DFB-Sportgericht kann tätig werden

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat von der Staatsanwaltschaft Berlin, wie bereits vom Geschäftsführenden Präsidenten Dr. Theo Zwanziger bestätigt, die erbetene Akteneinsicht in die Vernehmung von Robert Hoyzer erhalten. Dazu stellt Dr. Theo Zwanziger fest: "Wir sind der Staatsanwaltschaft sehr dankbar für diese Unterstützung, um nun auch möglichst schnell die sportgerichtlichen Verfahren in Angriff zu nehmen. Im Rahmen der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft ist vereinbart, dass dies nur in enger Abstimmung und mit ausdrücklicher Genehmigung der Staatsanwaltschaft erfolgen kann, um deren Ermittlungen nicht zu gefährden."

Nach der am Mittwoch gewährten Akteneinsicht, zu der DFB-Chefjustiziar Goetz Eilers nach Berlin gereist war, hat die von ihm geleitete "Sonderkommission Wett- und Spielmanipulationen" die Unterlagen ausgewertet und sofort Horst Hilpert, den Vorsitzenden des DFB-Kontrollausschusses, Dr. Rainer Koch, den Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts, und Volker Roth, den Vorsitzenden des DFB-Schiedsrichterausschusses, über die Inhalte informiert.

"Wir sind durch die uns übermittelten Unterlagen einen wichtigen Schritt weitergekommen. Der Kontrollausschuss und das Sportgericht können nunmehr auf der Grundlage gesicherter Erkenntnisse sofort ihre Arbeit aufnehmen. Damit kommen wir unserem Ziel näher, alles zügig, lückenlos und gründlich aufzuklären. Da wir mit unseren eigenen verbandsrechtlichen Möglichkeiten nicht in der Lage wären, den vollen Umfang der Betrugs-Affäre aufzudecken, waren und sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und ihre Ergebnisse für uns eine entscheidende Grundlage für unser Weiterkommen", sagt Dr. Theo Zwanziger.

Heute haben wir nunmehr die Bestätigung, dass auf Grund des Geständnisses von Robert Hoyzer folgende Begegnungen von ihm manipuliert wurden:

Wuppertaler SV – Werder Bremen Amateure (30. Mai 2004) TSV Eintracht Braunschweig – FC St. Pauli (5. Juni 2004) SC Paderborn – Hamburger SV (21. August 2004) LR Ahlen – Wacker Burghausen (22. Oktober 2004).

Die Partie MSV Duisburg – SpVgg. Greuther Fürth (26. September 2004) endete, ohne dass Robert Hoyzer manipulieren musste, wie von ihm gewünscht. Bei den Spielen SC Paderborn – Chemnitzer FC (22. Mai 2004) und SpVgg Unterhaching – 1. FC Saarbrücken (28. November 2004) misslang der Manipulationsversuch von Robert Hoyzer.

Darüber hinaus belastet Robert Hoyzer mit seinen Aussagen die Schiedsrichter Jürgen Jansen und Dominik Marks. Gemäß dem Inhalt seines Geständnisses sollen von beiden Schiedsrichtern jeweils zwei Spiele manipuliert worden sein. Im Falle von Jürgen Jansen soll es sich dabei um die Partien Dynamo Dresden gegen SpVgg Unterhaching (1:0, 21. November 2004) sowie 1. FC Kaiserslautern gegen SC Freiburg (3:0, 27. November 2004) handeln. Im Falle von Dominik Marks soll es sich um die folgenden Begegnungen handeln: Karlsruher SC gegen MSV Duisburg (0:3, 3. Dezember 2004) und Hertha BSC Berlin Amateure gegen DSC Arminia Bielefeld Amateure (2:1, 11. August 2004).

