Dieter Eilts: "Alle kommen sehr gerne zur U 21"

Dieter Eilts redet nicht gern über sich selbst. Wenn der Europameister von 1996 auf seine fast makellose Bilanz von neun Siegen und drei Unentschieden in zwölf Spielen als Trainer der `U21'-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angesprochen wird, sagt er nur trocken: "Das ist die Bilanz der Mannschaft." In einem Geschäft voller Eitelkeiten eine wohltuende Aussage.

Dennoch hat der Erfolg der deutschen Junioren in der Qualifikation zur Europameisterschaft-Endrunde 2006 (25. Mai bis 6. Juni), die mit den Achtelfinalspielen gegen Tschechien am Freitag in Uherski Hradiste (20 Uhr/live bei Eurosport) und am darauffolgenden Dienstag in Leverkusen (18 Uhr/live bei Eurosport) in die entscheidende Phase tritt, natürlich maßgeblich mit der Person Dieter Eilts zu tun. "Er spricht viel mit uns", sagt zum Beispiel David Odonkor von Borussia Dortmund.

Die offizielle Berufs-Bezeichnung "Fußball-Lehrer" hat für den ehemaligen Meisterspieler von Werder Bremen eine zentrale Bedeutung: Er versteht sich nicht nur als Fachmann, sportliches Vorbild, sondern vor allem auch als Pädagoge. "Der erzieherische Einfluss ist vorhanden. Zum Beispiel gibt es bestimmte Zeiten, an die sich alle zu halten haben. Oder das Essen beginnt erst, wenn alle da sind. Und, man steht erst dann auf, wenn der Letzte fertig ist", erklärt Eilts, der einst in Bremen "Ostfriesen-Alemao" gerufen wurde.

Diese Grundlagen menschlichen Umgangs sind für den 31-maligen Nationalspieler die Basis für eine sportliche Gemeinschaft, für eine funktionierende Einheit. "Die Spieler haben viel Achtung und Respekt voreinander. Sie kommen sehr gerne zur U 21. Jeder ist bereit, für den anderen einzuspringen und zu kämpfen. Die Mannschaft hat Freude am Spiel, das sieht man", sagt der 40-Jährige.

Zum erzieherischen Auftrag gehört für Eilts zum Beispiel auch die Bildung. Den Erfolg der südamerikanischen oder afrikanischen Nationen im Nachwuchsbereich bringt der Ex-Profi mit der `anderen Sozialstruktur' in Zusammenhang. Die jungen Menschen haben dort, so Eilts, die Möglichkeit, mit Fußball früh aus der Armut herauszukommen. "Dort ist die Schulausbildung nicht so groß. Darauf lege sehr ich viel wert. Das sage ich den Spielern", betonte Eilts.

Nachwuchsarbeit als Berufung

Die Nachwuchsarbeit ist für Dieter Eilts eine Berufung ("Talente sind unsere Zukunft"). Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn im Oktober 2001 arbeitete der gebürtige Ostfriese zunächst als Assistenzcoach, Scout und `Stand-by-Profi bei Werder Bremen.

Nach 19 Jahren Werder folgte der ehemalige Mittelfeldspieler dann dem Ruf des DFB und übernahm zunächst die U 19 und dann im August 2004 die U 21. Die ruhige, sachliche Art des Ostfriesen kommt bei der jungen Generation offenbar an. Mit seinen Erfolgen schwächt Dieter Eilts paradoxerweise im gleichen Zuge auch sein Team, wenn Jürgen Klinsmann auf den einen oder anderen Spieler zurückgreift: "Wenn ein Spieler den Sprung in die A-Nationalmannschaft schafft, dann soll man ihn doch lassen. Es ist für mich reizvoll zu sehen, wie ich das dann mit anderen Spielern hinbekomme."

Unlängst hat Eilts seinen Vertrag bis 2008 verlängert. Darüber hinaus mache er sich keine konkreten Gedanken. Die "Tagesarbeit" eines Vereinstrainer könne ihn auch reizen, aber: "Im Moment ist das mein Traumjob."

