"Die WM bekommt ihr internationales Gesicht"

600 Gäste im Frankfurter Congress Center, mehr als 200 Medienvertreter und Millionen Zuschauer vor dem Bildschirm weltweit werden am heutigen Montag (ab 19.25 Uhr, live im ZDF) die offizielle Auslosung zur FIFA Frauen-WM 2011 miterleben.

Zwölf weitere Teams werden in die vier von Deutschland (A), USA (B), Japan (C) und Brasilien (D) jeweils als gesetzte Köpfe angeführten Gruppen gelost. Damit erhält der Spielplan der ersten Frauen-Weltmeisterschaft auf deutschem Boden seine konkreten Konturen.

Im DFB.de Gespräch der Woche redet OK-Präsidentin Steffi Jones mit OK-Redakteur David Noemi über ihre Vorfreude auf die Ziehung, den Ticketverkauf und die bevorstehende „Welcome Tour“ in die 15 qualifizierten Nationen.

DFB.de: Die Endrundenauslosung gilt als Highlight auf dem Weg zur WM. Was können wir vom heutigen Tag erwarten?

Steffi Jones: Die Auslosung ist ein absoluter Meilenstein. Nicht zuletzt durch die Liveübertragung im ZDF wird die Frauen-WM bei Millionen Fans präsent sein. Übrigens nicht nur in Deutschland. Die Bilder werden in 200 Länder gesendet. Damit betreten wir internationales Parkett, die WM bekommt ihr internationales Gesicht. Zudem werden wir neben zahlreichen Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft zum ersten Mal auch Vertreter der 16 Teams, darunter 15 Nationaltrainer, bei uns begrüßen. Selbstverständlich lautet auch unser Ziel, die organisatorische Herausforderung zu bewältigen. Eine reibungslose, geräuschlose Organisation ist das Fundament, auf dem wir eine stimmungsvolle Bühne bauen möchten.

DFB.de: Mit welcher Botschaft möchten Sie in die internationale Phase der Frauen-WM 2011 starten?

Jones: Es ist der Anspruch unseres Organisationskomitees, dass die WM auch auf internationaler Ebene eine Signalwirkung für den gesamten Frauenfußball haben wird und 2011 neue Maßstäbe setzt. Das erwarten nicht nur wir selbst von uns, das erwartet auch die FIFA. Sonst hätten wir womöglich den Zuschlag gar nicht bekommen. Die WM soll die Initialzündung sein, um weltweit zu zeigen, welch fantastischer Sport der Frauenfußball ist. Mit der Auslosung können wir den ersten Schritt machen. Beim Turnier selbst soll dann der Funke der Begeisterung aus voll besetzten Stadien ins ganze Land, letztlich in die ganze Welt getragen werden.

DFB.de: Welche Paarungen wünschen Sie sich für heute?

Jones: Es gibt viele mögliche Traumpaarungen. Schließlich sind alle Teams aus den Top-Ten der FIFA-Weltrangliste dabei. Eines ist sicher: Alle neun Spielorte können sich auf spannende Begegnungen freuen, denn überall werden Spitzenmannschaften antreten. Dass die USA bis zum letzten Moment um die Qualifikation zur WM bangen musste, ist ein Beweis dafür, dass die Leistungsdichte im Frauenfußball definitiv enger geworden ist. Jeder kann jeden schlagen, was aus Sicht der Fans eine traumhafte Konstellation bietet.

DFB.de: Über 350.000 Tickets wurden bereits verkauft. Wie viele Karten will das OK bis zum Jahresende absetzen?

Jones: Sobald die Paarungen heute Abend feststehen, werden Kontingente für alle WM-Spiele, inklusive des Eröffnungsspiels und des Finales, auf der offiziellen Plattform FIFA.com/deutschland2011 unter dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ frei geschaltet. Daher würde ich den Fans empfehlen, nicht zu lange zu zögern und sich die Tickets direkt nach der Veranstaltung zu sichern. Es würde mich sehr freuen, wenn wir bis Ende des Jahres bei 400.000 verkauften Tickets stehen.

DFB.de: Bei den vergangenen beiden Länderspielen der Frauen-Nationalmannschaft in Wolfsburg und Leverkusen blieb die Anzahl der Zuschauer unter den Erwartungen. Wie bewerten Sie diese Zahlen im Hinblick auf den WM-Ticketverkauf?

Jones: Das wirft uns nicht zurück, im Gegenteil. Es bestätigt uns in unserer realistischen Einschätzung, dass der Frauenfußball insgesamt und auch die Frauen-WM keine Selbstläufer sind. Die beiden Länderspiele in Wolfsburg und Leverkusen ändern dennoch nichts an dem positiven Trend der Zuschauerentwicklung bei Spielen unserer Frauen-Nationalmannschaft. Man kann diese einzelnen Spiele zum Abschluss eines Jahres sicher nicht vergleichen mit dem, was im Sommer 2011 vor uns liegt. Eine Fußball-Weltmeisterschaft mit ihrem einzigartigen internationalen und stimmungsvollen Flair ist sowohl aus sportlicher als auch aus atmosphärischer Sicht etwas ganz Besonderes. Das darf man sich nicht entgehen lassen. Ein ganz enormer Vorteil ist doch auch, dass vom 26. Juni bis zum 17. Juli 2011 fußballfreie Zeit in ganz Europa herrscht. Eine Fußball-WM im eigenen Land werden wir alle so schnell nicht mehr erleben.

