Diane zur 2. Frauen-Bundesliga: "Es wird spannender und besser"

Aus zwei wird eins: Am 18. und 19. August startet die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga mit 14 Mannschaften in ihre Premierensaison. Aus den bisherigen beiden Staffeln Nord und Süd (jeweils zwölf Teams) wurde eine neue Spielklasse gebildet. DFB.de widmet sich im Rahmen einer Serie den 14 Gründungsmitgliedern der neuen 2. Frauen-Bundesliga. Heute im Fokus: Ex-Nationalspieler Taifour Diane, Cheftrainer beim 1. FC Saarbrücken.

Als Profi kam Taifour Diane für Alemannia Aachen und den 1. FC Saarbrücken zu 112 Einsätzen in der 2. Bundesliga. Für Bayer 04 Leverkusen war der 18-malige Nationalstürmer von Guinea auch einmal im Oberhaus am Ball. Bereits seit 2010 ist der 45-Jährige als Trainer tätig. Bemerkenswert: Diane betreute bereits Männer- und Frauenmannschaften. Beim 1. FC Saarbrücken ist er seit 2015 für das Frauenteam verantwortlich. Am Sonntag (ab 11 Uhr) starten die Saarländerinnen mit einem Heimspiel gegen den BV Cloppenburg in die Premierensaison der neuen eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga.

Im DFB.de-Interview spricht Taifour Diane mit Christian Knoth über die Ligareform, seine Titelfavoriten, Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball, sein großes Ziel als Trainer und die frühere Zusammenarbeit mit Christian Titz.

DFB.de: An diesem Wochenende beginnt die erste Saison der eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga. Wie bewerten Sie die Ligareform, Herr Diane?

Taifour Diane: Die Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga ist eine gute Idee und für den Frauenfußball eine klasse Sache. Die Liga ist nun stärker und interessanter. Außerdem fördert die Reform die Professionalität. Klar ist aber auch, dass der Aufwand für die Vereine durch die längeren Reisen und die Mehrzahl an Spielen größer wird. Es wird stressiger, vor allem aber spannender und besser.

DFB.de: In der zurückliegenden Spielzeit der ehemaligen Süd-Staffel der 2. Frauen-Bundesliga wurde Ihre Mannschaft Tabellenvierter. Wie lautet jetzt das Saisonziel?

Diane: Es ist schwierig, vor dem Start der ersten Saison in einer neuen Liga ein Saisonziel auszugeben. Wir möchten aber so weit wie möglich oben stehen. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte sollte unser Anspruch sein.

DFB.de: Wer sind Ihrer Meinung nach die größten Titelfavoriten?

Diane: Die zweiten Mannschaften der TSG Hoffenheim und des FC Bayern München waren in der vergangenen Saison im Süden das Maß aller Dinge. Ich gehe davon aus, dass sie auch jetzt wieder das Zeug dazu haben, ganz oben mitzuspielen. Auch die zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt wird ambitionierte Ziele verfolgen. Die Absteiger FF USV Jena und 1. FC Köln wollen sicher so schnell wie möglich wieder hoch ins Oberhaus. Grundsätzlich sollten wir aber erst einmal die ersten Spieltage abwarten. Erst dann kann man sagen, wer die besten Titelchancen besitzt.

DFB.de: Schon seit einigen Jahren sind Sie als Trainer der Frauenmannschaft beim FCS tätig. Auch nach Ihrem zwischenzeitlichen Engagement als Cheftrainer bei den Männern in der Regionalliga Südwest kehrten Sie zum Frauenteam zurück. Wie groß sind die Unterschiede zwischen der Arbeit im Männer- und Frauenfußball?

Diane: Gar nicht so groß, wie viele vielleicht denken. Die Trainingsinhalte und die Intensität bei den Einheiten sind durchaus vergleichbar. Auch die Mädels haben eine hohe Spielintelligenz und sind technisch gut ausgebildet. Außerdem trainieren wir viermal pro Woche unter professionellen Bedingungen. Ein Unterschied ist, dass der Männerfußball schneller und zweikampfbetonter ist und das Durchsetzungsvermögen größer ist.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, für immer Trainer im Frauenbereich zu bleiben oder möchten Sie irgendwann wieder in den Männerfußball wechseln?

