh klar, wer Deutscher Meister wird und wer absteigt. In dieser Saison ist das alles anders. Das Duell um die ersten fünf Plätze ist super spannend. Und auch unten ist, meiner Meinung nach, noch nichts entschieden. Ich würde Jena und Sand nicht abschreiben. Ich finde das richtig cool so.

DFB.de: Als Sie angefangen haben, gab es den Zweikampf zwischen Turbine Potsdam und dem 1. FFC Frankfurt. Mittlerweile spielen vor allem Wolfsburg und der FC Bayern um den Titel. Glauben Sie, dass mittelfristig auch die Eintracht, Hoffenheim und Turbine da ein Wörtchen mitreden können?

Doorsoun: Ich bin zur Eintracht gekommen, um hier Champions League zu spielen. Ob das schon in der kommenden Saison klappt oder ob wir noch etwas brauchen, wird sich zeigen. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Spitzengruppe in der Bundesliga dauerhaft verbreitern würde. Die Hoffenheimerinnen haben bereits gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Sie haben eine starke vergangene Saison gespielt und sich auch in der Champions League relativ gut verkauft. Leider sind sie dann trotz eines Sieges über Arsenal ausgeschieden. Aber sie können stolz auf ihre Leistung sein. Man darf nicht vergessen, dass es ihre Premiere in der Champions League war. Dafür war es mehr als ordentlich.

DFB.de: Sie sind im Winter aus Wolfsburg zur Eintracht gewechselt. Was waren die Gründe für diese Entscheidung?

Doorsoun: In erster Linie möchte ich mehr Spielzeit haben. Ich habe Ziele mit der Nationalmannschaft und kann mich nur dann für den EM-Kader anbieten. Ich bin der Meinung, dass ich auch mit 30 Jahren noch in einem guten Fußballalter bin. Ich habe den Eindruck, dass ich in Frankfurt sehr gut aufgehoben bin.

DFB.de: In Wolfsburg waren Sie eine von vielen guten Spielerinnen, bei der Eintracht sind Sie die erfahrenste Spielerin im Kader. Kann man das so zusammenfassen?

Doorsoun: Ja, das trifft es ganz gut. Ich bin mit 26 Jahren nach Wolfsburg gekommen. Und schon damals hatten wir Weltklassespielerinnen im Team. Der Kader ist doppelt und zum Teil dreifach hochkarätig besetzt. Am Ende muss man immer seine Leistung bringen. Wenn das nicht klappt, spielt die andere Spielerin. In Frankfurt ist das Niveau natürlich auch sehr hoch. Aber ich denke schon, dass ich mit die meiste Erfahrung, vor allem auf internationalem Niveau, habe. Ich nehme die Rolle als Führungsspielerin sehr gerne an und möchte den jungen Spielerinnen viel mitgeben. Gleichzeitig sehe ich mich aber auch als gleichwertiger Teil des gesamten Kaders. Es ist auf gar keinen Fall so, dass ich herausgehoben werden möchte, nur weil ich etwas mehr Erfahrung habe. Ich kann auch von den jungen Spielerinnen natürlich etwas lernen.

DFB.de: Ihr Einstand in Frankfurt war denkbar unglücklich - eine Niederlage gegen Freiburg und eine Rote Karte gegen Sie nach 35 Minuten. Wie denken Sie mit zwei Wochen Abstand darüber?

Doorsoun: So etwas ist mir in meiner gesamten Karriere noch nicht passiert. Ich habe einmal eine Rote Karte gesehen, weil ich zu laut protestiert habe. Ansonsten habe ich kein Spiel wegen einer Sperre verpasst - nicht mal wegen fünf Gelber Karten. Ich kann es jetzt leider nicht mehr ändern. Es war eine sehr unglückliche Situation, die ich aber selbstkritisch einordnen kann. Ich hatte mir meinen Einstand natürlich ganz anders vorgestellt. Aber es ist passiert. Ich hake es jetzt ab und schaue nach vorne.

DFB.de: Kurzfristig kommt beim Blick nach vorne das Duell gegen Hoffenheim. Wie erwarten Sie den Gegner?

