Dongus: "Zeigen, dass wir es besser können"

Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: die TSG Hoffenheim und Kapitänin Fabienne Dongus (28).

DFB.de: Fabienne Dongus, in der vergangenen Saison standen Sie zur Winterpause auf Rang drei, am Ende auf Platz fünf. Was lief in der zweiten Saisonhälfte schief?

Fabienne Dongus: Tatsächlich waren wir im Winter noch ganz euphorisch und hatten große Hoffnungen, dass wir uns erneut für die Champions League qualifizieren können. Wir waren sogar nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter VfL Wolfsburg. Leider sind wir in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr richtig in Tritt gekommen und konnten nicht mehr an unsere Leistungen anknüpfen. Im Rückblick gab es sicher den ein oder anderen Knackpunkt, der dazu geführt hat, dass wir in der Tabelle noch abgerutscht sind.

DFB.de: Zum Beispiel?

Dongus: In der Rückrunde hat sich deutlich bemerkbar gemacht, dass wir in der ersten Saisonhälfte mit der Champions League eine ganz andere Belastung hatten. Mit den Qualifikationsrunden und der Gruppenphase waren es insgesamt zehn zusätzliche Spiele. Nach der Winterpause hat sich das dann bemerkbar gemacht. Wir hatten etwas schwere Beine. Aber das alles soll keine Ausrede sein. Wir haben es nicht geschafft, konstant unsere Leistungen abzurufen. Drei Spieltage vor Schluss haben wir zuhause eine Niederlage gegen Potsdam kassiert, die uns echt zurückgeworfen hat. Entsprechend fiel die Saisonanalyse auch etwas ernüchternd aus.

DFB.de: Und jetzt starten Sie einen neuen Angriff?

Dongus: Natürlich. Wir sind heiß darauf, dass es wieder losgeht. Wir wollen zeigen, dass wir es besser können. Wir haben zwar intern noch keine Ziele definiert, aber für mich ist es ganz klar, dass wir als TSG Hoffenheim erneut um Platz drei mitspielen wollen. Wir wollen erneut die Qualifikation für die Champions League schaffen. Daraus mache ich gar kein großes Geheimnis. Und mit unserer Qualität ist das auf jeden Fall möglich.

DFB.de: Wen sehen Sie als Konkurrentinnen auf dem Weg dorthin?

Dongus: Es sind weitestgehend dieselben Vereine wie in der vergangenen Saison. Eintracht Frankfurt muss man ganz sicher dazu zählen. Ich bin gespannt, zu was der 1. FC Köln und der SC Freiburg fähig sind. Bei Turbine Potsdam muss man abwarten, die hatten einen riesigen Umbruch in diesem Sommer. Mal sehen, was mit Leverkusen passiert. Es wird auf jeden Fall sehr spannend und ich freue mich darauf.

DFB.de: Sie müssen unter anderem den Weggang von Nationalspielerin Jule Brand zum VfL Wolfsburg verkraften. Wie gehen Sie damit um?

Dongus: Natürlich schmerzt das, denn Jule ist eine unglaublich talentierte und noch junge Spielerin. Aber auf der anderen Seite haben wir mit Julia Hickelsberger aus Österreich, Melissa Kössler aus Potsdam und Ereleta Memeti aus Freiburg drei sehr gute Spielerinnen dazu bekommen, die in ihren bisherigen Vereinen die Unterschiedsspielerinnen waren. Ich hoffe, dass sie diese Rolle auch bei uns einnehmen können. Außerdem kommen Linette Hofmann und Lisann Kaut aus unserem eigenen Nachwuchs, auch sie bringen großes Potenzial mit. Ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir mit einem schlagkräftigen Team in die neue Saison gehen werden. In der Offensive sehe ich uns sogar noch stärker aufgestellt als im vergangenen Jahr. Wir müssen uns nicht vor der Konkurrenz verstecken.

DFB.de: Ist bei einem perfekten Saisonverlauf vielleicht sogar der Angriff auf die Spitze der FLYERALARM Frauen-Bundesliga möglich?

Dongus: Wir können schon ganz gut einschätzen, dass Bayern und Wolfsburg noch einen Schritt weiter sind als wir. Aber wir haben in der vergangenen Saison gesehen, dass wir zumindest bis zum Winter trotz dreifacher Belastung den Anschluss halten konnten. Wir können bestimmt eine gute Rolle spielen. Aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass wir den zweiten Platz angreifen werden.

