DFB von A bis Z: Mythos DFB-Pokal

Aufbau und Struktur des organisierten Fußballs gleichen einer Pyramide. An deren Spitze steht die Nationalmannschaft. Getragen wird sie von über 6,8 Millionen Mitgliedern, jüngeren und älteren Spielerinnen und Spielern in 25.500 Vereinen, 165.000 Mannschaften und unzähligen ehrenamtlichen Helfern - genau das ist der DFB.

Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, hat der DFB ein umfangreiches Nachschlagewerk geschaffen: Der DFB von A bis Z. Auf rund 250 Seiten ist alles über die zentralen Themen zu lesen: über die Nationalmannschaften, Eliteförderung und Trainerausbildung, aber auch über wichtige soziale und gesellschaftliche Bereiche. Regelmäßig und in alphabetischer Reihenfolge stellt DFB.de ein Thema vor. Heute: DFB-Pokal.

1. FC Nürnberg erster Pokalsieger 1935

Der Pokal, so heißt es seit jeher im Volksmund, hat seine eigenen Gesetze. Doch nicht nur das, er schreibt zudem seine eigenen Geschichten. Und zwar reichlich. In der mittlerweile fast 80-jährigen Historie des Vereinspokals des Deutschen Fußball-Bundes, eigentlich nur DFB-Pokal genannt, sind zahllose interessante Anekdoten zusammengekommen. Schon eine kleine Auswahl zeigt, warum sich der DFB-Pokal solch großer Beliebtheit erfreut.

Die erste Geschichte des deutschen Pokals schrieben die "Clubberer". Am 8. Dezember 1935 war das. An diesem Tag besiegte der 1. FC Nürnberg vor 60.000 Zuschauern im ausverkauften Düsseldorfer Rheinstadion den amtierenden Deutschen Meister FC Schalke 04 2:0 und wurde somit erster deutscher Pokalsieger. Und die Nürnberger waren es auch, die vier Jahre später als erster Verein zum zweiten Mal den Pokal gewannen. Bis zum Jahr 2014 folgte dann jedoch 1962 nur noch ein weiterer Erfolg, sodass der Club heute in der Liste der erfolgreichsten Pokalmannschaften nicht mehr ganz vorne zu finden ist.

Dort rangiert, wie es sich für den deutschen Rekordmeister gehört, der FC Bayern München mit insgesamt 17 Erfolgen (bei 20 Finalteilnahmen) unangefochten an der Spitze. Zudem gelang den Bayern mit dem 16:1 gegen die Amateure der DJK Waldberg in der Saison 1997/1998 auch der bislang höchste Sieg in der deutschen Cup-Geschichte.

Vom Mythos "David gegen Goliath"

Der FC Bayern war freilich auch ab und an mit von der Partie, wenn der DFB-Pokal seine eigenen Gesetze offenbarte, der fußballerische "David" dem "Goliath" richtig eins auswischte und dadurch den besonderen Mythos des Vereinspokals untermauerte. So flogen die Münchner seit Einführung der Bundesliga gleich dreimal frühzeitig gegen Amateurmannschaften aus dem Wettbewerb: 1990 beim FC 09 Weinheim, vier Jahre später gegen den Bayernligisten TSV Vestenbergsgreuth und in der Saison 2000/2001 beim damaligen Oberligisten 1. FC Magdeburg.

Doch das Los, "negativer" Teil einer echten Pokalsensation zu sein, teilt der FC Bayern wohl mit allen Bundesligisten. Eigentlich in jeder Spielzeit gelang und gelingt es einem oder mehreren der sogenannten "Kleinen", den etablierten Klubs ein Bein zu stellen. "Auf die Spitze" trieb es dabei die Eintracht aus Trier. In der Saison 1997/1998 schmiss der damalige Drittligist in der zweiten Runde zunächst den amtierenden UEFA-Pokal-Sieger FC Schalke 04 aus dem Pokal, ehe eine Runde später dann der Champions-League-Titelträger Borussia Dortmund dran glauben musste.

Was der Trierer Eintracht allerdings verwehrt blieb, der Einzug in das Endspiel des nationalen Pokals, gelang drei anderen Amateurmannschaften: der zweiten Mannschaft von Hertha BSC (1993 gegen Bayer 04 Leverkusen), Energie Cottbus (1997 gegen den VfB Stuttgart) und zuletzt dem 1. FC Union Berlin (2001 gegen den FC Schalke 04). Die ganz große Sensation blieb allerdings aus, denn in den Finalspielen setzten sich die favorisierten Bundesligisten jeweils durch.

