DFB-Wochenschau: 100 Mark und eine Schweizer Uhr

Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

22. November

Vor 60 Jahren erlebt Deutschlands Fußball einen historischen Moment. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wird wieder ein Länderspiel einer DFB-Auswahl ausgetragen: Zwei Monate nach der Rückkehr in die FIFA strömen in Stuttgart über 100.000 Zuschauer am Buß- und Bettag zum Spiel gegen die Schweiz, die wie schon 1908 (beim ersten Länderspiel überhaupt) und 1920 (nach dem Ersten Weltkrieg) Geburtshelfer ist. Die deutsche Elf, von Sepp Herberger trainiert, gewinnt durch ein Elfmetertor des Bremers Herbert Burdenski mit 1:0 (1:0). In ihr stehen mit Toni Turek, Ottmar Walter und Max Morlock drei Spieler der späteren Weltmeister-Elf 1954, Fritz Walter fällt kurzfristig noch angeschlagen aus. Jeder Spieler erhält 100 DM Prämie und vom Gast eine Schweizer Uhr.

Vor 40 Jahren gewinnt die Nationalmannschaft ein Testspiel in Athen gegen Griechenland mit 3:1 (2:0). Günter Netzer und Jürgen Grabowski treffen vor der Pause, nach dem Gegentreffer entscheidet Franz Beckenbauer die engagiert geführte Partie. Im Tor steht erstmals und nie wieder der Berliner Volkmar Groß, auch der Kölner Heinz Flohe gibt als Joker sein Debüt. Wolfgang Overath muss nach 35 Minuten verletzt ausscheiden, bis dahin spielte das nominell genialste Mittelfeld der DFB-Historie: Beckenbauer, Netzer, Overath. Entsprechend titelt der Kicker: „Frische Brise im Mittelfeld“.

Vor 30 Jahren findet die dritte Hauptrunde im DFB-Pokal statt. Für die Amateure von Rot-Weiß Frankfurt ist es kein stolzer Moment, das Los hat sie ins Hamburger Volksparkstadion geführt. Der HSV kennt kein Erbarmen und gewinnt 11:0, Jimmy Hartwig gelingt ein Hattrick. Eine Sensation ist nicht zu vermelden, auch wenn Meister Bayern ausscheidet. Aber ein 1:2 der Bayern am Betzenberg ist eher eine alte Tradition. Briegel und Neues schießen den FCK ins Achtelfinale, Augenthalers Tor kommt zu spät.

Vor 15 Jahren rettet sich Borussia Dortmund erstmals ins Viertelfinale der Champions League. Bei Juventus Turin, das bereits qualifiziert ist, kommt der BVB vor 35.000 Zuschauern zu einem 2:1 durch Tore von Michael Zorc und Lars Ricken. „Wir sind weiter, das ist sensationell“, sagt Nationalspieler Steffen Freund überglücklich.

23. November

Vor 80 Jahren fallen Meisterentscheidungen in Süddeutschland. Die SpVgg. Fürth (2:1 gegen K. Würzburg) ist Meister von Nordbayern, der FC Bayern München (3:3 bei Schwaben Augsburg) von Südbayern und der Karlsruher FV (5:4 gegen Schramberg) von Baden. Die Karlsruher leisten sich einen der ersten Gastarbeiter im deutschen Fußball: Auf Linksaußen stürmt schon 1930 der Türke Bekir. Am selben Tag verliert Meister Hertha BSC ein Freundschaftsspiel bei Altona 93 mit 2:4, wobei Petrus noch Erbarmen mit den Berlinern zeigt: Nach 75 Minuten wird die Partie wegen Sturms abgebrochen.



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Was passierte im deutschen Fußball vor fünf Jahren? Vor 25, 50 oder 100 Jahren? Autor Udo Muras hat in den Archiven gesucht und blickt auf die wichtigsten Jahrestage zurück. Die DFB-Wochenschau - immer mittwochs auf DFB.de.

