Die deutschen Gruppengegner im Porträt

Bei der Europameisterschaft 2008 (7. bis 29. Juni) spielt die deutsche Nationalmannschaft in der Gruppe B gegen Gastgeber Österreich, Kroatien und Polen. Die deutschen Vorrundengegner im Porträt.

Österreich

Erstmals startet eine österreichische Fußball-Nationalmannschaft bei einer EM-Endrunde. Mit dem 3:2 im Länderspiel Mitte Oktober gegen die Elfenbeinküste von Trainer Ulli Stielike feierte die Mannschaft von Teamchef Josef Hickersberger den ersten Länderspielsieg seit einem Jahr.

Die letzten Auftritte auf der großen internationalen Bühne hatte Österreich bei den WM-Turnieren. Zuletzt war man bei der Endrunde 1998 in Frankreich vertreten, scheiterte jedoch in der Vorrunde.

Duelle mit Deutschland hatten stets ihre besondere Brisanz. In bester Erinnerung ist der fast schon historische 3:2-Erfolg von Cordoba bei der WM 1978 in Argentinien und das nicht minder legendäre 1:0 der DFB-Auswahl in Gijon bei der WM 1982 in Spanien. Der letzte Vergleich zwischen beiden Mannschaften resultiert vom 18. August 2004, den Deutschland mit 3:1 in Wien gewann. Damals feierte Jürgen Klinsmann sein Debüt als deutscher Bundestrainer.

Verband: Österreichischer Fußballbund (OFB).- Trainer: Josef Hickersberger. - Erfolge: WM-Dritter 1954. - WM-Teilnahmen (7): 1934, 1954, 1958, 1978, 1982, 1990, 1998. - EM-Teilnahmen (1): 2008. - Bilanz gegen Deutschland: 33 Spiele, 8 Siege, 6 Unentschieden, 19 Niederlagen, 51:72 Tore. - Letztes Duell: 18. August 2004 in Wien (1:3). - FIFA-Weltrangliste: Platz 91 (Stand: November 2007)

Ein Video-Interview mit Österreichs Teamchef Josef Hickersberger finden Sie hier.

Kroatien

An Kroatien hat die deutsche Nationalmannschaft zumindest in der EM-Geschichte nur gute Erinnerungen. Auf dem Weg zum Titel 1996 schlug die Mannschaft von Berti Vogts das Team um Stürmerstar Davor Suker im Viertelfinale mit 2:1. Vier Jahre später konnte sich die junge Nation nicht qualifizieren. Dafür war das Team 2004 in Portugal wieder bei der Endrunde, scheiterte aber in der Vorrunde.

Die Kroaten gelten als derzeit bestes Team aus dem ehemaligen Jugoslawien und qualifizierten sich als Erster der Gruppe E für die Endrunde. Dabei schaltete die Mannschaft des früheren Karlsruher Profis Slaven Bilic mit einem 3:2-Sieg im Wembley-Stadion sogar England aus und verhalf Russland als Gruppenzweiten zur Endrunden-Teilnahme. Aus der Bundesliga trugen sich Mladen Petric (Borussia Dortmund) und Ivica Olic (Hamburger SV) in die Torschützenliste ein.

Das letzte Duell gegen die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) datiert vom 18. Februar 2004, als Deutschland in Split 2:1 gewann. Die bisher einzige Niederlage erlitt die DFB-Auswahl im WM-Viertelfinale 1998 beim 0:3 in Lyon.

Verband: Hrvatski Nogometni Savez (HNS). - Trainer: Slaven Bilic. - Erfolge: WM-Dritter 1998, Viertelfinale EM 1996 - WM-Teilnahmen (3): 1998, 2002, 2006. - EM-Teilnahmen (2): 1996, 2008 - - Bilanz gegen Deutschland: 7 Spiele, 1 Sieg, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen, 8:17 Tore. - Letztes Duell: 18. Februar 2004 in Split (1:2). - FIFA-Weltrangliste: Platz 10 (Stand: November 2007)

Polen

Beim Gegner Polen werden immer wieder Erinnerungen an die Wasserschlacht von Frankfurt im Halbfinale der WM 1974 wach, als das DFB-Team gegen die immer noch herausragende Generation mit Stars wie Grzegorz Lato oder Andrzej Szarmach mit 1:0 gewann. Doch seit der Endrunde 2006 in Deutschland steht das Spiel gegen den Nachbarn für den Durchbruch bei der WM. Für DFB-Teammanager Oliver Bierhoff beeinflusste das 1:0 in Dortmund den weiteren Verlauf des Turniers maßgeblich.