Offenbacher Kickers und Hannover 96 einzige Sieger aus dem "Unterhaus"

Ohnehin finden sich in den Siegerlisten des DFB-Pokals fast nur Vertreter aus dem "Oberhaus". Einzig den Kickers aus Offenbach im Jahre 1970 (gegen den 1. FC Köln) und Hannover 96 (1992 gegen Borussia Mönchengladbach) gelang als Zweitligisten das Kunststück des DFB-Pokalgewinns.

Eine weitere erwähnenswerte Geschichte schrieb der DFB-Pokal, dessen Sieger seit 1960 direkt für den Europapokal qualifiziert sind, in der Saison 2000/2001. Die Auslosung für die zweite Runde ergab, dass die Profis des VfB Stuttgart gegen ihre eigene Amateurmannschaft antreten mussten. Ein Kuriosum, das seither durch eine Änderung im Reglement bis zum Finale ausgeschlossen ist.

Dass zwei Teams eines Vereins im Endspiel des DFB-Pokals aufeinandertrafen, gab es in der so abwechslungsreichen Geschichte des DFB-Pokals allerdings noch nicht. Stattdessen aber kam es 1983 zu einem Finale mit zwei Mannschaften aus derselben Stadt. Damals behielt der 1. FC Köln im Lokalderby gegen den eine Klasse tiefer angesiedelten Zweitligisten SC Fortuna Köln knapp mit 1:0 die Oberhand.

Ebenso spannend ging es nur ein Jahr später zu, als der DFB-Pokalsieger zum ersten Mal im Elfmeterschießen ermittelt werden musste. Ausgerechnet Lothar Matthäus, der nach diesem Spiel zum FC Bayern wechselte, besiegelte dabei mit seinem Fehlschuss die Niederlage von Borussia Mönchengladbach gegen München. Auch so eine Geschichte der Besonderheiten rund um den DFB-Pokal.

Netzer wechselt sich selbst ein und erzielt Tor des Jahres

Und auch dieses Kapitel, das sich bereits einige Jahre früher, im Finale 1973, zugetragen hatte, hat seinen festen Platz in den Annalen dieses oft so dramatischen wie unterhaltsamen Wettbewerbs: Günter Netzer, Spielmacher der "Fohlenelf" von Borussia Mönchengladbach, musste gegen den 1. FC Köln lange Zeit auf der Reservebank schmoren, weil er wenige Tage zuvor seinen Wechsel zu Real Madrid verkündet hatte. Nach 90 Minuten, es stand 1:1, wurde es dem Regisseur des deutschen Nationalteams, das ein Jahr zuvor in imponierendem Stil die Europameisterschaft gewonnen hatte, dann jedoch zu bunt: Er wechselte sich in der Verlängerung ohne Absprache mit Trainer Hennes Weisweiler kurzerhand selbst ein und erzielte nur wenige Augenblicke später mit dem Tor des Jahres das entscheidende 2:1.

Seit 1985 ist die Geschichte des DFB-Pokals auch eine Geschichte des Berliner Olympiastadions. Wurde das Endspiel bis zu diesem Jahr stets recht kurzfristig in ein Stadion vergeben, das für die Fans der beiden Finalisten gut zu erreichen war, findet es seither stets im "deutschen Wembley" statt. Eine Entscheidung, die sich auf Anhieb Jahr für Jahr bewährt hat.

Längst ist der Schlachtruf "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" fester Bestandteil des deutschen Fan-Liedguts, und die Endspiele finden stets vor ausverkauften Rängen statt. Zumeist sind sie (abgesehen von den Kartenkontingenten für die Endspielteilnehmer) längst ausverkauft, noch ehe die Endspiel-Paarung feststeht.

DFB-Pokal der Frauen seit 1981 ausgetragen

Seit 1981 schreiben zudem auch die Fußballerinnen regelmäßig interessante Pokal-Geschichten. Den Titel des Rekordsiegers trägt der 1. FFC Frankfurt mit neun Erfolgen, vor dem FSV Frankfurt, der fünf Pokalerfolge auf seinem Konto verbuchte. Seit dem Jahr 2010 findet das Endspiel der Frauen eigenständig in Köln statt und zieht eine Vielzahl Frauenfußball-Fans in seinen Bann.

Die beiden Objekte, um die sich all diese Geschichten und Anekdoten ranken, können sich durchaus sehen lassen. Der Frauen-Pokal wurde 2010 vom Schweizer Designer Thomas Hug neu entworfen, ist 60 Zentimeter hoch und elf Kilogramm schwer. Sein Wert beträgt etwa 30.000 Euro, der ideelle Nutzen liegt natürlich weit darüber.