22. November

Vor 60 Jahren erlebt Deutschlands Fußball einen historischen Moment. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg wird wieder ein Länderspiel einer DFB-Auswahl ausgetragen: Zwei Monate nach der Rückkehr in die FIFA strömen in Stuttgart über 100.000 Zuschauer am Buß- und Bettag zum Spiel gegen die Schweiz, die wie schon 1908 (beim ersten Länderspiel überhaupt) und 1920 (nach dem Ersten Weltkrieg) Geburtshelfer ist. Die deutsche Elf, von Sepp Herberger trainiert, gewinnt durch ein Elfmetertor des Bremers Herbert Burdenski mit 1:0 (1:0). In ihr stehen mit Toni Turek, Ottmar Walter und Max Morlock drei Spieler der späteren Weltmeister-Elf 1954, Fritz Walter fällt kurzfristig noch angeschlagen aus. Jeder Spieler erhält 100 DM Prämie und vom Gast eine Schweizer Uhr.

Vor 40 Jahren gewinnt die Nationalmannschaft ein Testspiel in Athen gegen Griechenland mit 3:1 (2:0). Günter Netzer und Jürgen Grabowski treffen vor der Pause, nach dem Gegentreffer entscheidet Franz Beckenbauer die engagiert geführte Partie. Im Tor steht erstmals und nie wieder der Berliner Volkmar Groß, auch der Kölner Heinz Flohe gibt als Joker sein Debüt. Wolfgang Overath muss nach 35 Minuten verletzt ausscheiden, bis dahin spielte das nominell genialste Mittelfeld der DFB-Historie: Beckenbauer, Netzer, Overath. Entsprechend titelt der Kicker: „Frische Brise im Mittelfeld“.

Vor 30 Jahren findet die dritte Hauptrunde im DFB-Pokal statt. Für die Amateure von Rot-Weiß Frankfurt ist es kein stolzer Moment, das Los hat sie ins Hamburger Volksparkstadion geführt. Der HSV kennt kein Erbarmen und gewinnt 11:0, Jimmy Hartwig gelingt ein Hattrick. Eine Sensation ist nicht zu vermelden, auch wenn Meister Bayern ausscheidet. Aber ein 1:2 der Bayern am Betzenberg ist eher eine alte Tradition. Briegel und Neues schießen den FCK ins Achtelfinale, Augenthalers Tor kommt zu spät.

Vor 15 Jahren rettet sich Borussia Dortmund erstmals ins Viertelfinale der Champions League. Bei Juventus Turin, das bereits qualifiziert ist, kommt der BVB vor 35.000 Zuschauern zu einem 2:1 durch Tore von Michael Zorc und Lars Ricken. „Wir sind weiter, das ist sensationell“, sagt Nationalspieler Steffen Freund überglücklich.

23. November

Vor 80 Jahren fallen Meisterentscheidungen in Süddeutschland. Die SpVgg. Fürth (2:1 gegen K. Würzburg) ist Meister von Nordbayern, der FC Bayern München (3:3 bei Schwaben Augsburg) von Südbayern und der Karlsruher FV (5:4 gegen Schramberg) von Baden. Die Karlsruher leisten sich einen der ersten Gastarbeiter im deutschen Fußball: Auf Linksaußen stürmt schon 1930 der Türke Bekir. Am selben Tag verliert Meister Hertha BSC ein Freundschaftsspiel bei Altona 93 mit 2:4, wobei Petrus noch Erbarmen mit den Berlinern zeigt: Nach 75 Minuten wird die Partie wegen Sturms abgebrochen.

Vor 50 Jahren verliert die Nationalmannschaft drei Tage nach dem souveränen 3:0 in Griechenland erstmals nach zuvor fünf Siegen, und zwar gegen Bulgarien 1:2. Der Saarbrücker Heinz Vollmar bringt die Herberger-Elf in Sofia zwar früh in Führung, doch ein Doppelschlag von Kolev sorgt binnen elf Minuten für die Wende zum Schlechten. Der spätere Stuttgarter Meister-Trainer Helmut Benthaus (Westfalia Herne) kommt zu einem Kurzeinsatz.