Diane: Die Arbeit mit den Mädels bereitet mir sehr viel Spaß. Dennoch möchte ich schon irgendwann in den Männerfußball zurückkehren. Mein Ziel ist es, eines Tages die A-Nationalmannschaft von Guinea zu trainieren. Ich hätte auch jetzt schon nach Guinea wechseln können. Mir wurde ein Trainerjob bei der U 23-Mannschaft von Guinea angeboten. Allerdings habe ich mich dazu entschieden, vorerst in Saarbrücken zu bleiben, weil ich gerne im kommenden Jahr meine Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren würde. Nachdem ich dieses Jahr noch keinen Platz erhalten habe, werde ich mich erneut bewerben.

DFB.de: Ihre Anfänge im Trainerbereich machten Sie zunächst bei einem Saarbrücker Kreisligisten und dann als Co-Trainer von Christian Titz beim FC 08 Homburg. Was konnten Sie vom jetzigen Cheftrainer des Bundesligaabsteigers Hamburger SV lernen?

Diane: Vor allem im taktischen Bereich habe ich viel von Christian Titz gelernt. Er ist ein Taktikfuchs und arbeitet sehr akribisch. Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit in Homburg, in der wir unter anderem den Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga geschafft hatten. Wir haben immer noch Kontakt und schreiben hin und wieder. Dass er beim Hamburger SV die Chance erhalten hat, sich als Profitrainer zu beweisen, freut mich sehr.

DFB.de: Ist bei Ihrer Arbeit als Trainer auch ein wenig die Handschrift von Titz zu erkennen?

Diane: Ich habe mir schon ein paar Dinge abgeschaut, die ich in meine Trainingsarbeit einfließen lasse. Dazu zählt auch sein System in der Offensive, das mit schnellem Umschaltspiel und viel Bewegung zu tun hat. Der Angriff ist ihm immer sehr wichtig. Und auch ich als ehemaliger Mittelstürmer sage: Nicht nur die Defensive gewinnt Meisterschaften, sondern auch ein gefährlicher Angriff. (lacht)

[mspw]

Aus zwei wird eins: Am 18. und 19. August startet die eingleisige 2. Frauen-Bundesliga mit 14 Mannschaften in ihre Premierensaison. Aus den bisherigen beiden Staffeln Nord und Süd (jeweils zwölf Teams) wurde eine neue Spielklasse gebildet. DFB.de widmet sich im Rahmen einer Serie den 14 Gründungsmitgliedern der neuen 2. Frauen-Bundesliga. Heute im Fokus: Ex-Nationalspieler Taifour Diane, Cheftrainer beim 1. FC Saarbrücken.

Als Profi kam Taifour Diane für Alemannia Aachen und den 1. FC Saarbrücken zu 112 Einsätzen in der 2. Bundesliga. Für Bayer 04 Leverkusen war der 18-malige Nationalstürmer von Guinea auch einmal im Oberhaus am Ball. Bereits seit 2010 ist der 45-Jährige als Trainer tätig. Bemerkenswert: Diane betreute bereits Männer- und Frauenmannschaften. Beim 1. FC Saarbrücken ist er seit 2015 für das Frauenteam verantwortlich. Am Sonntag (ab 11 Uhr) starten die Saarländerinnen mit einem Heimspiel gegen den BV Cloppenburg in die Premierensaison der neuen eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga.

Im DFB.de-Interview spricht Taifour Diane mit Christian Knoth über die Ligareform, seine Titelfavoriten, Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball, sein großes Ziel als Trainer und die frühere Zusammenarbeit mit Christian Titz.

DFB.de: An diesem Wochenende beginnt die erste Saison der eingleisigen 2. Frauen-Bundesliga. Wie bewerten Sie die Ligareform, Herr Diane?

Taifour Diane: Die Einführung der eingleisigen 2. Bundesliga ist eine gute Idee und für den Frauenfußball eine klasse Sache. Die Liga ist nun stärker und interessanter. Außerdem fördert die Reform die Professionalität. Klar ist aber auch, dass der Aufwand für die Vereine durch die längeren Reisen und die Mehrzahl an Spielen größer wird. Es wird stressiger, vor allem aber spannender und besser.

DFB.de: In der zurückliegenden Spielzeit der ehemaligen Süd-Staffel der 2. Frauen-Bundesliga wurde Ihre Mannschaft Tabellenvierter. Wie lautet jetzt das Saisonziel?