Trophäe der Männer rund 35.000 Euro wert

Gleiches gilt für das "männliche" Pendant. Der DFB-Pokal der Männer ist 54 Zentimeter hoch, wiegt 6,25 Kilogramm, besteht aus feuer-vergoldetem Sterling-Silber und ist mit 210 Gramm Feingold veredelt sowie mit zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen und 18 Nephriten besetzt. 1991 musste der Cup, dessen materieller Wert auf 35.000 Euro geschätzt wird und der über ein Fassungsvermögen von rund acht Litern Bier oder Sekt für die Siegesfeier verfügt, übrigens um fünf Zentimeter verlängert werden, da kein Platz mehr für die Gravur der weiteren Pokalsieger zu finden war.

Zehn Jahre später, im Jahre 2001, war für den DFB-Pokal eine erneute "Schönheits-OP" fällig. Rudi Assauer, dem Manager des in diesem Jahr siegreichen FC Schalke 04, war die begehrte Trophäe beim Feiern des Cuperfolgs nämlich heruntergefallen und hatte erheblichen Schaden genommen. Dass Rudi Assauer die Reparaturkosten selbst übernommen hat, war nicht nur Ehrensache, sondern eine weitere der vielen lustigen und interessanten Geschichten rund um den Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes.

Geschichten, an die sich die Fußball-Fans der Bundesrepublik gerne erinnern und die auch die Medien immer wieder gerne aufgreifen. 2011 wurden neue Vermarktungsverträge für den DFB-Pokal der Spielzeiten von 2012/2013 bis 2015/2016 verabschiedet. Im frei empfangbaren Fernsehen wurde der Wettbewerb damit für den neuen Vier-Jahres-Zyklus exklusiv an die ARD vergeben. Im Bereich Pay-TV bleibt es bei der Partnerschaft mit Sky. Der Pay-TV-Sender überträgt also weiterhin alle DFB-Pokalspiele ab der ersten Runde live und in der Konferenz. Die zentrale Bandenwerbung wird weiterhin über die Infront Sports & Media AG abgewickelt.

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Aufbau und Struktur des organisierten Fußballs gleichen einer Pyramide. An deren Spitze steht die Nationalmannschaft. Getragen wird sie von über 6,8 Millionen Mitgliedern, jüngeren und älteren Spielerinnen und Spielern in 25.500 Vereinen, 165.000 Mannschaften und unzähligen ehrenamtlichen Helfern - genau das ist der DFB.

Um dieser Vielfalt gerecht zu werden, hat der DFB ein umfangreiches Nachschlagewerk geschaffen: Der DFB von A bis Z. Auf rund 250 Seiten ist alles über die zentralen Themen zu lesen: über die Nationalmannschaften, Eliteförderung und Trainerausbildung, aber auch über wichtige soziale und gesellschaftliche Bereiche. Regelmäßig und in alphabetischer Reihenfolge stellt DFB.de ein Thema vor. Heute: DFB-Pokal.

1. FC Nürnberg erster Pokalsieger 1935

Der Pokal, so heißt es seit jeher im Volksmund, hat seine eigenen Gesetze. Doch nicht nur das, er schreibt zudem seine eigenen Geschichten. Und zwar reichlich. In der mittlerweile fast 80-jährigen Historie des Vereinspokals des Deutschen Fußball-Bundes, eigentlich nur DFB-Pokal genannt, sind zahllose interessante Anekdoten zusammengekommen. Schon eine kleine Auswahl zeigt, warum sich der DFB-Pokal solch großer Beliebtheit erfreut.

Die erste Geschichte des deutschen Pokals schrieben die "Clubberer". Am 8. Dezember 1935 war das. An diesem Tag besiegte der 1. FC Nürnberg vor 60.000 Zuschauern im ausverkauften Düsseldorfer Rheinstadion den amtierenden Deutschen Meister FC Schalke 04 2:0 und wurde somit erster deutscher Pokalsieger. Und die Nürnberger waren es auch, die vier Jahre später als erster Verein zum zweiten Mal den Pokal gewannen. Bis zum Jahr 2014 folgte dann jedoch 1962 nur noch ein weiterer Erfolg, sodass der Club heute in der Liste der erfolgreichsten Pokalmannschaften nicht mehr ganz vorne zu finden ist.