Vor 25 Jahren finden wegen des Wintereinbruchs nur vier Bundesligaspiele statt. Über das Gipfeltreffen zwischen Meister FC Bayern und Tabellenführer Werder Bremen wird noch lange gesprochen, denn ein rüdes Foul von Bayern-Libero Klaus Augenthaler an Rudi Völler erhitzt die Gemüter. Der Nationalstürmer muss mit Adduktorenabriss ins Krankenhaus eingeliefert werden und spielt erst im Rückspiel wieder. Augenthaler kommt mit einer Verwarnung davon, Völler fordert noch im Krankenbett: „Für so ein Foul darf es nur eine Bestrafung geben: die Rote Karte.“ Die sieht wenig später Lothar Matthäus nach einem Revanchefoul, aber trotz 45-minütiger Unterzahl gewinnen die Bayern dank zweier Treffer von Joker Dieter Hoeneß 3:1. Der Kicker kann sich nicht freuen: „Solche Siege wollen wir nicht!“

Vor 20 Jahren beendet Zweitligist Schweinfurt 05 die Vorrunde sieglos. Nach dem 0:3 in Braunschweig haben die Franken eine Zwischenbilanz von 4:34 Punkten – Minusrekord in der eingleisigen 2. Bundesliga.

Vor zehn Jahren spielen fünf Bundesligisten im UEFA-Pokal, dritte Runde. Keiner kann sein Hinspiel gewinnen. Furios geht es in Leverkusen (4:4 gegen AEK Athen) zu, Carsten Ramelows Tor rettet in letzter Minute einen Punkt. 1860 München (2:2 nach 0:2) bei AC Parma und der VfB Stuttgart (2:2 in Rotterdam) punkten immerhin auswärts, der HSV (0:1 bei AS Rom) und Werder Bremen (1:4 in Bordeaux) unterliegen.

24. November

Vor 75 Jahren findet das erste DFB-Pokalhalbfinale statt. Kurioserweise trägt dabei Meister Schalke 04 sein Heimspiel gegen den Freiburger FC in Dortmund aus, was an den Machtverhältnissen wenig ändert: Schalke gewinnt in einer Partie mit drei Elfmetern vor 35.000 Zuschauern 6:2, es ist ein Festival der berühmten Schwager Ernst Kuzorra und Fritz Szepan, die zusammen fünf Tore erzielen. Das Traumfinale macht am selben Tag der Nürnberger Willi Spieß perfekt, der seinen Club im Heimspiel gegen Waldhof Mannheim zum 1:0 schießt. In den ersten fünf Minuten sorgt ein Foxterrier für die meiste Furore, der auf dem Spielfeld dem Leder nachjagt und dabei so manche Spielerwade gefährdet. Der Hund wird zum Glück eingefangen, das Spiel kann regulär zu Ende geführt werden. So werden sich Nürnberg und Schalke an Nikolaus 1935 in Düsseldorf zum ersten DFB-Pokalfinale treffen.

Vor 45 Jahren trifft Lok Leipzig im Messecup auf Leeds United und unterliegt 1:2. Der namhafte Gegner lockt nur 7000 Zuschauer an, Henning Frentzel erzielt das Ehrentor der Gastgeber.

Vor 20 Jahren fallen in der Bundesliga 33 Tore. Den größten Anteil daran hat Meister FC Bayern, der Aufsteiger Wattenscheid 09 mit 7:0 abfertigt. Den Platz an der Sonne bekommt der 1. FC Kaiserslautern jedoch mit dem knappsten aller Siege – Guido Hoffmanns Tor entscheidet das Spitzenspiel und stürzt Werder Bremen vom Gipfel. Schlusslicht Hertha BSC glaubt wieder an die Rettung. Mit Neu-Trainer Pal Csernai glückt ein imposantes 4:1 in Nürnberg. Auch in Stuttgart bewirkt ein Trainerwechsel Wunder. Christoph Daum führt den VfB bei seinem Debüt ausgerechnet gegen Ex-Klub 1. FC Köln trotz 0:2-Rückstands zum 3:2, Matthias Sammer erzielt das entscheidende Tor.

