Die Neidharts: Das erste Familienduell

Der Familienfrieden steht zwar nicht auf dem Spiel. Dennoch hat das Duell in der 3. Liga zwischen dem Aufsteiger SV Meppen und den Sportfreunden Lotte am heutigen Freitag (ab 19 Uhr, live bei Telekom Sport) für die Fußballer-Familie Neidhart große Bedeutung. Zum ersten Mal treffen Christian Neidhart, Trainer und Sportlicher Leiter des ehemaligen Zweitligisten aus Meppen, sowie sein Sohn Nico Neidhart, der bei den Sportfreunden in der Defensive spielt, in einem Pflichtspiel aufeinander. "Das ist schon etwas Besonderes und keine Begegnung wie jede andere", sagt Nico Neidhart im Gespräch mit DFB.de.

"Geschenke" an die Verwandtschaft wollen weder der 49 Jahre alte Vater Christian noch der 23-jährige Sohn Nico verteilen. "Wir beide werden versuchen, das Bestmögliche für unser Team herauszuholen", stellt Christian Neidhart klar - und Nico ergänzt. "Jeder schaut auf sich und will gewinnen. Dass ein Familienmitglied auf der anderen Seite steht, muss man ausblenden."

Unterschiedliche Meinungen bei Freundschaftsspiel

In einem Freundschaftsspiel vor einigen Jahren - Meppen spielte noch in der Regionalliga Nord - waren Vater und Sohn kurzzeitig nicht ganz so gut aufeinander zu sprechen. Nico, schon damals im Sportfreunde-Trikot, war im Strafraum gefallen, der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. "Meiner Meinung nach ist Nico da zu leicht zu Fall gekommen. Das habe ich ihm auch noch auf dem Platz gesagt", erinnert sich Christian Neidhart, dessen Filius freilich auf den Unparteiischen verweist: "Wenn er pfeift, dann war es auch ein Strafstoß. Den haben wir im Anschluss übrigens verschossen."

Abseits des Platzes verstehen sich Christian und Nico Neidhart blendend. Kaum ein Tag vergeht, an dem beide nicht miteinander telefonieren. Seit einigen Wochen ist auch die räumliche Distanz in wenigen Minuten überbrückbar. Christian Neidhart und seine Frau Birgit sind nach Gaste-Hasbergen gezogen, einem Nachbardorf von Lotte, wo Nico wohnt.

Vater Christian schneidet mit SVM besser ab

Rein tabellarisch hat Christian Neidhart, der bereits seit 2013 beim SVM an der Seitenlinie steht, aktuell die Nase vorn. Als Aufsteiger belegt Meppen mit 49 Punkten einen durchaus beachtlichen neunten Rang. Neun Punkte und fünf Plätze dahinter rangieren die Sportfreunde, die aber ebenfalls so gut wie sicher für eine weitere Saison in der 3. Liga planen können.

Nico Neidhart selbst konnte zum erneuten Klassenverbleib nicht den Beitrag leisten, den er sich gewünscht hätte. Ende September hatte sich der Außenbahnspieler, der beim VfL Osnabrück ausgebildet wurde, einen komplizierten Kahnbeinbruch zugezogen. Die Folge: Rund sechs Monate Pause. Deshalb verpasste er auch das erste Aufeinandertreffen der beiden Vereine während der Hinserie in Lotte (2:2).

Nico hofft auf Startelf-Comeback in Meppen

Erst vor einigen Tagen gab der 23-Jährige im Spiel bei der SG Sonnenhof Großaspach (1:1) sein Kurz-Comeback. Auch beim jüngsten 1:0 über das Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt wurde er eingewechselt. "Es fühlt sich von Tag zu Tag besser an", sagt Nico Neidhart, der heute selbstverständlich auf seine Rückkehr in die Startelf hofft. "Ich habe mich im Training so gut es ging angeboten. Die Entscheidung muss nun Trainer Andreas Golombek treffen."

Kurz nach seiner Verletzung hatten die Ärzte Nico Neidhart wenig Hoffnung auf ein Comeback noch in dieser Saison gemacht. "Damit wollte ich mich aber nicht so ohne Weiteres abfinden", meint der Defensivspieler, der nach seiner Operation bei einem Spezialisten in Münster hart dafür gearbeitet hat, so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukehren. "Die Reha war hart. Vor allem hat mir unsere Physiotherapeutin Melanie Hubert auf dem Weg zurück sehr geholfen. Sie hat großen Anteil daran, dass ich weit vor dem ursprünglichen Zeitplan liege."