Dort rangiert, wie es sich für den deutschen Rekordmeister gehört, der FC Bayern München mit insgesamt 17 Erfolgen (bei 20 Finalteilnahmen) unangefochten an der Spitze. Zudem gelang den Bayern mit dem 16:1 gegen die Amateure der DJK Waldberg in der Saison 1997/1998 auch der bislang höchste Sieg in der deutschen Cup-Geschichte.

Vom Mythos "David gegen Goliath"

Der FC Bayern war freilich auch ab und an mit von der Partie, wenn der DFB-Pokal seine eigenen Gesetze offenbarte, der fußballerische "David" dem "Goliath" richtig eins auswischte und dadurch den besonderen Mythos des Vereinspokals untermauerte. So flogen die Münchner seit Einführung der Bundesliga gleich dreimal frühzeitig gegen Amateurmannschaften aus dem Wettbewerb: 1990 beim FC 09 Weinheim, vier Jahre später gegen den Bayernligisten TSV Vestenbergsgreuth und in der Saison 2000/2001 beim damaligen Oberligisten 1. FC Magdeburg.

Doch das Los, "negativer" Teil einer echten Pokalsensation zu sein, teilt der FC Bayern wohl mit allen Bundesligisten. Eigentlich in jeder Spielzeit gelang und gelingt es einem oder mehreren der sogenannten "Kleinen", den etablierten Klubs ein Bein zu stellen. "Auf die Spitze" trieb es dabei die Eintracht aus Trier. In der Saison 1997/1998 schmiss der damalige Drittligist in der zweiten Runde zunächst den amtierenden UEFA-Pokal-Sieger FC Schalke 04 aus dem Pokal, ehe eine Runde später dann der Champions-League-Titelträger Borussia Dortmund dran glauben musste.

Was der Trierer Eintracht allerdings verwehrt blieb, der Einzug in das Endspiel des nationalen Pokals, gelang drei anderen Amateurmannschaften: der zweiten Mannschaft von Hertha BSC (1993 gegen Bayer 04 Leverkusen), Energie Cottbus (1997 gegen den VfB Stuttgart) und zuletzt dem 1. FC Union Berlin (2001 gegen den FC Schalke 04). Die ganz große Sensation blieb allerdings aus, denn in den Finalspielen setzten sich die favorisierten Bundesligisten jeweils durch.

Offenbacher Kickers und Hannover 96 einzige Sieger aus dem "Unterhaus"

Ohnehin finden sich in den Siegerlisten des DFB-Pokals fast nur Vertreter aus dem "Oberhaus". Einzig den Kickers aus Offenbach im Jahre 1970 (gegen den 1. FC Köln) und Hannover 96 (1992 gegen Borussia Mönchengladbach) gelang als Zweitligisten das Kunststück des DFB-Pokalgewinns.

Eine weitere erwähnenswerte Geschichte schrieb der DFB-Pokal, dessen Sieger seit 1960 direkt für den Europapokal qualifiziert sind, in der Saison 2000/2001. Die Auslosung für die zweite Runde ergab, dass die Profis des VfB Stuttgart gegen ihre eigene Amateurmannschaft antreten mussten. Ein Kuriosum, das seither durch eine Änderung im Reglement bis zum Finale ausgeschlossen ist.

Dass zwei Teams eines Vereins im Endspiel des DFB-Pokals aufeinandertrafen, gab es in der so abwechslungsreichen Geschichte des DFB-Pokals allerdings noch nicht. Stattdessen aber kam es 1983 zu einem Finale mit zwei Mannschaften aus derselben Stadt. Damals behielt der 1. FC Köln im Lokalderby gegen den eine Klasse tiefer angesiedelten Zweitligisten SC Fortuna Köln knapp mit 1:0 die Oberhand.

Ebenso spannend ging es nur ein Jahr später zu, als der DFB-Pokalsieger zum ersten Mal im Elfmeterschießen ermittelt werden musste. Ausgerechnet Lothar Matthäus, der nach diesem Spiel zum FC Bayern wechselte, besiegelte dabei mit seinem Fehlschuss die Niederlage von Borussia Mönchengladbach gegen München. Auch so eine Geschichte der Besonderheiten rund um den DFB-Pokal.