Vor 15 Jahren steigt das erste Hamburger Bundesligaderby seit 1978. Der HSV braucht vor 54.876 Fans einen Foulelfmeter, den Spörl verwandelt, für den Prestigesieg gegen Aufsteiger St. Pauli. HSV-Präsident Uwe Seeler schnauft durch: „Wir hatten sehr viel Glück.“ Schiedsrichter Markus Merk steht hinterher im Blickpunkt und sagt: „Es macht nie Spaß, ein Derby mit einen Elfmeter zu entscheiden. Dafür bin ich selbst zu sehr Sportsmann.“

25. November

Vor 40 Jahren droht Bayern München im UEFA-Pokalachtelfinale das Aus. Das 2:1 gegen Sparta Rotterdam ist ein dünnes Polster, für das Gerd Müller erst drei Minuten vor Schluss per Kopf sorgt.

Vor 20 Jahren entlässt Bundesligist Bayer Uerdingen nach dem sechsten sieglosen Spiel in Folge Trainer Horst Wohlers. Die Krefelder stehen auf Platz 16, und Manager Felix Magath hat dem Trainer geraten, sich „einen guten Abgang zu verschaffen“. Wohlers gehorcht und tritt zurück.

Vor 15 Jahren regiert Borussia Dortmund die Bundesliga. Das 2:0 in Uerdingen ist schon das zwölfte Spiel in Folge ohne Niederlage für den Tabellenführer, diesmal ist Torwart Stefan Klos der Held; er hält einen Elfmeter. Große Sorgen dagegen beim Vizemeister: Werder Bremen unterliegt im Jahr eins nach Otto Rehhagel erstmals zu Hause (0:2 gegen Rostock), verzeichnet einen traurigen Vereinsrekord von neun sieglosen Spielen und Vizepräsident Fischer sagt mit ernster Miene. „Wir stellen fest, dass wir uns nach 15 Jahren wieder im Abstiegskampf befinden.“ Trotzdem kann Trainer Aad de Mos auf Nationalspieler Mario Basler (suspendiert wegen Verspätung beim Training) verzichten.

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Vor zehn Jahren entfacht Meister Bayern München nach dem 1:1 in Freiburg eine Schiedsrichter-Debatte. Verärgert über den Freistoß zum Freiburger Ausgleich (Hoeneß: „Unsere Spieler zerlegen die halbe Kabine“) und weitere Vorkommnisse der vergangenen Wochen, stellt Sportchef Karl-Heinz Rummenigge fest: „Fakt ist, dass die Schiedsrichter uns nicht wohlgesonnen sind.“ Man merkt im Herbst 2000: Auf Platz vier haben die Bayern eben eine ganz ungewohnte Perspektive. Selbst Hertha BSC tanzt ihnen als Tabellenzweiter nach einem furiosen 4:0 auf der Nase herum, es ist der zweithöchste Auswärtssieg der Hauptstädter in der Bundesliga.

Vor fünf Jahren stirbt in London der beste irische Fußballer aller Zeiten: George Best, Nordire mit nicht gerade professionellem Lebensstil. Der erste Playboy des Fußballs spielt für insgesamt zwölf Vereine, am längsten aber für Manchester United (1963 bis 1974). 1968 gewinnt er den Europacup der Landesmeister und wird Europas Fußballer des Jahres. Legendär wird seine Lebensbilanz: „Ich habe viel Geld für Alkohol, Frauen und Autos ausgegeben, den Rest habe ich einfach verprasst.“

26. November

Vor 70 Jahren vermeldet der Kicker: „Paul Janes, nach Ernst Lehner der erfolgreichste Nationalspieler, muss am 1. Dezember zur Marineartillerie einrücken und wird sich wohl Wilhelmshaven 05 als Gastspieler zur Verfügung stellen.“ Auch im Krieg soll ja keiner aus der Übung kommen.