Doorsoun: Das wird eine Partie auf Augenhöhe. Die TSG hat enorme Qualitäten in der Offensive. Sie spielen total flexibel und haben mit Jule Brand eine Spielerin in ihren Reihen, die derzeit einen super Lauf hat. Wir müssen hellwach sein, wenn wir etwas holen wollen. Aber wenn uns das gelingt, können wir gewinnen. Wir haben sicherlich nicht die schlechteren Spielerinnen in der Mannschaft.

DFB.de: Im Sommer kommt dann die Europameisterschaft. Wie schauen Sie auf den Arnold Clark Cup zurück?

Doorsoun: Aufgrund der bekannten personellen Probleme waren wir mit einer ganz anderen Mannschaft am Start, als wir es geplant hatten. Aber auch wenn die Ergebnisse nicht so waren, wie wir es uns erhofft hatten, war es auf jeden Fall gut, mal gegen Weltklassegegner zu spielen. Das war auch gerade für die vielen jüngeren Spielerinnen wichtig. Wir haben wichtige Erkenntnisse mitgenommen, was schon funktioniert und wo wir uns noch verbessern müssen. Dafür waren die drei Spiele sehr wichtig.

[sw]

Spitzenspiel in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Heute (ab 13 Uhr, live auf MagentaSport und sportschau.de) erwartet der Tabellenvierte Eintracht Frankfurt die drittplatzierte TSG Hoffenheim. Für beide Teams geht es um die Qualifikation für die Women's Champions League. Im DFB.de-Interview ordnet Frankfurts Zugang Sara Doorsoun die Bedeutung des Duells ein. Außerdem spricht die 30 Jahre alte Defensivspielerin über die Gründe ihres Wechsel vom VfL Wolfsburg zur Eintracht.

DFB.de: Sara Doorsoun, wie sehen Sie die Ausgangslage vor dem Duell?

Sara Doorsoun: Wir wissen natürlich, dass wir die Chance haben, mit einem Sieg mit Hoffenheim gleichzuziehen. Das ist eine große Möglichkeit für uns. Wir wissen aber auch, dass danach noch sieben weitere Begegnungen auf dem Programm stehen. In dieser Saison gab es schon einige verrückte Ergebnisse. Deshalb gehe ich davon aus, dass noch einiges passieren wird. Wichtig ist, dass wir unsere Aufgaben erledigen.

DFB.de: Steht die Eintracht nicht fast sinnbildlich für diese spannende Saison in der Frauen-Bundesliga? Frankfurt hat gegen den FC Bayern München gewonnen, kurz danach aber gegen den SV Werder Bremen verloren.

Doorsoun: In der Hinrunde war ich ja noch nicht hier. Aber wir haben mit dem VfL Wolfsburg beispielsweise in Leverkusen nur unentschieden gespielt. Das passt auch zu der These, dass die Liga in dieser Saison sehr ausgeglichen ist. Es mag blöd klingen, aber am Ende wird abgerechnet und nicht sieben Spieltage vor Schluss. Wir sehen die ganz große Chance, zu Hoffenheim aufzuschließen. Aber es wird keine Vorentscheidung fallen.

DFB.de: Wie nehmen Sie als Spielerin diese neue Ausgeglichenheit wahr?

Doorsoun: Als ich vor fast genau zwölf Jahren mein erstes Spiel in der Bundesliga bestritten habe, war oft schon früh klar, wer Deutscher Meister wird und wer absteigt. In dieser Saison ist das alles anders. Das Duell um die ersten fünf Plätze ist super spannend. Und auch unten ist, meiner Meinung nach, noch nichts entschieden. Ich würde Jena und Sand nicht abschreiben. Ich finde das richtig cool so.

DFB.de: Als Sie angefangen haben, gab es den Zweikampf zwischen Turbine Potsdam und dem 1. FFC Frankfurt. Mittlerweile spielen vor allem Wolfsburg und der FC Bayern um den Titel. Glauben Sie, dass mittelfristig auch die Eintracht, Hoffenheim und Turbine da ein Wörtchen mitreden können?

Doorsoun: Ich bin zur Eintracht gekommen, um hier Champions League zu spielen. Ob das schon in der kommenden Saison klappt oder ob wir noch etwas brauchen, wird sich zeigen. Es wäre wünschenswert, wenn sich die Spitzengruppe in der Bundesliga dauerhaft verbreitern würde. Die Hoffenheimerinnen haben bereits gezeigt, dass mit ihnen zu rechnen ist. Sie haben eine starke vergangene Saison gespielt und sich auch in der Champions League relativ gut verkauft. Leider sind sie dann trotz eines Sieges über Arsenal ausgeschieden. Aber sie können stolz auf ihre Leistung sein. Man darf nicht vergessen, dass es ihre Premiere in der Champions League war. Dafür war es mehr als ordentlich.

