"Die Tage waren bis obenhin vollgepackt"

U 16-Cheftrainer Michael Prus und U 17-Cheftrainer Christian Wück waren als Aktive beide zur etwa gleichen Zeit in der Bundesliga aktiv. Prus für den FC Schalke 04, Wück für die Knappen-Freunde des 1. FC Nürnberg. 30 Jahre später stehen beide immer noch auf den gleichen Plätzen, diesmal aber als Cheftrainer deutscher Juniorennationalmannschaften im Trainingslager in Pinatar. Über die Zeit dort sprachen sie im DFB.de-Interview.

DFB.de: Trainingslager stehen auch immer für schweißtreibende Tage. Mal ehrlich: Wer hat seine Jungs härter rangenommen?

Christian Wück: Ich denke, das war wohl ich. Es ist aber auch logisch, dass wir mit der U 17 aufgrund ihrer körperlichen Entwicklung intensiver arbeiten können. Dennoch haben wir nach der Winterpause nicht gleich voll belastet, sondern Rücksicht auf den individuellen Stand der Spieler genommen.

Michael Prus: Für die U 16-Junioren ist das Wintertrainingslager traditionell das erste, das sie mit dem DFB erleben. Das ist schon etwas Besonderes. An sich war unsere Herangehensweise auch ähnlich, nur haben wir den Jungs eben früher die erste Pause gegönnt. Wichtig ist immer, das Pensum und die Intensität an die regelmäßigen Belastungsabfragen anzupassen.

DFB.de: Was macht für Sie diese Konstellation so reizvoll?

Wück: Das wir endlich mal richtig Zeit mit den Jungs verbringen können. Die Mannschaft elf Tage am Stück bei sich zu haben - etwas Wertvolleres gibt es gar nicht. So können wir uns auch Dingen neben dem Platz widmen. Wir haben Vorträge zu Ernährung und Schlaf gehört und unsere Teamidentität anhand eines eigens vertonten Videos erarbeitet. So konnten wir Trainer- und Funktionsteam sowie die Mannschaft näher zusammenbringen. Dadurch ist uns der nächste Schritt gelungen, um bei der Eliterunde im März als starke Einheit aufzutreten.

Prus: Auch wir haben die Möglichkeit sehr genossen, so lange beisammen zu sein. Gerade in der U 16 geht es darum, sich mit den Jungs noch einmal vertraut zu machen. Gleichzeitig ist die gemeinsame Zeit für meine Spieler wertvoll. Wenn sie dem älteren Jahrgang über die Schulter schauen, können sie die noch fehlenden Unterschiede ausmachen. Das ist immer so eine Mischung aus Ehrfurcht und Anreiz, dort auch hinkommen zu wollen. Ein riesiger Vorteil ist, dass alle unsere weiteren U-Trainer und Experten vor Ort waren und in beiden Mannschaften gearbeitet haben. Die Rahmenbedingungen vor Ort haben sich bewährt.

DFB.de: Der U 16-Jahrgang ist ja auch eine Vorbereitung auf die Zeit in der U 17. Können die Spieler aus dem älteren Jahrgang nicht schon als kleine Vorbilder dienen?

Prus: Absolut, das ist einer der Vorteile der gemeinsamen Zeit. Christian hat bereits von der höheren Intensität in der U 17 gesprochen. Diese zu erleben, tut den U 16-Jungs gut, da sie so wissen, dass noch einiges auf ihrem Weg auf sie zukommt, wenn sie im nächsten Jahr wieder hier dabei sein wollen. Jeder will Pflichtspiele wie die in der Elite- oder Endrunde absolvieren.

DFB.de: Kann man trotz der unterschiedlichen Ausgangssituationen ähnlich gelagerte Inhalte auf den Platz bringen?

Wück: Ja, das kann man, und das war auch unsere Aufgabe im Vorfeld des Trainingslagers. Dafür haben sich beide Trainerteams zusammen eingeschlossen und die Trainingspläne abgestimmt. Hier ging es vor allem auch darum, die weiteren mitgereisten Experten bestmöglich zu nutzen. Wenn das Gros der Trainer bei mir war, ist Michael in mannschaftstaktische Inhalte gegangen und umgekehrt. Teilweise waren wir mit bis zu sieben Trainern auf dem Platz. Um das wieder zusammenzuführen, ​braucht es viel Planung. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir uns laut allen Beteiligten hier auch noch einmal weiterentwickelt.

