DFB-Präsident: Eckpfeiler des Grundlagenvertrags unantastbar

Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat noch einmal unterstrichen, dass der Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL) in wesentlichen Punkten nicht antastbar ist. Er entgegnete damit Begehrlichkeiten einiger Bundesliga-Klubs, die Änderungen des Grundlagenvertrages zu Gunsten der Liga in die Diskussion gebracht hatten. "Natürlich werden wir uns gern mit der Liga zusammensetzen und die Änderungsvorschläge diskutieren, aber an den Eckpfeilern des Vertrags wird sich nichts ändern. Und wenn die Liga die Rechte zu diesen Konditionen nicht mehr will, dann fallen sie eben zurück an den DFB", sagte der 70-Jährige in einem Interview mit dem kicker-Sportmagazin.

Im Jahr 2000 war der Vereinbarung zwischen dem Dachverband und der Liga geschlossen worden. Mayer-Vorfelder: "Die Liga fordert einen neuen Vertrag, weil sie mehr Geld will. Dabei wird übersehen, dass sich die dem Vertrag zu Grunde liegenden Verhältnisse eindeutig zu Gunsten der Liga gewandelt haben und zwar deswegen, weil die aus den Länderspielen erzielten Einnahmen und damit der cash flow an die Liga gestiegen ist, wohingegen für die Rechte an den DFB weniger zu zahlen ist, weil die Fernsehgelder gesunken sind."

Auch die Klageandrohung der "G14", des Zusammenschlusses der großen Klubs Europas, in Bezug auf die Beteiligung an den Einnahmen aus Europa- und Weltmeisterschaften, wird vom Exekutivmitglied des Weltverbandes FIFA und der Europäischen Fußball-Union UEFA sehr kritisch beurteilt. "Schauen Sie, ich stehe für ein System, das Amateur- und Profi-Fußball miteinander verzahnt. Jeder weiß das. Dieses System wird torpediert von einigen wenigen Großen der Branche, die sich lieber mit der Einnahmen- als mit der Ausgabenseite beschäftigen", äußert sich Gerhard Mayer-Vorfelder.

Weiter führte er aus: "Ich glaube, manchmal wissen die Leute gar nicht, wie leichtfertig sie die Strukturen des Fußballs aufs Spiel setzen. Wozu führt das alles? Wir können denn DFB auch morgen auflösen und der Liga das Geld geben - zwei Millionen Euro pro Jahr für jeden Lizenzverein. Ja glauben Sie ernsthaft, dass sich dadurch bei der Liga etwas ändert? Sie können mir glauben, dass ich nach 16 Jahren an der Spitze der Liga weiß, wo der Schuh drückt. Gerade deshalb werde ich standhaft bleiben."

Kritik übte der ehemalige Vereins-Chef des Bundesligisten VfB Stuttgart und frühere Ligaausschuss-Vorsitzende an den ständigen Diskussionen innerhalb der DFL über frühere Anstoßzeiten um 12 Uhr am Samstag oder ein Vorziehen der Sonntagspiele auf 14 Uhr in direkter Konkurrenz zur Formel 1: "Man kann über vieles nachdenken. Ob man es in der Öffentlichkeit tun sollte, ist eine andere Frage."

Als Fehler räumt Mayer-Vorfelder nach dem "Bosman-Urteil" vom 15. Dezember 1995 ein, alle Staatsangehörigen von UEFA-Mitgliedsstaaten wie EU-Bürger behandelt zu haben. Der ehemalige Kultus- und Finanzminister von Baden-Württemberg setzt sich für einen Schutz der deutschen Nachwuchstalente ein. "Unsere Aktivitäten konzentrieren sich derzeit auf die Ausländer außerhalb Europas, also Afrikaner, Südamerikaner etc. Deutschland hat nach den neuesten Erhebungen der UEFA den mit Abstand höchsten Ausländeranteil der fünf großen europäischen Ligen. Wie sollen sich denn junge Stürmertalente in der Bundesliga entwickeln, wenn siebzig Prozent der Stürmer Ausländer sind? Ein 18-Jähriger kann noch so talentiert sein - in punkto Erfahrung kann er mit dem 25 Jahre alten ausländischen Nationalspieler nicht mithalten."

Der DFB-Präsident weiter: "Seitens des DFB existiert die Vorstellung, bei der Anzahl von Nicht-EU-Ausländern zwischen Bundesliga und 2. Bundesliga zu differenzieren. Natürlich müssen wir auch schauen, dass unsere Bestimmungen nicht umgangen werden. Was nützt es uns, wenn unter den zwölf deutschen Spielern, die nach unserer Spielordnung bei den Vereinen ab der Regionalliga unter Vertrag stehen müssen, der Assistenztrainer und der Busfahrer sind?" Hier muss nach Meinung von Gerhard Mayer-Vorfelder angesetzt werden.