Vor 60 Jahren wäre Tabellenführer 1. FC Nürnberg in der Oberliga Süd beinahe gestürzt. Im dramatischen Heimspiel gegen den VfB Mühlburg/Karlsruhe geht es turbulent zu. Erst heißt es 2:0. dann 2:2, dann 4:2, letztlich 4:4. Neu-Nationalspieler Max Morlock (2 Treffer) bleibt im Schatten von Mühlburgs Kunkel (3). „Das war eine grausame Nervenfolter für die Nürnberger Elf und die 18000 Zabo-Zuschauer. Wir kamen 90 Minuten nicht aus der Aufregung heraus“, schreibt das Sport Magazin. Bayern München ist vor 60 Jahren ein Abstiegskandidat und kann sich über ein 1:0 den VfR Mannheim und den Sprung auf Platz 12 noch freuen. Der englische Trainer Davidson muss nach fünf Monaten trotzdem gehen, es ist sein letztes Spiel auf der Bayern-Bank. Im Norden ertrotzt Tabellenführer VfL Osnabrück beim HSV ein 3:3, während Verfolger Göttingen 05 bei Werder Bremen 1:6 einbricht. Wer dem Trainer die Schuld gibt, hat sehr gute Argumente: Herr Brust hat als Vertreter der Nummer eins selbst 90 Minuten im Tor gestanden.

Im Westen fasziniert das ewig-junge Revierderby schon 1950 die Massen: 50.000 kommen ins Stadion Rote Erde, um Dortmund gegen Schalke zu sehen, und weitere 50.000 hätten es laut Sport Magazin sehen wollen. Klar, diesmal ist es auch noch ein Spitzenspiel, und der BVB löst Schalke durch ein 3:0 ab. „Borussia behielt in allen Lagen die Nerven. Das war allein ausschlaggebend“, lobt das Sport Magazin. Linneweber (2) und Kasperski treffen ins Netz und somit das Schalker Herz. Im Südwesten behauptet Kaiserslautern durch ein 7:1 bei Schlusslicht Mainz 05 Platz eins.

Vor 30 Jahren erlebt der HSV im UEFA-Cup eine schwarze Stunde. Im Volkspark-Stadion setzt es im Hinspiel der dritten Runde gegen AS St. Etienne aus Frankreich eine 0:5-Schlappe, 37.000 Zuschauer sind entsetzt. Jimmy Hartwigs Eigentor läutet das Debakel ein, der heutige UEFA-Präsident Michel Platini erzielt zwei Tore für die Franzosen. Eintracht Frankfurt vergibt in den Schlussminuten gegen den FC Sochaux (4:2) einen komfortablen 4:0-Vorsprung. Im bundesligainternen Duell behauptet sich der VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln (3:1), die Europameister Hansi Müller (2) und Karl-Heinz Förster treffen nach Konopkas 0:1.

Vor zehn Jahren gewinnt Berti Vogts auch sein zweites Bundesligaspiel als Trainer und verteidigt durch ein 4:2 über Kaiserslautern mit Bayer Leverkusen die Spitze. Für die Vorentscheidung sorgt ausgerechnet der Ex-Lauterer Michael Ballack, dem per Elfmeter das 3:2 gelingt.

Vor fünf Jahren fällt in der Bundesliga ein besonders Tor. Das 2:0 von Borussia Dortmund in Nürnberg markiert Nuri Sahin, der an diesem Tag 17 Jahre, 2 Monate und 21 Tage jung ist. Damit avanciert er zum jüngsten Torschützen der Ligahistorie, deren jüngster Spieler er seit August 2005 auch schon ist - er debütierte noch mit 16. Am selben Tag stellt Bayern München unter Felix Magath nach einem unspektakulären 2:1 gegen Mainz 05 einen Rekord auf: 37 Punkte nach 14 Spieltagen hat es noch nie gegeben.