Wichtigster Unterschied zum jüngsten WM-Endturnier ist bei den Polen der Wechsel in der sportlichen Leitung. Seit 2006 ist der Niederländer Leo Beenhakker der Nationaltrainer und Nachfolger von Pawel Janas. In einer starken Qualifikationsgruppe mit Portugal, Serbien und Finnland setzte sich Polen als bestes Team durch. Und das auch Dank des ehemaligen Bundesligaprofis Ebi Smolarek, der neun der 24 Tore in der Qualifikation erzielte.

Smolarek wechselte kurz nach Saisonbeginn von Borussia Dortmund zu Racing Santander. Zum polnischen Team gehören aus dem deutschen Fußball-Oberhaus Mittelfeldspieler Jacek Kryznowek (Wolfsburg), Jakub Blaszczykowski (Dortmund) und Lukasz Piszczek (Berlin). Oliver Bierhoff sieht aber Beenhakker als entscheidenden Faktor für die erfolgreiche Qualifikation: "Er ist eine große Persönlichkeit und hat große Erfahrung. Das ist bei einem Turnier für die Einstellung der Mannschaft ganz wichtig."

An Deutschland hat Beenhakker bei einem Großereignis allerdings schlechte Erinnerungen: Bei der WM 1990 schied er mittlerweile 65-Jährige als Bondscoach mit den Niederländern durch ein 1:2 im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister aus.

Verband: Polski Zwiazek Pilki Noznej (PZPN). - Trainer: Leo Beenhakker. - Erfolge: WM-Dritter 1974, 1982 - EM-Teilnahmen (1): 2008 - WM-Teilnahmen (7): 1938, 1974, 1978, 1982, 1986, 2002, 2006. - Bilanz gegen Deutschland: 15 Spiele, kein Sieg, 4 Unentschieden, 11 Niederlagen, 7:27 Tore. - Letztes Duell: 14. Juni 2006 in Dortmund (0:1, WM-Gruppenspiel). - FIFA-Weltrangliste: Platz 23 (Stand: November 2007)

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Bei der Europameisterschaft 2008 (7. bis 29. Juni) spielt die deutsche Nationalmannschaft in der Gruppe B gegen Gastgeber Österreich, Kroatien und Polen. Die deutschen Vorrundengegner im Porträt.

Österreich

Erstmals startet eine österreichische Fußball-Nationalmannschaft bei einer EM-Endrunde. Mit dem 3:2 im Länderspiel Mitte Oktober gegen die Elfenbeinküste von Trainer Ulli Stielike feierte die Mannschaft von Teamchef Josef Hickersberger den ersten Länderspielsieg seit einem Jahr.

Die letzten Auftritte auf der großen internationalen Bühne hatte Österreich bei den WM-Turnieren. Zuletzt war man bei der Endrunde 1998 in Frankreich vertreten, scheiterte jedoch in der Vorrunde.

Duelle mit Deutschland hatten stets ihre besondere Brisanz. In bester Erinnerung ist der fast schon historische 3:2-Erfolg von Cordoba bei der WM 1978 in Argentinien und das nicht minder legendäre 1:0 der DFB-Auswahl in Gijon bei der WM 1982 in Spanien. Der letzte Vergleich zwischen beiden Mannschaften resultiert vom 18. August 2004, den Deutschland mit 3:1 in Wien gewann. Damals feierte Jürgen Klinsmann sein Debüt als deutscher Bundestrainer.

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Verband: Österreichischer Fußballbund (OFB).- Trainer: Josef Hickersberger. - Erfolge: WM-Dritter 1954. - WM-Teilnahmen (7): 1934, 1954, 1958, 1978, 1982, 1990, 1998. - EM-Teilnahmen (1): 2008. - Bilanz gegen Deutschland: 33 Spiele, 8 Siege, 6 Unentschieden, 19 Niederlagen, 51:72 Tore. - Letztes Duell: 18. August 2004 in Wien (1:3). - FIFA-Weltrangliste: Platz 91 (Stand: November 2007)

Ein Video-Interview mit Österreichs Teamchef Josef Hickersberger finden Sie hier.

