Dietrich: "Neues Wahrnehmungszeitalter der Frauen-Bundesliga einläuten"

Die Europameisterschaft bricht aktuell alle Rekorde bezüglich Sichtbarkeit, Reichweiten und sportlicher Performance. Vor dem EM-Finale der deutschen Frauen-Nationalmannschaft am Sonntag (ab 18 Uhr live in der ARD und DAZN) gegen England spricht Siggi Dietrich, Generalbevollmächtigter Eintracht Frankfurt Fußball AG, über die Effekte auf die FLYERALARM Frauen-Bundesliga, nachhaltige Entwicklungen und das große Saisoneröffnungsspiel am 16. September (ab 19.15 Uhr) zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München im Deutsche Bank Park.

DFB.de: Wie bewerten Sie das Turnier, während der Countdown fürs Finale läuft?

Siggi Dietrich: Mit der emotionalen Power auf dem Rasen, aber auch bei den Zuschauern und seinem bleibenden Wert für die Entwicklung des Fußballs der Frauen in Deutschland, ist diese EM zu einem riesigen Highlight geworden. Unglaublich, was unser Team geleistet hat, angeführt von Alex Popp, die neue Maßstäbe gesetzt hat. Meine Hochachtung für Martina Voss-Tecklenburg und ihrem Trainer*innenteam. Es ist einfach toll, wie auch die Bundestrainerin einen Prozess durchlaufen, sich und ihre Arbeit hinterfragt und in Nuancen optimiert hat. Sie hat das Team auf vorbildliche Art und Weise in die Erfolgsspur geführt. Wir haben jetzt schon so viel gewonnen – den Titel möchten wir jetzt auch noch holen und in Wembley Geschichte schreiben.

DFB.de: Wie kann die aktuelle hohe Aufmerksamkeit auch nachhaltig genutzt werden?

Dietrich: Wir wollen mit allen Verantwortlichen ein neues Wahrnehmungszeitalter der FLYERALARM Frauen-Bundesliga einläuten. Dabei sind alle gefragt - Verband, Klubs, Sponsoren und Medien. Von hoher Bedeutung ist die Sichtbarkeit, vor allem die Live-Übertragungen auf verschiedenen TV- und Online-Plattformen in einer hervorragenden Produktionsqualität. Mit unserem Saisoneröffnungsspiel am 16. September zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München im Deutsche Bank Park setzen wir ein klares Zeichen und wollen einen neuen Bundesligazuschauerrekord aufstellen. Die Bundesliga ist der Ort, wo die Menschen ihre EM-Heldinnen live im Stadion sehen können. Unser Spiel wird erst der Anfang sein. Ich spüre eine große Bereitschaft der Klubs, vermehrt in die großen Stadien zu gehen und neue, reichweitenstarke Plattformen zu nutzen.

DFB.de: Wie kann man neue Fans gewinnen und halten?

Dietrich: Unsere Fans und die Neu-Interessierten, die durch die EM wachgeküsst wurden, müssen wissen, wann welche Spiele stattfinden. Wir müssen unser Produkt der FLYERALARM Frauen-Bundesliga in den sozialen und linearen Medien attraktiv promoten und platzieren. Auch die DFL kann mit ihren Netzwerken eine Brücke schlagen. Mit der Wirkung dieses Turniers und den vielen EM-Gesichtern die bei uns spielen, kann die Bundesliga auf einen richtig guten Weg gebracht werden, der nachhaltig eine ganz andere Aufmerksamkeit und neue Möglichkeiten der Vermarktung bringt. Umso besser unsere DFB-Frauen abschneiden, umso größer ist am Ende das Vermarktungspotenzial und die Chance der Wahrnehmung der Ligaspiele. Unterm Strich heißt das: mehr Erlöse, wirtschaftliche Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit.

DFB.de: Sie sehen also Wachstumspotenzial?