Diane: Es ist schwierig, vor dem Start der ersten Saison in einer neuen Liga ein Saisonziel auszugeben. Wir möchten aber so weit wie möglich oben stehen. Ein Platz in der oberen Tabellenhälfte sollte unser Anspruch sein.

DFB.de: Wer sind Ihrer Meinung nach die größten Titelfavoriten?

Diane: Die zweiten Mannschaften der TSG Hoffenheim und des FC Bayern München waren in der vergangenen Saison im Süden das Maß aller Dinge. Ich gehe davon aus, dass sie auch jetzt wieder das Zeug dazu haben, ganz oben mitzuspielen. Auch die zweite Mannschaft des 1. FFC Frankfurt wird ambitionierte Ziele verfolgen. Die Absteiger FF USV Jena und 1. FC Köln wollen sicher so schnell wie möglich wieder hoch ins Oberhaus. Grundsätzlich sollten wir aber erst einmal die ersten Spieltage abwarten. Erst dann kann man sagen, wer die besten Titelchancen besitzt.

DFB.de: Schon seit einigen Jahren sind Sie als Trainer der Frauenmannschaft beim FCS tätig. Auch nach Ihrem zwischenzeitlichen Engagement als Cheftrainer bei den Männern in der Regionalliga Südwest kehrten Sie zum Frauenteam zurück. Wie groß sind die Unterschiede zwischen der Arbeit im Männer- und Frauenfußball?

Diane: Gar nicht so groß, wie viele vielleicht denken. Die Trainingsinhalte und die Intensität bei den Einheiten sind durchaus vergleichbar. Auch die Mädels haben eine hohe Spielintelligenz und sind technisch gut ausgebildet. Außerdem trainieren wir viermal pro Woche unter professionellen Bedingungen. Ein Unterschied ist, dass der Männerfußball schneller und zweikampfbetonter ist und das Durchsetzungsvermögen größer ist.

DFB.de: Können Sie sich vorstellen, für immer Trainer im Frauenbereich zu bleiben oder möchten Sie irgendwann wieder in den Männerfußball wechseln?

Diane: Die Arbeit mit den Mädels bereitet mir sehr viel Spaß. Dennoch möchte ich schon irgendwann in den Männerfußball zurückkehren. Mein Ziel ist es, eines Tages die A-Nationalmannschaft von Guinea zu trainieren. Ich hätte auch jetzt schon nach Guinea wechseln können. Mir wurde ein Trainerjob bei der U 23-Mannschaft von Guinea angeboten. Allerdings habe ich mich dazu entschieden, vorerst in Saarbrücken zu bleiben, weil ich gerne im kommenden Jahr meine Ausbildung zum Fußball-Lehrer absolvieren würde. Nachdem ich dieses Jahr noch keinen Platz erhalten habe, werde ich mich erneut bewerben.

DFB.de: Ihre Anfänge im Trainerbereich machten Sie zunächst bei einem Saarbrücker Kreisligisten und dann als Co-Trainer von Christian Titz beim FC 08 Homburg. Was konnten Sie vom jetzigen Cheftrainer des Bundesligaabsteigers Hamburger SV lernen?

Diane: Vor allem im taktischen Bereich habe ich viel von Christian Titz gelernt. Er ist ein Taktikfuchs und arbeitet sehr akribisch. Wir hatten eine schöne gemeinsame Zeit in Homburg, in der wir unter anderem den Aufstieg von der Oberliga in die Regionalliga geschafft hatten. Wir haben immer noch Kontakt und schreiben hin und wieder. Dass er beim Hamburger SV die Chance erhalten hat, sich als Profitrainer zu beweisen, freut mich sehr.

DFB.de: Ist bei Ihrer Arbeit als Trainer auch ein wenig die Handschrift von Titz zu erkennen?

Diane: Ich habe mir schon ein paar Dinge abgeschaut, die ich in meine Trainingsarbeit einfließen lasse. Dazu zählt auch sein System in der Offensive, das mit schnellem Umschaltspiel und viel Bewegung zu tun hat. Der Angriff ist ihm immer sehr wichtig. Und auch ich als ehemaliger Mittelstürmer sage: Nicht nur die Defensive gewinnt Meisterschaften, sondern auch ein gefährlicher Angriff. (lacht)

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