27. November

Vor 50 Jahren zieht der HSV an einem Sonntag ins Viertelfinale des Landesmeister-Pokals ein. Nach dem 5:0 im Hinspiel ist es am Rothenbaum nur noch eine Formalität, was man dem Resultat gegen Young Boys Bern durchaus ansieht, 3:3. Am selben Tag spielt die Oberliga. Süd-Tabellenführer 1. FC Nürnberg verliert in Reutlingen 1:4, aber Verfolger Offenbach (1:2 bei 1860 München) verpasst die Gunst der Stunde. In der West-Staffel fallen sieben von acht Spielen aus, nur am Tivoli wird gespielt. Alemannia Aachen rückt nach einem 4:3 über Sodingen auf Platz zwei vor.

Vor 25 Jahren feiert Borussia Mönchengladbach im Düsseldorfer Rheinstadion vor 65.000 Zuschauern einen legendären Sieg im UEFA-Pokal – 5:1 gegen Spaniens Tabellenführer Real Madrid. „Entfesselte Borussia spielte Real nieder“, titelt der Kicker. Schon nach einer Stunde steht es 4:0 für die Elf von Jupp Heynckes, Real verliert im Schneegestöber völlig die Übersicht und am Ende noch Torschütze Gordillo (Platzverweis). Die Borussen-Tore: Mill, Salguero (Eigentor), Criens, Rahn und Lienen. Das muss doch reichen fürs Rückspiel…

28. November

Vor 50 Jahren kündigt West-Oberligist Westfalia Herne seinem Vertragsspieler Kethler, der aus ungewöhnlichem Grund nicht mehr zum Training erschienen ist: Der Verteidiger hat im Fußball-Toto 30.000 D-Mark gewonnen, anno 1960 ein Vermögen. Und der 1. FC Kaiserslautern bekommt einen prominenten Sportdirektor, bloß liest sich das etwas anders in jenen Tagen: „Fritz Walter, Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft, wird ab sofort im Einvernehmen mit Vorstand und Spielausschuss des 1. FCK die kameradschaftliche Betreuung der Vertragsspieler-Elf seines Klubs übernehmen. Die Arbeit des langjährigen Trainers Richard Schneider wird von dieser Maßnahme nicht betroffen“, vermeldet das Sport Magazin eine offizielle Vereinsmitteilung.

Vor 25 Jahren wird bekannt, dass der Franzose Michel Platini (Juventus Turin) erneut Weltfußballer des Jahres geworden ist. Auf den Plätzen folgen der Däne Preben Elkjaer-Larsen (Hellas Verona) und Argentiniens Legende Diego Maradona (SSC Neapel), alle spielen in Italiens Serie A.

Vor 20 Jahren vertreten drei Klubs die Bundesliga im UEFA-Pokal. Gemeinsam holen sie in den Hinspielen der dritten Runde jedoch nur einen Punkt: Der 1. FC Köln ist mit dem 1:1 zu Hause gegen Atalanta Bergamo auch nicht zufrieden und kommt nur durch ein Eigentor zu zählbaren Erfolgen. Nachbar Bayer Leverkusen ergeht es bei Bröndby Kopenhagen noch schlechter – 0:3. Auch Borussia Dortmund kehrt mit einer Niederlage zurück, das knappe 0:1 beim RSC Anderlecht wahrt aber noch alle Chancen. Am selben Tag stellt Bayer Uerdingen seinen neuen Trainer vor: Es ist der erste Torschütze der Bundesliga, Timo Konietzka. Seine Antrittsrede ist angsteinflößend: „Ich bin nicht gekommen, um mit den Spielern ein gutes Verhältnis zu haben.“ Er führt wie zum Beweis den Acht-Stunden-Tag ein, von acht bis 18 Uhr mit zwei Stunden Mittagpause. Was tut man nicht alles, um das Abstiegsgespenst zu vertreiben.