DFB trauert um Karl-Heinz Schnellinger

Der Deutsche Fußball-Bund trauert um Karl-Heinz Schnellinger. Der langjährige Nationalspieler und viermalige WM-Teilnehmer ist im Alter von 85 Jahren gestorben.

Zwei Tage nach seinem 19. Geburtstag gab Schnellinger 1958 gegen die Tschechoslowakei sein Debüt in der DFB-Auswahl. Kurz darauf nahm ihn Bundestrainer Sepp Herberger mit zur Weltmeisterschaft in Schweden, die für das deutsche Team mit dem vierten Platz endete. Es war der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere: 17 seiner 47 Länderspiele bestritt der Abwehrspieler bei WM-Endrunden. Nur die Mexikaner Antonio Carbajal, Rafael Márquez, Andrés Guardado und Guillermo Ochoa sowie Lothar Matthäus, Gianluigi Buffon, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi waren bei mehr Weltturnieren dabei.

1962 in Chile ging es für Schnellinger und Kollegen bis ins Viertelfinale, 1966 bis ins Finale (2:4 nach Verlängerung und Wembley-Tor gegen England) und 1970 auf Platz drei – immer mit Schnellinger als Stammkraft. Sein einziges Tor erzielte er in der 90. Minute des WM-Halbfinales 1970 vor 100.000 Zuschauer*innen im Aztekenstadion von Mexico City zum 1:1 gegen seine Wahlheimat Italien. Ernst Hubertys Ausruf "Ausgerechnet Schnellinger!" gehört zu den legendären Zitaten des deutschen Fußballs. In der darauffolgenden Verlängerung fielen fünf Tore, die Begegnung bekam später die Bezeichnung "Jahrhundertspiel". Ohne Schnellinger und seinen Ausflug in den Strafraum des Gegners wäre es nie dazu gekommen.

"Der Name Schnellinger wird für immer mit dem Jahrhundertspiel verbunden sein"

Seine Laufbahn führte ihn von der SG Düren 99, über den 1. FC Köln nach Italien, nach Mantua und Rom, dann für neun Jahre zum AC Mailand. Zum Abschluss bestritt er 1974/1975 für Tennis Borussia Berlin seine einzigen 19 Bundesliga-Spiele. Die Liste seiner Erfolge ist lang: Deutscher Meister, Italienischer Meister und Pokalsieger, Europapokalsieger der Landesmeister und Pokalsieger, Weltpokalsieger. Schnellinger war bereits "Fußballer des Jahres" geworden, als er 1963 nach Italien ging. Im gleichen Jahr kam in London eine Weltauswahl der FIFA zusammen, um aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der FA ein Spiel gegen England zu bestreiten. Mit Ausnahme von Pelé waren nur die Besten vor Ort. Vorne spielten Alfredo Di Stefano, Ferenc Puskás, Uwe Seeler und Eusébio, im Tor stand Lew Jaschin und davor: Karl-Heinz Schnellinger.

"Der Name Karl-Heinz Schnellinger wird für immer mit dem Jahrhundertspiel bei der WM 1970 verbunden sein. Durch sein Tor kurz vor Ende der regulären Spielzeit ermöglichte er erst die an Dramatik kaum zu überbietende Verlängerung. Ich erinnere mich noch daran, wie besonders es für mich mit meinen damals neun Jahren war, dass gerade er, der wie ich aus Düren stammt, diesen Treffer erzielte", sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf. "Seine Leistungen und Verdienste gehen jedoch weit über dieses Spiel hinaus. Nur Lothar Matthäus hat unter den deutschen Nationalspielern an mehr WM-Endrunden teilgenommen als er. Karl-Heinz Schnellinger war ein Weltklassefußballer und einer der Ersten, der als Profi den Schritt ins Ausland wagte."

[dfb]

Der Deutsche Fußball-Bund trauert um Karl-Heinz Schnellinger. Der langjährige Nationalspieler und viermalige WM-Teilnehmer ist im Alter von 85 Jahren gestorben.

Zwei Tage nach seinem 19. Geburtstag gab Schnellinger 1958 gegen die Tschechoslowakei sein Debüt in der DFB-Auswahl. Kurz darauf nahm ihn Bundestrainer Sepp Herberger mit zur Weltmeisterschaft in Schweden, die für das deutsche Team mit dem vierten Platz endete. Es war der Beginn einer außergewöhnlichen Karriere: 17 seiner 47 Länderspiele bestritt der Abwehrspieler bei WM-Endrunden. Nur die Mexikaner Antonio Carbajal, Rafael Márquez, Andrés Guardado und Guillermo Ochoa sowie Lothar Matthäus, Gianluigi Buffon, Cristiano Ronaldo und Lionel Messi waren bei mehr Weltturnieren dabei.

1962 in Chile ging es für Schnellinger und Kollegen bis ins Viertelfinale, 1966 bis ins Finale (2:4 nach Verlängerung und Wembley-Tor gegen England) und 1970 auf Platz drei – immer mit Schnellinger als Stammkraft. Sein einziges Tor erzielte er in der 90. Minute des WM-Halbfinales 1970 vor 100.000 Zuschauer*innen im Aztekenstadion von Mexico City zum 1:1 gegen seine Wahlheimat Italien. Ernst Hubertys Ausruf "Ausgerechnet Schnellinger!" gehört zu den legendären Zitaten des deutschen Fußballs. In der darauffolgenden Verlängerung fielen fünf Tore, die Begegnung bekam später die Bezeichnung "Jahrhundertspiel". Ohne Schnellinger und seinen Ausflug in den Strafraum des Gegners wäre es nie dazu gekommen.

"Der Name Schnellinger wird für immer mit dem Jahrhundertspiel verbunden sein"

Seine Laufbahn führte ihn von der SG Düren 99, über den 1. FC Köln nach Italien, nach Mantua und Rom, dann für neun Jahre zum AC Mailand. Zum Abschluss bestritt er 1974/1975 für Tennis Borussia Berlin seine einzigen 19 Bundesliga-Spiele. Die Liste seiner Erfolge ist lang: Deutscher Meister, Italienischer Meister und Pokalsieger, Europapokalsieger der Landesmeister und Pokalsieger, Weltpokalsieger. Schnellinger war bereits "Fußballer des Jahres" geworden, als er 1963 nach Italien ging. Im gleichen Jahr kam in London eine Weltauswahl der FIFA zusammen, um aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der FA ein Spiel gegen England zu bestreiten. Mit Ausnahme von Pelé waren nur die Besten vor Ort. Vorne spielten Alfredo Di Stefano, Ferenc Puskás, Uwe Seeler und Eusébio, im Tor stand Lew Jaschin und davor: Karl-Heinz Schnellinger.

"Der Name Karl-Heinz Schnellinger wird für immer mit dem Jahrhundertspiel bei der WM 1970 verbunden sein. Durch sein Tor kurz vor Ende der regulären Spielzeit ermöglichte er erst die an Dramatik kaum zu überbietende Verlängerung. Ich erinnere mich noch daran, wie besonders es für mich mit meinen damals neun Jahren war, dass gerade er, der wie ich aus Düren stammt, diesen Treffer erzielte", sagt DFB-Präsident Bernd Neuendorf. "Seine Leistungen und Verdienste gehen jedoch weit über dieses Spiel hinaus. Nur Lothar Matthäus hat unter den deutschen Nationalspielern an mehr WM-Endrunden teilgenommen als er. Karl-Heinz Schnellinger war ein Weltklassefußballer und einer der Ersten, der als Profi den Schritt ins Ausland wagte."