DFB.de: Bleibt es Ihr Ziel, ausverkaufte Stadien bei allen Spielen der Frauen-WM 2011 zu vermelden?

Jones: Ja, natürlich. Bereits bei der U 20-Frauen-WM haben wir gesehen, dass Frauenfußball eine große Begeisterung auslösen kann. Wer hätte gedacht, dass über 20.000 Zuschauer das Spiel Mexiko gegen Korea in Dresden besuchen würden? Wir sollten auch nicht vergessen, dass unsere Frauen-Nationalmannschaft in Frankfurt, Sinsheim und Augsburg bereits vor jeweils nahezu ausverkauften Stadien gespielt hat. Ich bleibe zuversichtlich. Bester Beleg für meinen Optimismus sind doch die bislang 350.000 verkauften WM-Tickets.

DFB.de: Am 8. Dezember starten Sie mit einem kleinen Team die „Welcome Tour“ der FIFA und des OK zu den 15 qualifizierten Nationen. Was ist dabei Ihre Zielsetzung?

Jones: Deutschland hat sich durch die WM 2006 als hervorragender Gastgeber präsentiert. Durch diese neuerliche „Welcome Tour“ haben wir die Möglichkeit, diesem gastfreundschaftlichen Bild unseres Landes gerecht zu werden. Diesmal mit dem Frauenfußball als Aushängeschild. Gleichzeitig aber - und das ist im Vergleich zu 2006 der neue Ansatz - möchten wir durch den direkten Austausch mit den jeweils für den Frauenfußball Verantwortlichen vor Ort konkrete Maßnahmen besprechen und gemeinsam überlegen, wie wir dort einen Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Sports leisten könnten. Wir machen also "Grass-Roots-Arbeit". Ich freue mich darauf und kann es kaum erwarten, bis es am 8. Dezember in Sidney, wo die Reise von Franz Beckenbauer 2006 geendet hat, für uns losgeht. Der Kreis schließt sich.

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600 Gäste im Frankfurter Congress Center, mehr als 200 Medienvertreter und Millionen Zuschauer vor dem Bildschirm weltweit werden am heutigen Montag (ab 19.25 Uhr, live im ZDF) die offizielle Auslosung zur FIFA Frauen-WM 2011 miterleben.

Zwölf weitere Teams werden in die vier von Deutschland (A), USA (B), Japan (C) und Brasilien (D) jeweils als gesetzte Köpfe angeführten Gruppen gelost. Damit erhält der Spielplan der ersten Frauen-Weltmeisterschaft auf deutschem Boden seine konkreten Konturen.

Im DFB.de Gespräch der Woche redet OK-Präsidentin Steffi Jones mit OK-Redakteur David Noemi über ihre Vorfreude auf die Ziehung, den Ticketverkauf und die bevorstehende „Welcome Tour“ in die 15 qualifizierten Nationen.

DFB.de: Die Endrundenauslosung gilt als Highlight auf dem Weg zur WM. Was können wir vom heutigen Tag erwarten?

Steffi Jones: Die Auslosung ist ein absoluter Meilenstein. Nicht zuletzt durch die Liveübertragung im ZDF wird die Frauen-WM bei Millionen Fans präsent sein. Übrigens nicht nur in Deutschland. Die Bilder werden in 200 Länder gesendet. Damit betreten wir internationales Parkett, die WM bekommt ihr internationales Gesicht. Zudem werden wir neben zahlreichen Gästen aus Sport, Politik und Wirtschaft zum ersten Mal auch Vertreter der 16 Teams, darunter 15 Nationaltrainer, bei uns begrüßen. Selbstverständlich lautet auch unser Ziel, die organisatorische Herausforderung zu bewältigen. Eine reibungslose, geräuschlose Organisation ist das Fundament, auf dem wir eine stimmungsvolle Bühne bauen möchten.

DFB.de: Mit welcher Botschaft möchten Sie in die internationale Phase der Frauen-WM 2011 starten?

Jones: Es ist der Anspruch unseres Organisationskomitees, dass die WM auch auf internationaler Ebene eine Signalwirkung für den gesamten Frauenfußball haben wird und 2011 neue Maßstäbe setzt. Das erwarten nicht nur wir selbst von uns, das erwartet auch die FIFA. Sonst hätten wir womöglich den Zuschlag gar nicht bekommen. Die WM soll die Initialzündung sein, um weltweit zu zeigen, welch fantastischer Sport der Frauenfußball ist. Mit der Auslosung können wir den ersten Schritt machen. Beim Turnier selbst soll dann der Funke der Begeisterung aus voll besetzten Stadien ins ganze Land, letztlich in die ganze Welt getragen werden.