Dietrich: Ganz klar ja! Es sind vier Säulen, auf denen ich meinen realistischen Optimismus baue: Die Strahlkraft der EM, neue Gesichter, die viele gerade erst entdeckt haben und in der Liga wiedersehen wollen, ein strukturell neu aufgestellter DFB mit ganz konkreten Maßnahmen, wie etwa die Ausschreibung eines neuen TV-Vertrages für die nächsten vier Jahre, höhere Erlöse durch die Zentralvermarktung, ausgebauter Medienarbeit und der Kooperation mit der DFL – und die Vereine, die bereit sind zu investieren. Zudem werden immer mehr Lizenzklubs ganzheitlich auftreten wollen. Das heißt, der Wettbewerb wird größer und damit auch die Attraktivität unserer Liga. Unser Ziel ist ein Return of ​Investment. Ich glaube daran, dass man mit Frauenfußball bald auch schwarze Zahlen schreiben kann. Denn gerade in diesem Bereich sehe ich die größten Zuwachs-Potenziale für Vereine. Immer mehr Lizenzvereine werden den Weg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga gehen, die Liga wird für eine noch regelmäßigere Präsenz wachsen, mehr Sponsoren und TV-Einnahmen werden für eine wirtschaftliche Stabilität sorgen und die Gehälter steigen.

DFB.de: Ist diese EM auch eine Chance, Mädchen für den Sport zu begeistern und wieder in die Vereine zu bekommen?

Dietrich: Auf jeden Fall. Unser Team glänzt mit Mentalität, Teamgeist, Selbstbewusstsein, Durchschlagskraft aber auch mit individueller Qualität. Und vor allem mit vielen Persönlichkeiten, die sich absolut sympathisch präsentieren. Diese EM hat Vorbilder kreiert. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch da, wo sich die jungen Menschen aufhalten: in den sozialen Medien. Wir erleben gerade eine Social-Media-EM. Es passiert ganz viel online und ich bin davon überzeugt, dass das sympathische und auch selbstironische Auftreten, gepaart mit der tollen sportlichen Performance, viele Mädchen und auch Jungs dazu animiert, selbst diesen Sport auszuüben und den neuen Heldinnen nachzueifern. Wenn wir es dann schaffen, attraktive Spiele im Fernsehen zur Primetime zu zeigen und die Strahlkraft unserer Spielerinnen auf und neben dem Platz zu nutzen, dann bin ich zuversichtlich, dass sich das auch auf die Zahlen in den Vereinen an der Basis auswirkt. 

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Die Europameisterschaft bricht aktuell alle Rekorde bezüglich Sichtbarkeit, Reichweiten und sportlicher Performance. Vor dem EM-Finale der deutschen Frauen-Nationalmannschaft am Sonntag (ab 18 Uhr live in der ARD und DAZN) gegen England spricht Siggi Dietrich, Generalbevollmächtigter Eintracht Frankfurt Fußball AG, über die Effekte auf die FLYERALARM Frauen-Bundesliga, nachhaltige Entwicklungen und das große Saisoneröffnungsspiel am 16. September (ab 19.15 Uhr) zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München im Deutsche Bank Park.

DFB.de: Wie bewerten Sie das Turnier, während der Countdown fürs Finale läuft?

Siggi Dietrich: Mit der emotionalen Power auf dem Rasen, aber auch bei den Zuschauern und seinem bleibenden Wert für die Entwicklung des Fußballs der Frauen in Deutschland, ist diese EM zu einem riesigen Highlight geworden. Unglaublich, was unser Team geleistet hat, angeführt von Alex Popp, die neue Maßstäbe gesetzt hat. Meine Hochachtung für Martina Voss-Tecklenburg und ihrem Trainer*innenteam. Es ist einfach toll, wie auch die Bundestrainerin einen Prozess durchlaufen, sich und ihre Arbeit hinterfragt und in Nuancen optimiert hat. Sie hat das Team auf vorbildliche Art und Weise in die Erfolgsspur geführt. Wir haben jetzt schon so viel gewonnen – den Titel möchten wir jetzt auch noch holen und in Wembley Geschichte schreiben.

DFB.de: Wie kann die aktuelle hohe Aufmerksamkeit auch nachhaltig genutzt werden?