Prus: Genau. Diese Absprachen sind sowohl bei den Trainern als auch bei den Jungs gut angekommen. Gerade die Spieler haben herausgestellt, wie viel Input sie durch die individuelle Betreuung der vielen Trainer bekommen haben.

DFB.de: Konnten Sie die Zeit an so einem herrlichen Ort wie Pinatar auch abseits des Platzes abends einmal genießen?

Wück: Wenn man nicht zu müde ist, ja. Ich für meinen Teil war das und deshalb auch immer einer der Ersten im Bett. Trotzdem hat man in diesen Tagen so unglaublich viel Austausch mit den Kollegen, wie sonst zu keiner Zeit im Jahr. Zwangsläufig kommt man so auch einmal in den privaten Dialog. Natürlich ist uns stets bewusst, weshalb wir hier sind. Die Tage waren alle bis obenhin vollgepackt, gerade für die Jungs, die auch ihre schulischen Verpflichtungen haben. Leider war dann der einzige freie Tag auch der Tag, an dem das Wetter nicht mitgespielt hat.

Prus: Es gibt pro Tag auch immer unterschiedlich intensive Phasen, die man nutzen kann, um in den Dialog zu gehen, das Fitnessstudio zu nutzen oder einen Lauf zu machen. Die Aktivitäten wie unsere Strandolympiade haben Spieler und Staff immer gemeinsam erlebt. So sind wir auch nochmal enger zusammengewachsen.

DFB.de: Die U 17 hat zunächst klar gegen England gewonnen und dann klar verloren. Welche Schlüsse kann man daraus ziehen?

Wück: Ich fand die externen Reaktionen sehr interessant. Nach den ersten fünf Minuten und den drei frühen Toren im ersten Spiel waren wir gefühlt schon Europameister. Dann verlieren wir ein paar Tage später klar, und alles, was wir machen, ist katastrophal. Wir können beide Ergebnisse gut einordnen. Auch wenn es gegen England ging, sollten beide Spiele dazu dienen, unsere Trainingsleistungen zu bestätigen. Deswegen konnten wir auch jeweils wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der Leistungsstärke und Dichte des Jahrgangs ziehen. Die Ausschläge nach oben und unten waren natürlich extrem. Durch sie wurde aber sehr klar, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um erfolgreich zu sein und was eben geschehen ist, als die Partie immer stärker in die andere Richtung gekippt ist. Man darf nicht vergessen, dass wir im zweiten Spiel auch am Ende intensiver Trainingstage waren.

DFB.de: Die U 16 hat gegen die U 17-Junioren aus Costa Rica noch ein spätes Unentschieden erreicht. Gilt für Sie ähnliches?

Prus: Wir hatten ja nur das eine Spiel und hatten uns im Vorfeld dazu entschieden, allen Jungs Spielzeit zu ermöglichen. Leider hatten wir vor dem Spiel einige verletzungsbedingte Ausfälle, wodurch es dann ganz gut gepasst hat und 20 fitte Feldspieler zur Verfügung standen. Durch die Komplettrotation war dann wie so häufig der Spielfluss nach der Pause vorbei und wir sind recht einfach in Rückstand geraten. Die späte Reaktion zeigt die Moral der Truppe, auch wenn gegen Costa Rica schon ein Sieg möglich gewesen wäre. Dafür waren wir aber nicht konsequent genug und haben zu oft mitgeholfen, Gegentore zu bekommen. Jedes Spiel auf diesem Niveau und gegen so unkonventionelle Gegner tut aber gut.

DFB.de: Wie stark haben Sie beide denn generell die Jahrgänge unter und über sich im Blick?

Prus: Wir scouten beide viel in den gleichen Gefilden. Unsere U 16-Spieler sind häufig schon in der U 17-Bundesliga aktiv, in der eben auch ein Großteil der Spieler von Christian zu Hause ist. Sehen wir einen von diesen Jungs spielen, geben wir unsere Beobachtungen natürlich weiter.

DFB.de: Schaut man bei so einem Trainingslager nicht auch mal zum anderen hinüber und wünscht sich den ein oder anderen zu sich rüber?

Wück: Diese Blicke gibt es natürlich, und wir unterhalten uns auch in allen Altersstufen darüber. Irgendwann verschwimmen diese Altersgrenzen immer mehr. Das Hochziehen sollte auf internationalem Niveau aber eine Ausnahme für absolute Toptalente bleiben. Ich denke auch nicht, dass es im Jahrgang 2006 keine Alternativen geben würde, sollte bei uns jemand ausfallen.