Vier Trainer innerhalb einer Saison ein Novum

Während Vater Christian mit dem SV Meppen eine Saison hinlegte, in der die Vokabel "Abstiegsgefahr" so gut wie ein Fremdwort war, mussten Nico und die Sportfreunde phasenweise kräftig zittern. Der Durchbruch gelang erst unter dem aktuellen Trainer Andreas Golombek, der nach Ismail Atalan, Oscar Corrochano und Marc Fascher bereits der vierte Sportfreunde-Trainer in dieser Spielzeit ist.

"Ich hatte zuvor in meiner Profilaufbahn noch gar keinen Trainerwechsel erlebt", so Nico Neidhart. "Deshalb war das für mich schon besonders kurios. Klar, die Wechsel haben jetzt nicht unbedingt für ruhiges Arbeiten gesorgt. Doch die Mannschaft hat stets zusammengehalten und das insgesamt gut weggesteckt."

Zukunft bei Sportfreunden Lotte noch offen

Ob Nico Neidhart auch in der kommenden Saison für die Sportfreunde Lotte aufläuft, ist noch nicht entschieden. Sein Vertrag läuft aus. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich in Lotte sehr wohl fühle. Hier kennt fast jeder jeden. Ich mag dieses familiäre Umfeld. Erste Gespräche gab es auch schon. Ich denke, dass meine Zukunft in ein paar Wochen feststehen wird", meint der Linksverteidiger.

Zunächst gilt die Konzentration aber dem heutigen Vergleich mit Meppen und dem Vater-Sohn-Duell. Für wen ist eigentlich Ehefrau und Mutter Birgit? Die Antwort kommt sowohl von Vater Christian als auch von Sohn Nico wie aus der Pistole geschossen: "Ich hoffe doch für mich."

[mspw]

Der Familienfrieden steht zwar nicht auf dem Spiel. Dennoch hat das Duell in der 3. Liga zwischen dem Aufsteiger SV Meppen und den Sportfreunden Lotte am heutigen Freitag (ab 19 Uhr, live bei Telekom Sport) für die Fußballer-Familie Neidhart große Bedeutung. Zum ersten Mal treffen Christian Neidhart, Trainer und Sportlicher Leiter des ehemaligen Zweitligisten aus Meppen, sowie sein Sohn Nico Neidhart, der bei den Sportfreunden in der Defensive spielt, in einem Pflichtspiel aufeinander. "Das ist schon etwas Besonderes und keine Begegnung wie jede andere", sagt Nico Neidhart im Gespräch mit DFB.de.

"Geschenke" an die Verwandtschaft wollen weder der 49 Jahre alte Vater Christian noch der 23-jährige Sohn Nico verteilen. "Wir beide werden versuchen, das Bestmögliche für unser Team herauszuholen", stellt Christian Neidhart klar - und Nico ergänzt. "Jeder schaut auf sich und will gewinnen. Dass ein Familienmitglied auf der anderen Seite steht, muss man ausblenden."

Unterschiedliche Meinungen bei Freundschaftsspiel

In einem Freundschaftsspiel vor einigen Jahren - Meppen spielte noch in der Regionalliga Nord - waren Vater und Sohn kurzzeitig nicht ganz so gut aufeinander zu sprechen. Nico, schon damals im Sportfreunde-Trikot, war im Strafraum gefallen, der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. "Meiner Meinung nach ist Nico da zu leicht zu Fall gekommen. Das habe ich ihm auch noch auf dem Platz gesagt", erinnert sich Christian Neidhart, dessen Filius freilich auf den Unparteiischen verweist: "Wenn er pfeift, dann war es auch ein Strafstoß. Den haben wir im Anschluss übrigens verschossen."

Abseits des Platzes verstehen sich Christian und Nico Neidhart blendend. Kaum ein Tag vergeht, an dem beide nicht miteinander telefonieren. Seit einigen Wochen ist auch die räumliche Distanz in wenigen Minuten überbrückbar. Christian Neidhart und seine Frau Birgit sind nach Gaste-Hasbergen gezogen, einem Nachbardorf von Lotte, wo Nico wohnt.