Netzer wechselt sich selbst ein und erzielt Tor des Jahres

Und auch dieses Kapitel, das sich bereits einige Jahre früher, im Finale 1973, zugetragen hatte, hat seinen festen Platz in den Annalen dieses oft so dramatischen wie unterhaltsamen Wettbewerbs: Günter Netzer, Spielmacher der "Fohlenelf" von Borussia Mönchengladbach, musste gegen den 1. FC Köln lange Zeit auf der Reservebank schmoren, weil er wenige Tage zuvor seinen Wechsel zu Real Madrid verkündet hatte. Nach 90 Minuten, es stand 1:1, wurde es dem Regisseur des deutschen Nationalteams, das ein Jahr zuvor in imponierendem Stil die Europameisterschaft gewonnen hatte, dann jedoch zu bunt: Er wechselte sich in der Verlängerung ohne Absprache mit Trainer Hennes Weisweiler kurzerhand selbst ein und erzielte nur wenige Augenblicke später mit dem Tor des Jahres das entscheidende 2:1.

Seit 1985 ist die Geschichte des DFB-Pokals auch eine Geschichte des Berliner Olympiastadions. Wurde das Endspiel bis zu diesem Jahr stets recht kurzfristig in ein Stadion vergeben, das für die Fans der beiden Finalisten gut zu erreichen war, findet es seither stets im "deutschen Wembley" statt. Eine Entscheidung, die sich auf Anhieb Jahr für Jahr bewährt hat.

Längst ist der Schlachtruf "Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin" fester Bestandteil des deutschen Fan-Liedguts, und die Endspiele finden stets vor ausverkauften Rängen statt. Zumeist sind sie (abgesehen von den Kartenkontingenten für die Endspielteilnehmer) längst ausverkauft, noch ehe die Endspiel-Paarung feststeht.

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DFB-Pokal der Frauen seit 1981 ausgetragen

Seit 1981 schreiben zudem auch die Fußballerinnen regelmäßig interessante Pokal-Geschichten. Den Titel des Rekordsiegers trägt der 1. FFC Frankfurt mit neun Erfolgen, vor dem FSV Frankfurt, der fünf Pokalerfolge auf seinem Konto verbuchte. Seit dem Jahr 2010 findet das Endspiel der Frauen eigenständig in Köln statt und zieht eine Vielzahl Frauenfußball-Fans in seinen Bann.

Die beiden Objekte, um die sich all diese Geschichten und Anekdoten ranken, können sich durchaus sehen lassen. Der Frauen-Pokal wurde 2010 vom Schweizer Designer Thomas Hug neu entworfen, ist 60 Zentimeter hoch und elf Kilogramm schwer. Sein Wert beträgt etwa 30.000 Euro, der ideelle Nutzen liegt natürlich weit darüber.

Trophäe der Männer rund 35.000 Euro wert

Gleiches gilt für das "männliche" Pendant. Der DFB-Pokal der Männer ist 54 Zentimeter hoch, wiegt 6,25 Kilogramm, besteht aus feuer-vergoldetem Sterling-Silber und ist mit 210 Gramm Feingold veredelt sowie mit zwölf Turmalinen, zwölf Bergkristallen und 18 Nephriten besetzt. 1991 musste der Cup, dessen materieller Wert auf 35.000 Euro geschätzt wird und der über ein Fassungsvermögen von rund acht Litern Bier oder Sekt für die Siegesfeier verfügt, übrigens um fünf Zentimeter verlängert werden, da kein Platz mehr für die Gravur der weiteren Pokalsieger zu finden war.

Zehn Jahre später, im Jahre 2001, war für den DFB-Pokal eine erneute "Schönheits-OP" fällig. Rudi Assauer, dem Manager des in diesem Jahr siegreichen FC Schalke 04, war die begehrte Trophäe beim Feiern des Cuperfolgs nämlich heruntergefallen und hatte erheblichen Schaden genommen. Dass Rudi Assauer die Reparaturkosten selbst übernommen hat, war nicht nur Ehrensache, sondern eine weitere der vielen lustigen und interessanten Geschichten rund um den Vereinspokal des Deutschen Fußball-Bundes.

Geschichten, an die sich die Fußball-Fans der Bundesrepublik gerne erinnern und die auch die Medien immer wieder gerne aufgreifen. 2011 wurden neue Vermarktungsverträge für den DFB-Pokal der Spielzeiten von 2012/2013 bis 2015/2016 verabschiedet. Im frei empfangbaren Fernsehen wurde der Wettbewerb damit für den neuen Vier-Jahres-Zyklus exklusiv an die ARD vergeben. Im Bereich Pay-TV bleibt es bei der Partnerschaft mit Sky. Der Pay-TV-Sender überträgt also weiterhin alle DFB-Pokalspiele ab der ersten Runde live und in der Konferenz. Die zentrale Bandenwerbung wird weiterhin über die Infront Sports & Media AG abgewickelt.