Prus: Andersherum ist es ja sowieso unmöglich. Ich sehe aber schon die Mannschaft von Christian und denke mir: Puh, hoffentlich sind wir nächstes Jahr auf dem Niveau. Er hat da schon zwei, drei Jungs, die jeder Mannschaft und Nation guttun würden. Wir freuen uns, wenn so talentierte Spieler immer wieder bereit sind, ihre Leistung abzurufen.

Wück: Und auch dieses Mal sind wir wie jedes Jahr erstaunt, wie groß die Unterschiede und Leistungssprünge innerhalb dieses einen Jahres sind. In dieser Zeit passiert so viel, weswegen es so wichtig ist, dass die Jungs gerade dann Training auf höchstem Niveau erfahren. Den 15 bis 17 Jahre alten Spielern Input mitzugeben, bringt sie enorm weiter.

DFB.de: Wie bereits erwähnt, kennen sich die Jungs untereinander oft. Wie sah das Miteinander aus?

Prus: Es gab wirklich nicht so viel Freizeit, auch aufgrund der Verpflichtungen außerhalb des Platzes. Trotzdem ist man selbstverständlich häufiger aufeinandergetroffen und hat dann im Hotel beispielsweise mal eine Runde Tischtennis gespielt.

DFB.de: Stürmer Wück und Verteidiger Prus. Sind Sie beide auf dem Feld eigentlich mal aufeinandergetroffen?

Prus: Ich kann und will dazu nichts sagen. (lacht)

Wück: Ich glaube, der Michael hat in Diensten der Schalker einen Handelfmeter gegen den 1. FC Nürnberg verursacht. Er streitet aber bis heute ab, damals mit der Hand am Ball gewesen zu sein. Ich durfte damals leider noch nicht schießen, verwandelt wurde er aber glücklicherweise. (Anm. d. Red.: Sergio Zarate verwandelte in der Saison 1993/1994 in der 62. Minute zum 2:1-Endstand für den 1. FCN)

[lh]

U 16-Cheftrainer Michael Prus und U 17-Cheftrainer Christian Wück waren als Aktive beide zur etwa gleichen Zeit in der Bundesliga aktiv. Prus für den FC Schalke 04, Wück für die Knappen-Freunde des 1. FC Nürnberg. 30 Jahre später stehen beide immer noch auf den gleichen Plätzen, diesmal aber als Cheftrainer deutscher Juniorennationalmannschaften im Trainingslager in Pinatar. Über die Zeit dort sprachen sie im DFB.de-Interview.

DFB.de: Trainingslager stehen auch immer für schweißtreibende Tage. Mal ehrlich: Wer hat seine Jungs härter rangenommen?

Christian Wück: Ich denke, das war wohl ich. Es ist aber auch logisch, dass wir mit der U 17 aufgrund ihrer körperlichen Entwicklung intensiver arbeiten können. Dennoch haben wir nach der Winterpause nicht gleich voll belastet, sondern Rücksicht auf den individuellen Stand der Spieler genommen.

Michael Prus: Für die U 16-Junioren ist das Wintertrainingslager traditionell das erste, das sie mit dem DFB erleben. Das ist schon etwas Besonderes. An sich war unsere Herangehensweise auch ähnlich, nur haben wir den Jungs eben früher die erste Pause gegönnt. Wichtig ist immer, das Pensum und die Intensität an die regelmäßigen Belastungsabfragen anzupassen.

DFB.de: Was macht für Sie diese Konstellation so reizvoll?

Wück: Das wir endlich mal richtig Zeit mit den Jungs verbringen können. Die Mannschaft elf Tage am Stück bei sich zu haben - etwas Wertvolleres gibt es gar nicht. So können wir uns auch Dingen neben dem Platz widmen. Wir haben Vorträge zu Ernährung und Schlaf gehört und unsere Teamidentität anhand eines eigens vertonten Videos erarbeitet. So konnten wir Trainer- und Funktionsteam sowie die Mannschaft näher zusammenbringen. Dadurch ist uns der nächste Schritt gelungen, um bei der Eliterunde im März als starke Einheit aufzutreten.