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Gerhard Mayer-Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), hat noch einmal unterstrichen, dass der Grundlagenvertrag zwischen dem DFB und der Deutschen Fußball Liga (DFL) in wesentlichen Punkten nicht antastbar ist. Er entgegnete damit Begehrlichkeiten einiger Bundesliga-Klubs, die Änderungen des Grundlagenvertrages zu Gunsten der Liga in die Diskussion gebracht hatten. "Natürlich werden wir uns gern mit der Liga zusammensetzen und die Änderungsvorschläge diskutieren, aber an den Eckpfeilern des Vertrags wird sich nichts ändern. Und wenn die Liga die Rechte zu diesen Konditionen nicht mehr will, dann fallen sie eben zurück an den DFB", sagte der 70-Jährige in einem Interview mit dem kicker-Sportmagazin.



Im Jahr 2000 war der Vereinbarung zwischen dem Dachverband und
der Liga geschlossen worden. Mayer-Vorfelder: "Die Liga fordert einen neuen Vertrag, weil sie mehr Geld will. Dabei wird übersehen, dass sich die dem Vertrag zu Grunde liegenden Verhältnisse eindeutig zu Gunsten der Liga gewandelt haben und zwar deswegen, weil die aus den Länderspielen erzielten Einnahmen und damit der cash flow an die Liga gestiegen ist, wohingegen für die Rechte an den DFB weniger zu zahlen ist, weil die Fernsehgelder gesunken sind."



Auch die Klageandrohung der "G14", des Zusammenschlusses der
großen Klubs Europas, in Bezug auf die Beteiligung an den
Einnahmen aus Europa- und Weltmeisterschaften, wird vom
Exekutivmitglied des Weltverbandes FIFA und der Europäischen
Fußball-Union UEFA sehr kritisch beurteilt. "Schauen Sie, ich
stehe für ein System, das Amateur- und Profi-Fußball miteinander
verzahnt. Jeder weiß das. Dieses System wird torpediert von einigen wenigen Großen der Branche, die sich lieber mit der Einnahmen- als mit der Ausgabenseite beschäftigen", äußert sich Gerhard Mayer-Vorfelder.



Weiter führte er aus: "Ich glaube, manchmal wissen die Leute
gar nicht, wie leichtfertig sie die Strukturen des Fußballs aufs
Spiel setzen. Wozu führt das alles? Wir können denn DFB auch morgen auflösen und der Liga das Geld geben - zwei Millionen Euro pro Jahr für jeden Lizenzverein. Ja glauben Sie ernsthaft, dass sich dadurch bei der Liga etwas ändert? Sie können mir glauben, dass ich nach 16 Jahren an der Spitze der Liga weiß, wo der Schuh drückt. Gerade deshalb werde ich standhaft bleiben."



Kritik übte der ehemalige Vereins-Chef des Bundesligisten VfB
Stuttgart und frühere Ligaausschuss-Vorsitzende an den ständigen
Diskussionen innerhalb der DFL über frühere Anstoßzeiten um 12 Uhr am Samstag oder ein Vorziehen der Sonntagspiele auf 14 Uhr
in direkter Konkurrenz zur Formel 1: "Man kann über vieles
nachdenken. Ob man es in der Öffentlichkeit tun sollte, ist eine
andere Frage."



Als Fehler räumt Mayer-Vorfelder nach dem "Bosman-Urteil" vom
15. Dezember 1995 ein, alle Staatsangehörigen von UEFA-Mitgliedsstaaten wie EU-Bürger behandelt zu haben. Der
ehemalige Kultus- und Finanzminister von Baden-Württemberg setzt
sich für einen Schutz der deutschen Nachwuchstalente ein. "Unsere Aktivitäten konzentrieren sich derzeit auf die Ausländer außerhalb Europas, also Afrikaner, Südamerikaner etc. Deutschland hat nach den neuesten Erhebungen der UEFA den mit Abstand höchsten Ausländeranteil der fünf großen europäischen Ligen. Wie sollen sich denn junge Stürmertalente in der Bundesliga entwickeln, wenn siebzig Prozent der Stürmer Ausländer sind? Ein 18-Jähriger kann noch so talentiert sein - in punkto Erfahrung kann
er mit dem 25 Jahre alten ausländischen Nationalspieler nicht
mithalten."



Der DFB-Präsident weiter: "Seitens des DFB existiert die Vorstellung, bei der Anzahl von Nicht-EU-Ausländern zwischen Bundesliga und 2. Bundesliga zu differenzieren. Natürlich müssen wir auch schauen, dass unsere Bestimmungen nicht umgangen werden. Was nützt es uns, wenn unter den zwölf deutschen Spielern, die nach unserer Spielordnung bei den Vereinen ab der Regionalliga unter Vertrag stehen müssen, der Assistenztrainer und der Busfahrer sind?" Hier muss nach Meinung von Gerhard Mayer-Vorfelder angesetzt werden.