Dietrich: Wir wollen mit allen Verantwortlichen ein neues Wahrnehmungszeitalter der FLYERALARM Frauen-Bundesliga einläuten. Dabei sind alle gefragt - Verband, Klubs, Sponsoren und Medien. Von hoher Bedeutung ist die Sichtbarkeit, vor allem die Live-Übertragungen auf verschiedenen TV- und Online-Plattformen in einer hervorragenden Produktionsqualität. Mit unserem Saisoneröffnungsspiel am 16. September zwischen Eintracht Frankfurt und Bayern München im Deutsche Bank Park setzen wir ein klares Zeichen und wollen einen neuen Bundesligazuschauerrekord aufstellen. Die Bundesliga ist der Ort, wo die Menschen ihre EM-Heldinnen live im Stadion sehen können. Unser Spiel wird erst der Anfang sein. Ich spüre eine große Bereitschaft der Klubs, vermehrt in die großen Stadien zu gehen und neue, reichweitenstarke Plattformen zu nutzen.

DFB.de: Wie kann man neue Fans gewinnen und halten?

Dietrich: Unsere Fans und die Neu-Interessierten, die durch die EM wachgeküsst wurden, müssen wissen, wann welche Spiele stattfinden. Wir müssen unser Produkt der FLYERALARM Frauen-Bundesliga in den sozialen und linearen Medien attraktiv promoten und platzieren. Auch die DFL kann mit ihren Netzwerken eine Brücke schlagen. Mit der Wirkung dieses Turniers und den vielen EM-Gesichtern die bei uns spielen, kann die Bundesliga auf einen richtig guten Weg gebracht werden, der nachhaltig eine ganz andere Aufmerksamkeit und neue Möglichkeiten der Vermarktung bringt. Umso besser unsere DFB-Frauen abschneiden, umso größer ist am Ende das Vermarktungspotenzial und die Chance der Wahrnehmung der Ligaspiele. Unterm Strich heißt das: mehr Erlöse, wirtschaftliche Stabilität und Wettbewerbsfähigkeit.

DFB.de: Sie sehen also Wachstumspotenzial?

Dietrich: Ganz klar ja! Es sind vier Säulen, auf denen ich meinen realistischen Optimismus baue: Die Strahlkraft der EM, neue Gesichter, die viele gerade erst entdeckt haben und in der Liga wiedersehen wollen, ein strukturell neu aufgestellter DFB mit ganz konkreten Maßnahmen, wie etwa die Ausschreibung eines neuen TV-Vertrages für die nächsten vier Jahre, höhere Erlöse durch die Zentralvermarktung, ausgebauter Medienarbeit und der Kooperation mit der DFL – und die Vereine, die bereit sind zu investieren. Zudem werden immer mehr Lizenzklubs ganzheitlich auftreten wollen. Das heißt, der Wettbewerb wird größer und damit auch die Attraktivität unserer Liga. Unser Ziel ist ein Return of ​Investment. Ich glaube daran, dass man mit Frauenfußball bald auch schwarze Zahlen schreiben kann. Denn gerade in diesem Bereich sehe ich die größten Zuwachs-Potenziale für Vereine. Immer mehr Lizenzvereine werden den Weg in die FLYERALARM Frauen-Bundesliga gehen, die Liga wird für eine noch regelmäßigere Präsenz wachsen, mehr Sponsoren und TV-Einnahmen werden für eine wirtschaftliche Stabilität sorgen und die Gehälter steigen.

DFB.de: Ist diese EM auch eine Chance, Mädchen für den Sport zu begeistern und wieder in die Vereine zu bekommen?

Dietrich: Auf jeden Fall. Unser Team glänzt mit Mentalität, Teamgeist, Selbstbewusstsein, Durchschlagskraft aber auch mit individueller Qualität. Und vor allem mit vielen Persönlichkeiten, die sich absolut sympathisch präsentieren. Diese EM hat Vorbilder kreiert. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch da, wo sich die jungen Menschen aufhalten: in den sozialen Medien. Wir erleben gerade eine Social-Media-EM. Es passiert ganz viel online und ich bin davon überzeugt, dass das sympathische und auch selbstironische Auftreten, gepaart mit der tollen sportlichen Performance, viele Mädchen und auch Jungs dazu animiert, selbst diesen Sport auszuüben und den neuen Heldinnen nachzueifern. Wenn wir es dann schaffen, attraktive Spiele im Fernsehen zur Primetime zu zeigen und die Strahlkraft unserer Spielerinnen auf und neben dem Platz zu nutzen, dann bin ich zuversichtlich, dass sich das auch auf die Zahlen in den Vereinen an der Basis auswirkt. 

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