DFB-Pokal: Kann ein Drittligist nach Europa?

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, das zeigt die aktuelle Saison einmal mehr. Im Halbfinale um den DFB-Pokal 2023/24 stehen mit Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Kaiserslautern zwei Zweitligisten, zudem mit dem 1. FC Saarbrücken sogar ein Drittligist. Mindestens ein unterklassiger Klub wird es also ins Finale in Berlin am 25. Mai 2024 schaffen und damit auch eine Chance haben, sich für den Europapokal zu qualifizieren - der erste heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) im Duell Saarbrücken gegen Kaiserslautern. DFB.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

Kann sich ein Zweit- oder Drittligist für den Europapokal qualifizieren?

Ja, der Sieger des DFB-Pokals ist direkt für die Gruppenphase der UEFA Europa League qualifiziert, egal in welcher Liga er spielt. Sollten also Fortuna Düsseldorf oder der 1. FC Kaiserslautern als Zweitligisten oder der 1. FC Saarbrücken als Drittligist das Finale in Berlin gewinnen, nehmen sie in der kommenden Saison am europäischen Wettbewerb teil. Das wäre selbst bei einem theoretischen Abstieg der Saarbrücker in die Regionalliga der Fall.

Rückt der Finalist nach, wenn der DFB-Pokalsieger bereits für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert ist?

Nein, diese Regel ist bereits seit 2015 abgeschafft. Ist der DFB-Pokalsieger bereits anderweitig für den Europapokal qualifiziert, geht der zusätzliche Startplatz an die Bundesliga. Normalerweise startet der Bundesliga-Fünfte in der UEFA Europa League, der Sechste in der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League. Sollte in diesem Jahr Bayer Leverkusen, das schon sicher über die Liga im Europapokal ist, den DFB-Pokal gewinnen, würden Platz fünf und sechs in der Europa League spielen und Platz sieben in der Europa-Conference-League-Qualifikation. Gelänge es der Bundesliga, über die Leistungen in den europäischen Wettbewerben einen weiteren Champions-League-Startplatz zu erhalten, würde sich alles noch einmal um einen Platz nach unten verschieben. Der unterlegene Finalist rückt jedoch auf keinen Fall nach.

Hat schon einmal ein unterklassiger Teilnehmer den DFB-Pokal gewonnen?

Ja, seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 kam das zweimal vor. In der Saison 1969/1970 gewannen die Kickers Offenbach aus der damals zweitklassigen Regionalliga Südwest mit 2:1 im Finale gegen den 1. FC Köln. Da der Pokal ab dem Achtelfinale aufgrund der Weltmeisterschaft 1970 allerdings erst nach der Sommerpause ausgetragen wurde, spielten die Kickers nach ihrem Bundesliga-Aufstieg in den späteren Runden schon als nomineller Erstligist mit. Am Europapokal der Pokalsieger nahmen sie also ebenfalls als Erstligist teil.

Hannover 96 ist bislang der einzige Verein, der als "echter" unterklassiger Teilnehmer den DFB-Pokal gewinnen konnte. 1992 setzte sich der damalige Zweitligist im Finale mit 4:3 nach Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach durch. Damit spielten die 96er im Folgejahr als Zweitligist im Europapokal der Pokalsieger mit.

Stand schon einmal ein deutscher Zweitligist im Europapokal?

Ja, das ist vorgekommen. Hannover 96 spielte nach dem DFB-Pokalsieg 1992 als Zweitligist in der Folgesaison im Europapokal der Pokalsieger.

Alemannia Aachen unterlag im DFB-Pokalfinale 2004 dem SV Werder Bremen mit 2:3. Als Deutscher Meister war Werder allerdings schon für die Champions League qualifiziert, weswegen aufgrund der damals noch gültigen Regelung der unterlege Finalist nachrückte und im UEFA Cup Europapokal-Luft schnuppern durfte.

Auch der 1. FC Kaiserslautern spielte schon als Zweitligist europäisch, allerdings unter anderen Vorzeichen. Nach dem Abstieg im Jahr 1996 gelang es den Roten Teufeln um Andreas Brehme, eine Woche später den DFB-Pokal zu gewinnen. Somit spielten die Lauterer im Folgejahr in der 2. Bundesliga und im Europapokal der Pokalsieger.

Stand schon einmal ein deutscher Drittligist im Europapokal?

Ja, auch das kam schon vor. Union Berlin war 2001 der bisher einzige drittklassige Verein, der es ins DFB-Pokalfinale schaffte. Der damalige Regionalligist verlor zwar im Finale gegen den FC Schalke 04 mit 0:2, der war als Vizemeister (der Herzen) jedoch bereits für den internationalen Wettbewerb qualifiziert, weswegen die Unioner nachrückten. Allerdings stieg Union in der Saison 2000/2001 in die 2. Bundesliga auf, nahm also nicht mehr als Drittligist am UEFA Cup teil.

