Dieter Eilts: "Wir wollen das Maximale erreichen"

Als verantwortlicher DFB-Trainer der U 21-Nationalmannschaft sitzt Dieter Eilts am Mittwoch in Aalen gegen die Schweiz im letzten Spiel seiner Mannschaft im Rahmen der Internationalen Spielrunde 2006/2007 auf der Trainerbank. Im September startet mit der Begegnung in Nordirland die Qualifikationsrunde zur U 21-Europameisterschaft in Schweden 2009. Deutschland trifft in Gruppe neun auf Nordirland, Israel, Moldawien und Luxemburg.

Im aktuellen „DFB.de-Gespräch der Woche“ mit DFB-Redakteur Jens Grittner spricht der Europameister von 1996 über Ziele, Konzepte, die Faszination an seiner Arbeit und persönliche Enttäuschungen.

Frage: Herr Eilts, am Mittwoch bestreitet die U 21 gegen die Schweiz das letzte Spiel im Rahmen der Internationalen Spielrunde 2006/2007. Was haben Sie sich vorgenommen?

Dieter Eilts: Wir wollen unsere positive Serie und die gute Entwicklung in diesem Jahr natürlich fortsetzen und zum dritten Mal die Internationale Spielrunde gewinnen.

Frage: ... und den Rückenwind nutzen für die im September startende Qualifikation zur Europameisterschaft 2009 in Schweden?

Dieter Eilts: Natürlich ist es unser erklärtes Ziel, an der EM 2009 in Schweden teilzunehmen und uns mit den Topmannschaften Europas zu messen. Bei allem Druck, der dann auch entstehen wird: Wir freuen uns sehr darauf und fühlen uns sehr gut vorbereitet.

Frage: Joachim Löw hat bei seinem Dienstantritt als Bundestrainer den EM-Gewinn als klares Ziel ausgegeben, sein Vorgänger Jürgen Klinsmann bekanntlich den Weltmeistertitel. Haben Sie mit der U 21 ähnliche Ziele?

Dieter Eilts: Natürlich wollen die Spieler immer so weit kommen wie möglich, das Maximale erreichen. Das Ziel meiner Tätigkeit besteht aber nicht nur darin, erfolgreich zu sein, sondern vor allem auch darin, Spieler an die A-Mannschaft heranzuführen.

Frage: Haben Sie die Mannschaft, die das Ticket nach Schweden lösen soll, schon zusammen?

Dieter Eilts: Noch nicht ganz. Aber sie nimmt Konturen an. Zu den Leistungsträgern werden die aus der Bundesliga bekannten Spieler gehören. Wir haben ja auch noch über vier Monate Zeit. Da kann noch viel passieren. Einen ganz wesentlichen Schritt wollen wir machen beim internationalen U 21-Turnier vom 31. Mai bis 9. Juni in Toulon, das sehr gut besetzt ist. Wir möchten mit dem bestmöglichen Kader nach Frankreich fahren, dort weiter als Mannschaft zusammenwachsen und uns mit internationalen Klasseteams messen. Drei Wochen vor dem Spiel in Nordirland findet dann am 21. August in Fürth die Generalprobe gegen Irland statt.

Frage: Dies alles vermittelt den Eindruck einer klaren Konzeption, nach der Sie vorgehen.

Dieter Eilts: Natürlich haben wir die. Direkt nach dem Aus in den Play-off-Spielen gegen England haben wir mit dem Aufbau einer neuen U 21 begonnen. Die U 21 ist nicht das Ende des Junioren-, sondern der Anfang des Seniorenbereichs. Wir tragen viele Maßnahmen in die U 21, die sich bei der A-Mannschaft bewährt haben. So gehören zu meinem Stab nun auch zwei Fitnesstrainer. Gemeinsam mit Spielern werden eigene Videoanalysen erstellt. Sicher kommen auch einmal Elemente aus der Sportpsychologie hinzu oder auch eine Medienschulung.

Frage: Wie werden die Ideen von den Spielern aufgenommen?

Dieter Eilts: Durchweg gut. Weil sie erkennen, dass wir ihnen für ihre persönliche Entwicklung einen Schub geben möchten und können. Davon profitieren sie ja nicht nur in der DFB-Auswahl, sondern auch in ihren Klubs, die wir regelmäßig über unsere Aktivitäten und Maßnahmen informieren und uns mit ihnen absprechen. Die Spieler kommen gerne zu uns und freuen sich, in der U 21 anzutreten.

Frage: Ist es für Sie nicht ein Widerspruch, einerseits erfolgreich zu sein mit der U 21, andererseits aber auch Rücksicht nehmen zu müssen auf Interessen der A-Mannschaft oder der Vereine?