DFB.de: Zum Start müssen Sie zum 1. FC Köln, dann kommt der VfL Wolfsburg.

Dongus: Danach wissen wir ziemlich genau, wo wir stehen. Köln ist für jede Überraschung gut. Über den VfL Wolfsburg als amtierenden Doublesieger muss ich nicht viel sagen. Das wird die ultimative Herausforderung...

DFB.de: ... die in der PreZero Arena in Sinsheim stattfinden wird.

Dongus: Da geht für mich auf jeden Fall ein Traum in Erfüllung. Ich habe schon jetzt Gänsehaut, wenn ich daran denke.

DFB.de: Sie sind inzwischen seit 2013 bei der TSG Hoffenheim. Woher kommt diese enge Verbindung zum Verein?

Dongus: Die TSG hat eine großartige Entwicklung genommen. Ich bin stolz darauf, diesen Weg mitgehen zu können. Als ich hierherkam, war die TSG gerade aufgestiegen. In den ersten Jahren haben wir gegen den Abstieg gespielt. Dann kam die Phase der Etablierung, inzwischen haben wir es bis in die Spitzengruppe geschafft. Das ist eine unfassbare Geschichte. Ich fühle mich hier einfach wohl – sportlich, aber auch privat. Als Sportlerin habe ich hier alles, was ich brauche, um besser zu werden. Es gab für mich noch nie ein Grund, den Verein zu verlassen. Ich sehe kein Ende des Weges der TSG.

DFB.de: Inzwischen sind Sie sogar Kapitänin der Mannschaft. Was bedeutet Ihnen das?

Dongus: Es ist für mich persönlich eine schöne Auszeichnung, diese tolle Mannschaft Woche für Woche auf den Rasen führen zu dürfen. Zum Glück haben wir mehrere weitere Führungsspielerinnen, die ebenfalls Verantwortung übernehmen. So ist es für mich relativ einfach, die Mannschaft zusammenzuhalten.

[sw]

Am 16. September geht die FLYERALARM Frauen-Bundesliga mit dem Eröffnungsspiel zwischen Eintracht Frankfurt und Vizemeister FC Bayern München wieder los. Wer spielt um den Titel? Für wen geht es um den Klassenverbleib? Wer sind die spannenden neuen Gesichter? Und wie schlagen sich die Vizeeuropameisterinnen? DFB.de stellt Protagonist*innen aller zwölf Klubs in einer Serie vor. Heute: die TSG Hoffenheim und Kapitänin Fabienne Dongus (28).

DFB.de: Fabienne Dongus, in der vergangenen Saison standen Sie zur Winterpause auf Rang drei, am Ende auf Platz fünf. Was lief in der zweiten Saisonhälfte schief?

Fabienne Dongus: Tatsächlich waren wir im Winter noch ganz euphorisch und hatten große Hoffnungen, dass wir uns erneut für die Champions League qualifizieren können. Wir waren sogar nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter VfL Wolfsburg. Leider sind wir in der zweiten Saisonhälfte nicht mehr richtig in Tritt gekommen und konnten nicht mehr an unsere Leistungen anknüpfen. Im Rückblick gab es sicher den ein oder anderen Knackpunkt, der dazu geführt hat, dass wir in der Tabelle noch abgerutscht sind.

DFB.de: Zum Beispiel?

Dongus: In der Rückrunde hat sich deutlich bemerkbar gemacht, dass wir in der ersten Saisonhälfte mit der Champions League eine ganz andere Belastung hatten. Mit den Qualifikationsrunden und der Gruppenphase waren es insgesamt zehn zusätzliche Spiele. Nach der Winterpause hat sich das dann bemerkbar gemacht. Wir hatten etwas schwere Beine. Aber das alles soll keine Ausrede sein. Wir haben es nicht geschafft, konstant unsere Leistungen abzurufen. Drei Spieltage vor Schluss haben wir zuhause eine Niederlage gegen Potsdam kassiert, die uns echt zurückgeworfen hat. Entsprechend fiel die Saisonanalyse auch etwas ernüchternd aus.

DFB.de: Und jetzt starten Sie einen neuen Angriff?

Dongus: Natürlich. Wir sind heiß darauf, dass es wieder losgeht. Wir wollen zeigen, dass wir es besser können. Wir haben zwar intern noch keine Ziele definiert, aber für mich ist es ganz klar, dass wir als TSG Hoffenheim erneut um Platz drei mitspielen wollen. Wir wollen erneut die Qualifikation für die Champions League schaffen. Daraus mache ich gar kein großes Geheimnis. Und mit unserer Qualität ist das auf jeden Fall möglich.

