"Die Pandemie ist eine große Herausforderung gewesen"

DFB-Vizepräsident Peter Frymuth, Tom Eilers, Vorsitzender Ausschuss 3. Liga, und Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH, haben sich in einer Medienrunde zu den Ergebnissen des Saisonreports 2020/2021 und der aktuellen Entwicklung der 3. Liga geäußert. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Peter Frymuth über...

... die Situation der 3. Liga: In den vergangenen Monaten fallen viele Probleme und Themen auf, die die 3. Liga und den Fußball insgesamt betreffen. Die Pandemie ist auch für die 3. Liga eine große Herausforderung gewesen, und das wird sich noch weiterziehen. Der Blick zurück ist sehr wichtig, weil deutlich wird, dass manche Vorbereitungen und Maßnahmen schon getroffen sind und greifen werden. Auch im Rahmen der Pandemie sind Entwicklungen festzustellen, die positiv sind. Natürlich ist es ein Nackenschlag, wenn dann eine Mannschaft in einer Saison aus dem Spielbetrieb ausscheidet, wie jetzt geschehen. Die Verantwortung liegt letztlich beim Verein selbst. Der Großteil der Vereine agiert sehr seriös und wird leider durch so eine Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen. Ich bin trotz dieser Situation sehr optimistisch, dass es zu einer weiteren Stabilisierung der 3. Liga kommen wird. 

... den Imageschaden durch den Rückzug von Türkgücü: Der Unmut und die Betroffenheit sind bei mir sehr groß, weil ich aufgrund meiner Vita sehr gut nachvollziehen kann, wie der Großteil der Vereine versucht, Sportliches und Finanzielles in Einklang zu bringen.

Tom Eilers über...

... die vergangene Saison 2020/2021: Das Zulassungsverfahren fiel in den Beginn der Pandemie und war von erheblicher Unsicherheit geprägt. Vor diesem Hintergrund muss man die Saison bewerten. Wir haben es in der Saison 2020/2021 gemeinsam mit den Klubs geschafft, dass alle innerhalb der Regeln gut durchgekommen sind. Trotz des Insolvenzantrags des KFC Uerdingen konnte der Spielbetrieb vollständig durchgeführt werden. Die Klubs haben das in der letzten Saison sehr gut gemacht. Ich möchte die vielen Investoren und Unterstützer erwähnen, die loyal und ohne großes Brimborium unterstützt haben. Es ist mir wichtig, das herauszustellen – und nicht nur die negativen Beispiele. 

... das Zulassungsverfahren: Um es mit einer Metapher zu erklären: Das Zulassungsverfahren ist das Verkehrsschild, das vor der Kurve steht. Es regelt, was man machen soll. Wenn die Geschwindigkeit nicht eingehalten wird, kann man den, der aus der Kurve fliegt, nicht mehr retten. Wir müssen prüfen, welche Bodenschwellen möglicherweise noch eingezogen werden können, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Die Aufgabe ist: Wie können wir besser feststellen, wenn eine fehlende Plausibilität besteht? Das Verfahren als solches ist detailliert geregelt, es hilft, die wirtschaftlichen Möglichkeiten auszuloten. Das ist Ziel des Verfahrens. Wir müssen uns eher über die Vorbereitung Gedanken machen, nicht über die Art der Sanktionen. 

... die 50+1-Regel: Die Regel stellt sicher, dass der Klub die Mehrheit für die Entscheidungsfindungen behält. Es gibt viele Klubs, die unter Einhaltung der Regel Investoren aktiviert haben, die meist dem Klub oder dem regionalen Umfeld verbunden sind und Geld in den Fußball geben. Dass das an gewisser Stelle zu einer faktischen Mitbestimmung führen kann, ist klar, aber die Regelung soll verhindern, dass dies über die Maßen geschieht. Die 50+1-Regel ist geeignet, Grenzen zu ziehen. Sie verhindert aber nicht, dass die Klubs in Abhängigkeit geraten können. 

Manuel Hartmann über....

... die wichtigsten Ergebnisse des Saisonreports 2020/2021: Grundsätzlich ist eine positive Gesamtentwicklung zu erkennen, die kontinuierlich um die 200 Millionen Euro Gesamtertrag erbringt. Es ist ein Trend, der sich in den letzten Spielzeiten zu stabilisieren scheint. Wir hatten eine deutliche Verschiebung im Vergleich zu den Vorjahren. Die Spielerträge sind wegen der Coronabeschränkungen eingebrochen, bei den Werbeerträgen gab es aus demselben Grund einen leichten Rückgang, die Erträge aus medialen Quellen sind stabil geblieben, deutlich angestiegen sind die sonstigen Erträge, die beispielweise Coronahilfen und Merchandising umfassen und die Fehlbeträge teils aufgefangen haben. Die Entwicklung des Gesamtaufwands bleibt auf hohem Niveau bei insgesamt leichtem Rückgang. Die Steigerung im Bereich der Personalaufwendungen für den Spielbetrieb stimmt uns ein wenig nachdenklich. Der Trend scheint da weiter nach oben zu gehen, das haben die Vereine aber selbst in der Hand. Das durchschnittliche Eigenkapital ist erfreulicherweise im zweiten Jahr in Folge positiv, wir hoffen, diesen Trend fortsetzen zu können.