Kroatien

An Kroatien hat die deutsche Nationalmannschaft zumindest in der EM-Geschichte nur gute Erinnerungen. Auf dem Weg zum Titel 1996 schlug die Mannschaft von Berti Vogts das Team um Stürmerstar Davor Suker im Viertelfinale mit 2:1. Vier Jahre später konnte sich die junge Nation nicht qualifizieren. Dafür war das Team 2004 in Portugal wieder bei der Endrunde, scheiterte aber in der Vorrunde.

Die Kroaten gelten als derzeit bestes Team aus dem ehemaligen Jugoslawien und qualifizierten sich als Erster der Gruppe E für die Endrunde. Dabei schaltete die Mannschaft des früheren Karlsruher Profis Slaven Bilic mit einem 3:2-Sieg im Wembley-Stadion sogar England aus und verhalf Russland als Gruppenzweiten zur Endrunden-Teilnahme. Aus der Bundesliga trugen sich Mladen Petric (Borussia Dortmund) und Ivica Olic (Hamburger SV) in die Torschützenliste ein.

Das letzte Duell gegen die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) datiert vom 18. Februar 2004, als Deutschland in Split 2:1 gewann. Die bisher einzige Niederlage erlitt die DFB-Auswahl im WM-Viertelfinale 1998 beim 0:3 in Lyon.

Verband: Hrvatski Nogometni Savez (HNS). - Trainer: Slaven Bilic. - Erfolge: WM-Dritter 1998, Viertelfinale EM 1996 - WM-Teilnahmen (3): 1998, 2002, 2006. - EM-Teilnahmen (2): 1996, 2008 - - Bilanz gegen Deutschland: 7 Spiele, 1 Sieg, 1 Unentschieden, 5 Niederlagen, 8:17 Tore. - Letztes Duell: 18. Februar 2004 in Split (1:2). - FIFA-Weltrangliste: Platz 10 (Stand: November 2007)

Polen

Beim Gegner Polen werden immer wieder Erinnerungen an die Wasserschlacht von Frankfurt im Halbfinale der WM 1974 wach, als das DFB-Team gegen die immer noch herausragende Generation mit Stars wie Grzegorz Lato oder Andrzej Szarmach mit 1:0 gewann. Doch seit der Endrunde 2006 in Deutschland steht das Spiel gegen den Nachbarn für den Durchbruch bei der WM. Für DFB-Teammanager Oliver Bierhoff beeinflusste das 1:0 in Dortmund den weiteren Verlauf des Turniers maßgeblich.

Wichtigster Unterschied zum jüngsten WM-Endturnier ist bei den Polen der Wechsel in der sportlichen Leitung. Seit 2006 ist der Niederländer Leo Beenhakker der Nationaltrainer und Nachfolger von Pawel Janas. In einer starken Qualifikationsgruppe mit Portugal, Serbien und Finnland setzte sich Polen als bestes Team durch. Und das auch Dank des ehemaligen Bundesligaprofis Ebi Smolarek, der neun der 24 Tore in der Qualifikation erzielte.

Smolarek wechselte kurz nach Saisonbeginn von Borussia Dortmund zu Racing Santander. Zum polnischen Team gehören aus dem deutschen Fußball-Oberhaus Mittelfeldspieler Jacek Kryznowek (Wolfsburg), Jakub Blaszczykowski (Dortmund) und Lukasz Piszczek (Berlin). Oliver Bierhoff sieht aber Beenhakker als entscheidenden Faktor für die erfolgreiche Qualifikation: "Er ist eine große Persönlichkeit und hat große Erfahrung. Das ist bei einem Turnier für die Einstellung der Mannschaft ganz wichtig."

An Deutschland hat Beenhakker bei einem Großereignis allerdings schlechte Erinnerungen: Bei der WM 1990 schied er mittlerweile 65-Jährige als Bondscoach mit den Niederländern durch ein 1:2 im Achtelfinale gegen den späteren Weltmeister aus.

Verband: Polski Zwiazek Pilki Noznej (PZPN). - Trainer: Leo Beenhakker. - Erfolge: WM-Dritter 1974, 1982 - EM-Teilnahmen (1): 2008 - WM-Teilnahmen (7): 1938, 1974, 1978, 1982, 1986, 2002, 2006. - Bilanz gegen Deutschland: 15 Spiele, kein Sieg, 4 Unentschieden, 11 Niederlagen, 7:27 Tore. - Letztes Duell: 14. Juni 2006 in Dortmund (0:1, WM-Gruppenspiel). - FIFA-Weltrangliste: Platz 23 (Stand: November 2007)