DFB.de: Wen sehen Sie als Konkurrentinnen auf dem Weg dorthin?

Dongus: Es sind weitestgehend dieselben Vereine wie in der vergangenen Saison. Eintracht Frankfurt muss man ganz sicher dazu zählen. Ich bin gespannt, zu was der 1. FC Köln und der SC Freiburg fähig sind. Bei Turbine Potsdam muss man abwarten, die hatten einen riesigen Umbruch in diesem Sommer. Mal sehen, was mit Leverkusen passiert. Es wird auf jeden Fall sehr spannend und ich freue mich darauf.

DFB.de: Sie müssen unter anderem den Weggang von Nationalspielerin Jule Brand zum VfL Wolfsburg verkraften. Wie gehen Sie damit um?

Dongus: Natürlich schmerzt das, denn Jule ist eine unglaublich talentierte und noch junge Spielerin. Aber auf der anderen Seite haben wir mit Julia Hickelsberger aus Österreich, Melissa Kössler aus Potsdam und Ereleta Memeti aus Freiburg drei sehr gute Spielerinnen dazu bekommen, die in ihren bisherigen Vereinen die Unterschiedsspielerinnen waren. Ich hoffe, dass sie diese Rolle auch bei uns einnehmen können. Außerdem kommen Linette Hofmann und Lisann Kaut aus unserem eigenen Nachwuchs, auch sie bringen großes Potenzial mit. Ich bin wirklich zuversichtlich, dass wir mit einem schlagkräftigen Team in die neue Saison gehen werden. In der Offensive sehe ich uns sogar noch stärker aufgestellt als im vergangenen Jahr. Wir müssen uns nicht vor der Konkurrenz verstecken.

DFB.de: Ist bei einem perfekten Saisonverlauf vielleicht sogar der Angriff auf die Spitze der FLYERALARM Frauen-Bundesliga möglich?

Dongus: Wir können schon ganz gut einschätzen, dass Bayern und Wolfsburg noch einen Schritt weiter sind als wir. Aber wir haben in der vergangenen Saison gesehen, dass wir zumindest bis zum Winter trotz dreifacher Belastung den Anschluss halten konnten. Wir können bestimmt eine gute Rolle spielen. Aber ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und sagen, dass wir den zweiten Platz angreifen werden.

DFB.de: Zum Start müssen Sie zum 1. FC Köln, dann kommt der VfL Wolfsburg.

Dongus: Danach wissen wir ziemlich genau, wo wir stehen. Köln ist für jede Überraschung gut. Über den VfL Wolfsburg als amtierenden Doublesieger muss ich nicht viel sagen. Das wird die ultimative Herausforderung...

DFB.de: ... die in der PreZero Arena in Sinsheim stattfinden wird.

Dongus: Da geht für mich auf jeden Fall ein Traum in Erfüllung. Ich habe schon jetzt Gänsehaut, wenn ich daran denke.

DFB.de: Sie sind inzwischen seit 2013 bei der TSG Hoffenheim. Woher kommt diese enge Verbindung zum Verein?

Dongus: Die TSG hat eine großartige Entwicklung genommen. Ich bin stolz darauf, diesen Weg mitgehen zu können. Als ich hierherkam, war die TSG gerade aufgestiegen. In den ersten Jahren haben wir gegen den Abstieg gespielt. Dann kam die Phase der Etablierung, inzwischen haben wir es bis in die Spitzengruppe geschafft. Das ist eine unfassbare Geschichte. Ich fühle mich hier einfach wohl – sportlich, aber auch privat. Als Sportlerin habe ich hier alles, was ich brauche, um besser zu werden. Es gab für mich noch nie ein Grund, den Verein zu verlassen. Ich sehe kein Ende des Weges der TSG.

DFB.de: Inzwischen sind Sie sogar Kapitänin der Mannschaft. Was bedeutet Ihnen das?

Dongus: Es ist für mich persönlich eine schöne Auszeichnung, diese tolle Mannschaft Woche für Woche auf den Rasen führen zu dürfen. Zum Glück haben wir mehrere weitere Führungsspielerinnen, die ebenfalls Verantwortung übernehmen. So ist es für mich relativ einfach, die Mannschaft zusammenzuhalten.

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