Vater Christian schneidet mit SVM besser ab

Rein tabellarisch hat Christian Neidhart, der bereits seit 2013 beim SVM an der Seitenlinie steht, aktuell die Nase vorn. Als Aufsteiger belegt Meppen mit 49 Punkten einen durchaus beachtlichen neunten Rang. Neun Punkte und fünf Plätze dahinter rangieren die Sportfreunde, die aber ebenfalls so gut wie sicher für eine weitere Saison in der 3. Liga planen können.

Nico Neidhart selbst konnte zum erneuten Klassenverbleib nicht den Beitrag leisten, den er sich gewünscht hätte. Ende September hatte sich der Außenbahnspieler, der beim VfL Osnabrück ausgebildet wurde, einen komplizierten Kahnbeinbruch zugezogen. Die Folge: Rund sechs Monate Pause. Deshalb verpasste er auch das erste Aufeinandertreffen der beiden Vereine während der Hinserie in Lotte (2:2).

Nico hofft auf Startelf-Comeback in Meppen

Erst vor einigen Tagen gab der 23-Jährige im Spiel bei der SG Sonnenhof Großaspach (1:1) sein Kurz-Comeback. Auch beim jüngsten 1:0 über das Schlusslicht Rot-Weiß Erfurt wurde er eingewechselt. "Es fühlt sich von Tag zu Tag besser an", sagt Nico Neidhart, der heute selbstverständlich auf seine Rückkehr in die Startelf hofft. "Ich habe mich im Training so gut es ging angeboten. Die Entscheidung muss nun Trainer Andreas Golombek treffen."

Kurz nach seiner Verletzung hatten die Ärzte Nico Neidhart wenig Hoffnung auf ein Comeback noch in dieser Saison gemacht. "Damit wollte ich mich aber nicht so ohne Weiteres abfinden", meint der Defensivspieler, der nach seiner Operation bei einem Spezialisten in Münster hart dafür gearbeitet hat, so schnell wie möglich auf den Platz zurückzukehren. "Die Reha war hart. Vor allem hat mir unsere Physiotherapeutin Melanie Hubert auf dem Weg zurück sehr geholfen. Sie hat großen Anteil daran, dass ich weit vor dem ursprünglichen Zeitplan liege."

Vier Trainer innerhalb einer Saison ein Novum

Während Vater Christian mit dem SV Meppen eine Saison hinlegte, in der die Vokabel "Abstiegsgefahr" so gut wie ein Fremdwort war, mussten Nico und die Sportfreunde phasenweise kräftig zittern. Der Durchbruch gelang erst unter dem aktuellen Trainer Andreas Golombek, der nach Ismail Atalan, Oscar Corrochano und Marc Fascher bereits der vierte Sportfreunde-Trainer in dieser Spielzeit ist.

"Ich hatte zuvor in meiner Profilaufbahn noch gar keinen Trainerwechsel erlebt", so Nico Neidhart. "Deshalb war das für mich schon besonders kurios. Klar, die Wechsel haben jetzt nicht unbedingt für ruhiges Arbeiten gesorgt. Doch die Mannschaft hat stets zusammengehalten und das insgesamt gut weggesteckt."

Zukunft bei Sportfreunden Lotte noch offen

Ob Nico Neidhart auch in der kommenden Saison für die Sportfreunde Lotte aufläuft, ist noch nicht entschieden. Sein Vertrag läuft aus. "Es ist kein Geheimnis, dass ich mich in Lotte sehr wohl fühle. Hier kennt fast jeder jeden. Ich mag dieses familiäre Umfeld. Erste Gespräche gab es auch schon. Ich denke, dass meine Zukunft in ein paar Wochen feststehen wird", meint der Linksverteidiger.

Zunächst gilt die Konzentration aber dem heutigen Vergleich mit Meppen und dem Vater-Sohn-Duell. Für wen ist eigentlich Ehefrau und Mutter Birgit? Die Antwort kommt sowohl von Vater Christian als auch von Sohn Nico wie aus der Pistole geschossen: "Ich hoffe doch für mich."

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