DFB.de: Sie sind im Winter aus Wolfsburg zur Eintracht gewechselt. Was waren die Gründe für diese Entscheidung?

Doorsoun: In erster Linie möchte ich mehr Spielzeit haben. Ich habe Ziele mit der Nationalmannschaft und kann mich nur dann für den EM-Kader anbieten. Ich bin der Meinung, dass ich auch mit 30 Jahren noch in einem guten Fußballalter bin. Ich habe den Eindruck, dass ich in Frankfurt sehr gut aufgehoben bin.

DFB.de: In Wolfsburg waren Sie eine von vielen guten Spielerinnen, bei der Eintracht sind Sie die erfahrenste Spielerin im Kader. Kann man das so zusammenfassen?

Doorsoun: Ja, das trifft es ganz gut. Ich bin mit 26 Jahren nach Wolfsburg gekommen. Und schon damals hatten wir Weltklassespielerinnen im Team. Der Kader ist doppelt und zum Teil dreifach hochkarätig besetzt. Am Ende muss man immer seine Leistung bringen. Wenn das nicht klappt, spielt die andere Spielerin. In Frankfurt ist das Niveau natürlich auch sehr hoch. Aber ich denke schon, dass ich mit die meiste Erfahrung, vor allem auf internationalem Niveau, habe. Ich nehme die Rolle als Führungsspielerin sehr gerne an und möchte den jungen Spielerinnen viel mitgeben. Gleichzeitig sehe ich mich aber auch als gleichwertiger Teil des gesamten Kaders. Es ist auf gar keinen Fall so, dass ich herausgehoben werden möchte, nur weil ich etwas mehr Erfahrung habe. Ich kann auch von den jungen Spielerinnen natürlich etwas lernen.

DFB.de: Ihr Einstand in Frankfurt war denkbar unglücklich - eine Niederlage gegen Freiburg und eine Rote Karte gegen Sie nach 35 Minuten. Wie denken Sie mit zwei Wochen Abstand darüber?

Doorsoun: So etwas ist mir in meiner gesamten Karriere noch nicht passiert. Ich habe einmal eine Rote Karte gesehen, weil ich zu laut protestiert habe. Ansonsten habe ich kein Spiel wegen einer Sperre verpasst - nicht mal wegen fünf Gelber Karten. Ich kann es jetzt leider nicht mehr ändern. Es war eine sehr unglückliche Situation, die ich aber selbstkritisch einordnen kann. Ich hatte mir meinen Einstand natürlich ganz anders vorgestellt. Aber es ist passiert. Ich hake es jetzt ab und schaue nach vorne.

DFB.de: Kurzfristig kommt beim Blick nach vorne das Duell gegen Hoffenheim. Wie erwarten Sie den Gegner?

Doorsoun: Das wird eine Partie auf Augenhöhe. Die TSG hat enorme Qualitäten in der Offensive. Sie spielen total flexibel und haben mit Jule Brand eine Spielerin in ihren Reihen, die derzeit einen super Lauf hat. Wir müssen hellwach sein, wenn wir etwas holen wollen. Aber wenn uns das gelingt, können wir gewinnen. Wir haben sicherlich nicht die schlechteren Spielerinnen in der Mannschaft.

DFB.de: Im Sommer kommt dann die Europameisterschaft. Wie schauen Sie auf den Arnold Clark Cup zurück?

Doorsoun: Aufgrund der bekannten personellen Probleme waren wir mit einer ganz anderen Mannschaft am Start, als wir es geplant hatten. Aber auch wenn die Ergebnisse nicht so waren, wie wir es uns erhofft hatten, war es auf jeden Fall gut, mal gegen Weltklassegegner zu spielen. Das war auch gerade für die vielen jüngeren Spielerinnen wichtig. Wir haben wichtige Erkenntnisse mitgenommen, was schon funktioniert und wo wir uns noch verbessern müssen. Dafür waren die drei Spiele sehr wichtig.

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