Ebenfalls belastet von Hoyzer werden Schiedsrichter Felix Zwayer und Schiedsrichter-Betreuer Wieland Ziller. Hierzu äußert Volker Roth, der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichterausschusses: „Es ist selbstverständlich, dass die drei Schiedsrichter, gegen die Vorwürfe erhoben werden, bis zur Klärung der Angelegenheit nicht mehr eingesetzt werden. Zunächst gilt aber die Unschuldsvermutung. Deshalb legen wir Wert darauf, dass wir niemanden im Stich gelassen haben, betonen aber gleichzeitig, dass sie auf Grund des Tatverdachts vorerst nicht mehr zum Einsatz kommen. Sollte sich ihre Unschuld herausstellen, werden wir sie selbstverständlich mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln rehabilitieren.“

Nachdem dem DFB-Sportgerichts-Vorsitzenden Dr. Rainer Koch am späten Mittwochabend die Unterlagen der Staatsanwaltschaft Berlin von der DFB-Sonderkommission übermittelt worden sind, hat er heute angekündigt, wegen der Einsprüche des HSV gegen die Wertung des Spiels in Paderborn und von Burghausen gegen die Wertung des Spiels in Ahlen in der nächsten Woche, spätestens aber Anfang übernächster Woche, einen Verhandlungstermin anzusetzen. Die Umsetzung erfolgt unter dem Vorbehalt der Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Berlin, deren Ermittlungen im Verfahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges von unseren Maßnahmen keinesfalls gefährdet werden sollen.

Unabhängig davon wird die Sonderkommission ihre Arbeit fortsetzen, um weitere eigenständige Ermittlungen zu koordinieren und somit dem DFB-Kontrollausschuss und dem DFB-Sportgericht zuzuarbeiten.

Bei der DFB-Präsidiumssitzung am morgigen Freitag werden die Mitglieder der am 24. Januar 2005 gebildeten Präventiv-Kommission benannt. Der am 24. Januar als Vorsitzender dieser Kommission bestimmte DFB-Vizepräsident Rolf Hocke hat bereits im Vorfeld in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der DFL erste Maßnahmen ergriffen, insbesondere was die Installierung eines Frühwarnsystems angeht, um Manipulationsversuche in Zukunft so weit wie möglich zu verhindern. „Mit der Firma ‚Betradar.com‘ wird in Kürze ein Vertrag abgeschlossen. Bereits jetzt besteht enger Kontakt mit ,Betradar.com', um den Spieltag an diesem Wochenende abzusichern“, sagt Ligaverbands-Präsident Werner Hackmann.

Der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger legt Wert auf die Feststellung, dass alle vom DFB eingeleiteten Maßnahmen in enger und vertrauensvoller Abstimmung mit DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder durchgeführt wurden.

[hs]


[bild1]
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat von der Staatsanwaltschaft Berlin, wie bereits vom Geschäftsführenden Präsidenten Dr. Theo Zwanziger bestätigt, die erbetene Akteneinsicht in die Vernehmung von Robert Hoyzer erhalten. Dazu stellt Dr. Theo Zwanziger fest: "Wir sind der Staatsanwaltschaft sehr dankbar für diese Unterstützung, um nun auch möglichst schnell die sportgerichtlichen Verfahren in Angriff zu nehmen. Im Rahmen der vertrauensvollen Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft ist vereinbart, dass dies nur in enger Abstimmung und mit ausdrücklicher Genehmigung der Staatsanwaltschaft erfolgen kann, um deren Ermittlungen nicht zu gefährden."



Nach der am Mittwoch gewährten Akteneinsicht, zu der DFB-Chefjustiziar Goetz Eilers nach Berlin gereist war, hat die von ihm geleitete "Sonderkommission Wett- und Spielmanipulationen" die Unterlagen ausgewertet und sofort Horst Hilpert, den Vorsitzenden des DFB-Kontrollausschusses, Dr. Rainer Koch, den Vorsitzenden des DFB-Sportgerichts, und Volker Roth, den Vorsitzenden des DFB-Schiedsrichterausschusses, über die Inhalte informiert.



"Wir sind durch die uns übermittelten Unterlagen einen wichtigen Schritt weitergekommen. Der Kontrollausschuss und das Sportgericht können nunmehr auf der Grundlage gesicherter Erkenntnisse sofort ihre Arbeit aufnehmen. Damit kommen wir unserem Ziel näher, alles zügig, lückenlos und gründlich aufzuklären. Da wir mit unseren eigenen verbandsrechtlichen Möglichkeiten nicht in der Lage wären, den vollen Umfang der Betrugs-Affäre aufzudecken, waren und sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und ihre Ergebnisse für uns eine entscheidende Grundlage für unser Weiterkommen", sagt Dr. Theo Zwanziger.