[dfb]

DFB-Vizepräsident Peter Frymuth, Tom Eilers, Vorsitzender Ausschuss 3. Liga, und Manuel Hartmann, Geschäftsführer Spielbetrieb der DFB GmbH, haben sich in einer Medienrunde zu den Ergebnissen des Saisonreports 2020/2021 und der aktuellen Entwicklung der 3. Liga geäußert. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Peter Frymuth über...

... die Situation der 3. Liga: In den vergangenen Monaten fallen viele Probleme und Themen auf, die die 3. Liga und den Fußball insgesamt betreffen. Die Pandemie ist auch für die 3. Liga eine große Herausforderung gewesen, und das wird sich noch weiterziehen. Der Blick zurück ist sehr wichtig, weil deutlich wird, dass manche Vorbereitungen und Maßnahmen schon getroffen sind und greifen werden. Auch im Rahmen der Pandemie sind Entwicklungen festzustellen, die positiv sind. Natürlich ist es ein Nackenschlag, wenn dann eine Mannschaft in einer Saison aus dem Spielbetrieb ausscheidet, wie jetzt geschehen. Die Verantwortung liegt letztlich beim Verein selbst. Der Großteil der Vereine agiert sehr seriös und wird leider durch so eine Entwicklung in Mitleidenschaft gezogen. Ich bin trotz dieser Situation sehr optimistisch, dass es zu einer weiteren Stabilisierung der 3. Liga kommen wird. 

... den Imageschaden durch den Rückzug von Türkgücü: Der Unmut und die Betroffenheit sind bei mir sehr groß, weil ich aufgrund meiner Vita sehr gut nachvollziehen kann, wie der Großteil der Vereine versucht, Sportliches und Finanzielles in Einklang zu bringen.

Tom Eilers über...

... die vergangene Saison 2020/2021: Das Zulassungsverfahren fiel in den Beginn der Pandemie und war von erheblicher Unsicherheit geprägt. Vor diesem Hintergrund muss man die Saison bewerten. Wir haben es in der Saison 2020/2021 gemeinsam mit den Klubs geschafft, dass alle innerhalb der Regeln gut durchgekommen sind. Trotz des Insolvenzantrags des KFC Uerdingen konnte der Spielbetrieb vollständig durchgeführt werden. Die Klubs haben das in der letzten Saison sehr gut gemacht. Ich möchte die vielen Investoren und Unterstützer erwähnen, die loyal und ohne großes Brimborium unterstützt haben. Es ist mir wichtig, das herauszustellen – und nicht nur die negativen Beispiele. 

... das Zulassungsverfahren: Um es mit einer Metapher zu erklären: Das Zulassungsverfahren ist das Verkehrsschild, das vor der Kurve steht. Es regelt, was man machen soll. Wenn die Geschwindigkeit nicht eingehalten wird, kann man den, der aus der Kurve fliegt, nicht mehr retten. Wir müssen prüfen, welche Bodenschwellen möglicherweise noch eingezogen werden können, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Die Aufgabe ist: Wie können wir besser feststellen, wenn eine fehlende Plausibilität besteht? Das Verfahren als solches ist detailliert geregelt, es hilft, die wirtschaftlichen Möglichkeiten auszuloten. Das ist Ziel des Verfahrens. Wir müssen uns eher über die Vorbereitung Gedanken machen, nicht über die Art der Sanktionen. 

... die 50+1-Regel: Die Regel stellt sicher, dass der Klub die Mehrheit für die Entscheidungsfindungen behält. Es gibt viele Klubs, die unter Einhaltung der Regel Investoren aktiviert haben, die meist dem Klub oder dem regionalen Umfeld verbunden sind und Geld in den Fußball geben. Dass das an gewisser Stelle zu einer faktischen Mitbestimmung führen kann, ist klar, aber die Regelung soll verhindern, dass dies über die Maßen geschieht. Die 50+1-Regel ist geeignet, Grenzen zu ziehen. Sie verhindert aber nicht, dass die Klubs in Abhängigkeit geraten können. 

Manuel Hartmann über....

... die wichtigsten Ergebnisse des Saisonreports 2020/2021: Grundsätzlich ist eine positive Gesamtentwicklung zu erkennen, die kontinuierlich um die 200 Millionen Euro Gesamtertrag erbringt. Es ist ein Trend, der sich in den letzten Spielzeiten zu stabilisieren scheint. Wir hatten eine deutliche Verschiebung im Vergleich zu den Vorjahren. Die Spielerträge sind wegen der Coronabeschränkungen eingebrochen, bei den Werbeerträgen gab es aus demselben Grund einen leichten Rückgang, die Erträge aus medialen Quellen sind stabil geblieben, deutlich angestiegen sind die sonstigen Erträge, die beispielweise Coronahilfen und Merchandising umfassen und die Fehlbeträge teils aufgefangen haben. Die Entwicklung des Gesamtaufwands bleibt auf hohem Niveau bei insgesamt leichtem Rückgang. Die Steigerung im Bereich der Personalaufwendungen für den Spielbetrieb stimmt uns ein wenig nachdenklich. Der Trend scheint da weiter nach oben zu gehen, das haben die Vereine aber selbst in der Hand. Das durchschnittliche Eigenkapital ist erfreulicherweise im zweiten Jahr in Folge positiv, wir hoffen, diesen Trend fortsetzen zu können.

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