Discover Football: Treffen der Weltfußballerinnen in Berlin

Unterstützt von der DFB-Kulturstiftung findet in Berlin-Kreuzberg zum vierten Mal das Internationale Frauenfußballfestival Discover Football statt. "Beyond borders" hat sich die Initiative für ihr diesjähriges Programm auf die Fahnen geschrieben. Auch wenn der Fußball als verbindendes Moment im Vordergrund steht, wird doch sehr viel mehr geboten.

"I'm Nadia from Columbia, and I'm here with my sisters from Argentina, Brasil and Cambodia." Sie trägt das blauweiße Trikot des Teams Blue Turf. Auf der Bühne des Festivals Discover Football werden gerade die Turniermannschaften vorgestellt. Nadia wird anders als gewohnt nicht in einem rein kolumbianischen Team spielen. Spielerinnen und Coaches treten bei Discover Football in über Ländergrenzen hinweg gemischten Mannschaften an. Fußball ist ihr gemeinsamer Rahmen und bildet die Grundlage für Austausch. Statt Brasilien gegen Argentinien heißt es dann eben einmal White Sand gegen Blue Turf, und Spielerinnen aus Tibet, China, Serbien, Kambodscha mit Coaches aus Südafrika und Kenia machen gemeinsame Sache dabei. In Kanada wird dieser Tage die Frauenfußball-Weltmeisterschaft ausgetragen, in Kreuzberg das Frauenfußball-Welttreffen.

Schwerpunkt Grenzen und ihre Überwindung

Discover Football hat es sich zur Aufgabe gemacht, fußballbegeisterte Frauen aus verschiedenen Ländern und Kulturen miteinander zu vernetzen. Im Mittelpunkt steht dabei der Amateurfußball, denn insbesondere dort gilt es immer wieder Grenzen zu überwinden – sprachliche, geografische, gesellschaftliche. Die Frauen von Discover Football beschränken sich dabei nicht auf Absichtserklärungen. Das hebt auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière hervor, der das erfolgreiche Festival am Dienstag eröffnet. Vorher musste er auf einer Pressekonferenz den neuesten Bericht des Verfassungsschutzes vorstellen, die Anzahl rechtsextremer Gewalttaten ist deutlich gestiegen. Man sieht ihm an, dieser Termin hier macht ihm mehr Spaß. Der professionelle Fußball engagiere sich zwar gegen Nationalismus, Rassismus, Vorurteile, sagt er auf der Bühne. "Aber das erleben wir passiv im Sessel. Was hier geschieht, ist aktiv."

Das Festival Discover Football hat aber mindestens einen weiteren Aspekt, den eine Spielerin aus Argentinien erklärt. "Das Schönste daran ist zu wissen, dass wir nicht allein sind", sagt sie. "Dass jede Frau in ihrem Land, auf ihrem Fußballplatz nicht die einzige ist, die zu kämpfen hat. Zu verstehen, dass wir zusammen wundervolle Dinge erreichen können, stärkt uns wirklich." Yellow Asphalt heißt ihr Team für die nächsten Tage in Berlin.



Unterstützt von der DFB-Kulturstiftung findet in Berlin-Kreuzberg zum vierten Mal das Internationale Frauenfußballfestival Discover Football statt. "Beyond borders" hat sich die Initiative für ihr diesjähriges Programm auf die Fahnen geschrieben. Auch wenn der Fußball als verbindendes Moment im Vordergrund steht, wird doch sehr viel mehr geboten.

"I'm Nadia from Columbia, and I'm here with my sisters from Argentina, Brasil and Cambodia." Sie trägt das blauweiße Trikot des Teams Blue Turf. Auf der Bühne des Festivals Discover Football werden gerade die Turniermannschaften vorgestellt. Nadia wird anders als gewohnt nicht in einem rein kolumbianischen Team spielen. Spielerinnen und Coaches treten bei Discover Football in über Ländergrenzen hinweg gemischten Mannschaften an. Fußball ist ihr gemeinsamer Rahmen und bildet die Grundlage für Austausch. Statt Brasilien gegen Argentinien heißt es dann eben einmal White Sand gegen Blue Turf, und Spielerinnen aus Tibet, China, Serbien, Kambodscha mit Coaches aus Südafrika und Kenia machen gemeinsame Sache dabei. In Kanada wird dieser Tage die Frauenfußball-Weltmeisterschaft ausgetragen, in Kreuzberg das Frauenfußball-Welttreffen.