Dieter Eilts: Bei der Nominierung von U 21-Aufgeboten müssen viele Aspekte beachtet werden. Dazu zählt die jeweilige individuelle Belastung der Spieler natürlich genauso wie die aktuelle Situation des Vereins. Auf meine Planungen wirken sich beispielsweise auch ein Trainerwechsel oder andere personelle Veränderungen in einem Klub aus. Hier finden sich in den Absprachen mit den Vereinstrainern aber immer passende Lösungen. Auch als Zulieferer für die A-Nationalmannschaft wollen wir künftig unserer Rolle gerecht werden, wie wir es in der Vergangenheit schon getan haben. Unsere eigenen sportlichen Ziele, wie aktuell die EM-Qualifikation, haben wir trotzdem.

Frage: Wie beurteilen Sie generell die Situation im Nachwuchsbereich?

Dieter Eilts: Sehr gut, mir ist überhaupt nicht bange. Es wird flächendeckend sehr viel getan für den Nachwuchs. Die Bundesliga-Leistungszentren und DFB-Stützpunkte sind vorbildlich und bringen viele hoffnungsvolle Talente hervor. Auch die Kollegen in der Bundesliga und 2. Bundesliga setzen auf die jüngere Generation. So erhalten die jungen Spieler frühzeitig viel Spielpraxis auf höchstem Niveau.

Frage: Was fasziniert Sie an der Arbeit mit Nachwuchsspielern?

Dieter Eilts: Mir macht es riesig Spaß, jungen Spielern in ihrer persönlichen Entwicklung behilflich zu sein und die Erfahrungen, die ich selbst habe sammeln können, weiterzugeben.

Frage: Seit Juli 2003 sind Sie beim DFB als Trainer tätig, die U 21 trainieren Sie seit fast drei Jahren. Was war in dieser Zeit Ihr schönstes Erlebnis, was die größte Enttäuschung?

Dieter Eilts: Mein schönstes Erlebnis als U 21-Trainer war die gelungene Qualifikation zur U 21-Europameisterschaft 2006 in Portugal durch die beiden Play-off-Spiele gegen die Tschechische Republik. Mit der Endrunde selbst ist dann auch meine größte Enttäuschung verbunden: das bittere Ausscheiden aus dem Turnier. Vor allem die Umstände, die im lezten Gruppenspiel zum 0:1 gegen Portugal in der Schlussminute geführt haben, waren mehr als unglücklich - schon ein Unentschieden hätte fürs EM-Halbfinale gereicht.

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Als verantwortlicher DFB-Trainer der U 21-Nationalmannschaft sitzt Dieter Eilts am Mittwoch in Aalen gegen die Schweiz im letzten Spiel seiner Mannschaft im Rahmen der Internationalen Spielrunde 2006/2007 auf der Trainerbank. Im September startet mit der Begegnung in Nordirland die Qualifikationsrunde zur U 21-Europameisterschaft in Schweden 2009. Deutschland trifft in Gruppe neun auf Nordirland, Israel, Moldawien und Luxemburg.

Im aktuellen „DFB.de-Gespräch der Woche“ mit DFB-Redakteur Jens Grittner spricht der Europameister von 1996 über Ziele, Konzepte, die Faszination an seiner Arbeit und persönliche Enttäuschungen.

Frage: Herr Eilts, am Mittwoch bestreitet die U 21 gegen die Schweiz das letzte Spiel im Rahmen der Internationalen Spielrunde 2006/2007. Was haben Sie sich vorgenommen?

Dieter Eilts: Wir wollen unsere positive Serie und die gute Entwicklung in diesem Jahr natürlich fortsetzen und zum dritten Mal die Internationale Spielrunde gewinnen.

Frage: ... und den Rückenwind nutzen für die im September startende Qualifikation zur Europameisterschaft 2009 in Schweden?

Dieter Eilts: Natürlich ist es unser erklärtes Ziel, an der EM 2009 in Schweden teilzunehmen und uns mit den Topmannschaften Europas zu messen. Bei allem Druck, der dann auch entstehen wird: Wir freuen uns sehr darauf und fühlen uns sehr gut vorbereitet.

Frage: Joachim Löw hat bei seinem Dienstantritt als Bundestrainer den EM-Gewinn als klares Ziel ausgegeben, sein Vorgänger Jürgen Klinsmann bekanntlich den Weltmeistertitel. Haben Sie mit der U 21 ähnliche Ziele?

Dieter Eilts: Natürlich wollen die Spieler immer so weit kommen wie möglich, das Maximale erreichen. Das Ziel meiner Tätigkeit besteht aber nicht nur darin, erfolgreich zu sein, sondern vor allem auch darin, Spieler an die A-Mannschaft heranzuführen.

Frage: Haben Sie die Mannschaft, die das Ticket nach Schweden lösen soll, schon zusammen?