[yr]

Der Pokal hat seine eigenen Gesetze, das zeigt die aktuelle Saison einmal mehr. Im Halbfinale um den DFB-Pokal 2023/24 stehen mit Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Kaiserslautern zwei Zweitligisten, zudem mit dem 1. FC Saarbrücken sogar ein Drittligist. Mindestens ein unterklassiger Klub wird es also ins Finale in Berlin am 25. Mai 2024 schaffen und damit auch eine Chance haben, sich für den Europapokal zu qualifizieren - der erste heute (ab 20.45 Uhr, live in der ARD und bei Sky) im Duell Saarbrücken gegen Kaiserslautern. DFB.de beantwortet die wichtigsten Fragen.

Kann sich ein Zweit- oder Drittligist für den Europapokal qualifizieren?

Ja, der Sieger des DFB-Pokals ist direkt für die Gruppenphase der UEFA Europa League qualifiziert, egal in welcher Liga er spielt. Sollten also Fortuna Düsseldorf oder der 1. FC Kaiserslautern als Zweitligisten oder der 1. FC Saarbrücken als Drittligist das Finale in Berlin gewinnen, nehmen sie in der kommenden Saison am europäischen Wettbewerb teil. Das wäre selbst bei einem theoretischen Abstieg der Saarbrücker in die Regionalliga der Fall.

Rückt der Finalist nach, wenn der DFB-Pokalsieger bereits für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert ist?

Nein, diese Regel ist bereits seit 2015 abgeschafft. Ist der DFB-Pokalsieger bereits anderweitig für den Europapokal qualifiziert, geht der zusätzliche Startplatz an die Bundesliga. Normalerweise startet der Bundesliga-Fünfte in der UEFA Europa League, der Sechste in der Qualifikation zur UEFA Europa Conference League. Sollte in diesem Jahr Bayer Leverkusen, das schon sicher über die Liga im Europapokal ist, den DFB-Pokal gewinnen, würden Platz fünf und sechs in der Europa League spielen und Platz sieben in der Europa-Conference-League-Qualifikation. Gelänge es der Bundesliga, über die Leistungen in den europäischen Wettbewerben einen weiteren Champions-League-Startplatz zu erhalten, würde sich alles noch einmal um einen Platz nach unten verschieben. Der unterlegene Finalist rückt jedoch auf keinen Fall nach.

Hat schon einmal ein unterklassiger Teilnehmer den DFB-Pokal gewonnen?

Ja, seit Einführung der Bundesliga im Jahr 1963 kam das zweimal vor. In der Saison 1969/1970 gewannen die Kickers Offenbach aus der damals zweitklassigen Regionalliga Südwest mit 2:1 im Finale gegen den 1. FC Köln. Da der Pokal ab dem Achtelfinale aufgrund der Weltmeisterschaft 1970 allerdings erst nach der Sommerpause ausgetragen wurde, spielten die Kickers nach ihrem Bundesliga-Aufstieg in den späteren Runden schon als nomineller Erstligist mit. Am Europapokal der Pokalsieger nahmen sie also ebenfalls als Erstligist teil.

Hannover 96 ist bislang der einzige Verein, der als "echter" unterklassiger Teilnehmer den DFB-Pokal gewinnen konnte. 1992 setzte sich der damalige Zweitligist im Finale mit 4:3 nach Elfmeterschießen gegen Borussia Mönchengladbach durch. Damit spielten die 96er im Folgejahr als Zweitligist im Europapokal der Pokalsieger mit.

Stand schon einmal ein deutscher Zweitligist im Europapokal?

Ja, das ist vorgekommen. Hannover 96 spielte nach dem DFB-Pokalsieg 1992 als Zweitligist in der Folgesaison im Europapokal der Pokalsieger.

Alemannia Aachen unterlag im DFB-Pokalfinale 2004 dem SV Werder Bremen mit 2:3. Als Deutscher Meister war Werder allerdings schon für die Champions League qualifiziert, weswegen aufgrund der damals noch gültigen Regelung der unterlege Finalist nachrückte und im UEFA Cup Europapokal-Luft schnuppern durfte.

Auch der 1. FC Kaiserslautern spielte schon als Zweitligist europäisch, allerdings unter anderen Vorzeichen. Nach dem Abstieg im Jahr 1996 gelang es den Roten Teufeln um Andreas Brehme, eine Woche später den DFB-Pokal zu gewinnen. Somit spielten die Lauterer im Folgejahr in der 2. Bundesliga und im Europapokal der Pokalsieger.

Stand schon einmal ein deutscher Drittligist im Europapokal?

Ja, auch das kam schon vor. Union Berlin war 2001 der bisher einzige drittklassige Verein, der es ins DFB-Pokalfinale schaffte. Der damalige Regionalligist verlor zwar im Finale gegen den FC Schalke 04 mit 0:2, der war als Vizemeister (der Herzen) jedoch bereits für den internationalen Wettbewerb qualifiziert, weswegen die Unioner nachrückten. Allerdings stieg Union in der Saison 2000/2001 in die 2. Bundesliga auf, nahm also nicht mehr als Drittligist am UEFA Cup teil.

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