Prus: Auch wir haben die Möglichkeit sehr genossen, so lange beisammen zu sein. Gerade in der U 16 geht es darum, sich mit den Jungs noch einmal vertraut zu machen. Gleichzeitig ist die gemeinsame Zeit für meine Spieler wertvoll. Wenn sie dem älteren Jahrgang über die Schulter schauen, können sie die noch fehlenden Unterschiede ausmachen. Das ist immer so eine Mischung aus Ehrfurcht und Anreiz, dort auch hinkommen zu wollen. Ein riesiger Vorteil ist, dass alle unsere weiteren U-Trainer und Experten vor Ort waren und in beiden Mannschaften gearbeitet haben. Die Rahmenbedingungen vor Ort haben sich bewährt.

DFB.de: Der U 16-Jahrgang ist ja auch eine Vorbereitung auf die Zeit in der U 17. Können die Spieler aus dem älteren Jahrgang nicht schon als kleine Vorbilder dienen?

Prus: Absolut, das ist einer der Vorteile der gemeinsamen Zeit. Christian hat bereits von der höheren Intensität in der U 17 gesprochen. Diese zu erleben, tut den U 16-Jungs gut, da sie so wissen, dass noch einiges auf ihrem Weg auf sie zukommt, wenn sie im nächsten Jahr wieder hier dabei sein wollen. Jeder will Pflichtspiele wie die in der Elite- oder Endrunde absolvieren.

DFB.de: Kann man trotz der unterschiedlichen Ausgangssituationen ähnlich gelagerte Inhalte auf den Platz bringen?

Wück: Ja, das kann man, und das war auch unsere Aufgabe im Vorfeld des Trainingslagers. Dafür haben sich beide Trainerteams zusammen eingeschlossen und die Trainingspläne abgestimmt. Hier ging es vor allem auch darum, die weiteren mitgereisten Experten bestmöglich zu nutzen. Wenn das Gros der Trainer bei mir war, ist Michael in mannschaftstaktische Inhalte gegangen und umgekehrt. Teilweise waren wir mit bis zu sieben Trainern auf dem Platz. Um das wieder zusammenzuführen, ​braucht es viel Planung. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir uns laut allen Beteiligten hier auch noch einmal weiterentwickelt.

Prus: Genau. Diese Absprachen sind sowohl bei den Trainern als auch bei den Jungs gut angekommen. Gerade die Spieler haben herausgestellt, wie viel Input sie durch die individuelle Betreuung der vielen Trainer bekommen haben.

DFB.de: Konnten Sie die Zeit an so einem herrlichen Ort wie Pinatar auch abseits des Platzes abends einmal genießen?

Wück: Wenn man nicht zu müde ist, ja. Ich für meinen Teil war das und deshalb auch immer einer der Ersten im Bett. Trotzdem hat man in diesen Tagen so unglaublich viel Austausch mit den Kollegen, wie sonst zu keiner Zeit im Jahr. Zwangsläufig kommt man so auch einmal in den privaten Dialog. Natürlich ist uns stets bewusst, weshalb wir hier sind. Die Tage waren alle bis obenhin vollgepackt, gerade für die Jungs, die auch ihre schulischen Verpflichtungen haben. Leider war dann der einzige freie Tag auch der Tag, an dem das Wetter nicht mitgespielt hat.

Prus: Es gibt pro Tag auch immer unterschiedlich intensive Phasen, die man nutzen kann, um in den Dialog zu gehen, das Fitnessstudio zu nutzen oder einen Lauf zu machen. Die Aktivitäten wie unsere Strandolympiade haben Spieler und Staff immer gemeinsam erlebt. So sind wir auch nochmal enger zusammengewachsen.

DFB.de: Die U 17 hat zunächst klar gegen England gewonnen und dann klar verloren. Welche Schlüsse kann man daraus ziehen?

Wück: Ich fand die externen Reaktionen sehr interessant. Nach den ersten fünf Minuten und den drei frühen Toren im ersten Spiel waren wir gefühlt schon Europameister. Dann verlieren wir ein paar Tage später klar, und alles, was wir machen, ist katastrophal. Wir können beide Ergebnisse gut einordnen. Auch wenn es gegen England ging, sollten beide Spiele dazu dienen, unsere Trainingsleistungen zu bestätigen. Deswegen konnten wir auch jeweils wichtige Erkenntnisse hinsichtlich der Leistungsstärke und Dichte des Jahrgangs ziehen. Die Ausschläge nach oben und unten waren natürlich extrem. Durch sie wurde aber sehr klar, an welchen Stellschrauben gedreht werden muss, um erfolgreich zu sein und was eben geschehen ist, als die Partie immer stärker in die andere Richtung gekippt ist. Man darf nicht vergessen, dass wir im zweiten Spiel auch am Ende intensiver Trainingstage waren.