Heute haben wir nunmehr die Bestätigung, dass auf Grund des Geständnisses von Robert Hoyzer folgende Begegnungen von ihm manipuliert wurden:



Wuppertaler SV – Werder Bremen Amateure (30. Mai 2004)

TSV Eintracht Braunschweig – FC St. Pauli (5. Juni 2004)

SC Paderborn – Hamburger SV (21. August 2004)

LR Ahlen – Wacker Burghausen (22. Oktober 2004).



Die Partie MSV Duisburg – SpVgg. Greuther Fürth (26. September 2004) endete, ohne dass Robert Hoyzer manipulieren musste, wie von ihm gewünscht. Bei den Spielen SC Paderborn – Chemnitzer FC (22. Mai 2004) und SpVgg Unterhaching – 1. FC Saarbrücken (28. November 2004) misslang der Manipulationsversuch von Robert Hoyzer.



Darüber hinaus belastet Robert Hoyzer mit seinen Aussagen die Schiedsrichter Jürgen Jansen und Dominik Marks. Gemäß dem Inhalt seines Geständnisses sollen von beiden Schiedsrichtern jeweils zwei Spiele manipuliert worden sein. Im Falle von Jürgen Jansen soll es sich dabei um die Partien Dynamo Dresden gegen SpVgg Unterhaching (1:0, 21. November 2004) sowie 1. FC Kaiserslautern gegen SC Freiburg (3:0, 27. November 2004) handeln. Im Falle von Dominik Marks soll es sich um die folgenden Begegnungen handeln: Karlsruher SC gegen MSV Duisburg (0:3, 3. Dezember 2004) und Hertha BSC Berlin Amateure gegen DSC Arminia Bielefeld Amateure (2:1, 11. August 2004).



Ebenfalls belastet von Hoyzer werden Schiedsrichter Felix Zwayer und Schiedsrichter-Betreuer Wieland Ziller. Hierzu äußert Volker Roth, der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichterausschusses: „Es ist selbstverständlich, dass die drei Schiedsrichter, gegen die Vorwürfe erhoben werden, bis zur Klärung der Angelegenheit nicht mehr eingesetzt werden. Zunächst gilt aber die Unschuldsvermutung. Deshalb legen wir Wert darauf, dass wir niemanden im Stich gelassen haben, betonen aber gleichzeitig, dass sie auf Grund des Tatverdachts vorerst nicht mehr zum Einsatz kommen. Sollte sich ihre Unschuld herausstellen, werden wir sie selbstverständlich mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln rehabilitieren.“


[bild2]
Nachdem dem DFB-Sportgerichts-Vorsitzenden Dr. Rainer Koch am späten Mittwochabend die Unterlagen der Staatsanwaltschaft Berlin von der DFB-Sonderkommission übermittelt worden sind, hat er heute angekündigt, wegen der Einsprüche des HSV gegen die Wertung des Spiels in Paderborn und von Burghausen gegen die Wertung des Spiels in Ahlen in der nächsten Woche, spätestens aber Anfang übernächster Woche, einen Verhandlungstermin anzusetzen. Die Umsetzung erfolgt unter dem Vorbehalt der Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Berlin, deren Ermittlungen im Verfahren wegen banden- und gewerbsmäßigen Betruges von unseren Maßnahmen keinesfalls gefährdet werden sollen.



Unabhängig davon wird die Sonderkommission ihre Arbeit fortsetzen, um weitere eigenständige Ermittlungen zu koordinieren und somit dem DFB-Kontrollausschuss und dem DFB-Sportgericht zuzuarbeiten.



Bei der DFB-Präsidiumssitzung am morgigen Freitag werden die Mitglieder der am 24. Januar 2005 gebildeten Präventiv-Kommission benannt. Der am 24. Januar als Vorsitzender dieser Kommission bestimmte DFB-Vizepräsident Rolf Hocke hat bereits im Vorfeld in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung der DFL erste Maßnahmen ergriffen, insbesondere was die Installierung eines Frühwarnsystems angeht, um Manipulationsversuche in Zukunft so weit wie möglich zu verhindern. „Mit der Firma ‚Betradar.com‘ wird in Kürze ein Vertrag abgeschlossen. Bereits jetzt besteht enger Kontakt mit ,Betradar.com', um den Spieltag an diesem Wochenende abzusichern“, sagt Ligaverbands-Präsident Werner Hackmann.


Der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger legt Wert auf die Feststellung, dass alle vom DFB eingeleiteten Maßnahmen in enger und vertrauensvoller Abstimmung mit DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder durchgeführt wurden.