DFB-Präsidium setzt Wett-Kommission ein

Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat auf seiner Sitzung am Donnerstag eine Arbeitsgruppe zum Thema "Sportwetten" unter der Leitung des DFB-/DFL-Wettbeauftragten Wilfried Straub eingesetzt. Für den DFB gehören Schatzmeister Heinrich Schmidhuber, Präsidiumsmitglied Rolf Hocke sowie die Vorstandsmitglieder Walter Desch und Hermann Korfmacher diesem Gremium an. Die DFL ist in der Arbeitsgruppe durch Christian Seifert, den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Wolfgang Holzhäuser (Bayer Leverkusen) und Manfred Müller (Werder Bremen) vertreten.

Der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und Ligaverbands-Präsident Werner Hackmann streben auf Grund der aktuellen Entwicklung zunächst möglichst zeitnah ein Spitzengespräch mit der Leitung der Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder über die Auswirkungen des Beschlusses zum Werbeverbot für Sportwetten-Anbieter vom 13./14. April an. Bei diesem Gedankenaustausch wollen DFB und DFL nochmals ihre in der gemeinsam Erklärung vom 23. Juni festgehaltene Grundsatz-Position vortragen. Für den Fall, dass das Gespräch aus der Sicht des Fußballs zu keinem positiven Ergebnis führt, halten sich DFB und DFL alle Optionen offen.

Dafür soll die neu eingesetzte Arbeitsgruppe bereits jetzt entsprechende juristische Schritte prüfen, um das drohende Werbeverbot für Vertragspartner von DFB und Ligaverband abwenden zu können. Darüber hinaus soll die Kommission das Pro und Contra für die Gründung einer eigenen Wettgesellschaft des Fußballs abwägen. In diesem Zusammenhang stellt der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zur aktuellen Situation fest: "Es besteht für den deutschen Fußball dringender Handlungs- und Gesprächsbedarf. Mit der Politik, aber auch mit dem DOSB, mit dem wir uns ebenfalls austauschen werden. Das Werbeverbot für Wettanbieter halten wir für verfassungsrechtlich zweifelhaft, weil dabei allein der Suchtcharakter des Wettangebots in den Blickpunkt gerückt wird, für andere Suchtrisiken wie Alkohol und Tabak aber weiterhin Reklame gemacht werden kann. Wir wollen die Zusammenarbeit mit den Ländern, können aber nicht akzeptieren, dass föderale Strukturen ausschließlich auf dem Rücken des Fußballs ausgetragen werden. Ohne unser Engagement, allen voran das der Bundesliga, würde es überhaupt keine Umsätze geben, die die Länder aus den Wetteinnahmen verteilen könnten." [hs]


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Das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat auf seiner Sitzung am Donnerstag eine Arbeitsgruppe zum Thema "Sportwetten" unter der Leitung des DFB-/DFL-Wettbeauftragten Wilfried Straub eingesetzt. Für den DFB gehören Schatzmeister Heinrich Schmidhuber, Präsidiumsmitglied Rolf Hocke sowie die Vorstandsmitglieder Walter Desch und Hermann Korfmacher diesem Gremium an. Die DFL ist in der Arbeitsgruppe durch Christian Seifert, den Vorsitzenden der Geschäftsführung, Wolfgang Holzhäuser (Bayer Leverkusen) und Manfred Müller (Werder Bremen) vertreten.



Der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und Ligaverbands-Präsident Werner Hackmann streben auf Grund der aktuellen Entwicklung zunächst möglichst zeitnah ein Spitzengespräch mit der Leitung der Konferenz der Ministerpräsidenten der Länder über die Auswirkungen des Beschlusses zum Werbeverbot für Sportwetten-Anbieter vom 13./14. April an. Bei diesem Gedankenaustausch wollen DFB und DFL nochmals ihre in der gemeinsam Erklärung vom 23. Juni festgehaltene Grundsatz-Position vortragen. Für den Fall, dass das Gespräch aus der Sicht des Fußballs zu keinem positiven Ergebnis führt, halten sich DFB und DFL alle Optionen offen.



Dafür soll die neu eingesetzte Arbeitsgruppe bereits jetzt entsprechende juristische Schritte prüfen, um das drohende Werbeverbot für Vertragspartner von DFB und Ligaverband abwenden zu können. Darüber hinaus soll die Kommission das Pro und Contra für die Gründung einer eigenen Wettgesellschaft des Fußballs abwägen. In diesem Zusammenhang stellt der Geschäftsführende DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger zur aktuellen Situation fest: "Es besteht für den deutschen Fußball dringender Handlungs- und Gesprächsbedarf. Mit der Politik, aber auch mit dem DOSB, mit dem wir uns ebenfalls austauschen werden. Das Werbeverbot für Wettanbieter halten wir für verfassungsrechtlich zweifelhaft, weil dabei allein der Suchtcharakter des Wettangebots in den Blickpunkt gerückt wird, für andere Suchtrisiken wie Alkohol und Tabak aber weiterhin Reklame gemacht werden kann. Wir wollen die Zusammenarbeit mit den Ländern, können aber nicht akzeptieren, dass föderale Strukturen ausschließlich auf dem Rücken des Fußballs ausgetragen werden. Ohne unser Engagement, allen voran das der Bundesliga, würde es überhaupt keine Umsätze geben, die die Länder aus den Wetteinnahmen verteilen könnten."