DFB.de: Die U 16 hat gegen die U 17-Junioren aus Costa Rica noch ein spätes Unentschieden erreicht. Gilt für Sie ähnliches?

Prus: Wir hatten ja nur das eine Spiel und hatten uns im Vorfeld dazu entschieden, allen Jungs Spielzeit zu ermöglichen. Leider hatten wir vor dem Spiel einige verletzungsbedingte Ausfälle, wodurch es dann ganz gut gepasst hat und 20 fitte Feldspieler zur Verfügung standen. Durch die Komplettrotation war dann wie so häufig der Spielfluss nach der Pause vorbei und wir sind recht einfach in Rückstand geraten. Die späte Reaktion zeigt die Moral der Truppe, auch wenn gegen Costa Rica schon ein Sieg möglich gewesen wäre. Dafür waren wir aber nicht konsequent genug und haben zu oft mitgeholfen, Gegentore zu bekommen. Jedes Spiel auf diesem Niveau und gegen so unkonventionelle Gegner tut aber gut.

DFB.de: Wie stark haben Sie beide denn generell die Jahrgänge unter und über sich im Blick?

Prus: Wir scouten beide viel in den gleichen Gefilden. Unsere U 16-Spieler sind häufig schon in der U 17-Bundesliga aktiv, in der eben auch ein Großteil der Spieler von Christian zu Hause ist. Sehen wir einen von diesen Jungs spielen, geben wir unsere Beobachtungen natürlich weiter.

DFB.de: Schaut man bei so einem Trainingslager nicht auch mal zum anderen hinüber und wünscht sich den ein oder anderen zu sich rüber?

Wück: Diese Blicke gibt es natürlich, und wir unterhalten uns auch in allen Altersstufen darüber. Irgendwann verschwimmen diese Altersgrenzen immer mehr. Das Hochziehen sollte auf internationalem Niveau aber eine Ausnahme für absolute Toptalente bleiben. Ich denke auch nicht, dass es im Jahrgang 2006 keine Alternativen geben würde, sollte bei uns jemand ausfallen.

Prus: Andersherum ist es ja sowieso unmöglich. Ich sehe aber schon die Mannschaft von Christian und denke mir: Puh, hoffentlich sind wir nächstes Jahr auf dem Niveau. Er hat da schon zwei, drei Jungs, die jeder Mannschaft und Nation guttun würden. Wir freuen uns, wenn so talentierte Spieler immer wieder bereit sind, ihre Leistung abzurufen.

Wück: Und auch dieses Mal sind wir wie jedes Jahr erstaunt, wie groß die Unterschiede und Leistungssprünge innerhalb dieses einen Jahres sind. In dieser Zeit passiert so viel, weswegen es so wichtig ist, dass die Jungs gerade dann Training auf höchstem Niveau erfahren. Den 15 bis 17 Jahre alten Spielern Input mitzugeben, bringt sie enorm weiter.

DFB.de: Wie bereits erwähnt, kennen sich die Jungs untereinander oft. Wie sah das Miteinander aus?

Prus: Es gab wirklich nicht so viel Freizeit, auch aufgrund der Verpflichtungen außerhalb des Platzes. Trotzdem ist man selbstverständlich häufiger aufeinandergetroffen und hat dann im Hotel beispielsweise mal eine Runde Tischtennis gespielt.

DFB.de: Stürmer Wück und Verteidiger Prus. Sind Sie beide auf dem Feld eigentlich mal aufeinandergetroffen?

Prus: Ich kann und will dazu nichts sagen. (lacht)

Wück: Ich glaube, der Michael hat in Diensten der Schalker einen Handelfmeter gegen den 1. FC Nürnberg verursacht. Er streitet aber bis heute ab, damals mit der Hand am Ball gewesen zu sein. Ich durfte damals leider noch nicht schießen, verwandelt wurde er aber glücklicherweise. (Anm. d. Red.: Sergio Zarate verwandelte in der Saison 1993/1994 in der 62. Minute zum 2:1-Endstand für den 1. FCN)

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