[sid]


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Dieter Eilts redet nicht gern über sich selbst. Wenn der Europameister von 1996 auf seine fast makellose Bilanz von neun Siegen und drei Unentschieden in zwölf Spielen als Trainer der `U21'-Junioren des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) angesprochen wird, sagt er nur trocken: "Das ist die Bilanz der Mannschaft." In einem Geschäft voller Eitelkeiten eine wohltuende
Aussage.



Dennoch hat der Erfolg der deutschen Junioren in der
Qualifikation zur Europameisterschaft-Endrunde 2006 (25. Mai bis 6. Juni), die mit den Achtelfinalspielen gegen Tschechien am Freitag in Uherski Hradiste (20 Uhr/live bei Eurosport) und am darauffolgenden
Dienstag in Leverkusen (18 Uhr/live bei Eurosport) in die entscheidende Phase tritt, natürlich maßgeblich mit der Person
Dieter Eilts zu tun. "Er spricht viel mit uns", sagt zum Beispiel
David Odonkor von Borussia Dortmund.



Die offizielle Berufs-Bezeichnung "Fußball-Lehrer" hat für
den ehemaligen Meisterspieler von Werder Bremen eine zentrale
Bedeutung: Er versteht sich nicht nur als Fachmann, sportliches
Vorbild, sondern vor allem auch als Pädagoge. "Der erzieherische
Einfluss ist vorhanden. Zum Beispiel gibt es bestimmte Zeiten, an
die sich alle zu halten haben. Oder das Essen beginnt erst, wenn
alle da sind. Und, man steht erst dann auf, wenn der Letzte fertig ist", erklärt Eilts, der einst in Bremen "Ostfriesen-Alemao" gerufen wurde.



Diese Grundlagen menschlichen Umgangs sind für den 31-maligen
Nationalspieler die Basis für eine sportliche Gemeinschaft, für
eine funktionierende Einheit. "Die Spieler haben viel Achtung und
Respekt voreinander. Sie kommen sehr gerne zur U 21. Jeder ist
bereit, für den anderen einzuspringen und zu kämpfen. Die
Mannschaft hat Freude am Spiel, das sieht man", sagt der
40-Jährige.



Zum erzieherischen Auftrag gehört für Eilts zum Beispiel auch
die Bildung. Den Erfolg der südamerikanischen oder afrikanischen
Nationen im Nachwuchsbereich bringt der Ex-Profi mit der `anderen
Sozialstruktur' in Zusammenhang. Die jungen Menschen haben dort, so Eilts, die Möglichkeit, mit Fußball früh aus der Armut
herauszukommen. "Dort ist die Schulausbildung nicht so groß. Darauf lege sehr ich viel wert. Das sage ich den Spielern", betonte Eilts.



[bild2]Nachwuchsarbeit als Berufung


Die Nachwuchsarbeit ist für Dieter Eilts eine Berufung
("Talente sind unsere Zukunft"). Nach Beendigung seiner aktiven
Laufbahn im Oktober 2001 arbeitete der gebürtige Ostfriese zunächst als Assistenzcoach, Scout und `Stand-by-Profi bei Werder Bremen.



Nach 19 Jahren Werder folgte der ehemalige Mittelfeldspieler dann
dem Ruf des DFB und übernahm zunächst die U 19 und dann im August
2004 die U 21. Die ruhige, sachliche Art des Ostfriesen kommt bei
der jungen Generation offenbar an. Mit seinen Erfolgen schwächt Dieter Eilts paradoxerweise im gleichen Zuge auch sein Team, wenn Jürgen Klinsmann auf den einen oder anderen Spieler zurückgreift: "Wenn ein Spieler den Sprung in die A-Nationalmannschaft schafft, dann soll man ihn doch lassen. Es ist für mich reizvoll zu sehen, wie ich das dann mit anderen Spielern hinbekomme."



Unlängst hat Eilts seinen Vertrag bis 2008 verlängert. Darüber
hinaus mache er sich keine konkreten Gedanken. Die "Tagesarbeit"
eines Vereinstrainer könne ihn auch reizen, aber: "Im Moment ist
das mein Traumjob."