Dieter Eilts: Noch nicht ganz. Aber sie nimmt Konturen an. Zu den Leistungsträgern werden die aus der Bundesliga bekannten Spieler gehören. Wir haben ja auch noch über vier Monate Zeit. Da kann noch viel passieren. Einen ganz wesentlichen Schritt wollen wir machen beim internationalen U 21-Turnier vom 31. Mai bis 9. Juni in Toulon, das sehr gut besetzt ist. Wir möchten mit dem bestmöglichen Kader nach Frankreich fahren, dort weiter als Mannschaft zusammenwachsen und uns mit internationalen Klasseteams messen. Drei Wochen vor dem Spiel in Nordirland findet dann am 21. August in Fürth die Generalprobe gegen Irland statt.

Frage: Dies alles vermittelt den Eindruck einer klaren Konzeption, nach der Sie vorgehen.

Dieter Eilts: Natürlich haben wir die. Direkt nach dem Aus in den Play-off-Spielen gegen England haben wir mit dem Aufbau einer neuen U 21 begonnen. Die U 21 ist nicht das Ende des Junioren-, sondern der Anfang des Seniorenbereichs. Wir tragen viele Maßnahmen in die U 21, die sich bei der A-Mannschaft bewährt haben. So gehören zu meinem Stab nun auch zwei Fitnesstrainer. Gemeinsam mit Spielern werden eigene Videoanalysen erstellt. Sicher kommen auch einmal Elemente aus der Sportpsychologie hinzu oder auch eine Medienschulung.

Frage: Wie werden die Ideen von den Spielern aufgenommen?

Dieter Eilts: Durchweg gut. Weil sie erkennen, dass wir ihnen für ihre persönliche Entwicklung einen Schub geben möchten und können. Davon profitieren sie ja nicht nur in der DFB-Auswahl, sondern auch in ihren Klubs, die wir regelmäßig über unsere Aktivitäten und Maßnahmen informieren und uns mit ihnen absprechen. Die Spieler kommen gerne zu uns und freuen sich, in der U 21 anzutreten.

Frage: Ist es für Sie nicht ein Widerspruch, einerseits erfolgreich zu sein mit der U 21, andererseits aber auch Rücksicht nehmen zu müssen auf Interessen der A-Mannschaft oder der Vereine?

Dieter Eilts: Bei der Nominierung von U 21-Aufgeboten müssen viele Aspekte beachtet werden. Dazu zählt die jeweilige individuelle Belastung der Spieler natürlich genauso wie die aktuelle Situation des Vereins. Auf meine Planungen wirken sich beispielsweise auch ein Trainerwechsel oder andere personelle Veränderungen in einem Klub aus. Hier finden sich in den Absprachen mit den Vereinstrainern aber immer passende Lösungen. Auch als Zulieferer für die A-Nationalmannschaft wollen wir künftig unserer Rolle gerecht werden, wie wir es in der Vergangenheit schon getan haben. Unsere eigenen sportlichen Ziele, wie aktuell die EM-Qualifikation, haben wir trotzdem.

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Frage: Wie beurteilen Sie generell die Situation im Nachwuchsbereich?

Dieter Eilts: Sehr gut, mir ist überhaupt nicht bange. Es wird flächendeckend sehr viel getan für den Nachwuchs. Die Bundesliga-Leistungszentren und DFB-Stützpunkte sind vorbildlich und bringen viele hoffnungsvolle Talente hervor. Auch die Kollegen in der Bundesliga und 2. Bundesliga setzen auf die jüngere Generation. So erhalten die jungen Spieler frühzeitig viel Spielpraxis auf höchstem Niveau.

Frage: Was fasziniert Sie an der Arbeit mit Nachwuchsspielern?

Dieter Eilts: Mir macht es riesig Spaß, jungen Spielern in ihrer persönlichen Entwicklung behilflich zu sein und die Erfahrungen, die ich selbst habe sammeln können, weiterzugeben.

Frage: Seit Juli 2003 sind Sie beim DFB als Trainer tätig, die U 21 trainieren Sie seit fast drei Jahren. Was war in dieser Zeit Ihr schönstes Erlebnis, was die größte Enttäuschung?

Dieter Eilts: Mein schönstes Erlebnis als U 21-Trainer war die gelungene Qualifikation zur U 21-Europameisterschaft 2006 in Portugal durch die beiden Play-off-Spiele gegen die Tschechische Republik. Mit der Endrunde selbst ist dann auch meine größte Enttäuschung verbunden: das bittere Ausscheiden aus dem Turnier. Vor allem die Umstände, die im lezten Gruppenspiel zum 0:1 gegen Portugal in der Schlussminute geführt haben, waren mehr als unglücklich - schon ein Unentschieden hätte fürs EM-Halbfinale gereicht.