Schwerpunkt Grenzen und ihre Überwindung

Discover Football hat es sich zur Aufgabe gemacht, fußballbegeisterte Frauen aus verschiedenen Ländern und Kulturen miteinander zu vernetzen. Im Mittelpunkt steht dabei der Amateurfußball, denn insbesondere dort gilt es immer wieder Grenzen zu überwinden – sprachliche, geografische, gesellschaftliche. Die Frauen von Discover Football beschränken sich dabei nicht auf Absichtserklärungen. Das hebt auch Bundesinnenminister Thomas de Maizière hervor, der das erfolgreiche Festival am Dienstag eröffnet. Vorher musste er auf einer Pressekonferenz den neuesten Bericht des Verfassungsschutzes vorstellen, die Anzahl rechtsextremer Gewalttaten ist deutlich gestiegen. Man sieht ihm an, dieser Termin hier macht ihm mehr Spaß. Der professionelle Fußball engagiere sich zwar gegen Nationalismus, Rassismus, Vorurteile, sagt er auf der Bühne. "Aber das erleben wir passiv im Sessel. Was hier geschieht, ist aktiv."

Das Festival Discover Football hat aber mindestens einen weiteren Aspekt, den eine Spielerin aus Argentinien erklärt. "Das Schönste daran ist zu wissen, dass wir nicht allein sind", sagt sie. "Dass jede Frau in ihrem Land, auf ihrem Fußballplatz nicht die einzige ist, die zu kämpfen hat. Zu verstehen, dass wir zusammen wundervolle Dinge erreichen können, stärkt uns wirklich." Yellow Asphalt heißt ihr Team für die nächsten Tage in Berlin.

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Eröffnungsspiel und "Moving Perspectives"

Das erste Spiel des Turniers bestreiten im Anschluss die Teams Green Grass und Red Clay. Die Namen sind nicht zufällig gewählt. Alle bezeichnen Spieluntergründe – Asphalt, Rasen, Kunstrasen, Beton, Sand. Der Spielmodus ist anfangs noch etwas ungewohnt, aber die Spielerinnen finden sich in ihren neu gebildeten Teams gut zurecht. Am Ende gewinnt Green Grass mit den Frauen aus Tansania, Burkina Faso, Südafrika und Serbien.

Weil sich Discover Football nicht auf das Fußballspielen beschränkt, sondern Kultur als einen ganz wesentlichen Bestandteil im Programm führt, werden anschließend Kinofilme gezeigt. Zunächst "Thokozani Football Club: Team Spirit", im Anschluss "Moving Perspectives". Dieser zweite Film ist deshalb bemerkenswert, weil er eng mit der Arbeit von Discover Football verknüpft ist. Zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien reisten zwölf Frauen von Discover Football nach Rio de Janeiro. Sie besuchten dort Mädchen-Fußballprojekte in den Favelas. Die beiden Filmemacherinnen Mareike Lauken und Keren Manor dokumentierten die Begegnungen dieser Reise.

Ausblick auf das Programm

Noch bis zum 5. Juli 2015 läuft das Frauenfußballfestival Discover Football in Berlin. Angeboten werden neben Podiumsdiskussionen, Workshops und Filmen zu Themen des Frauenfußballs weltweit auch zwei Konzerte sowie verschiedene Möglichkeiten, selbst Fußball zu spielen – etwa auf dem Beach-Soccer-Feld. Für Grundschülerinnen gibt es ein Fußballcamp. Und weil Vorbilder aus dem großen Sport auch wichtig sind, wird das Spiel der FIFA Frauen-WM um Platz 3.