DFB.de: Welche Paarungen wünschen Sie sich für heute?

Jones: Es gibt viele mögliche Traumpaarungen. Schließlich sind alle Teams aus den Top-Ten der FIFA-Weltrangliste dabei. Eines ist sicher: Alle neun Spielorte können sich auf spannende Begegnungen freuen, denn überall werden Spitzenmannschaften antreten. Dass die USA bis zum letzten Moment um die Qualifikation zur WM bangen musste, ist ein Beweis dafür, dass die Leistungsdichte im Frauenfußball definitiv enger geworden ist. Jeder kann jeden schlagen, was aus Sicht der Fans eine traumhafte Konstellation bietet.

DFB.de: Über 350.000 Tickets wurden bereits verkauft. Wie viele Karten will das OK bis zum Jahresende absetzen?

Jones: Sobald die Paarungen heute Abend feststehen, werden Kontingente für alle WM-Spiele, inklusive des Eröffnungsspiels und des Finales, auf der offiziellen Plattform FIFA.com/deutschland2011 unter dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“ frei geschaltet. Daher würde ich den Fans empfehlen, nicht zu lange zu zögern und sich die Tickets direkt nach der Veranstaltung zu sichern. Es würde mich sehr freuen, wenn wir bis Ende des Jahres bei 400.000 verkauften Tickets stehen.

DFB.de: Bei den vergangenen beiden Länderspielen der Frauen-Nationalmannschaft in Wolfsburg und Leverkusen blieb die Anzahl der Zuschauer unter den Erwartungen. Wie bewerten Sie diese Zahlen im Hinblick auf den WM-Ticketverkauf?

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Jones: Das wirft uns nicht zurück, im Gegenteil. Es bestätigt uns in unserer realistischen Einschätzung, dass der Frauenfußball insgesamt und auch die Frauen-WM keine Selbstläufer sind. Die beiden Länderspiele in Wolfsburg und Leverkusen ändern dennoch nichts an dem positiven Trend der Zuschauerentwicklung bei Spielen unserer Frauen-Nationalmannschaft. Man kann diese einzelnen Spiele zum Abschluss eines Jahres sicher nicht vergleichen mit dem, was im Sommer 2011 vor uns liegt. Eine Fußball-Weltmeisterschaft mit ihrem einzigartigen internationalen und stimmungsvollen Flair ist sowohl aus sportlicher als auch aus atmosphärischer Sicht etwas ganz Besonderes. Das darf man sich nicht entgehen lassen. Ein ganz enormer Vorteil ist doch auch, dass vom 26. Juni bis zum 17. Juli 2011 fußballfreie Zeit in ganz Europa herrscht. Eine Fußball-WM im eigenen Land werden wir alle so schnell nicht mehr erleben.

DFB.de: Bleibt es Ihr Ziel, ausverkaufte Stadien bei allen Spielen der Frauen-WM 2011 zu vermelden?

Jones: Ja, natürlich. Bereits bei der U 20-Frauen-WM haben wir gesehen, dass Frauenfußball eine große Begeisterung auslösen kann. Wer hätte gedacht, dass über 20.000 Zuschauer das Spiel Mexiko gegen Korea in Dresden besuchen würden? Wir sollten auch nicht vergessen, dass unsere Frauen-Nationalmannschaft in Frankfurt, Sinsheim und Augsburg bereits vor jeweils nahezu ausverkauften Stadien gespielt hat. Ich bleibe zuversichtlich. Bester Beleg für meinen Optimismus sind doch die bislang 350.000 verkauften WM-Tickets.

DFB.de: Am 8. Dezember starten Sie mit einem kleinen Team die „Welcome Tour“ der FIFA und des OK zu den 15 qualifizierten Nationen. Was ist dabei Ihre Zielsetzung?

Jones: Deutschland hat sich durch die WM 2006 als hervorragender Gastgeber präsentiert. Durch diese neuerliche „Welcome Tour“ haben wir die Möglichkeit, diesem gastfreundschaftlichen Bild unseres Landes gerecht zu werden. Diesmal mit dem Frauenfußball als Aushängeschild. Gleichzeitig aber - und das ist im Vergleich zu 2006 der neue Ansatz - möchten wir durch den direkten Austausch mit den jeweils für den Frauenfußball Verantwortlichen vor Ort konkrete Maßnahmen besprechen und gemeinsam überlegen, wie wir dort einen Beitrag zur Weiterentwicklung unseres Sports leisten könnten. Wir machen also "Grass-Roots-Arbeit". Ich freue mich darauf und kann es kaum erwarten, bis es am 8. Dezember in Sidney, wo die Reise von Franz Beckenbauer 2006 geendet hat, für uns losgeht. Der Kreis schließt sich.